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Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Trancemaster

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Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Politiker der CSU wollen, dass in Zukunft selbst verschuldete Krankheiten, "extra" abgerechnet werden. So sollen z.B. Übergewichtige für Folgeerkrankungen ihrer Gewichtsprobleme an den Behandlungskosten selbst teilhaben. Als Beispiel dienst ein 25-jähriger Mann mit 150kg, dessen Krankenkasse für 1500€ eine neue Hüfte "sponsern" soll. In Zukunft sollte dieser Patient dann 10% der Kosten selbst tragen.

Quelle: T-Online



Genau! Richtig so - und Raucher und Extremsportler gleich mit dazu. Gerade für Übergewicht gibt es wenige "Entschuldigungen".
Abgesehen davon, dass ich mit meinen 112kg (12% Fett) bei 1,85m Körpergröße noch zu den "Leichtgewichten" in Freibädern und an Stränden gehöre - sind die vielen Cellulitehochburgen mittlerweile irgendwie schon eine Zumutung.
Und dieses aufgesetzte (!) an den Tag gelegte "Selbstbewustsein" von extrem Übergewichtigen Leuten, die meinen, man könne ja woanders hinschauen (ja WIE denn?), ist ebenso fehl am Platz, wenn man sieht wieviel Kohle die Behandlungen von nicht krankhaftem Übergewicht die Kassen jedes Jahr kosten - und es wird immer mehr.

Selbst Kinder im Alter meiner Tochter (2,5) sehen aus, als könne man mit ihnen Fußball spielen, nur weil die Mütter (meist allein erziehend, soweit ich das erkennen kann) sicht selbst fett gefressen haben, und nun meinen die Kinder müssten auch die 200m zur Dönerbude im Wagen sitzen, damit Mami nicht so lange stehen muss.

Angesichts der Kostenexplosion im Bereich Gesundheit, sollte man Menschen die "absichtlich" krank werden auch entsprechend zur Kasse bitten.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

hmm... ich meine, das thema gab's hier schonmal...



ansatzweise ist das richtig, aber es gibt gerade bei überwicht AUCH fälle, die wenig dafürkönnen oder die irgendwas haben, so dass es sehr schwer ( LOL ) ist, nicht übergewichtig zu werden. sagen wir zB ein rückenleiden, dass viel bewegung unbeweglich macht. und solchen leuten dann zu sagen "tja, pech, dann dürft ihr halt nur ein knäckebrot und ne scheibe käse pro tag essen" wäre auch nicht grad sozial...

und gerade bei ärmeren leuten ist es auch schwer, sich ausgewogen zu ernähren - da liegen ungesunde und fettige produkte viel näher (jetzt auch preislich)...
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Im Prinzip sehe ich das genauso wie du! Warum sollten die Steuerzahler (bzw. in diesem Falle die Einzahlenden) die vollen Kosten für die Behandlung von z.B. Rauchern aufkommen müssen? Es ist ja schließlich jedem selber überlassen, ob man seinem Körper soetwas antut, oder nicht.

Natürlich müsste man bei manchen Dingen, wie zum Beispiel bei angeborener Fettsucht, unterscheiden. Aber generell finde ich die Idee ziemlich gut.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

klingt in der theorie vielleicht toll ist aber in der praxis - gerade bei übergewicht - für meine begriffe nicht machbar.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Bonkic am 20.07.2006 17:46 schrieb:
klingt in der theorie vielleicht toll ist aber in der praxis - gerade bei übergewicht - für meine begriffe nicht machbar.

Der Vorschlag mit den Extremsportlern ist uralt, aber total sinnlos. Statistisch gesehen erleiden Extremsportler im Durchschnitt weit weniger zu behandelnde Unfälle als beispielsweise Hobby-Vereinsfußballer. Sollen letztere auch mehr zahlen müssen?

Das ist reiner Populismus für Stammtischpolitiker. Kannste abhaken.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Klon1234 am 20.07.2006 17:44 schrieb:
Im Prinzip sehe ich das genauso wie du! Warum sollten die Steuerzahler (bzw. in diesem Falle die Einzahlenden) die vollen Kosten für die Behandlung von z.B. Rauchern aufkommen müssen?
Einer für alle, alle für einen. *g*

Willst du dann einen Kettenraucher (40-60 am Tag) mit "Normalen" und Gelegenhetsrauchern (zb. 1 Schachtel 5 Tage) gleichsetzen?
Und Pfeife, Zigarre usw?
Und wie Leute die xtrem viel Kaffee "saufen"?
Die sich generell sehr ungesund ernähren?
Usw...

