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Secret of Mana: Test zum Remake des 16-Bit-JRPG-Klassikers

creep

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Zum Artikel: Secret of Mana: Test zum Remake des 16-Bit-JRPG-Klassikers
 
Ich versteh einfach nicht, wieso man schöne Pixelkunst durch derart lieblose Polygongrafik ersetzt. Oder anders ausgedrückt: Wozu ein Remake, wenn es dann doch nur wie ein Handy-Spiel aussieht?
 
Ich bin irritiert... Das hier ist doch die der Internetauftritt der PCGames, oder? Warum wird dann nicht die PC-Version getestet? Und ja, das ist wichtig - denn die PC-Version ist mir noch nicht abgestürzt.

Zu dem Test vielleicht ein paar Anmerkungen:

1. Das die Ringmenüs nicht über die entsprechenden Charaktere fixiert ist, ist tatsächlich nervig und ein Rückschritt. Ich hoffe sehr, dass das mit einem künftigen Patch nachgebessert wird. Problematisch ist das jedoch nur, wenn man die Menüs der beiden Begleiter öffnen will. Das "Self"-Ringmenü öffnet man mit einer anderen Taste und ist somit immer eindeutig. Davon ab verheddert man sich in den Ringmenüs nur sehr selten, denn wie der Author hier schon selbst bemerkt hat, kann man sich zwei Zauber auf Kurzwahltasten legen. Da man für die meisten Bosse eh nur einen Schadenszauber braucht, hat man den anderen Slot für den Heilzauber übrig. In Bosskämpfen musste ich bis jetzt noch überhaupt nicht in die Menüs rein.

Es gibt im Moment zwei Workarounds: Ich kann entweder die Schnellzauber-Option nutzen und je ein Zauber des Mädchens und eines der Elfe speichern. Wenn man die Schnelltaste drückt und anschließend nicht das Ziel auswählt, sondern abbricht, landet man im Zaubermenü der entsprechenden Zauberin. Zum anderen kann man im Kampf auf schnell zwischen den Chars hin- und herwechseln und mit der separaten Menütaste dann ebenfalls immer im korrekten Menü landen.

2. Die Kampf-AI war schon zu SNES-Zeiten immer buggy und hat eher "so lala" funktioniert. Ich habe für mich eine gute Config gefunden, in dem ich den anderen Chars erlaube, eigene Ziele anzugreifen und zugleich wenigstens auf Stufe 1 ihrer Waffe aufzuladen. Das entkräftet natürlich nicht Karstens Argument, jedoch darf man bei der ganzen Geschichte nicht vergessen, dass es sich um ein Remaster handelt.

3. Was die Wegfindung betrifft, die ist zumindest nicht schlechter als im Orginal - anders als beim SNES kann man mit dem jeweils aktiven Charakter wenigstens einfach weiter laufen, selbst wenn ein Begleiter irgendwo hängen bleibt. So kann man brenzlige Stellen leichter aus dem Weg gehen und stellt daher schon ein Stück weit eine Verbesserung dar.

4. Allgemein sollte man bedenken, dass es sich bei Secret of Mana ganz offensichtlich um ein Remaster eines 16-Bit-SNES-Klassikers handelt. Ich weiß ja nicht wie ihr die Messlatte anlegt, aber mir kommt es bei einem Remaster gerade auf das Look'n'Feel des Originals an - und genau das wurde hier sehr gut getroffen. Wenn man von den Umstand absieht, dass die neue Eindeutschung andere Namen mit bringt, fühlt sich Secret of Mana Remaster tatsächlich genau so an wie das Original - inklusive dem Kampfsystem, das teilweise den Treffern hinterherhängt, dem unausgewogenen Zaubersystem und der Tatsache, dass einige Monster, die die Begleiter automatisch angreifen, erst zu sehen sind, wenn man sich ein Stück weit aus dem Bild heraus und wieder reinbewegt. Auch die Verbesserungen der Ausrüstung muss beim Händler nicht groß zusätzlich dargestellt werden, denn wir alten Hasen (und das ist hier ganz klar die Zielgruppe!) wissen noch immer, dass der Weg zum Rüstungshändler immer ganz oben auf der Todoliste steht, wenn man sich in eine neue Region begiebt.

