• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

aph am 20.11.2005 14:31 schrieb:
Loosa am 20.11.2005 00:20 schrieb:
So einige die ich kennenlernte, Plastiktüteneinpacker im Supermarkt, Kellnerinnen, Frisör, Security ... hatten 2-4 Jobs nur um über die Runden zu kommen, ohne Aufstiegschancen. Unser Security-Typ vom Apartmentkomplex schlief über Jahren nur 4 Stunden/Nacht.
Eine Doku über NYC (allerdings schon ca. 6 Jahre alt) zeigte Familien von vollzeit Beschäftigten, die zur Armenspeisung müssen damit sie die Miete zahlen können. Arbeiten mit über 70? Ganz normal.

Das brachte mich vor kurzem auf eine Idee, da ja die niedrige Arbeitslosenquote in den USA als Erfolg neoliberaler Politik gelobt wird (wobei ich 4-5% nicht wenig finde). Ist diese Zahl nicht viel zu niedrig, wenn zwar viele Menschen einen Minijob haben, aber beständig auf der Suche nach einem 2. oder 3. sind, weil das Geld von einem Job nicht zum Leben reicht? Das sind doch dann quasi auch Arbeitssuchende, aber keine Arbeitslosen!
In den USA wird die Arbeitslosenquote komplett anders ermittelt als bei uns. Dort wird soweit ich weiß von Haus zu Haus gegangen und gefragt, ob Bewohner derzeit auf der Suche nach einem Job seien oder nicht. Wenn sie zwar keinen Job haben, aber auch keinen suchen, fallen sie aus der Statistik schon mal raus.
Die Ergebnisse der Umfrage werden dann hochgerechnet auf das ganze Land und dann veröffentlicht.
 
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Malik04 am 20.11.2005 16:08 schrieb:
SuicideVampire am 20.11.2005 11:55 schrieb:
jediknight1 am 20.11.2005 08:23 schrieb:
mor0711 am 19.11.2005 23:55 schrieb:
Die (meisten) Japaner sind Workaholics. Die haben nur ein Woche Urlaub im Jahr und die meinen das sei noch zu viel...


In Japan gibt es ein anderes Lohnmodell. Da zählt das Lebensalter. Also verdient ein älterer mehr als ein jüngerer auch bei gleicher Arbeit.

In Japan sind vor allem die Lebenshaltungskosten schweinemäßig hoch, die arbeiten bestimmt nicht so viel, weil die das so geil finden :rolleyes:

Auch nicht so pauschal. In Tokio kann man kaum noch leben, aber in anderen Gebieten schon. Brauchst nur mal von NRW nach München gehen und da ´ne Wohnung suchen. Da siehste, was verschiedene Lebenshaltungskosten sind.

Im Durchschnitt sind die aber immer noch höher als in anderen Industrieländern.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

bierchen am 20.11.2005 20:19 schrieb:
In den USA wird die Arbeitslosenquote komplett anders ermittelt als bei uns. Dort wird soweit ich weiß von Haus zu Haus gegangen und gefragt, ob Bewohner derzeit auf der Suche nach einem Job seien oder nicht. Wenn sie zwar keinen Job haben, aber auch keinen suchen, fallen sie aus der Statistik schon mal raus.
Die Ergebnisse der Umfrage werden dann hochgerechnet auf das ganze Land und dann veröffentlicht.

Das ist doch eigentlich vollkommen korrekt so.
Wer keine Arbeit sucht, hat wohl genug Geld. Warum sollte also jemand, der genug Geld hat als Arbeitslos eingestuft werden?
Hier in Deutschland melden sich ja auch nur Leute arbeitslos(Arbeit suchend), wenn das Geld nicht reicht.
Im Grunde war es vorher nicht korrekt, Sozialhilfeempfänger generell nicht als arbeitslos einzustufen. Wohingegen Kranke(Sozialhilfeempfänger) nicht unbedingt als arbeitslos einzustufen wären. Langzeit-Kranke sollten besser zu den "Rentnern" gezählt werden.
 