Hm...

Edit: soll/muss ein Junkee, der zb. durchs Drücken eine "schlimme Kranheit" bekommen hat und Behandlungen + Medikamente brauch, dann auch "verstärkt" dazu zahlen? Und wenn er dann auch noch "Anschaffen" geht? Wird er dann doppelt belangt?
Und wenn er jetzt noch Raucher ist, dann zahlt er am besten grad alles selbst?


Klingt fair. :B
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

aph am 20.07.2006 17:51 schrieb:
Das ist reiner Populismus für Stammtischpolitiker. Kannste abhaken.
so ist es. ausser einem raucherzuschlag ist nichts davon wirklich umsetzbar und das mit dem zuschlag wird sowieso kommen.

so funktioniert nunmal jede versicherung: die allgemeinheit für wenige, die kosten verursachen (begünstigter kann natürlich jeder werden).

ich seh's auch so... das kategorisieren ist nicht umsetzbar, weil es viel zuviele variablen gibt. raucher oder nichtraucher, das geht, aber wenn da eine pauschale kommt, gebe ich natürlich auch an, ich sei nichtraucher, ob das stimmt oder nicht.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

aph am 20.07.2006 17:51 schrieb:
Das ist reiner Populismus für Stammtischpolitiker. Kannste abhaken.


das mit den sportlern ist so oder so quatsch. einer, der 2-3 mal po woche fußball, baskettball oder sonstwas spielt, der hat vielleicht wenn es hochkommt alle 2 jahre mal eine verletzung, die wirklich behandelt werden muss. sicher: mancher hat alle 3 monate was, aber andere spielen 5 jahre ohne verletzung. diese leute sind aber wiederum mit hoher sichehti gesünder als "sesselfurzer" und selbst bei 2 kreuzbandrissen pro 10 jahre "billger" als stubenhocker...

und bei den extremsportler: allein die steuereinnahmen für ausrüstung, reisen und kurse wiegen die seltenen verletzungen mit sicherheit mehr als auf :-D
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Herbboy am 20.07.2006 17:44 schrieb:
und gerade bei ärmeren leuten ist es auch schwer, sich ausgewogen zu ernähren - da liegen ungesunde und fettige produkte viel näher (jetzt auch preislich)...

Nichts ist billiger als mal ne Mahlzeit auszulassen, statt 2 billige fettige Mahlzeiten eine teurere gesunde und Obst als zwischendurch. Meist liegt es daran dass ärmere Leute auch weniger gebildet sind und nicht erkennen dass ihre Ernährung ungesund ist.

Diese ganze Diskussion ist purer Populismus und teilweise auch noch widersprüchlich. Einerseits sollen Folgen von Übergewicht selbst gezahlt werden, andererseits aber auch Sportverletzungen. Also wenn mir beim Versuch mein Übergewicht zu reduzieren was passiert, muss ich auch selbst zahlen :confused:

Das alles ist nur der Versuch der Verringerung des "Leistungskataloges" der Krankenkassen - schlimm genug dass es so etwas überhaupt gibt :hop:
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Bonkic am 20.07.2006 17:46 schrieb:
klingt in der theorie vielleicht toll ist aber in der praxis - gerade bei übergewicht - für meine begriffe nicht machbar.

So sieht's aus.

Essen und Trinken muss jeder. Außerdem ist Fettleibigkeit nicht immer Eigenverschulden.