Dass jetzt Angriffe in allen Richtungen möglich sind und dadurch einige Stellen schwerer sind als sie noch im Original sind, ist zwar grundsätzlich korrekt - dem steht aber entgegen, dass wenn man nicht planlos durchhetzt die Kämpfe insgesamt eher etwas leichter geworden sind, da unter anderem die Reichweite der Waffen größer ist (Schwert!) und teilweise die Gegner sogar weniger Lebenspunkte zu haben scheinen.

Was Karsten zusätzlich komplett unter den Teppich kehrt ist sowohl die alternativ auswählbare und außerordentlich gut gelungene japanische Synchronisation, die massiv zu einer guten Stimmung im Spiel beiträgt, als auch die Tatsache, dass die drei Helden im Spiel jetzt vor einer Übernachtung gelegentlich noch miteinander ins Gespräch geraten . Letzteres trägt erheblich dazu bei, den Charakteren ein wenig mehr Tiefe zu verleihen.

Und wenn man sich schon darüber aufregt, dass die Speicherfunktion ebenfalls so wie im Original ist und man somit nicht immer speichern kann wie und wo man will, so wäre es wenigstens angebracht gewesen, wenn Karsten erwähnt, dass das Remaster eine Autospeicherfunktion hat, die bei jedem Szenenwechsel speichert. Ein Game Over bedeutet also nicht mehr wie früher, dass man das komplette Dungeon neu anfangen muss, sondern man beginnt wieder am Anfang des Screens(!)

Das die Geschichte exakt genauso wie im Original ist, sollte auch nicht negativ, sondern positiv in die Bewertung eingehen - nichts anderes als die gleiche Geschichte erwartet man doch bei einem Remaster, oder?

Was die Grafik betrifft, kann ich die Kritik nicht wirklich teilen: Klar ist die eher zweckmäßig, fängt aber trotzdem den Charme des Originals ein Stück gut ein. Hätte man das Spiel in einer gezeichneten 2D-Welt gelassen, hätte das alles noch skurriler ausgesehen, hätte man komplexe 3D-Figuren a là Tomb Raider draus gemacht, hätte sich das Spiel viel befremdlicher angefühlt. Wenn man den bunt-knuffigen SNES-Stil einfangen möchte, geht das nur mit den Originalgrafiken oder eben mit einer ikonisierten 3D-Grafik. Wer die Grafik wirklich kritisiert, der möge doch bitte einen konstruktiven Vorschlag, wie man das hätte besser lösen können.

Alles in allem halte ich die Bewertung von 60% für übertrieben falsch gewählt: Selbst wenn man dem Grind-Prinzip von Secret of Mana heute nur noch wenig abgewinnen kann, so schafft das Remaster tatsächlich erstaunlich gut, den Originaltitel wiederzugeben. Eine Wertung irgendwo bei 75-80% wäre bei neutraler Betrachtung mehr als gerechtfertigt.

Kurz: Dieser Test ist schlampig und klar voreingenommen ausgeführt worden, denn viele Details haben nicht die verdiente Berücksichtigung gefunden und ist mit der falschen Prämisse dran gegangen

Gruß Ronny
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin irritiert... Das hier ist doch die der Internetauftritt der PCGames, oder? Warum wird dann nicht die PC-Version getestet? Und ja, das ist wichtig - denn die PC-Version ist mir noch nicht abgestürzt.

Es heißt zwar PCGames, aber es werden hier im Grunde alle Spiele Plattformen bedient, das ist aber auch nicht erst seit gestern so.


