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"Unrechtsbewusstsein" bei Schwarzarbeit?!?

Trancemaster

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Friedrich Schneider, Wirtschaftsprofessor der Universität Linz, prognostiziert wegen der "Reformen" der Bundesregierung Anfang 2007 wieder eine steigende Tendenz bei Schwarzarbeit - ok, dazu braucht es keinen Professor, dass wissen Hinz und Kunz. Das es aber gleich 5-800 Millionen Euro sein sollen, überrascht mich dann doch.

Nun stellt sich mir aber die Frage: Was denn bitte für ein "Unrechtsbewusstsein" soll ich aufbauen?! Zeigt mir die Regierung nicht beinah täglich, dass sie selbst keines besitzt? Ich habe in der Tat überhaupt keine Probleme, Tätigkeiten meines Jobs auch "Privatkunden" anzubieten. Wobei es nicht immer (aber ab und an) sofort in Barzahlungen ausartet, sondern auch nach dem Sprichwort "Eine Hand wäscht die andere" funktioniert.

Die bösartige "Folge" aus diesem Handeln: KfZ Reparaturen kosten mich weit weniger, eine aktuelle Beispielrechnung VW GolfIII Variant:

1) Zahnriemen gerissen - 8 Ventile kaputt
2) Achsmanschette vorn links
3) Ölwechsel
4) Bremsschläuche vorn

Kosten bei einer "normalen Werkstatt", bei der ich nicht weiss wie die arbeiten ausgeführt werden: 1762€

Kosten bei "meiner Werkstatt", wo ich genau weiss das er seinen Job kann: 970€

Ok, dafür kommt er alle 2 Wochen mit seinem Rechner, bzw. WLAN-Netzwerkproblemchen an... für beinah 800€ hat er allerdings noch einige "Freibesuche".
Ähnlich funktioniert das mit einem befreundeten Anwalt, Elektroinstalateur und Maurer. Beinah wie in der DDR. ;)

Insgesamt würden in der Schattenwirtschaft zwei Drittel aller Aufträge gar nicht ausgeführt werden, wenn diese "legal" bezahlt werden müssten, weil sie schlichtweg zu teuer sind. Also ähnlich wie bei "Raub"kopien die Aussage nicht zutrifft, dass jede Kopie ein verkauftes Original wäre, ist es auch hier nicht so, dass jeder Auftrag auch ein Auftrag mit Sozialabgaben wäre.

Und das "schlechte Gewissen"? Ich habe keines! Warum auch? Von allen Seiten wird das Geld was uns (meiner Familie) am Ende des Monats von unseren "regulären Jobs" übrigbleibt, weniger. Unverholen gestehe ich ein: Hätten wir kein Kind(Kinder) oder wäre ich Single, würde(n) ich(wir) mit meinem(unseren) Einkommen prima zurecht kommen. Wer nun aber angesichts der demographischen Entwicklung immernoch ein "selbst Schuld" loslässt, hat wohl die allgemeine Situation nicht so recht verstanden, bzw. weiss halt nicht was er ohne Kinder verpasst... :-D
 
Was soll man nun dazu sagen? Außer vielleicht, ich kann dich verstehen...

Ich denke das es der Regierung mehr um die größeren Maßstäbe geht. Wenn auf einer Großbaustelle 90% Schwarzarbeiter sind läuft was schief...

Was ich allerdings besch****eiden finde ist, das ich nichtmal für meinen alten Nachbarn den Rasenmähen dürfte wenn er mir dann dafür nen Zehner in die Hand drückt.
Ich sage dazu Nachbarschaftshilfe. Laut Gesetz ist das Schwarzarbeit :B
 
zu hohe steuern -> mehr schwarzarbeit.
je höher die steuern, desto geringer wäre auch mein unrechtsbewusstsein. und in deutschland sind die steuern weiss gott zu hoch.
 
Trancemaster schrieb:
Nun stellt sich mir aber die Frage: Was denn bitte für ein "Unrechtsbewusstsein" soll ich aufbauen?!

