Cokol am 20.03.2007 14:02 schrieb:Interessant wäre auch gewesen zu sagen WIE die Stadt verlassen wurde.
Die russsichen Behörden haben die Bewohner nicht nur unnötig lange in der Stadt leben lassen ohne sie auch nur von der Strahlung zu informieren - evakuiert wurde erst nach ein paar Tagen - die Bewohner wurden sogar im Glauben gelassen, dass sie nach einigen Tagen wieder in die Stadt zurückdürfen. Nur deshalb haben die Einwohner ihr Hab und Gut zurückgelassen und es steht in Prypyat' teilweise noch das Mittagessen auf den Tischen ...
Ersteres liegt zum Teil mit daran, dass die Russen selber nicht wussten welche Strahlung genau herrscht (ist ja das erste und zum Glück bisher einzige Mal,dass sowas passiert ist). Die Messgeräte vor Ort schlugen alle ans Ende der Skala aus. Man wusste also das viel Stahlung ausgetreten war, nahm aber an es wäre nicht _so_ viel. Dennoch ist das natürlich keine Entschuldigung, die Leute so lange da drin zu lassen und nicht mal zu informieren.
Die Lüge, dass die Leute wieder in die Stadt zurück dürfen, hat aber schon Sinn gemacht, und zwar aus zwei Gründen:
1. wurde so eine größere Panik vermieden und man konnte die Leute (wenn auch spät) einigermaßen geordnet evakuieren.
2. Hätten die Leute ihre Sachen sowieso dort lassen müssen. Man hätte es bestenfalls noch zum Schutz vor Plünderern verbuddeln können, mehr aber nicht. Schließlich ist das ganze Zeug schwer verstrahlt. Selbst heute ist es noch lebensgefährlich z.B. in die Nähe der Einsatzfahrzeuge von damals zu gehen, weil die noch so stark strahlen. Hätten die Leute ihre Sachen mitgenommen, hätten sie kontaminiertes Material über das ganze Land verteilt. Und einbuddeln hätte nur zusätzliche Zeit verschwendet, die die Leute eh nicht mehr hatten.