Was das Spiel selber angeht, ist der Preis erstmal komplett abschreckend aber wirklich ansprechend finde ich es anhand der Trailer und vor allem des Test´s auch nicht.
 
Ich versteh einfach nicht, wieso man schöne Pixelkunst durch derart lieblose Polygongrafik ersetzt. Oder anders ausgedrückt: Wozu ein Remake, wenn es dann doch nur wie ein Handy-Spiel aussieht?

liegt doch auf der hand: geringe kosten - (erhoffter) hoher ertrag

rldml schrieb:
Look'n'Feel des Originals an - und genau das wurde hier sehr gut getroffen

also der LOOK des originals wurde hier aber mal ganz und gar nicht getroffen. der komplette charme ist bei der remaster-aktion flöten gegangen. :S

zum FEEL kann ich (noch) nix sagen, da ich das remake nicht besitze.
die wertung kann ich dementsprechend zwar eigentlich auch nicht kommentieren; aber die 60%, mit denen pcgames allerdings voll im trend liegt (meta: 64), scheinen mir auch ziemlich niedrig gegriffen. ist vermutlich das gleiche phänomen wie bei den remasters von baldurs gate und co.: im kern eigentlich nach wie vor tolle spiele - die neuauflagen sind aber, gerade angesichts der brillanz des vorbildes, eher mißlungen und damit ziemlich überflüssig. ob das eine solch massive abwertung rechtfertigt, wage ich aber dennoch zu bezweifeln.
 
also der LOOK des originals wurde hier aber mal ganz und gar nicht getroffen. der komplette charme ist bei der remaster-aktion flöten gegangen. :S

Die Grafik bei SoM wurde exakt nach dem gleichen Schema gemacht, wie Nintendo bei "The Legend of Zelda - A Link to the Past" zu "The Legend of Zelda - A Link between World". Man hat die Spielwelt aus dem Original genommen und sie in einer low-Polygon-Variante in 3D neu erstellt und identisch eingefärbt.

Nur dass das bei Zelda alle gefeiert haben und bei SoM wirds schlecht geredet...
 
Kurz: Dieser Test ist schlampig und klar voreingenommen ausgeführt worden, denn viele Details haben nicht die verdiente Berücksichtigung gefunden und ist mit der falschen Prämisse dran gegangen

Tut mir leid, dass du das so siehst. Ich habe leider gerade nicht die Zeit, um auf alle Punkte im Detail einzugehen, auch wenn das dein umfangreicher Post sicherlich verdient hätte. Nur so viel:

- Es wurden inhaltliche Änderungen / Ergänzungen vorgenommen, womit es sich nicht mehr um ein einfaches Remastered handelt, sondern um ein Remake. Übrigens erwähne ich die neuen Dialoge im Gasthaus, wenn auch nur knapp, da der Artikel zuerst fürs Magazin entstanden ist und dort für mehr Details schlicht kein Platz war. Und ich finde nicht, dass sie den Charakteren mehr Tiefe verleihen. Sie sind meist belanglos, drehen sich um gegenseitige Neckereien und liefern so gut wie keine neuen Erkenntnisse.
- Nur weil das Original etwas schlecht gemacht hat, heißt das doch nicht, dass ich in der Neuauflage diese Dinge nicht mehr kritisieren darf, oder? Balance, Story und KI waren damals schon mies, ja. Darüber konnte man vor 20 Jahren jedoch gut hinwegsehen, dank der Grafik, dem Soundtrack, dem ungewöhnlichen Gameplay-Mix und der Koop-Funktion. Und weil wir damals einen ganz anderen Standard gewöhnt waren. Heute wirkt der ungewöhnliche Gameplay-Mix nur noch sperrig, abwechslungsarm und stockend. Die Koop-Funktion ist nichts besonders mehr, die Grafik Geschmackssache, aber sicherlich kein dickes Plus. Das Original würde in einer 1:1-Umsetzung heute auch keine 80+ mehr erhalten.
- Die automatische Speicherung triggerte auf der PS4 keineswegs nach jedem Bildschirmwechsel. Ich musste den kompletten Tempel etwa zweimal machen, weil mir das Spiel im Endkampf abgestürzt ist.
 
hm, mir fallen spontan jetzt nicht so sehr viele action-rollenspiele mit lokal-koop-modus für 3+ spieler ein. dir?