Was willst du uns jetzt damit sagen? Illegal is geil?
 
omega456 am 08.07.2006 11:42 schrieb:
Ich sage dazu Nachbarschaftshilfe. Laut Gesetz ist das Schwarzarbeit :B

Sicher? Für mich ist es Schwarzarbeit, wenn du ein professioneller Mäher wärst und für deinen Nachbarn den Rasen mähen würdest. Genauso ist es in meinen Augen keine Schwarzarbeit, wenn man für einen Bekannten als Gegenleistung für irgendwas den Rechner repariert - so lange man das nicht schon beruflich macht. Wenn der Bekannte Kfz-Mechaniker ist und einem als Freundschaftsdienst die Karre repariert, ists natürlich schwarz.

MfG Jimini
 
Jimini_Grillwurst am 08.07.2006 11:52 schrieb:
omega456 am 08.07.2006 11:42 schrieb:
Ich sage dazu Nachbarschaftshilfe. Laut Gesetz ist das Schwarzarbeit :B

Sicher? Für mich ist es Schwarzarbeit, wenn du ein professioneller Mäher wärst und für deinen Nachbarn den Rasen mähen würdest. Genauso ist es in meinen Augen keine Schwarzarbeit, wenn man für einen Bekannten als Gegenleistung für irgendwas den Rechner repariert - so lange man das nicht schon beruflich macht. Wenn der Bekannte Kfz-Mechaniker ist und einem als Freundschaftsdienst die Karre repariert, ists natürlich schwarz.

MfG Jimini
stimmt, solange es keine regelmässigen aufträge sind sondern mal ab und zu ein bezahltes helfen, sehe ich das auch nicht als schwarzarbeit.
wenn ich einem kumpel das system neu aufsetze und dafür etwas kassiere, versteuer ich das sicher nicht. kommt aber auch selten vor.
 
HanFred am 08.07.2006 11:55 schrieb:
Jimini_Grillwurst am 08.07.2006 11:52 schrieb:
omega456 am 08.07.2006 11:42 schrieb:
Ich sage dazu Nachbarschaftshilfe. Laut Gesetz ist das Schwarzarbeit :B

Sicher? Für mich ist es Schwarzarbeit, wenn du ein professioneller Mäher wärst und für deinen Nachbarn den Rasen mähen würdest. Genauso ist es in meinen Augen keine Schwarzarbeit, wenn man für einen Bekannten als Gegenleistung für irgendwas den Rechner repariert - so lange man das nicht schon beruflich macht. Wenn der Bekannte Kfz-Mechaniker ist und einem als Freundschaftsdienst die Karre repariert, ists natürlich schwarz.

MfG Jimini
stimmt, solange es keine regelmässigen aufträge sind sondern mal ab und zu ein bezahltes helfen, sehe ich das auch nicht als schwarzarbeit.
wenn ich einem kumpel das system neu aufsetze und dafür etwas kassiere, versteuer ich das sicher nicht. kommt aber auch selten vor.

Ich spreche ja nur von Freundschaftsdiensten, Nachbarschaftshilfe oder so was. Auch wenns unregelmäßig ist, sobald du dafür Geld nimmst ist es laut Gesetz Schwarzarbeit...
 
omega456 am 08.07.2006 14:06 schrieb:
Ich spreche ja nur von Freundschaftsdiensten, Nachbarschaftshilfe oder so was. Auch wenns unregelmäßig ist, sobald du dafür Geld nimmst ist es laut Gesetz Schwarzarbeit...
dazu kann ich nur sagen, dass bürokratie bisweilen ins lächerliche abschweift.
ich bin eh ein feind der bürokratie, aber sowas...
naja, wird eh nicht verfolgt denke ich mal, die "richtigen" schwarzarbeiter, sprich: unversichert und regelmässig angestellten arbeitskräfte, haben eine höhere priorität bei der strafverfolgung.
übrigens: wenn ich nie geld verlangt habe und trotzdem was gekriegt habe (tu mich nämlich schwer bei freunden, mir ist die "eine hand wäscht die andere" - variante auch meistens lieber, ist es meines erachtens eh keine schwarzarbeit. da sowas in keinster weise dokumentiert wird, ist eine strafverfolgung sowieso nicht ganz realistisch.
je regelmässiger das wird, desto mehr aussenstehenden leuten könnte sowas natürlich auffallen, aber bei mir bewegt sich das in keinem rhythmus. und kommt wirklich super selten vor. da verdien ich mehr mit zinsen von meinem privatkonto.
ich las mich auch lieber mal zum essen einladen oder so.
 