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Loosa am 20.11.2005 00:20 schrieb:
Und da suchst Du Dir USA als Vergleich aus? :B
...
Ich will USA nicht schlecht machen, gibt viele tolle Sachen und Vorteile. Aber arm sein gehört nicht dazu.
Ne, in D geht's uns da wirklich gut =)

Klasse Beitrag!
Ist immer wieder interessant, dass scheinbar NUR die, die auch drüben waren, die Vorteile unseres Systems zu schätzen wissen.
Gerade die Ex-Patriots in den USA haben immer Aha-Erlebnisse (kenne keinen, dem das nicht so ginge). Interessant ist auch die häufige Regelung, dass Krankheitstage teilweise mit Urlaub verrechnet werden müssen. Bei 16 Tagen Urlaub würde das für die in Deutschland durchschnittlichen 10 Krankheitstage bedeuten, dass "2 Wochen Malle" schon rechnerisch nicht mehr möglich sind.

Zum Beitrag:
Man muss immer wieder berücksichtigen, was man für sein Geld bekommt! wie schon erwähnt bedeutet "home owner" auch ein billiges Mobile-Home, in dem man in D keine Sozialhilfeempfänger stecken würde.
Krankheitssystem hat Loosa schon erwähnt. Die Qualität von einigen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen lässt auch zu wünschen übrig :) Sowas was drüben üblich ist, würde man in D seinem Sozialhilfebetreuer um die Ohren hauen.

Gerade was Sozial- und Gesundheitswesen angeht ist D immer noch weit führend. Mein Schwager (ist Däne und lebt in Dänemark) hat gerade einen MEniskusschaden. Erstmal 1 Woche warten, bis er überhaupt zum Arzt konnte. Nochmal einige Wochen warten, bis die spezielle Diagnose gestellt werden konnte und weitere Wochen(!) bis zur ersten Behandlung. Sollte eine OP nötig sein, dann kann das noch einige Monate dauern. Er ist beruflich auf sein Bein angewiesen und somit krank geschrieben.

An solche Geschichten sollte man sich erinnern, wenn man am Telefon einen Arzttermin ausmacht und von der Sprechstundenhilfe hört "Wenn sie sich beeilen, können wir sie in 1 Stunde noch dazwischen schieben".

Also D ist reich. Sehr reich sogar. Wenn ich alles beachte: Sozialwesen, Gesundheit, ARbeitsrahmenbedingungen, Arbeitsrecht, Infrakstruktur inklusve Straße, Bahnen, Luftverkehr, Telefonversorgung, TV, Radio, Öffentlicher Personennahverkehr, Schulwesen, Öffentliche Einrichtungen, Freizeitangebot, Gesellschaftlich Aspekte, dann sind wir vielleicht die reichste Nation auf der Welt.

Aber solche Erkenntnisse hat man vielleicht wirklich erst, wenn man sich ab und zu mal im Ausland aufhält.

Mein persönlicher Klassiker, der das US-Gesundheitssystem beschreibt: Als ich verletzt am Boden lag (offene Kopfwunde, Gehirnerschütterung), der Notarztwagen kam und nach der Erstversorgung die Notärztin fragte: "Do you want to go to a community hospital or a good hospital?". Da ich - Deutschland sei Dank - auslandskrankenversichert war, habe ich das "Good Hospital" gewählt, was dann in etwa deutschem Standard entsprach. Eine Woche später habe ich die Entfernung der Klammern aus Gründe der örtlichen Nähe zum Hotel im Zentralkrankenhaus von Boston machen lassen. Immerhin eines der angesehensten Krankenhäuser weltweit, wenn es um klinische Forschung geht.
Aber die Ambulanz entspricht dann einem "Community Hospital". Willkommen in der Realität. Moralisierende Sendungen wie Frontal 21 hätten ihre Freude daran, solche Zustände in einem deutschen Krankenhaus zu "dokumentieren".

Gruß
W., reich
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Dazu muß man wissen, daß die "Heritage Foundation" eine ultrakonservative Gedankenschmiede ist.
Die drehen sich ihre Statistiken einfach so zurecht, daß es praktisch keine wirkliche Armut in den USA gibt.
Die Realität (prominentestes jüngstes Beispiel New Orleans) sieht anders aus.

Warum will die "Heritage Foundation" Armut in den USA leugnen?
Weil daduch weitere Einschnitte in das magere Sozialsystem gerechtfertigt werden können.
Die Lobby der Reichen drückt ihre Interessen durch die "H.F." weiter verstärkt durch. Der Endeffekt ist, daß die soziale Schere immer weiter auseinandergeht. Die Reichen werden reicher und die Armen werden ärmer und kommen gar nicht mehr aus ihrem Teufelskreis heraus.
 