Rauchen, Drogen und Extremsport z.B. sind hingegen echte "Brücken" der Selbstverschuldung.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

TBrain am 20.07.2006 18:02 schrieb:
Das alles ist nur der Versuch der Verringerung des "Leistungskataloges" der Krankenkassen - schlimm genug dass es so etwas überhaupt gibt :hop:
seh ich genauso, die kataloge an sich sind schon eine sauerei.
es gibt und wird immer seltene krankheiten geben und da sind die medis dann nicht im katalog. haja, ist ja easy für otto normalbürger monatlich tausende euros dafür auszugeben.
anstatt da die ausgaben auf kosten der kranken zu senken (was übrigens am laufmeter gschieht) sollten die verantwortlichen lieber der pharma auf die finger klopfen, damit die preise der medis runtergehen, aber das geht ja nicht, die lobby ist ja mindestens so stark wie die waffenlobby in den usa.
und ärzte müssen ein festes gehalt kriegen, das nicht von ihren einsätzen abhängt, sonst nimmt der missbrauch weiter seinen lauf und leute werden krankgeredet, die eigentlich kerngesund sind. auch das passiert am laufmeter, stichwort: runterstzen von grenzwerten. oft genug werden sie sogar durch die behandlung erst zu kranken. z.b. durch unsinnige medikamente wie benzodiazepine, die die meisten patienten zu suchtkranken machen.

wie man sieht - es gibt viele ansätze, das gesundheitssystem billiger zu machen, das bestrafen von patienten ist da eine sehr schlechte idee und unterstützt nur die pharma und den ganzen filzhaufen.

wer sich dafür interessiert, kann ja hier mal nachlesen, wie das so abläuft:
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=14380&CategoryID=82

die patienten sind einfach nicht das problem sondern die ausführenden und versorgenden kräfte: ärzte, pharmakonzerne.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Herbboy am 20.07.2006 17:59 schrieb:
aph am 20.07.2006 17:51 schrieb:
Das ist reiner Populismus für Stammtischpolitiker. Kannste abhaken.
das mit den sportlern ist so oder so quatsch.(...) diese leute sind aber wiederum mit hoher sichehti gesünder als "sesselfurzer" und selbst bei 2 kreuzbandrissen pro 10 jahre "billger" als stubenhocker...

Denk ich auch, besser, die machen überhaupt Sport und halten sich so insgesamt gesünder.

Ich weiß nicht, wie der CSU-Entwurf genau aussieht, aber wenn dieser Kranke "in Zukunft", also nach der ersten OP/der ersten künstlichen Hüfte, seinen Lebensstil nicht ändert und weiterhin soviel Gewicht mit sich rumschleppen will, find ichs ok, wenn er einen Teil der Folgekosten selber tragen muss. Wobei 10% wirklich imho noch wenig sind.

Es ist tatsächlich schwierig, Folgekosten nur auf eine bestimmte falsche Lebensweise zu beziehen bzw. die Bezahlung der Behandlung prinzipiell zu verweigern. Es geht aber sehr wohl im Nachhinein, also wenn ein COPD-Kranker das Rauchen nicht aufgibt oder eben ein Übergewichtiger, dem Gelenke ersetzt werden mussten, keine Gewichtsreduktionskur machen will. Bei Alkoholikern funktioniert es ja auch, dass der Arzt bescheinigen muss, dass der Patient trocken ist, bevor dieser eine Leber transplantiert bekommt.

@INU: Ja, Raucher sind Raucher. In jeder Zigarette finden sich die 2000 Chemikalien, von denen mindestens 44 kanzerogen sind, also hängt es nur noch von der Veranlagung ab, wie viele Zigaretten man (oder der passivrauchende Partner/die Kinder/...) bis zum Raucherhusten oder dem Atemwegskrebs (oder Asthma, bei Kindern) braucht... Auch Pfeife und Zigarre machen krank.

TBrain am 20.07.2006 18:02 schrieb:
Herbboy am 20.07.2006 17:44 schrieb:
und gerade bei ärmeren leuten ist es auch schwer, sich ausgewogen zu ernähren - da liegen ungesunde und fettige produkte viel näher (jetzt auch preislich)...

Nichts ist billiger als mal ne Mahlzeit auszulassen, statt 2 billige fettige Mahlzeiten eine teurere gesunde und Obst als zwischendurch. Meist liegt es daran dass ärmere Leute auch weniger gebildet sind und nicht erkennen dass ihre Ernährung ungesund ist.