Dass der Koop-Modus nur lokal angeboten wird, sehe ich als Schwachpunkt. Und ja, wenn es dir nur um lokalen Koop geht, sieht es mit Alternativen mau aus. Aber: Heute gibt es diverse Alternativen mit Online-Koop-Funktion, die es damals eben nicht gab. Daher meine Aussage.
 
Tut mir Leid kann den Test nicht ernst nehmen und auch die Leute nicht die lieber die Snes Version spielen würden....ganz ehrlich macht es mal....das tut ihr euch keine 5 min mehr an und Charme ist auch was anderes.....
 
Tut mir Leid kann den Test nicht ernst nehmen und auch die Leute nicht die lieber die Snes Version spielen würden....ganz ehrlich macht es mal....das tut ihr euch keine 5 min mehr an und Charme ist auch was anderes.....

Habe ich im Zuge des Tests getan, parallel, um mich nicht nur auf nostalgisch verklärte Erinnerungen verlassen zu müssen. Und ja, das originale Secret of Mana ist schlecht gealtert, und viele der Schwächen wurden ins Remake übernommen und teilweise sogar ausgebaut.
 
4. Allgemein sollte man bedenken, dass es sich bei Secret of Mana ganz offensichtlich um ein Remaster eines 16-Bit-SNES-Klassikers handelt.

Es ist ein Remake, kein Remaster. :) Da gibt es tatsächlich einen Unterschied.

Ein Remaster ist eine leicht aufgehübschte Version eines Spiels, meist von der letzten Konsolengeneration. Kurzum: Ein simpler Port.
Ein Remake ist eine im Prinzip von Grund auf neu entwickelte Version eines Spiels.

Entsprechend kann man die Messlatte bei einem Remake schon etwas höher ansetzen, als bei einem Remaster, und entsprechend bewerten.
 
Tut mir Leid kann den Test nicht ernst nehmen und auch die Leute nicht die lieber die Snes Version spielen würden....ganz ehrlich macht es mal....das tut ihr euch keine 5 min mehr an und Charme ist auch was anderes.....

Tut mir Leid kann den Kommentar nicht ernst nehmen und auch nicht die Leute, die so etwas posten....ganz ehrlich.

Oder in normaler Schreibweise: Der SNES Classic verkauft sich wie warme Semmeln, offenbar kommen die Dinger also sehr wohl an und haben Charme. Dieses "Remaster" (eher nicht, nein) hat leider weder Charme, noch Schirm oder gar Melone. Die Musik wurde verhunzt, die Grafik verkorkst.

Nur dass das bei Zelda alle gefeiert haben und bei SoM wirds schlecht geredet...

Kleiner Unterschied: Bei Zelda handelt es sich um ein neues Spiel, mit wesentlich besserem Gameplay, das gleichzeitig auf dem 3DS erschienen ist. Ein Handheld-Gerätchen also. Auf dem macht das Zelda einiges her.
Das Remaster hier hingegen erscheint auf der PS4. Da ist wesentlich mehr möglich. Was beim 3DS an Hardwarelimits liegt ist hier bei der PS4 und dem PC schlicht Geldschneiderei.

Das hier ist Indiespielniveau von der Grafik her, kostet aber wesentlich mehr und kommt eben nicht von einer Indiefirma, sondern von einer der größten Japanischen Spielefirmen überhaupt.