Trancemaster am 08.07.2006 11:25 schrieb:
Friedrich Schneider, Wirtschaftsprofessor der Universität Linz, prognostiziert wegen der "Reformen" der Bundesregierung Anfang 2007 wieder eine steigende Tendenz bei Schwarzarbeit - ok, dazu braucht es keinen Professor, dass wissen Hinz und Kunz. Das es aber gleich 5-800 Millionen Euro sein sollen, überrascht mich dann doch.

Nun stellt sich mir aber die Frage: Was denn bitte für ein "Unrechtsbewusstsein" soll ich aufbauen?! Zeigt mir die Regierung nicht beinah täglich, dass sie selbst keines besitzt? Ich habe in der Tat überhaupt keine Probleme, Tätigkeiten meines Jobs auch "Privatkunden" anzubieten. Wobei es nicht immer (aber ab und an) sofort in Barzahlungen ausartet, sondern auch nach dem Sprichwort "Eine Hand wäscht die andere" funktioniert.

Die bösartige "Folge" aus diesem Handeln: KfZ Reparaturen kosten mich weit weniger, eine aktuelle Beispielrechnung VW GolfIII Variant:

1) Zahnriemen gerissen - 8 Ventile kaputt
2) Achsmanschette vorn links
3) Ölwechsel
4) Bremsschläuche vorn

Kosten bei einer "normalen Werkstatt", bei der ich nicht weiss wie die arbeiten ausgeführt werden: 1762€

Kosten bei "meiner Werkstatt", wo ich genau weiss das er seinen Job kann: 970€

Ok, dafür kommt er alle 2 Wochen mit seinem Rechner, bzw. WLAN-Netzwerkproblemchen an... für beinah 800€ hat er allerdings noch einige "Freibesuche".
Ähnlich funktioniert das mit einem befreundeten Anwalt, Elektroinstalateur und Maurer. Beinah wie in der DDR. ;)

Insgesamt würden in der Schattenwirtschaft zwei Drittel aller Aufträge gar nicht ausgeführt werden, wenn diese "legal" bezahlt werden müssten, weil sie schlichtweg zu teuer sind. Also ähnlich wie bei "Raub"kopien die Aussage nicht zutrifft, dass jede Kopie ein verkauftes Original wäre, ist es auch hier nicht so, dass jeder Auftrag auch ein Auftrag mit Sozialabgaben wäre.

Und das "schlechte Gewissen"? Ich habe keines! Warum auch? Von allen Seiten wird das Geld was uns (meiner Familie) am Ende des Monats von unseren "regulären Jobs" übrigbleibt, weniger. Unverholen gestehe ich ein: Hätten wir kein Kind(Kinder) oder wäre ich Single, würde(n) ich(wir) mit meinem(unseren) Einkommen prima zurecht kommen. Wer nun aber angesichts der demographischen Entwicklung immernoch ein "selbst Schuld" loslässt, hat wohl die allgemeine Situation nicht so recht verstanden, bzw. weiss halt nicht was er ohne Kinder verpasst... :-D

So kann man sein Gewissen auch beruhigen

aber mal den ganzen "die böööööse Regierung" quatsch beiseite gelassen muss ich dir in einem Punkt zustimmen.
Die kleinen "Gefälligkeiten" belasten nicht so sehr die Wirtschaft, denn da würden in der Tat viele Dinge sonst gar nicht gemacht werden.

Das Problem liegt eher in der gewerbsmäßigen Schwarzarbeit, z.B. auf dem Bau etc.
 
Trancemaster am 08.07.2006 11:25 schrieb:
Friedrich Schneider, Wirtschaftsprofessor der Universität Linz, prognostiziert wegen der "Reformen" der Bundesregierung Anfang 2007 wieder eine steigende Tendenz bei Schwarzarbeit - ok, dazu braucht es keinen Professor, dass wissen Hinz und Kunz. Das es aber gleich 5-800 Millionen Euro sein sollen, überrascht mich dann doch.

So arg hoch finde ich diesen Wert gar nicht. Nimm die 800 Mio, dividiere sie durch 80 Mio Deutsche und wir reden hier von 10€ pro Kopf jährlich.