Seh ich ähnlich. In der hochwissenschaftlichen Zeitungsbeilage Prisma %) stand letztens, dass viele Geringverdiener mit ihren Kindern zu McDo gehen und dass in einer Befragung weit über die Hälfte dieser Leute angab, sich ja kaum was anderes leisten zu können. Mal so angemerkt - seit ich studiere, überleg ich mir zweimal, ob ich mir McDonald's (oder Burger King o. ä.)leiste...
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Für Vater Staat bin ich ein Segen gottes als Raucher kassiere ich nicht so viel Rente weil ich die Welt früher verlassen werde als nichtraucher.
ich Opferreh meine Gesundheit für die Sicherheit unseres Landes (Antiterrorgesetze und Maasnahmen)
Daher werde ich die Welt mit Plus minus Null verlassen.
ist doch ein guter schnitt oder nicht :)
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

luko am 20.07.2006 21:18 schrieb:
Für Vater Staat bin ich ein Segen gottes als Raucher kassiere ich nicht so viel Rente weil ich die Welt früher verlassen werde als nichtraucher.
ich Opferreh meine Gesundheit für die Sicherheit unseres Landes (Antiterrorgesetze und Maasnahmen)
Daher werde ich die Welt mit Plus minus Null verlassen.
ist doch ein guter schnitt oder nicht :)

Dafür bezahlst du ordentlich Tabaksteuer. Da kommt schon einiges zusammen.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

aph am 20.07.2006 17:51 schrieb:
Bonkic am 20.07.2006 17:46 schrieb:
klingt in der theorie vielleicht toll ist aber in der praxis - gerade bei übergewicht - für meine begriffe nicht machbar.

Der Vorschlag mit den Extremsportlern ist uralt, aber total sinnlos. Statistisch gesehen erleiden Extremsportler im Durchschnitt weit weniger zu behandelnde Unfälle als beispielsweise Hobby-Vereinsfußballer. Sollen letztere auch mehr zahlen müssen?

Das ist reiner Populismus für Stammtischpolitiker. Kannste abhaken.

Das Beispiel Extremsportler ist sicher dämlich, weil die ganzen Pseudo-Hobbysportler - wie Du richtig gesagt hast - viel mehr Schäden verursachen.

Aber wie mit den Millionen Prä-Diabetikern und Diabetikern umgehen, die ganz klar auf eine extrem kostenintensive Behandlung zusteuern, diese aber verhindern bzw. minimieren könnten, wenn sie ihren Lebensstil entsprechend anpassen würden. Und genau dies tun sie nicht.

Und da können wir uns im Prinzip fast alle an die Nase fassen, weil wir alle auf einen frühen Diabetes II zusteuern und trotzdem unseren täglichen Scheiß essen.

Also: Wie soll man mit Patienten und zukünftigen Patienten umgehen, die wider besseren Wissen sich so verhalten, dass sie extrem hohe Kosten verursachen?

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Aufklärung nichts nützt, weil der Durchschnittspatient noch nicht einmal zu den Aufklärungsstunden geht. Dass die meisten damit ihre Lebenserwartung stark verkürzen ist dabei nur ein tragischer Nebenaspekt und rettet nicht das Gesundheitssystem.

Gruß
W.
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

jediknight1 am 20.07.2006 21:34 schrieb:
luko am 20.07.2006 21:18 schrieb:
Für Vater Staat bin ich ein Segen gottes als Raucher kassiere ich nicht so viel Rente weil ich die Welt früher verlassen werde als nichtraucher.
ich Opferreh meine Gesundheit für die Sicherheit unseres Landes (Antiterrorgesetze und Maasnahmen)
Daher werde ich die Welt mit Plus minus Null verlassen.
ist doch ein guter schnitt oder nicht :)

Dafür bezahlst du ordentlich Tabaksteuer. Da kommt schon einiges zusammen.

Soviel Tabaksteuer kannst Du gar nicht bezahlen, wie die Behandlung einer Lungenerkrankung - von Lungenkrebs mal ganz zu schweigen - kostet.

W,
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Wenn man eh alles selber zahlen muss ist der Sinn einer Versicherung verfehlt... Klar zahlen die "normalgebauten" Menschen (um bei dem Beispiel zu bleiben) für Leute mit Übergewicht und entsprechenden Folgekrankheiten. Andererseits ist es bei anderen Versicherungen ja gang und gebe... Ein Suffkopp bekommt ja auch kein Geld von der Autoversicherungen wenn er besoffen gegen nen Baum knallt...