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IXS am 21.11.2005 03:00 schrieb:
bierchen am 20.11.2005 20:19 schrieb:
In den USA wird die Arbeitslosenquote komplett anders ermittelt als bei uns. Dort wird soweit ich weiß von Haus zu Haus gegangen und gefragt, ob Bewohner derzeit auf der Suche nach einem Job seien oder nicht. Wenn sie zwar keinen Job haben, aber auch keinen suchen, fallen sie aus der Statistik schon mal raus.
Die Ergebnisse der Umfrage werden dann hochgerechnet auf das ganze Land und dann veröffentlicht.

Das ist doch eigentlich vollkommen korrekt so.

Mir ist es relativ wurscht, WIE die ihre Statistik da drüben machen. Aber wir müssen die Umstände natürlich betrachten, wenn wir die Quoten bei ihnen oder bei uns miteinander vergleichen, um "Erfolg" ausmachen zu können. Und ich meine, wenn dort Millionen Menschen trotz eines Jobs auf der Suche nach zusätzlichen Jobs sind, weil das Geld nicht reicht, dann haben sie evtl. sogar eine viel höhere Arbeitssuchendenquote als wir.
 
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Woodstock am 21.11.2005 09:25 schrieb:
Also D ist reich. Sehr reich sogar. Wenn ich alles beachte: Sozialwesen, Gesundheit, ARbeitsrahmenbedingungen, Arbeitsrecht, Infrakstruktur inklusve Straße, Bahnen, Luftverkehr, Telefonversorgung, TV, Radio, Öffentlicher Personennahverkehr, Schulwesen, Öffentliche Einrichtungen, Freizeitangebot, Gesellschaftlich Aspekte, dann sind wir vielleicht die reichste Nation auf der Welt.


Dass in den USA die Armut eher auffällt (genau wie der Reichtum), liegt einfach an der Größe des "Landes". Während in den USA ganze Stadtviertel im Armut leben, sind es hier "nur" ein paar Häuser ...

Ist dir schon aufgefallen, dass in Deutschland Menschen "unter Brücken" leben? Nein? Dann lebst du scheinbar in einem anderen Land, als ich.
Es bekommt auch nicht jeder "Hartz 4", wenn der Behörde ein Furz quer liegt.
Wer länger als einen Monat keine Krankenversicherung hat, wird in keinem Krankenhaus behandelt..... (auch in Deutschland).
Und wer eben keine Sozalhilfe bekommt, bekommt auch keine Krankenkasse bezahlt....

Was das Gesundheitswesen angeht, kann ich dir persönliche Erfahrungen schildern....
Ich hatte ein geschwollenes Knie (aufgrund einer allergischen Reaktion). Mehrere Ärzte meinten, es wäre der Meniskus.
Also wurde operiert. Heute habe ich Probleme mit dem Meniskus... dank der Operation.
Die Arzte sind dazu gezwungen, zu pfuschen, wo es nur geht, weil die Kassen nicht mehr wirklich die Kosten abdecken. In einem Quartal sind meist schon nach 2 Monaten die Zahlungen ausgeschöpft.
Ist dir eigentlich aufgefallen, dass es immer mehr ausländische Ärzte gibt? Die machen ihre Sache komischerweise meist besser. Was wiederum am Bildungssystem des Landes liegt....
Gott, wenn es denn einen gäbe, verschone mich vor den inkompetenten deutschen Ärzten!
;)

Deutschland ist ein Luftschloss und nicht wirklich ein reiches Land.
Das ist wie bei einem alten Haus. Erst sieht man ein paar Risse in der Wand, dann liegt es ganz um, weil unter dem Haus die Erde weggeschwemmt ist....
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

IXS am 21.11.2005 12:23 schrieb:
Gott, wenn es denn einen gäbe, verschone mich vor den inkompetenten deutschen Ärzten!
;)

Deutschland ist ein Luftschloss und nicht wirklich ein reiches Land.
Das ist wie bei einem alten Haus. Erst sieht man ein paar Risse in der Wand, dann liegt es ganz um, weil unter dem Haus die Erde weggeschwemmt ist....
Völliger Unsinn. Ich habe auch Erfahrungen mit den deutschen Ärzten gemacht, und ich kenne welche persönlich, auch ihre Zeit der Ausbildung. Du zeichnest ein völlig unstimmiges Schwarz-Weiß-Bild.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

aph am 21.11.2005 12:35 schrieb:
Völliger Unsinn. Ich habe auch Erfahrungen mit den deutschen Ärzten gemacht, und ich kenne welche persönlich, auch ihre Zeit der Ausbildung. Du zeichnest ein völlig unstimmiges Schwarz-Weiß-Bild.