Insgesamt würden in der Schattenwirtschaft zwei Drittel aller Aufträge gar nicht ausgeführt werden, wenn diese "legal" bezahlt werden müssten, weil sie schlichtweg zu teuer sind. Also ähnlich wie bei "Raub"kopien die Aussage nicht zutrifft, dass jede Kopie ein verkauftes Original wäre, ist es auch hier nicht so, dass jeder Auftrag auch ein Auftrag mit Sozialabgaben wäre.

Das kann man so nicht sagen. Deine Aussage stimmt nur dann, wenn man von einem gleichbleibenden Preis ausgeht, was aber keine übermäßig realistische Annahme ist. Der Grund dafür ist in der Kostenrechnung zu suchen.

Ich greife gleich einmal dein Autoreparaturbeispiel auf.
Wenn du dir einen Kostenvoranschlag oder eine Rechnung einer Werkstatt ansiehst, dann findest du dort im Wesentlichen nur 2 unterschiedliche Positionen, nämlich Material und Personalkosten.
Vorallem bei den Personalkosten ist man als Kunde im Regelfall ziemlich sauer, da werden pro Stunde um die 40€ verrechnet, der Angestellte bekommt davon vielleicht 8-12€ und mit den LNK kommen wir vielleicht auf 20€, aber das wars dann auch schon.

Was nicht auf der Rechnung aufscheint, sind die sogenannten Gemeinkosten und die machen die Sache teuer. Eine Werkstatt rechnet normalerweise mit Materialgemeinkosten und sonstigen Gemeinkosten.

Schauen wir uns einmal die sonstigen Gemeinkosten an.
Unter diese Rubrik fallen sämtliche Kosten, die dem Kunden nicht direkt zuordnenbar und nichts mit Material sowie dessen Bestellung und Lagerung zu tun haben.
Das beginnt bei der Miete für die Werkstatt, den Geräten, Strom, Gas, Steuerberater, Telefon.... sowie alle Personalkosten, die keinem Kunden direkt zuzurechnen sind beispielsweise ein kostenloser KV.

All diese Kosten fallen zweifellos an, scheinen aber auf keiner Rechnung auf, weil sie dem Kunden nicht zugeordnet werden können. Die Summe dieser Kosten nennt man Gemeinkosten.

Damit die Firma nicht pleite geht, müssen diese Kosten verrechnet und somit auch kalkuliert werden. Da kleine Betriebe nicht extra Kostenrechner anstellen können, muß eine einfache Rechnung gemacht werden und die sieht in etwa so aus.

Voraussichtliche Gemeinkosten des Jahres / die voraussichtlich verkauften Mitarbeiterstunden = Aufschlag auf den Stundensatz. Dazu kommen natürlich noch die realen Lohnkosten + LNK +Gewinn und weil der Staat auch mitschneiden will, kommt noch die MWSt. darauf.

Der Haken an der Sache ist, daß der Aufschlag steigt, wenn die Anzahl der verkauften Stunden zurückgeht und somit haben wir einen Teufelskreis. Die Leute meinen, daß es zu teuer ist, lassen die Arbeit schwarz machen, somit werden weniger Stunden verkauft, folglich steigt der Preis, noch mehr Leute finden es zu teuer, noch weniger Stunden werden verkauft,... und weil so ein Teufelskreis ja so lustig ist, haben wir gleich einen zweiten, der den Staat betrifft, denn dessen Einnahmen sinken dadurch, während gleichzeitig die Sozialausgaben steigen und die Folge sind höhere Steuern und sinkende Sozialleistungen.

Und das "schlechte Gewissen"? Ich habe keines! Warum auch?

Ein schlechtes Gewissen hast du vielleicht nicht, aber du regst dich darüber aus, daß der Staat an allen Ecken und Enden spart und daß es soviele Arbeitslose gibt. Das ist eine direkte Folge der Schwarzarbeiten, auch wenn diese natürlich nicht die einzige Ursache ist.

Ich persönlich verstehe die meisten Menschen nicht, die Schwarzarbeit konsumieren. Bei Kleinigkeiten wie Babysitten, Computer reparieren, Rasenmähen u.ä. ist das noch verständlich, aber wer eine größere Autoreparatur schwarz machen läßt oder sich sogar ein Haus bauen läßt, hat meiner Meinung nach einen gewaltigen Knall.