Alles in allem eine recht knifflige Angelegenheit...
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Kedo am 20.07.2006 21:51 schrieb:
Wenn man eh alles selber zahlen muss ist der Sinn einer Versicherung verfehlt... Klar zahlen die "normalgebauten" Menschen (um bei dem Beispiel zu bleiben) für Leute mit Übergewicht und entsprechenden Folgekrankheiten. Andererseits ist es bei anderen Versicherungen ja gang und gebe... Ein Suffkopp bekommt ja auch kein Geld von der Autoversicherungen wenn er besoffen gegen nen Baum knallt...
Nö. Aber dafür ne Rente wegen Berufsunfähigkeit :B
Tja. Liebe Raucher (Also auch ich): Viel Spasss im Alter :finger:
Ansich find ichs nich soooo schlecht. Wenn es nachweislich sein Fehler war, soll er selbst blechen. Aber ab wann ist man selbst schuld? Wenn ein Kind zu blöd ist, normal zur Welt zu kommen???
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

Woodstock am 20.07.2006 21:46 schrieb:
Soviel Tabaksteuer kannst Du gar nicht bezahlen, wie die Behandlung einer Lungenerkrankung - von Lungenkrebs mal ganz zu schweigen - kostet.

W,
so einfach ist das auch nicht, weil ja nicht jeder raucher lungenkrebs bekommt... sicher: der EINZELLFALL hat niemals so viel eingezahlt, wie er kostet, aber DAS ist ja das prinzip der krankenversicherung, dass alle was einzahlen und jeder - egal was er eingezahlt hat - die gleiche behandlung bekommt... ob nun raucher als gruppe wirklich mehr kosten als sie durch steuern einbringen, das müßte man mal genauer checken, aber so ganz simpel ist das nicht, wie du es darstellst. btw: bin nichtraucher...

und auch ein zB extreme-rafter hat - falls er mal nen schweren unfall - sicher nicht schon so viel eingezahlt wie er kostet...

und wegen der breitensportler hast du btw auch unrecht, siehe mein vorheriges posting... wenn die leute so einen sport nicht machen würden, dann wären sie im schnitt ganz sicher viel kränker als wenn sie mal nen bänderiss haben oder einen tennisarm oder nen kreuzbandriss... es wäre völliger nonsense, wenn man sport treiben an sich bestrafen würde, zB sagen wir mal durch eine extraversicherung. dann würden nämlich insbesondere die sozial schwächeren, die gesundheitlich eh statistisch schlechter dastehen, auf keinen fall zB fußball spielen und NOCH unfitter werden...
 
AW: Patienten sollen für selbst verursachte Folgeerkrankungen ihres Lebensstiles auch selbst zahlen

HanFred am 20.07.2006 18:09 schrieb:
... sollten die verantwortlichen lieber der pharma auf die finger klopfen, damit die preise der medis runtergehen, aber das geht ja nicht, die lobby ist ja mindestens so stark wie die waffenlobby in den usa.

Es gibt zwei Sorten von Pharmakonzernen: solche mit eigener Forschung, die neue Mittel entwickeln, und solche, die nur vorhandene Mittel kopieren. Letztere stellen die billigen Arzneien her (z.B. Ratiopharm)
Die anderen müssen ihre Arzneien teurer verkaufen, weil sie ihre Entwicklungskosten wieder reinkriegen müssen. (Wir waren mal mit der Schule in einer entsprechenden Firma, ist schon eine Weile her). Das läuft dann in etwa so:
Sobald abzusehen ist, dass ein neuer Wirkstoff gefunden wurde, wird Patent angemeldet. Der Patentschutz läuft 25 Jahre, und kostet pro Jahr eine gewisse Schutzgebühr (die mit der Zeit steigt) und für europäische Patente (Pantente nur für D sind fürn Arsch) im unteren 6stelligen Bereich liegen. Pro Jahr! Dann dauert es aber noch mindestens 10 Jahre, bis aus dem Patent ein neues Arzneimittel mit Zulassung und allem drum und dran entstanden ist, das auf den Markt kommt. D.h. die Firma hat maximal 15 Jahre Zeit, um die Entwicklungskosten, die Herstellungskosten, die Patentgebühren und ein bißchen Gewinn aus dem Produkt rauszuholen, weil danach darf jeder Depp das gleiche Produkt herstellen. Sprich: je seltener dann noch die Krankheit, umso teurer muss das Medikament sein. Wenn die Konzerne gezwungen werden billiger anzubieten, würden solche Medikamente halt gar nicht mehr entwickelt...


und ärzte müssen ein festes gehalt kriegen, das nicht von ihren einsätzen abhängt, sonst nimmt der missbrauch weiter seinen lauf und leute werden krankgeredet, die eigentlich kerngesund sind. auch das passiert am laufmeter, stichwort: runterstzen von grenzwerten. oft genug werden sie sogar durch die behandlung erst zu kranken. z.b. durch unsinnige medikamente wie benzodiazepine, die die meisten patienten zu suchtkranken machen.