Das Spiel kommt nicht ohne Grund richtig mies an. Selbst mein Neffe spielt lieber die Version auf dem SNES Classic. Ist runder, sieht auch für Kinderaugen besser aus und hört sich nicht dämlich an (japanische Synchro mag ja so toll klingen wie sie will, davon hat ein aber Kind nichts). Ich sehe außer ein paar wirklich unbelehrbaren Fanboys keinen, der die neue Version überhaupt mag. Weder Neuzugänge noch Altfans finden an der neuen Version viel positives :/

Und ja, das originale Secret of Mana ist schlecht gealtert, und viele der Schwächen wurden ins Remake übernommen und teilweise sogar ausgebaut.

Das ist für mich der wirkliche Kritikpunkt am Spiel. Mit der Grafik könnte man leben - hat Squaresoft aus Geiz und Geldgier eben gespart wo es nur ging.
Nur: Bei einem Remake merzt man gefälligst offensichtliche Schwächen des Originals aus, und übernimmt sie nicht.

Menu? Verschlimmbessert.
KI? So grottig wie damals.
Musik? Völlig verkorkst.
Dungeondesign? 1:1 übernommen, was damals langweilig aussah, tut es durch die detailarme Grafik noch mehr, und die Layouts sind auch nicht besser geworden
Bossdesign? Die Kämpfe sind primär statbasiert wie früher
Kampfsystem im Koop? So schlimm wie vorher, Gegner sind nach einem Treffer weiterhin Schadensimmun, was Koopkämpfe in die Länge zieht und für Frust sorgt

Die neue Version hat alle Schwächen des Originals, aber nicht den Charme. Wenn sie wenigstens am Gameplay gedreht hätten, dann wäre es eine Empfehlung wert gewesen. Sie hätten nicht einmal viel machen müssen:
-KI Verbessern
-Koop auch Online verfügbar machen
-Kampfsystem aktiver und kooperativer machen, mit weniger unnötiger Warterei
-Die Maps interessanter gestalten

Wäre alles drin gewesen, besonders wenn man bedenkt, wieviel Aufwand und Geld Square bei der Grafik gespart hat. Wurde aber nicht getan. Warum also die moderne Version spielen, deren Gameplay so ist, wie die alte Version - deren Grafik und Sound aber verhunzt wurden?
 
Wer das Original spielt, der tut das mit einer gehörigen Portion Nostalgie. Weil er schöne Erinnerungen daran hat und die beim jetzt Zocken wieder aufleben lässt.
Spielerisch ist das Original nun wirklich nicht gut (gealtert).

Setze mal jemanden ran, der den großen Namen nicht kennt, der vor allem das Original nicht kennt, und lasse den unvoreingenommen vergleichen. Da muss das Remake jetzt nicht zwangsweise super gut abschneiden aber es wird immer erheblich besser als das Original abschneiden.

Meiner Ansicht nach hätte das Remake wunderbar auf den 3DS oder die PS Vita (wo es ja so oder so primär erscheint) gepasst. Dort sind Spiele mit solcher Grafik wie sie das Remake bietet Zuhause. auf dem großen Schirm ist man heute einfach mehr gewohnt (und westliche PC Spieler kommen ohnehin oft mit so einem Grafikstil nicht klar und meckern dann, wie man gerade eben in Multiplattformforen wie hier wunderbar sehen kann).
Sonst verweise ich gerne mal auf die The Legend of Heroes - Trails in the Sky Trilogie, gibt es auch für PC und inzwischen auch nicht mehr so teuer. Wer mit der PS1 HD Grafik klar kommt, der kriegt hier mit die besten RPGs, die er sich vorstellen kann.