Schwarz-Weiß-Malerei würde anders aussehen.
Und, dadurch, dass du einige (vielleicht gute) Ärzte kennst, wird die Verlässigkeitsquote auch nicht besser.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

IXS am 21.11.2005 12:39 schrieb:
aph am 21.11.2005 12:35 schrieb:
Völliger Unsinn. Ich habe auch Erfahrungen mit den deutschen Ärzten gemacht, und ich kenne welche persönlich, auch ihre Zeit der Ausbildung. Du zeichnest ein völlig unstimmiges Schwarz-Weiß-Bild.

Schwarz-Weiß-Malerei würde anders aussehen.
Und, dadurch, dass du einige (vielleicht gute) Ärzte kennst, wird die Verlässigkeitsquote auch nicht besser.

Deine "Verlässlichkeitsquote" beruht doch auch nur auf persönlichen Erfahrungen. So what?
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

IXS am 21.11.2005 12:23 schrieb:
Dass in den USA die Armut eher auffällt (genau wie der Reichtum), liegt einfach an der Größe des "Landes". Während in den USA ganze Stadtviertel im Armut leben, sind es hier "nur" ein paar Häuser ...

Ist dir schon aufgefallen, dass in Deutschland Menschen "unter Brücken" leben? Nein? Dann lebst du scheinbar in einem anderen Land, als ich.
Es bekommt auch nicht jeder "Hartz 4", wenn der Behörde ein Furz quer liegt.
Wer länger als einen Monat keine Krankenversicherung hat, wird in keinem Krankenhaus behandelt..... (auch in Deutschland).

Und wer eben keine Sozalhilfe bekommt, bekommt auch keine Krankenkasse bezahlt....

Was das Gesundheitswesen angeht, kann ich dir persönliche Erfahrungen schildern....
Ich hatte ein geschwollenes Knie (aufgrund einer allergischen Reaktion). Mehrere Ärzte meinten, es wäre der Meniskus.
Also wurde operiert. Heute habe ich Probleme mit dem Meniskus... dank der Operation.
Die Arzte sind dazu gezwungen, zu pfuschen, wo es nur geht, weil die Kassen nicht mehr wirklich die Kosten abdecken. In einem Quartal sind meist schon nach 2 Monaten die Zahlungen ausgeschöpft.
Ist dir eigentlich aufgefallen, dass es immer mehr ausländische Ärzte gibt? Die machen ihre Sache komischerweise meist besser. Was wiederum am Bildungssystem des Landes liegt....
Gott, wenn es denn einen gäbe, verschone mich vor den inkompetenten deutschen Ärzten!
;)

Deutschland ist ein Luftschloss und nicht wirklich ein reiches Land.
Das ist wie bei einem alten Haus. Erst sieht man ein paar Risse in der Wand, dann liegt es ganz um, weil unter dem Haus die Erde weggeschwemmt ist....

Dein Beitrag ist interessant:
Du schreibst, dass in USA die Armut auffällt, weil es ganz Stadtteile betrifft... AHA. Meine Aussage!
Sicher gibt es hier auch Obdachlose. Aber solltest Du jemals die Gelegenheit haben, in US-Städten abends zu spazieren, dann wirst Du den Unterschied kennen!

In D MUSST Du krankenversichert sein. Spätestens die Ortskrankenkassen MÜSSEN dich aufnehmen und das Geld bezahlt im Zweifel das Sozialamt. Wer nicht versichert ist, ist selber schuld. Man kann natürlich niemanden zwingen die Vorteile unseres Systems gerecht zu nutzen. Aber wer freiwillig darauf verzichtet, soll sich dann auch nicht beschweren, dass er verhungert oder ärztlich nicht behandelt wird.

