Trancemaster
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Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, ist der Ansicht, dass rechtsextreme Gesinnungen in den neuen Ländern besonders leicht entstehen. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) sagte Birthler: "Ostdeutschland hat fast sechzig Jahre unter den Bedingungen von Diktatur und Krieg gelebt, ohne demokratische Strukturen. Das hat Folgen."
Rechtsextremismus hat nicht nur eine Ursache
"Wer behauptet, das könne keine Ursache für eine rechtsextreme Gesinnung sein, hat keine Ahnung davon, was Diktaturen in Köpfen anrichten oder ist zynisch, wie etwa Gregor Gysi, der meint, mit einer solchen Feststellung würden die Ostdeutschen beleidigt", erklärte Birthler. Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR sagte der F.A.S., Phänomene wie der Rechtsextremismus ließen sich "natürlich" nicht auf eine einzige Ursache zurückführen
Mit Nazizeit nicht auseinander gesetzt
Die Ostdeutschen hätten sich zur Zeit der DDR nicht mit den Verbrechen der Nationalsozialisten in dem Sinne auseinandergesetzt, dass es dabei auch um die eigene Schuld und Verantwortung ging. "Ich habe in der Schule in der DDR gelernt, dass wir die Nachfahren der Opfer und Widerstandskämpfer sind, und die nationalsozialistischen Täter im Westen leben", schildert die in Ostberlin geborene und aufgewachsene Birthler ihre Eindrücke.
Unsicherheit und Existenzangst
Außerdem habe es in der DDR-Gesellschaft nicht die Möglichkeit gegeben, sich allmählich an das Zusammenleben mit Menschen anderer Kulturen zu gewöhnen, da solche in der DDR kaum gelebt hätten. "Das Ende der DDR brachte dann für viele auch Unsicherheit und Existenzängste mit sich. Auf solchem Boden gedeiht Rechtsextremismus leicht."
Quelle: T-Online
Haben wir schon ein Sommerloch, dass jetzt wieder die unwichtigsten Personen des Landes Gehör zu solchen Mist bekommen? Da bekommt man als Ostdeutscher ja die Krise. Allein die Behauptung, man hätte sich nicht mit der Nazizeit auseinander gesetzt... in meiner Schulzeit war das sehr wohl ein Thema, und weit "schärfer" als es bei meinen jüngeren Geschwistern heute ist. Allerdings ist es richtig, dass uns Ende der 80er Jahre niemand einreden wollte, wir hätten irgendeine Schuld... vielleicht nervt mich das Geschwafel der reumütigen "Nazis" die sich heute ständig entschuldigen so arg.
Das ich mich in der DDR an keine "anderen Kulturen" gewöhnen
In meinem Umfeld, welches sich Hauptsächlich aus Menschen meiner Altersstufe zusammensetzt, ist auch ein durchaus kritisches Verhalten zu jeglichem politischem System vorhanden. Und viele von uns fragen sich: "DAS hat man den Menschen im Westen vor der Wende 50 Jahre als Demokratie verkauft? Au weia!"
Im Gesamtergebnis war die DDR auch nicht viel undemokratischer: Egal was man wählte, die Vorgehensweise stand vorher fest, nur das man in der DDR vor einer Wahl den Menschen nicht ständig mit irgendwelchen Wahlversprechen Hoffnung machte, nur um danach zu handeln, wie es einem beliebt, OHNE das die Bevölkerung in diesem "demokratischen Land" etwas dagegen machen könnte...
Und auch wenn ich jetzt in Schleswig-Holstein wohne, ich kann mir ungefähr vorstellen, wie es wohl JEDEM Menschen in Ost-Meck-Pom, Ost-Brandenburg und Ost-Sachsen gehen würde, dem gekündigt wird, und er 2 Wochen später, beim abholen seiner Papiere, an seinem Arbeitsplatz jemanden stehen sieht, der polnisch spricht.
Ach ja - hätte man den Kommunismus doch richtig eingeführt, und nicht dem "Spitzbart" und diesem Saarländer Honecker überlassen... *schmunzel*