Und dazu kommt, wenn ich mich recht entsinne war SoM hier insbesondere wegen der Übersetzung und der großen Packung sowie dem 3-Spieler-Modus hierzulande beliebt und weil nur wenige dieser Art Spiele überhaupt in Europa veröffentlicht wurden. Im Rest der Welt war das Spiel nicht annähernd so populär. Durch die Retrowelle hat sich aber gerade auch SoM als echter Klassiker eingebrannt. Weswegen hier die Diskussion so hitzig ist. Aber eben meiner Ansicht nach von den Gegnern des Remakes mehr als nur die rosarote verklärende Erinnerungsbrille getragen wird.
 
Das ist für mich der wirkliche Kritikpunkt am Spiel. Mit der Grafik könnte man leben - hat Squaresoft aus Geiz und Geldgier eben gespart wo es nur ging.
Nur: Bei einem Remake merzt man gefälligst offensichtliche Schwächen des Originals aus, und übernimmt sie nicht.

Menu? Verschlimmbessert.
KI? So grottig wie damals.
Musik? Völlig verkorkst.
Dungeondesign? 1:1 übernommen, was damals langweilig aussah, tut es durch die detailarme Grafik noch mehr, und die Layouts sind auch nicht besser geworden
Bossdesign? Die Kämpfe sind primär statbasiert wie früher
Kampfsystem im Koop? So schlimm wie vorher, Gegner sind nach einem Treffer weiterhin Schadensimmun, was Koopkämpfe in die Länge zieht und für Frust sorgt

Die neue Version hat alle Schwächen des Originals, aber nicht den Charme. Wenn sie wenigstens am Gameplay gedreht hätten, dann wäre es eine Empfehlung wert gewesen. Sie hätten nicht einmal viel machen müssen:
-KI Verbessern
-Koop auch Online verfügbar machen
-Kampfsystem aktiver und kooperativer machen, mit weniger unnötiger Warterei
-Die Maps interessanter gestalten

Wäre alles drin gewesen, besonders wenn man bedenkt, wieviel Aufwand und Geld Square bei der Grafik gespart hat. Wurde aber nicht getan. Warum also die moderne Version spielen, deren Gameplay so ist, wie die alte Version - deren Grafik und Sound aber verhunzt wurden?
Sehe ich leider auch so.

Ich könnte sogar noch damit leben, wenn man sich nicht um die alten Schwächen gekümmert hätte, aber dann wäre es ein 15-20€ Remake und eben kein 40€ Remake.

Trotzdem würde ich das Remake aber noch eher spielen als das Original.
 
Die Grafik bei SoM wurde exakt nach dem gleichen Schema gemacht, wie Nintendo bei "The Legend of Zelda - A Link to the Past" zu "The Legend of Zelda - A Link between World". Man hat die Spielwelt aus dem Original genommen und sie in einer low-Polygon-Variante in 3D neu erstellt und identisch eingefärbt.

Nur dass das bei Zelda alle gefeiert haben und bei SoM wirds schlecht geredet...

nintendos artstyle ist doch ein völlig anderer. der square-enix'sche sieht einfach billig aus.
 
Im Rest der Welt war das Spiel nicht annähernd so populär.

Stimmt natürlich hinten und vorne nicht. Secret of Mana wurde in den USA mit Lorbeeren überschüttet, als es rauskam - galt teils sogar als besser als "A Link to the Past" (auch wenn es meiner persönlichen Meinung nach deutlich schlechter gealtert ist). Als es in den USA erschien, wurde es in den Verkaufscharts nur von Mortal Kombat(!) geschlagen - praktisch ohne Marketing, während Mortal Kombat eine ganze Marketingmaschinerie hinter sich hatte.

Secret of Mana ist einer der Gründe, warum Square überhaupt weitere RPGs in den Westen getragen hat. Das Spiel war ein ziemlicher Hit für Square und hatte deutlich mehr Sales als Chrono Trigger.

Passt natürlich nicht in das von dir gewünschte Erzählmuster, aber so ist es mit Fakten eben, die sind manchmal einfach schrecklich unbequem.
 
Es ist ein Remake, kein Remaster. :) Da gibt es tatsächlich einen Unterschied.