Dein persönliches Erlebnis mit dem Gesundheitssystem ist auch interessant, beweist es doch, dass du behandelt wurdest. Eventuell ein Ärztefehler. Das kann dir überall passieren, sogar als Privatpatient in Dubhai. Aber immerhin: du wurdest behandelt! Sogar von mehreren(!) Ärtzen. Nicht schlecht. In Dänemark hättest Du dann ein Jahr und länger warten können, bis du so viele Meinungen bekommen hättest.

Ich schlage vor, Du informierst Dich erstmal über die Vergütungssituation in anderen Ländern. Dann nimmst du dir den deutschen Katalog und vergleichst. Ein Auflandsaufenthalt soll auch die Augen öffnen. Kannst Dich ja in Zukunft wenn nicht in Dänemark (wegen Überfüllung) in GB behandeln lassen *grins* (informier dich selbst über die Eigenarten des britischen Systems, dann kannst du mitgrinsen).

Es scheint eine deutsche gutmenschliche Unsitte zu sein, die eigenen Errungenschaften krampfhaft schlecht reden zu wollen. Sogar wenn der Rest der Welt bewundernd an den Grenzen steht und sich fragt, wie wir das noch finanzieren können.

Ich liebe uns

gruß

W.

PS: Zu Untermauerung, dass ich weiss, wovon ich rede
1. ich habe von Sozialhilfe (gut) gelebt
2. ich kenne einige, die auf Platte waren und rausgekommen sind. Dank Begleitung und Unterstützung unseres Systems.
3. ich muss mich u.a. beruflich viel mit den ausländischen Gesundheitssystemen beschäftigen
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

IXS am 21.11.2005 12:39 schrieb:
aph am 21.11.2005 12:35 schrieb:
Völliger Unsinn. Ich habe auch Erfahrungen mit den deutschen Ärzten gemacht, und ich kenne welche persönlich, auch ihre Zeit der Ausbildung. Du zeichnest ein völlig unstimmiges Schwarz-Weiß-Bild.

Schwarz-Weiß-Malerei würde anders aussehen.
Und, dadurch, dass du einige (vielleicht gute) Ärzte kennst, wird die Verlässigkeitsquote auch nicht besser.
Nett, dass du so über meinen Berufsstand denkst. Du hast recht, manchmal wird mal als Arzt durch dämliche Vorgaben seitens Politik und Krankenkassen dazu verführt, bestimmte Diagnostik- und Therapieverfahren anzuwenden, und leider folgen manche Ärzte dann auch dieser Verführung. Aber alles in allem haben wir in Deutschland (noch!) ein recht gutes Gesundheitssystem. Auch haben wir hier viele gute Ärzte.

Nur weil du mal schlechte Erfahrung gemacht hast, und da ist das Gebiet der Gelenkprobleme, wozu deine Menikusprobleme nun mal gehören, leider ein heikles Thema, sind noch lange nicht deutsche Ärzte in Gesamtheit schlecht. Werfe aph keine Schwarz-Weiß-Malerei vor. Was machst du denn, wenn du deine Behauptung alleine auf eine einzige persönliche Erfahrung stützt?

Unser Hauptproblem liegt Deutschland in den völlig veralteten Strukturen mit Chefarztsystem etc, das Inovationen verhindert. Dass da nun, wie du behauptest, ausländische Kollegen besser sein sollen, konnte ich als Faustregel noch nicht beobachten. Gute und schlechte gibt es auf beiden Seiten, der Unterschied ist nur, dass ein ausländischer Arzt nicht eingestellt würde, wenn er nicht besser wäre, als ein deutscher Mitbewerber. Das ist sogar per Gesetz so geregelt.

edit: Ich habe außerdem noch nicht erlebt, dass ein Obdachloser nicht behandelt wird. Im Gegenteil, ich hatte schon mehrere obdachlose Patienten. Das Sozialamt zahlt die Behandlung dann.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

steppenork am 21.11.2005 12:57 schrieb:
Nett, dass du so über meinen Berufsstand denkst. Du hast recht, manchmal wird mal als Arzt durch dämliche Vorgaben seitens Politik und Krankenkassen dazu verführt, bestimmte Diagnostik- und Therapieverfahren anzuwenden, und leider folgen manche Ärzte dann auch dieser Verführung. Aber alles in allem haben wir in Deutschland (noch!) ein recht gutes Gesundheitssystem. Auch haben wir hier viele gute Ärzte.
...
Unser Hauptproblem liegt Deutschland in den völlig veralteten Strukturen mit Chefarztsystem etc, das Inovationen verhindert. Dass da nun, wie du behauptest, ausländische Kollegen besser sein sollen, konnte ich als Faustregel noch nicht beobachten. Gute und schlechte gibt es auf beiden Seiten, der Unterschied ist nur, dass ein ausländischer Arzt nicht eingestellt würde, wenn er nicht besser wäre, als ein deutscher Mitbewerber. Das ist sogar per Gesetz so geregelt.

