Wer verteidigt denn hier was? Ich verstehe es, warum sie es machen, ich sage ja nicht, dass es für die Kunden immer gut ist.
Ich kann jetzt nicht wirklich glauben das wir so aneinander vorbei geredet haben sollen.
Denn was du bisher geschrieben hast lässt sich wie das Gutheisen und Verteidigen der aktuellen Praxis lesen.
Natürlich kann auch ich aus der Sicht von Epic das Ganze nachvollziehen. Ich kann auch die Problematik um Lootboxen und Mikrotransaktionen aus Sicht der Publisher nachvollziehen. Es wird deswegen nur nicht besser oder richtiger und sollte keinesfalls einfach so geschluckt oder eben auch noch verteidigt werden.
Rabowke schrieb:
Ich würde dich bitten deinen Ton mir gegenüber etwas zu mäßigen und nicht mit so tollen Phrasen wie "vernünftig gelesen und durchdacht hättest". Ich nehme mir sehr wohl die Zeit um die Kommentare, auf welche ich antworte, zu lesen und investiere hier Zeit, um mit dir eine Diskussion zu suchen und, bis zu deinem Beitrag, auch ohne irgendwelche spitzen oder Kommentare, die ins persönliche abdriften.
Das vllt. mal als kleiner Einstieg was ich von jemanden erwarte dem ich mit dem nötigen Respekt gegenübertrete.
Nun wenn du dich persönlich angegriffen fühlst dann tut mir das leid, das war nicht meine Intention. Nur wie ich bereits noch einmal hervorgehoben habe war meine Frage doch recht eindeutig und nicht ohne Grund auch aus der Ich-Perspektive (sprich aus Sicht der Endverbraucher) formuliert. Deine Antwort darauf war dann der Versuch der Rechtfertigung warum Publisher gezwungen sind auf Steam zu veröffentlichen und.... ja an der Stelle hielt ich die Aufforderung die Frage vielleicht noch einmal richtig zu lesen und zu durchdenken für ganz angemessen.
Rabowke schrieb:
Ich beantworte dir jetzt deine Frage, was Valve mit, deiner Meinung nach, ominösen Monopolstellung erreicht haben: sie haben den Wiederverkauf von Spielen unterbunden.
Die älteren unter uns mögen sich noch erinnern, aber bis Steam auf den Markt kam, war es durchaus üblich seine Spiele zu verkaufen und/oder sogar in Bibliotheken/Videotheken auszuleihen. Man konnte seine Spiele auch im Freundeskreis weiterreichen, kein Problem. Medium + Anleitung wg. KS (Monkey Island anyone?!) und fertig war der Freundschaftsdienst.
Dann kam Steam ... und nach Steam ganz lange nichts. D.h. Steam war damals einziger Anbieter für Software mit DRM und hat genau dieses DRM etabliert. Natürlich kannst du jetzt einwerfen das du darauf damals keinen Wert gelegt hast, das du deine Spiele nicht getauscht hast & überhaupt. Geschenkt. Was deine, aber auch meine, persönlichen Ansichten sind, sind völlig egal. Jeder soll nutzen was er möchte, ich nutze Steam ja auch ... einfach weil ich keine Wahl habe wenn ich ein Spiel XYZ haben möchte, dann muss ich entweder zur Konsolenversion greifen, was ich damals in Zeiten der Xbox 360 gemacht habe, oder verzichten ... oder eben das Spiel bei Steam registrieren und mit der Gängelung leben.
Gängelung? Ja, Gängelung. Wieviele Jahre hat es z.B. bei Steam gebraucht bis die Ausleihfunktion implementiert wurde? 8 Jahre? 9 Jahre? Wie lange hat es gedauert bis es einen Refund gab?
Das sind alles Dinge die der marktbeherrschende Anbieter beeinflussen kann und, auch das mag viele überraschen: Steam wurde nie als Kopierschutz konzipiert. Nie! Sondern Steam hat wg. dem o.g. Gebrauchtspielemarkt so einen hohen Zuspruch von den Publishern gehabt, weil genau dieser Markt seitjeher ein Dorn im Auge der Anbieter ist. Selbst auf Konsolen hat man es probiert und es wurde ein PR-Gau, man erinnere sich nur an die Seitenhiebe von Sony gegen MS.
Du wirfst hier Dinge zusammen und bläst die Diskussion auf in dem du immer weiter Randthemen rein ziehst die zu diesem Thema und dem Kern der Diskussion nichts beitragen.
Ja Steam hat die digitale Distribution in Verknüpfung mit DRM überhaupt erst etabliert. Natürlich hatte das Ganze auch Vorteile aber wie du selber richtig feststellst ist es hier völlig unerheblich wie wir dazu stehen.
Wenn du den Skope aber so weit aufziehen möchtest: Ja die DRM Geschichte war eine der ersten bitteren Pillen die wir Spieler schlucken mussten und auch ich war und bin kein Freund davon. Im Gegensatz zur derzeitigen Situation hatte man aber bereits damals auch einfach schon Vorteile durch diese Veränderung, nämlich die Annehmlichkeiten der digitalen Distribution. Savegames in der Cloud, deine Spiele einfach immer überall verfügbar, das erwerben von Spielen ganz bequem von zu Hause , kein kümmern mehr um Patches etc....! Genau dieser Fakt, dass es eben nicht nur Nachteile brachte hat dann ja auch zu der ziemlich schnellen Verbreitung und dem permanenten Wachstum von Steam beigetragen.