Es gibt anfänglich zwar eine erhebliche Kostenersparnis, doch welche Garantien bekommt man? Solange die Arbeiten gut ausgeführt werden, gibt es ja keine Probleme, doch Menschen machen Fehler und das kann gewaltige Folgen nach sich ziehen und dann wissen plötzlich auch die besten Freunde nicht mehr, daß sie da irgendwas gemacht haben sollen, die Versicherung putzt sich ab, weil hier offenbar privat und unsachmäßig herumgepfuscht wurde und schon ist man pleite.

Mag sein, daß das Extremfälle sind, die nicht andauernd vorkommen, doch wenn man betroffen ist, dann hat man ernsthafte Probleme. Fragt sich wirklich, ob es sich auszahlt, ein solches Risiko einzugehen.
 
Was willst du uns jetzt damit sagen? Illegal is geil?

Hmnaja, Dir könnte man eine Doktorarbeit zum Thema "Verstehendes Lesen - und warum ein Nick mit "Brain" noch lange nicht bedeutet, dass dieses "Brain" auch wirklich arbeitet" vorlegen - Du würdest nix verstehen. :P
 
So kann man sein Gewissen auch beruhigen

Dabei habe ich nichtmal ein Gewissen...

aber mal den ganzen "die böööööse Regierung" quatsch beiseite gelassen muss ich dir in einem Punkt zustimmen.
Die kleinen "Gefälligkeiten" belasten nicht so sehr die Wirtschaft, denn da würden in der Tat viele Dinge sonst gar nicht gemacht werden.

Das Problem liegt eher in der gewerbsmäßigen Schwarzarbeit, z.B. auf dem Bau etc.

Das mit dem Bau mag sein - und dennoch: Wenn ich meinen Bekanntenkreis so abgrase: Da kommen auch stattliche "Summen" ím Jahr zusammen.
 
So arg hoch finde ich diesen Wert gar nicht. Nimm die 800 Mio, dividiere sie durch 80 Mio Deutsche und wir reden hier von 10€ pro Kopf jährlich.

MEHR - nicht insgesamt - insgesamt beläuft sich die Summe auf ca. 365.000.000.000. (Mrd) €. 4562,50€ sind das dann pro Einwohner.

Das kann man so nicht sagen. Deine Aussage stimmt nur dann, wenn man von einem gleichbleibenden Preis ausgeht, was aber keine übermäßig realistische Annahme ist. Der Grund dafür ist in der Kostenrechnung zu suchen.

...


Der Haken an der Sache ist, daß der Aufschlag steigt, wenn die Anzahl der verkauften Stunden zurückgeht und somit haben wir einen Teufelskreis. Die Leute meinen, daß es zu teuer ist, lassen die Arbeit schwarz machen, somit werden weniger Stunden verkauft, folglich steigt der Preis, noch mehr Leute finden es zu teuer, noch weniger Stunden werden verkauft,... und weil so ein Teufelskreis ja so lustig ist, haben wir gleich einen zweiten, der den Staat betrifft, denn dessen Einnahmen sinken dadurch, während gleichzeitig die Sozialausgaben steigen und die Folge sind höhere Steuern und sinkende Sozialleistungen.

Und gerade dabei könnte der Staat entsprechend gegensteuern, auch wenn es für ihn kurzfristige Mindereinnahmen bedeutet, was im Übrigen auch so ziemlich jeder Experte empfiehlt, da man um die Folgen weiss. Im besonderen, weil "von oben" Wasser gepredigt, aber Wein getrunken wird, bzw. das Grundgesetz in eklatenter Weise mißachtet wird.
 
Die Schwarzarbeit ist nur die Folge der hohen Abgabenlast in Deutschland. Wenn das sinkt, wird die Schwarzarbeit abnehmen und die Anzahl der normalen Aufträge für Firmen Steigen.
 
bei "schwarzarbeit" finde ich nichts großartig verwerfliches, wenn man einer geregelten, sozialpflichtigen arbeit nachkommt und sich dadurch etwas mehr geld erwirtschaften kann.
das so erwirtschaftete geld bleibt ja der volkswirtschaft erhalten, ausser mann verbringt es ins ausland oder stopft es in die matratze :-D .

