AW: Neue Regierung für den Verbot von Killerspielen bis 2008
ich hab btw. heute nen leserbrief an die örtliche tageszeitung geschrieben, da die über das thema berichtet hat - allerdings sehr neutral, d.h der brief greift das thema, nicht den artikel auf:
Das einzig sinnvolle wäre eine bessere Aufklärung sowie eine konsequente Einhaltung der verbindlichen Alterseinstufungen für Spiele im Verkauf. Eine schärfere Behandlung von solchen Spielen wäre aber absolut sinnlos und hat sogar Nachteile. Kinder und Jugendliche werden so oder so an an das Spiel herankommen (Internet, Austausch von Raubkopien). Ob diese Spiele also nun im Laden ausliegen oder nicht spielt keinerlei Rolle, denn unter 18 darf so ein Spiel ohnehin nicht gekauft werden, der Versand ohne Altersnachweis ist ebenfalls untersagt. Lediglich die Beschaffungsvariante "sorgloses Elternteil/Mittelsmann kauft das Spiel für das Kind" fällt weg. Allerdings würden erwachsene Spieler in Ihrer Freiheit stark eingeschränkt. Sie "müssen" die Spiele dann entweder illegal als Kopie besorgen oder aber ihr Geld anstatt beim örtlichen Händler durch eine Bestellung im Ausland ausgeben. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter *g* im Internetforum einer großen Games-Zeitschrift weiß ich, dass viele Erwachsene sich heute bereits beformundet und veräppelt fühlen, weil Spielehersteller aus Angst vor einer Indizierung ihre Spiele für den deutschen Markt stark abändern (Roboter statt menschl. Gegner, grünes Blut, Herausschneiden von Zwischensequenzen, die in einem Kino-Film niemals gekürzt würden usw. ). Die von Außenstehenden oft als brutal wahrgenommene Blutdarstellung ist - nebenbei gesagt - für Action-Spiele allein aus praktischen Gründen nötig, nämlich um einen Treffer als solchen zu erkennen, was vor allem bei Online-Duellen wichtig ist - als "cool" empfindet dies aber m.E. keiner der Spieler.
Ein Ego-Shooter ist nunmal eine Art interaktiver Action-Film - da kann man weder mit Blümchen auf Teddies feuern, noch sollte man diese Art von Unterhaltung einfach verbieten - oder hat eine Regierung schonmal vorgeschlagen, Action-Filme zu verbieten...? Allein das Schlagwort "Killerspiel" und das Vorhaben eines "Verbots" zeigt nur die absolute Inkompetenz und Unwissenheit einer von Aktionismus angetriebenen Politikergarde - außer es sind wirklich nur brutale, gewaltverherrlichende Spiele gemeint, die auch in der Spielerszene zum großteil abgelehnt werden. Bei der großen Mehrzahl der EgoShooter aber spielt man einen Helden und keinen "Killer". Es bleibt abzuwarten, ob und welche Art von Spielen wirklich "verboten" werden sollen.