Des Weiteren hat sich wie du selber festgestellt hast, seit damals, während sich Steam also dieses von euch beschworene Monopol aufgebaut hat, die Situation für uns Spieler jedoch weiter verbessert. Beispiele wären das Family Sharing, die Rückgabe bzw. Testmöglichkeit oder die durch die ständigen Sales stark gesunken Preise. Auch hat Steam bzw. Valve nie Bestrebungen hinsichtlich Exklusivdeals gezeigt bzw. sich immer dagegen ausgesprochen.
So worum es hier jedoch geht ist der Status Quo und darum zu durchblicken, dass das was hier gerade passiert nur eine weiteren "Gängelung" des Kunden ist die Ihm mit den gleichen Heucheleien und Lügen schmackhaft gemacht werden soll, welcher in den letzten Jahren immer wieder hervorgekramt wurden. Oder ist dein Argument jetzt Steam muss "entmachtet" werden weil sie haben uns ja das DRM gebracht?
Wir können die Frage von oben auch gern umdrehen und das Pferd von hinten aufzäumen:
Was genau verbessert sich denn jetzt für mich als Kunde durch diesen Exklusivdeals von Epic welchen Grund habe ich das gutheißen oder zu unterstützen?
Rabowke schrieb:
Vllt. hätte ich das Beispiel weiter und detaillierter erklären müssen, ich dachte eigentlich es sei 'obvious'. Scheinbar nicht.
Siehe oben.
Weder siehe oben noch irgendwas von "obvious", so leicht ist das leider nicht abgetan. Du lieferst hier leider keinen Inhalt wodurch man irgendetwas vielleicht anders verstehen könnte und deshalb bleibt es auch dabei, die Beispiele die du gebraucht hast sind im Kontext dieses Themas so schlicht keine, weil falsch.
Rabowke schrieb:
... von was redest du denn jetzt, welche Heuchelei? Wo heucheln wir denn?
Sollte zwar nun schon klar geworden sein aber das heucheln war auf die Aussagen aus dem Artikel bezogen. Von wegen die Vorteile durch die höhere Marge würden gaaaanz bestimmt auch auf den Kunden durchschlagen.
Loosa schrieb:
Auch wenn es naheliegend ist, aber es geht ja nicht nur um mich als Kunden. Unter einem Monopol leiden auch die Hersteller. Gerade als kleiner oder mittlerer Spieleproduzent führt an Steam (fast) kein Weg vorbei. Valve kann die Bedingungen stellen und sagen "friss oder stirb".
Die Einstiegshürde um Spiele zu machen mag so niedrig sein wie noch nie. Dafür ist die neue Hürde, überhaupt gesehen zu werden, umso heftiger und man ist noch stärker auf die Vertriebsplattform angewiesen. 2017 erschienen auf Steam fast 8.000 neue Spiele. Zum großen Teil sicher nur Müll, aber da muss man erstmal auffallen. Zum Beispiel über Sales, um überhaupt mal irgendwo erwähnt zu werden.
Es geht nicht um den Einstieg als Spielentwickler sonder das Aufsetzten einer Distributionsplattform und selbst dein Szenario hätte man versuchen können abzuführen. Überspitzt gesagt, wenn der Entwickler/Publisher nichts mehr verdient, gibt es keine Spiele mehr und das wäre auch ein Nachteil für mich als Kunde.....ist nur einfach nicht die Realität.
Es ist eben aber nicht so, dass fast kein Weg an Steam vorbei führt. Das ist ein Märchen. Eine Veröffentlichung auf Steam ist schlicht bequem, denn ich muss mich um nichts kümmern und habe ein große potentielle Nutzerbasis ohne einen Finger krumm zu machen.
Kann ich als Entwickler nicht von meinen Verkäufen leben und meine es liegt an den 30% bei Steam? Es gibt keine Preisbindung, setzt euren Preis rauf. Ist der Preis zu hoch? Vertreibe dein Spiel selber und Nutze eine der Tausend kostenlosen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters um Werbung zu betreiben. Benutze eine der zig anderen Plattformen um dein Spiel zu vertreiben. Genau deswegen gibt es auch schon so viele und es werden immer mehr. Weil das Aufsetzten einer solchen Plattform eben keine Raketenwissenschaft ist und nicht Milliarden von Dollar an Invest nötig sind.
Kann ich als kleiner Entwickler immer noch nicht von meinen Produkten leben? Tja nur vielleicht liegt das ja auch ein wenig an der Übersättigung des Marktes oder mein Produkt interessiert eben nur eine Handvoll von Leuten. Es gibt kein Recht darauf das ein Künstler von seiner Kunst leben muss, wenn sich kein Schwein dafür interessiert.
Übertreibt es Steam und nimmt wirklich zu viel, zack ist der Anreiz und die Chance geschaffen für einen weiteren Markteilnehmer der es dann leicht hat sich durch einen geringeren Preis von Steam abzusetzen.
Was meint ihr denn warum in den ganzen Jahren noch niemand auf die Idee gekommen ist genau das mal zu versuchen? Marge runter, Preis für den Endverbraucher runter und mal in den offenen Wettbewerb eintreten. Vielleicht sind diese 30% ja auch garnicht soooo übertrieben.