zum kotzen find ich schwarzarbeit, wenn z.b. ein bewußt arbeitsfauler arbeitlosengeld/hilfe oder sozialhilfe kassiert und dann noch nebenbei schwarz geld kassiert.
hat dieser mensch dann noch einen unfall oder es passiert was schlimmes ( z.b. dem schwarzmaurer fällt der backstein aus der hand und dem passanten auf die rübe) dann ist die kacke richtig am dampfen :pissed: .

aber die politik macht uns doch vor, raff was du kriegen kannst und zeig schön mit dem finger auf die anderen ( diese bösen, diese.... :B )

von den politiker bin ich maßlos enttäuscht, weil:
- wenn ich ( grobgeschätzt, nur so ´ne vermutung) 7000 - 10000 euro pro monat bekomme ( als politiker), dann kann ich doch gar nicht einschätzen wie es ist mit 1200 - 1500 euro im monat klarzukommen
- dann kann ich auch nicht einschätzen wie es ist davon( 1200 - 1500 euro pro monat) eine familie durchzubringen

meiner meinung nach wird der erste schuß nicht von einem terroristen oder geistig verwirrten abgegeben sonder von einem familienvater der nicht mehr weiß wie er seine familie ernähren soll und ihn das haus weggenommen wurde.
 
Trancemaster am 08.07.2006 11:25 schrieb:
Kosten bei "meiner Werkstatt", wo ich genau weiss das er seinen Job kann: 970€

Ok, dafür kommt er alle 2 Wochen mit seinem Rechner, bzw. WLAN-Netzwerkproblemchen an... für beinah 800€ hat er allerdings noch einige "Freibesuche".

Naturalienwirtschaft wie vor 10.000 Jahren. :-D
Dieses Prinzip ist aber gar nicht so ungewöhnlich und teilweise sogar legal. Es gibt ja diverse Tausch-Vereine, bei denen du für Arbeiten Gutscheine bekommst, die du wiederum bei anderen Vereinsmitgliedern in Arbeit umtauschen kannst. Selbst in den USA sind solche Vereine im Kommen. Eine interessante Ausweichbewegung - in die Vergangenheit. Das sollte einem zu Denken geben, ob diese ganze Sache mit dem Geld nicht doch ein Holzweg ist. ^^
 
sweetbob am 10.07.2006 09:34 schrieb:
und zeig schön mit dem finger auf die anderen ( diese bösen, diese.... :B )

von den politiker bin ich maßlos enttäuscht, weil:
- wenn ich ( grobgeschätzt, nur so ´ne vermutung) 7000 - 10000 euro pro monat bekomme ( als politiker), dann kann ich doch gar nicht einschätzen wie es ist mit 1200 - 1500 euro im monat klarzukommen
- dann kann ich auch nicht einschätzen wie es ist davon( 1200 - 1500 euro pro monat) eine familie durchzubringen

Falls das so wäre, was wäre deine Konsequenz? Politikerentgelte fünfteln? Kann ich mir schwerlich vorstellen.

Zwar ist es tatsächlich so, dass etliche Abgeordnete seit relativ langer Zeit nicht mehr selbst einkaufen waren und deswegen sehr komische Antworten geben, wenn man sie nach den Preisen für etwa Butter fragt, ABER zu behaupten, sie hätten überhaupt keine Vorstellung, wie es am unteren Ende der Einkommensskala aussieht, ist schon sehr mutig.

Zum Einen gibt es - übrigens wie der Altkanzler - etliche Politiker, die es von unten geschafft haben - und vielleicht gerade deswegen überhaupt nicht auf die Hängematte Sozialstaat abfahren, zum Anderen sind alle MdBs auch gut Zeit damit beschäftigt, sich in ihren Wahlkreisbüros das Wehklagen der Bewohner anzuhören ;) .