Schön sowas von einem Arzt zu hören! Die Analyse mit dem Chefarztsystem kann ich unterstützen. Manchmal frustrierend, wenn ein älterer Herr Dinge verhindert, die objektiv besser sind. Manchmal hat das dann auch mit der STruktur seiner Beraterverträge zu tun, aber auch das ist kein Deutschland-spezifisiches Problem.
W.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Woodstock am 21.11.2005 12:49 schrieb:
In D MUSST Du krankenversichert sein. Spätestens die Ortskrankenkassen MÜSSEN dich aufnehmen und das Geld bezahlt im Zweifel das Sozialamt. Wer nicht versichert ist, ist selber schuld. Man kann natürlich niemanden zwingen die Vorteile unseres Systems gerecht zu nutzen. Aber wer freiwillig darauf verzichtet, soll sich dann auch nicht beschweren, dass er verhungert oder ärztlich nicht behandelt wird.

In welchem "Schoß der Nächstenliebe" hast du deine Erfahrungen gemacht?
Vielleicht leben wir wirklich in zwei verschiedenen Ländern?

Dein persönliches Erlebnis mit dem Gesundheitssystem ist auch interessant, beweist es doch, dass du behandelt wurdest. Eventuell ein Ärztefehler. Das kann dir überall passieren, sogar als Privatpatient in Dubhai. Aber immerhin: du wurdest behandelt! Sogar von mehreren(!) Ärtzen. Nicht schlecht. In Dänemark hättest Du dann ein Jahr und länger warten können, bis du so viele Meinungen bekommen hättest.


Mein persönliches Erlebnis wäre durchaus besser gewesen, wenn sich die Ärzte die Zeit genommen und mein Problem wirklich professionell betrachtet hätten.
In meinem Fall wäre eine Anti-Allergen Kur sinnvoller gewesen, als im Knie herumzubohren.
Behandelt wurde ich eigentlich gar nicht. Das war mehr so wie auf der Schlachtbank, wo einer nach dem anderen abgefertigt wird.

Ich denke mal, dass der Unterschied einfach an der Anzahl der Privatpatienten pro Klinik liegt; ob, und wie viel besser man behandelt wird und wie hoch die Qualifikation der behandelnden Ärzte ist.
Ärzte und Kliniken leben mittlerweile von den Privatpatienten, weil der Wert einer Kassenbehandlung von Jahr zu Jahr sinkt.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

IXS am 21.11.2005 13:12 schrieb:
In welchem "Schoß der Nächstenliebe" hast du deine Erfahrungen gemacht?
Vielleicht leben wir wirklich in zwei verschiedenen Ländern?
...
Mein persönliches Erlebnis wäre durchaus besser gewesen, wenn sich die Ärzte die Zeit genommen und mein Problem wirklich professionell betrachtet hätten.
In meinem Fall wäre eine Anti-Allergen Kur sinnvoller gewesen, als im Knie herumzubohren.
Behandelt wurde ich eigentlich gar nicht. Das war mehr so wie auf der Schlachtbank, wo einer nach dem anderen abgefertigt wird.

Ich denke mal, dass der Unterschied einfach an der Anzahl der Privatpatienten pro Klinik liegt; ob, und wie viel besser man behandelt wird und wie hoch die Qualifikation der behandelnden Ärzte ist.
Ärzte und Kliniken leben mittlerweile von den Privatpatienten, weil der Wert einer Kassenbehandlung von Jahr zu Jahr sinkt.

Ähh...ich glaube das war in Deutschland. Es war allerdings in einer deutschen STADT. Vielleicht ist man auf dem Land noch konsverativer und lässt die Leute verrecken. Wo wohnst Du?
Ich hab das so gemacht: Man gehe zu seinem Sozialamt, melde sich dort und dann läuft das. Idiotischerweise habe ich es versäumt in dieser Zeit eine Zahnbehandlung machen zu lassen. Hätte ne Menge Geld sparen können.