Und wieviel? und kriegt ein Facharzt das gleiche wie ein Allgemeinarzt? und wenn einer 1000 Patienten vorbildlich versorgt, kriegt der dann dagleiche Gehalt, wie einer, der 100 hat und sich nicht drum kümmert?
Und wie ist das mit der Motivation dann? wenn meine Eltern (Ärzte auf dem Land, da gibts sowas noch) in der Nacht um drei angerufen werden " Ohh es geht ja so schlecht!", dann steht einer auf und fährt hin. Warum soll ich das machen, wenn ich eh ein pauschales Gehalt krieg?
Ich halte den Ansatz für nicht umsetzbar...

wie man sieht - es gibt viele ansätze, das gesundheitssystem billiger zu machen, das bestrafen von patienten ist da eine sehr schlechte idee und unterstützt nur die pharma und den ganzen filzhaufen.

wer sich dafür interessiert, kann ja hier mal nachlesen, wie das so abläuft:
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=14380&CategoryID=82

die patienten sind einfach nicht das problem sondern die ausführenden und versorgenden kräfte: ärzte, pharmakonzerne.

Dazu kann ich nur sagen, dass eben in der Öffentlichkeit immer nur die schwarzen Schafe registriert werden. Und die gibts immer und überall. Gerade bei Ärzten wird aber besonders drauf herumgehackt. Die 90 oder mehr Prozent, die ihren Job ordentlich machen und sich nicht persönlich bereichern, sind die Leidtragenden. Einerseits, weil sie in der öffentlichen Wahrnehmung alle als geldgeile Schurken dastehen ("Die Ärzte"), und andererseits, weil letztendlich jeder schlechter verdient, wenn viel abgerechnet wird, denn: es gibt einen bestimmten Betrag, der an die Ärzte für Leistungen verteilt wird, und wenn sehr viele Leistungen erbracht werden, dann ist die einzelne Leistung eben weniger Wert.
Sprich: betrügerische Ärzte schaden in finanzieller Hinsicht zunächst einmal den Kolegen, und nicht den Kassen oder Patienten...
Hinzu kommt eine Budgetierung bei Arzneimitteln: Jeder Arzt hat ein Kontingent (= bestimmter Betrag) und wenn der ausgeschöpft ist, soll/muss er mit seinem eigenen Vermögen dafür einstehen. (D.h. er soll dann statt der Kasse die Medikamente bezahlen, die er seinen Patienten verschreibt). Dass das natürlich gerade die Ärzte trifft,die vielleicht ein oder zwei Patienten mit seltenen (=teuren) Erkrankungen haben, versteht sich von selbst. Daher auch Eigenleistungen bei Medikamenten...


@eigentlichem Topic: Ich denke, dass nicht in Ordnung ist, die Menschen ers mal in Klassen (Raucher, Sportler, etc.) einzuteilen, und danach den Beitrag zu berechnen. Wenn alerdings jemad seine dritte Leber zum Teufel gesoffen hat, dann sollte das schon irgendwelche Konsequenzen haben. Solidaritätsprinzip muss schließlich in beide Richtungen funktionieren. Und eine Versicherung ist schließlich kein Freibrief für fahrlässigen Umgang mit der eigenen Gesundheit.
d.h. für mich: wenn jemand selbstverschuldet krank wird (weil er Raucher ist, oder zu viel trinkt...), dann sollte er zunächst schon behandelt werden, wie jeder andere. Die Behandlung wird aber an gewisse Vorgaben geknüpft (z.B. Rauchen aufhören). Werden die eingehalten, ists OK. Werden sie nicht eingehalten, und der Patienmt erneut krank, hat das Konsequenzen. Welche, soll sich jemadn anders ausdenken, der Post ist eh schon viel zu lang... :-D
 
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