die haben schon recht mit der Entschuldigung.
ich finde das aber doch etwas arg einseitig.
Mich als Mann stört viel eher die überproportional, unrealistische Gestaltung und interpretation aller männlichen Helden.
Wir leben doch nicht in der Antike, wo eine durchtrainierte Physik überlebenswichtig war. (Feld-/Handarbeit, Kriminalität, Kriege)
Stattdessen muss ich mich u.a. ständig an der idealisierten oder sogar überzeichneten männlichen Körperstatur und den dazugehörigen voll ausgeprägten Tugenden abgleichen lassen, als wenn ich den Tag nichts anderes zu tun hätte als professionell Bodybuilding zu betreiben und Heroische Erzählungen zum Leitmotiv zu machen. Ich kann es ja verstehen, dass Frauen nicht auf ihre geschlechtlichen Unterschiede reduziert werden sollen, aber wieso soll ich mich mit allem abfinden? Weil ich ein Mann bin und die eben doch bitte einstecken sollen?
Ist es nicht etwa so, dass jede Frau die mir begegnet mich erstmal augenscheinlich mustert anstatt mich zu fragen was meine Wertvorstellungen, Weltsicht und Ausbildung sind? Wenn ich ihrer Mindestvorstellung nicht genüge werde ich direkt ausgemustert, ja nicht mal eines Blickes oder einer Antwort auf einfache Fragen gewürdigt, z.B. wo die nächste Bank zu finden wäre.
Sich so als Mann zu verhalten wäre absolut unhöflich und würde direkt als Herabsetzung oder sogar Affront gesehen werden.
Ich würde ja gerne mein Selbstbewusstsein möglichst unabhängig machen, also vom Feedback anderer Menschen oder der Gesellschaft im Allgemeinen. Aber gleichzeitig sind diese Einflüsse auch überhaupt erst mitverantwortlich, dass sich meine Persönlichkeit gar bilden konnte und weiterentwickelt. Daher ist das praktisch ohne Konsequenzen kaum möglich
Wenn mir ständig ein so hoher, unnatürlicher Referenzpunkt entgegengestellt wird, den ich chancenlos umschleichen muss und jetzt sehe, wie sich:
A) weibliche Spieler über eine offensichtlich unrealistische Präsentation brüskieren, aber gleichzeitig alle anderen auf Geschlechter bezogene Übertreibungen ignorieren,
und
B) Sich männliche Spieler über etwas beschweren, dass Sie in keinster Weise persönlich tangiert, aber dafür größtenteils aus übersensitivierter heraus Solidarität überreagieren
wie, soll ich das noch mit wirklich ethischen Kriterien zusammenbringen können?
Wieso gibt es keinen weiblichen Charakter in GTA5 der tausende von Poliygonfiguren splatterisiert?
Wieso wird ausschließlich eine männliche Figur als Bezugspunkt von übertriebener Gewalt (aus einem Lustmotiv heraus) zur Verfügung gestellt?
Etwa weil jeder Mann dazu genetisch veranlagt ist virtuelle Schlachtfeste abzuhalten und Frauen nicht?
Natürlich wird dem zurecht entgegnet: Es gibt auch weibliche Hauptcharaktäre in Spielen.
Das muss/kann man aber sehr einfach thematisch abgrenzen, da hier überwiegend in Fantasy-Szenarien gespielt wird und zudem eher böswillige Diktatoren, Magier oder Monster als Gegner herhalten.
Wer würde denn schon behaupten, dass Wildschweine grinden in WoW, absurde MonsterBosse in Baynonetta/Final Fantasy, oder Roboterbosse in Nier:Automata , als Grund für allgemein gesteigertes Aggressionsverhalten herangezogen werden oder sogar Amokläufe erklären sollten
===> 99,9% der Spiele, denen eine negative Beeinflussung nachgesagt wird, werden von männlichen Hauptcharakteren dominiert, welche abseits ihres Gewaltpotentials noch unglaublich umfangreiche Fähigkeiten präsentieren.
(Ich weiss nicht, wann ich das letzte mal einen Tiger mit meinem Side-Messer erlegt oder eine Kriegsaxt geschmiedet habe)
Kann mir jemand ohne Mühe spontan ein "Killerspiel" mit weiblichem Hauptcharakter nennen ? Was soll diese Stigmatisierung von Gewalt und übertriebener Erwartungshaltung an uns Männerm?
((Ich mache Feind kaputt, Frau bei mir sicher *grunz*))
Wohl weil keiner darüber klagt ( was ja "nicht männlich" ist) oder sich viele Kontexte gar nicht bewusst machen konnte.
Selbst jetzt hätten beide Geschlechter Probleme damit diesen meinen Text ernst zu nehmen, erstens liest man hiervon viel zu selten, zweitens gibt es nicht genug Männer die sich daran stören oder es ist Ihnen gar nicht bewusst, dass die (Spiele-)medien einseitig einen Einflussfaktor auf ihr Befinden stellen.
Das wirkt dann mit an z.B. Minderwertigkeitskomplexen, sich unvollkommen zu fühlen, abgehängt zu sein, oder sozial ins hintertreffen zu geraten ( Mobbing im extremstfall) was paradoxerweise gerade oft mit den Möglichkeiten dieser Spiele kompensiert wird.
Von Calvin Klein oder Duschdas Showergel Werbung rede ich gar nicht. Dort ist der Zweck ja auch offensichtlich (sexy+Duschgel=kaufen). In den Spielen wird dadurch aber auch auf die inneren Werte und Fähigkeiten der männlichen Population an abgezielt. Als wenn Muskeln, Gewaltbereitschaft, Furchtlosigkeit, Treffsicherheit und was die "Helden" alels so verkörpern, das einzige sind wozu ein Mann zu gebrauchen wäre.
Würde sich etwas an der realen Aggressionsbereitschaft von Männern ändern, wenn versuchsweise 50% der Spielercharaktäre plötzlich weiblich wären?
Vielleicht nicht. Aber es würde sehr wahrscheinlich dem verzerrten Bild von und über Männer entgegenwirken, weg von der Extreme hin zur –einfachen- Übertreibung..
Diese Dynamik der "Emanzipierung", welche schon längst nicht mehr so viel gemein hat wie mit den ursprünglichen Zielen der Bewegung, baut sich doch einfach mehr und mehr Selbstschutzmechanismen auf, auch zur Verstärkung ihrer angeblich ausschließlichen Opferrolle.
Spätestens wenn man diese ...Ideologie kritisiert oder die Beweggründe der männlichen Befürworter in Frage stellt, steht man automatisch als Chauvinist bzw. egozentrischer Macho dar.
Finde ich nicht ok. riesen Missverhältnis, Am Ende regierten Frauen zu 99% die Welt und würden es gar nicht merken, so tief wie man sich schon im perfekten Traum völliger Nachteilsfreiheit vergräbt.
Gleichberechtigung bedeutet eben NICHT, dass man sich aus allgemein abgeleiteten Nachteilen überall sonst selbst Vorteile zusprechen kann, die ironischerweise sogar in den Geschlechtsunterschien selbst begründet sind. (Männeranteil Militär, Handwerkliche, körperlich belastende und gefährliche Berufe, (Fähigkeitsverteilung))
So ein medialer Tumult nur wegen 2cm Reißverschluss an einem Hero-skin ist für mich die notwendige Folge dauernden Cherrypickings. Wenn nichts Großes einfach verbessert werden kann, dann geht man einfach ein paar (oder zehn) Stufen niedriger.
Viel Text, ich hoffe der Text hat den Gedanken möglichst gut aufgestellt.
MfG