Man darf bei der ganzen Betrachtung aber nicht die psychologische Komponente dahinter außer acht lassen.
Klar kann man gegen den Glückspiel-Vorwurf argumentieren, weil man Lootboxen in der Regel nicht wieder zu Geld machen kann. (Cash out)
Aber die Suchtmechaniken dahinter, die mit gewissen Reizen spielen und den Nutzer zu immer mehr Einsatz verleiten, sind in beiden Fällen die gleichen und da liegt meiner Meinung nach auch die Gefahr.
Das mit dem Suchtpotential stimmt. Aber da sehe ich bei Lootboxen wenig Gefahr, gerade
weil sie so nahe an dem realen Pendant Sammelbildchen dran sind. Außerdem glaube ich, dass der Höhepunkt längst vorbei ist. NBA mag noch stark darauf setzen, aber bei Need for Speed waren die Gegenreaktionen schon deutlich. Und bei Star Wars Battlefront pfiff sogar der Publisher die Entwickler zurück. Die Stimmung hat sich da gewaltig gedreht.
IMO ist die rechtliche Debatte dafür nicht mehr relevant, weil zu spät. Die Entwickler bewegen sich auch so schon zu neuen Geschäftsmodellen.
Fortnite scheint mir eine passable Strategie zu gehen. Keine zufälligen Piñatas mehr, sondern man kauft BattlePacks und kann sich fest definierte Belohnungen erspielen. Oder VBucks für Direktkäufe. Passt.
Wirklich problematisch finde ich aber, was Böhmermann mit Coin Master aufbrachte. Da ist simuliertes Glücksspiel Hauptbestandteil des "Spiels". Und die Suchtmechaniken weit, weit größer. Bei Mobile Games ist für sowas auch kein Ende abzusehen. Lootboxen fand ich immer einfach nur doof. Aber hier ist
wirklich der Gesetzgeber gefordert. Und zwar schnell und deutlich!