To Topic: gewerbliche Schwarzarbeit einzudämmen, kann man kaum auf anderem Wege als über Kontrollen (kosten aber und stressen) oder eben die vielgerühmte Senkung der Lohnnebenkosten erreichen. Dann könnte man eventuell auch den Punkt erreichen, wo für den Auftraggeber - privat oder geschäftlich - die Vorteile einer Leistung mit Rechnung die Mehrkosten aufwiegen.
 
aph am 10.07.2006 09:44 schrieb:
Das sollte einem zu Denken geben, ob diese ganze Sache mit dem Geld nicht doch ein Holzweg ist. ^^

Ich bin ja schon immer für Kommunismus... :-D

Warum das aber nicht funktionieren wird überlass ich mal eurer Fantasie :P
 
Zwar ist es tatsächlich so, dass etliche Abgeordnete seit relativ langer Zeit nicht mehr selbst einkaufen waren und deswegen sehr komische Antworten geben, wenn man sie nach den Preisen für etwa Butter fragt, ABER zu behaupten, sie hätten überhaupt keine Vorstellung, wie es am unteren Ende der Einkommensskala aussieht, ist schon sehr mutig.

Ich halte diese Einschätzung für durchaus legitim, wenn man sich allein die Entscheidungen ansieht, welche Politiker im Bezug auf die für sie "unteren Einkommensklassen" treffen. Ich habe schon den Eindruck, dass sie teilweise überhaupt keine Ahnung haben, was ihre Entscheidungen bei den "normalen Einkommen" anrichten.

Zum Einen gibt es - übrigens wie der Altkanzler - etliche Politiker, die es von unten geschafft haben - und vielleicht gerade deswegen überhaupt nicht auf die Hängematte Sozialstaat abfahren, zum Anderen sind alle MdBs auch gut Zeit damit beschäftigt, sich in ihren Wahlkreisbüros das Wehklagen der Bewohner anzuhören ;) .

Naja, "von unten" ist wohl nicht ganz richtig - aber das "hochkommen" an sich, ist in dieser Parteienlandschaft furchtbar einfach und keineswegs sonderlich schwierig, es sei denn man hat Charakter und muss sich zum Speichellecken überwinden - dann ist es eine große Leistung. Würden die Damen und Herren MdB's Entscheidungen treffen, die nicht ständig diejenigen die ohnehin wenig haben belasten, müssten sie sich auch nicht das jammern antun - andererseits sind Wehklagereien von mittellosen Menschen weniger "gefährlich", als wenn jemand mit dickem Konto mit einem Rechtsstreit gegen die Person selbst droht und anzettelt.

Falls das so wäre, was wäre deine Konsequenz? Politikerentgelte fünfteln? Kann ich mir schwerlich vorstellen.

Ich kann mir so einige "Repressalien" für Politiker vorstellen:

Charakterprüfungen :-D

Das nicht einer der Bande auch nur ansatzweise Anstand besitzt, erkennt man allein daran, dass seit Jahren die Finanzlage des Staates als "prekär" betitelt wird, was aber an Steigerungen ihrer Diäten nichts geändert hat. "Lohnerhöhungen" die von "ANGESTELLTEN" der Bevölkerung selbst bewilligt werden können, und schamlos bewilligt werden - eine Farce. MdB sein heisst: Dem Land zu dienen! - Nicht das Land auszurauben!

Politiker = Vollzeitjob

Jeder der ein Mandat in Land- oder Bundestag hat, darf keinen weiteren beruflichen Tätigkeiten nachgehen - wird also vom Arbeitgeber "freigestellt" unter Wegfall aller Bezüge. Nach seiner Abwahl kann er ohne Schwierigkeiten die Tätigkeit wieder aufnehmen. Im selben Paket wäre die Pflicht vorhanden, zu ALLEN Sitzungen des Bundestags dabei zu sein. Ich krieg regelmäßig das große Kotzen wenn ich sehe, dass bei den Abstimmungen zur Diätenerhöhung der Saal brechend voll ist, aber bei Themen die z.B. die Jugend angehen, der Saal nur von den Sprechern der Parteien besucht wurd.

Langfristige Haftung bei fahrlässigen Entscheidungen/ absichtlichen Lügen / nachgewiesenen Bestechungen

Blühm (das war der mit der "sicheren Rente) gehört wie die Hälfte der ehemaligen Kohl- und Schröder-Clique in den Bau. Wen nachgewiesen werden kann, dass Politiker wissentlich gelogen haben, und somit enormen Schaden am Staat verursacht haben, müssen sie haftbar gemacht werden können - zumindest mit dem eigenen Vermögen. Kohl gehört in Beugehaft - und das Schäuble - ein korrupter Politiker heute Innenminister ist - dürfte wohl die deutlichste Aussage in Punkto "Bananenrepublik" sein.
 
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