Mit Deinem Knie gibt es noch die andere Möglichkeit:
Ein Patient mit dickem Knie kommt zum Arzt. Arzt tippt auf Allergie. Lässt diverse Test auf Allergene machen. Keiner springt an. Einer halb (weil der Mensch noch gegen andere Dinge allergisch ist. Er tippt also auf Allergie und startet eine - sowieso nicht richtig wirkende - Therapie. Es gibt noch keine vernünftige Anti-Allergie-Therapie!
Egal. Nach Wochen und Monaten der Behandlung ist das Problem noch nicht richtig weg. Man untersucht auf Meniskus und hat ein eindeutiges Ergebnis mit dem Problem, dass der Schaden mittlerweile chronisch ist.

Das unbekannte Opfer schreibt auf PC Games über die Unfähigkeit der Ärzte und vergisst dabei seine Unfähigkeit zu erkennen, dass wir nur einen Bruchteil der Krankheitsmechanism heute kennen und Fehldiagnosen nie auszuschließen sind.

Achso: Wie geht es denn Deinem Gelenk heute?

Gruß
W.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

ich würde im allgemeinen sagen JA,Deutschland ist ärmer als andere Länder.
Grund (und das ist kein witz) : ich geh 13 stunden am tag arbeiten,um am ende vom monat,nach allen kosten,rund 400 euro zu haben.
aufgrund dessen finde ich schon das deutschland arm ist.
oder liegt es daran das ich ostdeutscher bin? :B
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Woodstock am 21.11.2005 13:35 schrieb:
Achso: Wie geht es denn Deinem Gelenk heute?

Ey, Arzt-Patienten-Gespräche und Diagnosen bitte im GudW-Forum. Da sind die ja mittlerweile üblich. *g*
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

sascha83 am 21.11.2005 13:53 schrieb:
ich würde im allgemeinen sagen JA,Deutschland ist ärmer als andere Länder.
Grund (und das ist kein witz) : ich geh 13 stunden am tag arbeiten,um am ende vom monat,nach allen kosten,rund 400 euro zu haben.
aufgrund dessen finde ich schon das deutschland arm ist.
oder liegt es daran das ich ostdeutscher bin? :B

ähhhh...und???
Du hast 400 Euro pro Monat zum Verbraten? Sorry, damit dürftest Du mehr als die meisten haben. 13 Stunden (75 pro Woche) ist ne Menge, aber nicht sehr ungewöhnlich für einige Berufe. In Westdeutschland würdest Du sicher etwas mehr bekommen, hättest aber eventuell auch höhere Lebenshaltungskosten.

Und auch hier muss man immer die Vergleiche ziehen. Wieviel in den USA mit zwei oder drei Jobs arbeiten so viel und haben am Ende praktisch nichts übrig?

Welche Branche bist Du aktiv? Bist Du selbstständig?

W.
 
AW: Sind wir Deutschen ärmer als andere Länder?

Der gefühlte Reichtum Deutschlands steht leider in keinem Verhältnis zur Realität.

Was hier so schön als Reichtumbeweis genannt wird, unser gesetzliches Sozialversicherungssystem, funktioniert doch nicht. 120Mrd. € mussten letzes Jahr als Subventionen in die maroden Sozialsysteme gepumpt werden.

Diese vermeintliche Reichtumsdroge - Exporweltmeister mit 392 Mrd€ Umsatz.

Hat mal jemand mal darüber nachgedacht was da an Wertschöpfung in der BRD übrig bleibt? Das reicht nicht mal um die Subventionen ans Sozialversicherungssystem zu berappen.

Funktioniert nur noch mit massiver Ausplünderung der Bürger. Laut aktueller Zahlen der OECD landen 64% des Einkommens eines Deutschen in der Staatskasse. Nur die Franzosen werden mit 66% noch mehr ausgeplündert. Bei den Schweizern sind es nicht mal 40%.

Und weil das immer noch nicht reicht wird für den nächsten Haushalt mal eben wieder eine Neuverschuldung von ca. 40 Mrd. € geplant.

Weiter so Deutschland - und für unsere Generation ist Altersarmut angesagt.
 
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