Das ist grundsätzlich richtig. Aber leider leben wir eben auch n einer Zeit in der echte Rassisten ihre echt rassistischen Äußerungen durch absichtlich mehrfach deutbare Formulierungen verstecken (
"dog-whistle politics") und immer darauf verweisen, man habe sie ja falsch verstanden, während sie gleichzeitig genau wissen, dass ihr Klientel sie "richtig" versteht.
I know. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Aber inwiefern relativiert das meine Aussage?
Übrigens hier mal ein interessantes Interview zu dem Thema:
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Durch solchen Missbrauch sind Dinge wie "Angst vorm schwarzen Mann" eben doch problematisch, auch wenn sie ursprünglich nicht so gemeint waren.
Nein, es ist eben nicht problematisch, eben WEIL es ursprünglich nicht so gemeint ist.
![:) :) :)](/styles/ctec/images/smilies/default/sm_B-).gif)
Das ist nur ein Beispiel von vielen, aber hier wird ein Kinderreim zu unrecht negativ behaftet, weil - in den meisten Fällen übrigens weiße(!) - Menschen der Meinung sind, es könnte ja rassistisch sein, weil... "schwarz" halt.
Ob man Begriffe wie das N-Wort beispielsweise aus Pipi Langstrumpf streichen und es stattdessen mit einem anderen Begriff ersetzen sollte? Why not? Natürlich. Ist halt nun mal ganz klar rassistisch.
Aber wer so einen Kinderreim für rassistisch hält, sollte seine eigene Denkweise gründlichst überprüfen. Wer aber halbwegs intelligent ist, ist wohl in der Lage, sich über die historischen Hintergründe des Reims zu informieren. Stichwort: Bildung. Der einzige Weg raus aus rassistischem Gedankengut.
Ich hatte auch schon lange und breite Debatten über Rentierkekse erlebt, die angeblich wie Karikaturen von PoC aufgefasst werden könnten, obwohl die Dinger ganz klar und absolut offensichtlich Rentiere darstellen sollten. Und das sind nur zwei Beispiele von viiiiieeeelen anderen.
Das ist genau das, was im verlinkten Interview erwähnt wird und was auch ich sage: Es ist eine Symboldebatte. Es KÖNNTE ja rassistisch aufgefasst werden. Ob es tatsächlich rassistisch ist, darüber wird erst gar nicht diskutiert. Es reicht, wenn irgendeinem Lulli die emotionale Reife und Bildung fehlt und sich dadurch angegriffen fühlen könnte.
Es gibt einen Punkt, an dem man auch mal Schluss sagen sollte. Und der ist in meinen Augen mittlerweile lange erreicht. Ob es nun echte Rassisten sind oder irgendwelche Aktivisten, es geht gar nicht mehr um Bildung und Aufklärung. Sondern nur darum, wer den längeren gesellschaftlichen Lörres hat.
Damit erweist man Betroffenen einen Bärendienst und drückt sie nur noch weiter in eine Opferrolle, aus der sie aufgrund gesellschaftlicher Hürden und Schranken ohnehin kaum raus kommen.