AW: "Netzteilstärke"
Ernie123 am 11.03.2007 17:56 schrieb:
Wieviel Watt verbrauchen diese Monster eigentlich? Das ist ja nicht mehr normal.
Also wenn da schon fast 190W nicht ausreichen. Das erinnert mich irgendwie an den guten alten Thunderbird 1400C, der immer als Blockheizkraftwerk betitelt wurde.
in kombination mit einem x6800, mainbord,... verbraucht sie unter 250w (belastung mittels 3dmark06)
zu der frage, wie man die leistung/eignung eines netzteils ermittelt:
man nehme möglichst viele test des netzteils
am besten auch möglich viele von anderen netzteilen.
dazu möglichst viele von diversen hardwarekomponenten, mit stromverbrauchs angaben.
und einen stapel erfahrungsberichte, besonders wertvoll sind diejenigen, bei denen was aufgrund des netzteils NICHT lief (leider sind die verdammt selten), oder bei denen es nach vorrangegangenen annahmen nicht hätte laufen dürfen (auch nicht häufiger).
ganz selten können einem auch spezifikationen weiterhelfen.
das ganze rühre man gut durch und versuche, sich ein allgemeinbild zu verschaffen
in diesem fall würd ich z.b. berücksichtigen
-mir sind keine fälle bekannt, in denen ein enermax zu schwach war oder krepiert ist
-mir sind mehrere fälle bekannt, in denen ein enermax systeme am laufen gehalten hat, für die deutlich mehr empfohlen ware.
-in quasi allen tests schneidet enermax hinsichtlich spannungsstabilität oder maximallast auf einem niveau mit seasonic ab (oder besser)
-mir ist mindestens ein seasonic bekannt, dass die aufgedruckte leistung in watt bis zum letzten tropfen und darüber hinaus bringt und dass über längere zeit systeme mit weit höheren empfehlungen versorgt hat. (nämlich meins)
-> daraus schlussfolgert man mal ganz grob, dass man einem enermax das abverlangen kann, was drauf steht. (was bei netzteilen ja keineswegs selbstverständlich ist)
d.h. also: man kann z.b. 15v*12a=180w auf der einen und 16a*12v=192w auf der anderen 12v schiene nutzen, fast 400w insgesamt.
interessant bei mehrschienigen netzteilen: wie sind die verteilt? bei 2 schienigen sind zumindest cpu und gpu in 99% der fälle nicht auf einer, da die anderen komponenten im beispiel wenig verbrauchen, können wir also davon ausgehen, dass wenigstens 30-40% der last jeweils auf der anderen schiene liegen - solange wir unter 240w@12v bleiben, garantiert kein problem.
nun versucht man herauszufinden, was das system so braucht.
nützlich hierbei sind vor allem netzteiltests mit high-end systemen - sinnvolle messungen einzelner komponenten bekommt man nämlich eh nicht/so gut wie nie und bei gesamtverbräuchen hat man immer ein problem: was man an der steckdose misst, enthält auch die verlustleistung des netzeils.
da die schon mal 30% und mehr betragen kann, aber vielleicht auch unter 10%, braucht man idealerweise messungen mit mehreren netzteilen zum vergleich.
z.b. in der (vor?)letzten pcgh, "mittel"klasse roundup, testsystem: 8800gtx und c2d x6800, belastung 3dmark.
verbrauch mit minimalstem netzteil 246w, für das ganze system.
->wenn man das jetzt mit unseren netzteilwerten vergleicht, wird klar, dass das netzteil dieses system komplett aus 1,5 von 2 12v leitungen versorgen kann - ein gewisser teil der leistung wird aber noch von 3,3v und 5v bereit gestellt, es reicht also weit mehr als aus, vermutlich werden weniger als 200w über 12v bezogen.
beim quadcore wirds jetzt schon schwieriger: tests gibts kaum, erst recht keien vergleichbaren.
aber:
die bauart ist bekannt und legt einen verbrauch von maximal 2xx6800 nahe.
da wir noch großzügig reserven bei unserem netzteil haben, stellt sich jetzt nur die frage, ob der x6800 im testsystem der hauptverbraucher war, oder die grafikkarte.
war es die grafikkarte, heißt das nicht nur, dass wir den kleineren verbrauchsposten verdoppeln, es heißt vor allem auch, dass wir die last auf der bislang weniger belasteten 12v schiene erhöhen.
an der stelle gibts jetzt mehrere hinweise, z.b.:
-tdp-angabe von intel von 65w für normale c2d bzw. 130w für quadcore
-temperaturmessungen mit c2ds, die nahelegen, dass die extreme editionen trotz höherer tdp nicht wirklich mehr verbrauchen
-temperatur/verbrauchsmessungen, die nahelegen, dass die tdps einigermaßen stimmen dürften, denn z.b. bei den pentium d war das verhältniss zwischen tdp und realem verbrauch deutlich schlechter und der ließ sich mit kühlern, die nach der tdp konstruiert waren, auch einigermaßen kühlen.
->es sieht so aus, als würde es bei der cpu ganz grob um 65w jetzige leistunge gehen und somit um 65w anstieg, enventuell weniger.
-hinweise bei der grafikkarte sind z.b. die anschlüsse: die 8800gts hat via pci-e und 1x6pol zugriff auf 150w strom, die 8800gtx hat extra einen zusätzlichen anschluss spendiert bekommen - muss nichts heißen, kann aber
-nvidia gibt afaik 190w leistung an
-messungen zwischen single-gpu und sli systemen legen verbräuche jenseits der 100w nahe (bin zu faul nachzugucken, aber glaube, computerbase.de lag so bei 120w mehr für sli)
-> der verbrauch der 8800gtx lässt sich zwar nur grob schätzen, scheint aber merklich über 100w zu liegen
--> die cpu war tatsächlich die sparsamere komponente, bei einer verdoppelung der cpu-leistung ist ein anstieg des 12v verbrauchs um weniger als 50% zu befürchten und dass auf der bislang weniger belasteten 12v leitung.
da wir noch fast 100% reserve hatten, sollte also auch ein quadcore passen.
interessanter wäre quadcore und sli, da würden die gesamtverbräuche entsprechender systeme auf einen verbrauch von knapp 400w hinweisen, was unter 480w gesamt-netzteilleistung ist, aber man wäre in einem bereich, in dem die verteilung auf die einzelnen schienen entscheidenen einfluss hat, sollte also auf alle fälle geld für ein neues netzteil einplanen.