Wer brauch denn Progression? Richtig..die neumodische, bekloppte junge Spielergeneration, die ohne Skill-lvling und 1000 Freischaltobjekte scheinbar keinen Sinn in einem Spiel findet, da das Gameplay für sich scheinbar irrelevant ist und nur die Progress-Features Bedeutung haben.
Auf der einen Seite hast du Recht. Auf der anderen Seite muss ich ehrlich sagen, ein Progression-System, wie auch immer Geartet, kann mehrere Aufgaben innerhalb eines Spiels erfüllen. Inwiefern das auf Sea of the Thieves Zutrifft vermag ich nicht zu sagen, da ich es weder spiele, noch ein interesse daran bekunde.
Zum einen kann ein Progressions-System ein gutes Tutorial darstellen, was auch Spielern die gelegenheit gibt das Spiel zu erlernen, selbst wenn sie eben noch keinerlei Kontakte über das Spiel selbst haben.
Zum anderen ist es nun mal so, dass die Mehrheit der Spieler im Rahmen eines Spieles einen Fortschritt erwarten, ein Umstand der selbst bei den ersten Videospielen ein Teil des Spiels waren, Highscores zu knacken war schon immer eine Motivation von vielen.
Zum anderen liegt es in der Natur des Menschen eben nur Dinge zu tun und zu genießen, die ihm selbst irgendwo "voranbringen" oder ihn einen Nutzen vorgaukeln. In wiefern das jeder für sich definiert sei ihm selbst Überlassen.
Man kommt aber nicht drumherum sich einzugestehen, dass die Situation ist wie sie ist und es letzlich dem Spiel schaden könnte wenn sich zu wenig Mitspieler auf dauer finden weil eben etwas wie ein Fortschritt, sei er noch so Illusorisch, nicht existiert, denn damit werden eben jene Genuss-while-doing-Spieler abgestraft die Status Quo genießen, weil eben die Spielerdichte nicht ausreichend ist für Content und Support aller Art oder gar die Mitspielersuche, auch bzgl. Zeit und Ort (Ping) zum hindernis wird.
Es sei noch anzumerken (wenn auch Offtopic): In Rahmen eines Spiels, das auf Wettbewerb als Grundzipip bau, sei es CoD, Battlefield, PubG oder sonstwas, ist gerade dieser Spaß am Wettbewerb dadurch ausgeschaltet, weil man mehr oder weniger gegen Spieler spielt die man schlichtweg nciht kennt und in der Regel nicht wiedersehen wird. Solange eine Community klein ist, mag dass noch alles gehen.
Je größer sie wird um so stärker Verliert sich der Schlichte Spaß an Gewinnen und Verlieren, entsprechend braucht es abhilfe gerade eben diesen Wettbewerb zu erhalten. Und manch einer tut sich schwer dies auch gleich zu erkennen oder letzlich nicht nur zu erkennen sondern auch zu aktzeptieren.
Ein Progression-System kann hierbei zumindest Anfängern oder Neulingen helfen sich auch dann motiviert zu fühlen, wenn man gerade zu innerhalb eines Spiels nur auf die Fresse bekommt. Es ist schon ein Unterschied ob ich nach 5 oder 6 Gamesessions evtl. mal eine neue Knifte bekomme oder was auch immer, oder ob eben nur die Möglichkeit einer guten Runde im Raum steht.
Daher empfinde ich es schon nahezu als Falsch, Fortschrittssysteme (generell) für Spiele zu verneinen.
Gerade DIESES Game braucht all diesen kram eigentlich nicht, da es schlicht um das geht was einem schon in der Beta geboten wurde. Hier soll kein neues MMORPG entstehen, sondern ein koop-Piratenspiel für zwischendurch.
Ich finds gut wie es Rare macht, ob es aufgrund der eben kaputten Gamereinstellung zu modernen Games allerdings viele Spieler binden kann bleibt leider zu bezweifeln D:
Wie schon erwähnt, ist man eben in der Zwangslage, dass ein Spiel, auch auf dauer, eben eine gewisse Spielerdichte braucht damit weiterhin Einnahmen da sind bzw. dann auch dazu genutzt werden (können), das Spiel zu erhalten oder zu erweitern. Gerade dieses "zwischendurch" kann nur funktionieren, wenn dauerhaft die Serverstruktur vorgehalten wird damit man jederzeit einfach loslegen kann.
Wenn aber zu wenige Spieler am Spiel interessiert sind, besodners auf eine Art und Weiße die dem Publisher Einnahmen liefern, wird selbige Struktur reduziert. Im Falle einer Schließung hat man im besten Fall evtl. noch einen Patch der kleine dedizierte, Privat aufgesetzte Server erlaubt, aber es ist zweifelhaft ob man für ein "Zwischendurch"-Spiel mal eben irgendwo selbigen Server privat und selbst startet in der Hoffnung evtl. Mitspieler zu finden, ungeachtet dessen ob das Regelwerk überhaupt derartig dazu in der Lage ist, einen Spielbetrieb zu übernehmen.
Zum Artikel: Sea of Thieves in der Vorschau: Piraten-Gaudi mit großem Problem