Ein Remaster ist eine leicht aufgehübschte Version eines Spiels, meist von der letzten Konsolengeneration. Kurzum: Ein simpler Port.
Ein Remake ist eine im Prinzip von Grund auf neu entwickelte Version eines Spiels.

Die allgemeine Definition ist mir durchaus bewusst ;)

Das ändert aber nichts daran, dass unabhängig dieser Definition ein Remaster dadurch glänzt, das originale Spielgefühl möglichst präzise abzubilden (Starcraft) und ein Remake eben auch zusätzliche Spielelemente, bis hin zu veränderter Spielmechanik aufweisen kann (Doom).

Entsprechend kann man die Messlatte bei einem Remake schon etwas höher ansetzen, als bei einem Remaster, und entsprechend bewerten.

Genau deshalb sage ich, dass es sich hier eher um ein Remaster handelt - Square war sichtlich bemüht, das Spiel mit seinen Stärken und Schwächen möglichst 1:1 zu portieren - oder glaubst du wirklich, dass ein so erfahrener Softwarehersteller wie Square mit mehreren Jahrzehnten Erfahrungen mit genau dieser Art Software die gleichen Fehler in der Programmierung reinwürgt, wie noch anno 1993? Die tatsächlich vorhandenen Änderungen im Gameplay sind eher gering und wirken technisch bedingt - und werden vielleicht in den nächsten Wochen sogar noch gefixed. Als Beispiel mag hier die unglückliche Positionierung der Ringmenüs herhalten.

Es ist hoffentlich naheliegend, dass man bei einem Konsolentitel der 16-Bit-Ära ganz andere Maßstäbe an die Definition "Remaster" ansetzen muss als zum Beispiel an einem Starcraft, das zwar selbst auch schon fast zwanzig Jahre alt ist, aber eben direkt für Windows-PCs erschien und noch lange nach Release mit Updates versorgt wurde. Da kommt noch hinzu, dass man im englischsprachigen Umfeld anscheinend keine so präzise Unterscheidung zwischen beiden Varianten vornimmt, da sich auf https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_video_game_remakes auch Remaster-Versionen befinden.

@alle: Ich fordere hier nicht, SoM Gold zu verleihen (ich sehe das Spiel selbst nicht bei 80+) - aber unter der Berücksichtigung, dass es sich eben trotz der allgemein bekannten Definitionen nicht um ein Remake handelt, ist eine Bewertung nach diesem Maßstab einfach unsinnig . Und auf Meta- oder Steam-Bewertungen gebe ich keinen Pfifferling
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Grafik bei SoM wurde exakt nach dem gleichen Schema gemacht, wie Nintendo bei "The Legend of Zelda - A Link to the Past" zu "The Legend of Zelda - A Link between World". Man hat die Spielwelt aus dem Original genommen und sie in einer low-Polygon-Variante in 3D neu erstellt und identisch eingefärbt.

Nur dass das bei Zelda alle gefeiert haben und bei SoM wirds schlecht geredet...

A Link between Worlds war ja auch kein charmloses 3D Remake von A Link to the Past. Sondern eher der Nachfolger mit einer anderen Story der in der gleichen Gegend Jahrhunderte später spielt, aber mit anderen Dungeons, Rätseln, Items und Spielmechaniken. Das Spiel hat sowohl jüngeren Zelda-Spielern als auch alten Hasen die schon A Link to the Past gespielt haben gut gefallen. Bei diesem SoM Remake ist es wohl eher das Gegenteil, die meisten die es auf dem SNES geliebt haben sind wenig angetan und Jüngere die das Original nicht kennen, wird es wohl auch nicht sonderlich begeistern.
 
Kommt das Spiel auch für Tablet und Smartphones? Weil die Optik sieht aus wie bei einem billigen Handyspiel. Wirkt so verwaschen und lieblos.
 
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