Vielen Dank für deine Ausführungen. Ich begrüße es immer, wenn man in einer Diskussion seine Sichtweise mit mehr auszudrücken vermag als "Das ist Geschwurbel" (versimpelt). Daraus kann ein Diskussionspartner nämlich nichts entnehmen und auch nichts dazu lernen.
Allerdings erweckt sich mir der Eindruck, dass du meine Aussagen entweder nicht zu Ende gelesen oder nicht verstanden hast.
Erstens sage ich einleitend, dass ich der Überschrift nicht vollkommen zustimme. Das bedeutet nicht, dass ich sie gänzlich ablehne, sondern es etwas differenzierter betrachte und nur teilweise zustimme. Im Narrativ des Artikels ist der Entwickler nämlich immer der Gute, der nur das beste für seine Kunden will und sie überhaupt nicht über den Tisch ziehen. Doch glaub es, oder glaub es nicht, aber das gibt es durchaus. Ein Leak über den Zustand der PS4 Version von Cyberpunk 2077 hätte etlichen Käufern Schaden und Frust erspart. Auch die Fachpresse kann so etwas in Reviews nicht immer abfangen.
Zweitens habe ich mich auf The Last Of Us 2 bezogen, weil es das einzige Beispiel in dem Artikel ist, wo ich nicht mit der Meinung des Autors konform gehe, sondern eine andere Sichtweise habe. Ich habe auch hinreichend begründet, warum das so ist. Ja, mir ist bewusst dass es Leute gibt, die das Spiel mögen und sich an diesen Leaks gestört haben. Es gehört aber auch zur Wahrheit dazu, dass einige davon profitiert haben und den Kauf bzw. die Vorbestellung stornierten. Auch ich habe dadurch auf diese Weise profitiert. Wenn du ernsthaft annimmst, dass dieses Spiel uneingeschränkt abgefeiert worden ist, dann leben wir in verschiedenen Realitäten. Es geht in diesem Kontext auch nicht um Mehrheiten. Wenn ich akzeptieren kann, dass Leute das Spiel gut finden, dann hätte ich erwartet, dass du auch akzeptierst, dass es Leute gibt die das Spiel nicht so gut finden.
Warum du in deinen letzten Absatz einen "göttlichen" Strohmann aufbaust, muss ich auch nicht mehr verstehen und bedarf daher auch keiner weiteren Rückmeldung, oder?
Ich habe dir an einen weiteren Beitrag mit Blick auf Cyberpunk 2077 und die Judy Romanze verdeutlicht, dass ich Spoiler / Leaks durchaus vorteilhaft finde, da ich mich nicht blindwegs in ein Spiel stürzen möchte. Dass nicht jeder so empfinden muss, ist auch verständlich gemacht worden. Wenn zum Beispiel beim nächsten Jedi Fallen Order Spiel, der Protagonist inmitten der Handlung durch einen anderen Charakter abgelöst wird, will ich das im Vorfeld wissen. Für mich ist das eine relavante Information, die zur Kaufentscheidung beiträgt.
Aber was genau meinst du denn mit „solchen Inhalten“ im ersten Post?
Ich danke dir auch für die ausführliche Antwort, allerdings kann ich das alles überhaupt nicht nachvollziehen.
Ein Spiel, ein Buch, ein Film, das nehme ich so wie es ist und nicht, wie ich es gerne hätte.
Auch bei Cyberpunk kann ich das nicht verstehen, was du geschrieben hast.
Wenn eben gewisse Romanzen im Spiel nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich sind, na dann ist das eben so.
Wenn Obi Wan in Episode 4 stirbt, dann ist das so. Wenn in GoT beliebte Charaktere einen überraschenden Tod sterben, dann ist das eben so.
Wenn ein TLOU 2 Joel früh sterben lässt und mich mit Abby spielen lässt, dann ist das eben so. Das war übrigens mit das genialste und mutigste, was ich je in einen Spiel erleben durfte. Die Eier muss man erst mal haben als Entwickler.
Dieser sogenannte Shitstorm war aber eher ein Sturm im Wasserglas. Eine viel zu laute kleine Minderheit hat sich künstlich aufgeregt oder anders gesagt, traurige Trolle, die wohl keinen Spaß an Spielen mehr haben oder ihre kleingeistigen Anschauungen überfordert.
Sowohl der Erfolg, als auch die unzähligen Awards geben Naughty Dog recht, es absolut richtig gemacht zu haben.
Wie auch immer, ich habe schon mal geschrieben, dass niemand heute mehr die Katze im Sack kaufen muss. Genug Tests spoilern auch mit Absicht und machen das erkenntlich für Leute, die das gerne wissen wollen.
Man braucht Leaks deshalb nicht.
Aber deine grundsätzliche Anschauung, dass ein Spiel gefälligst vorher zu berichten hat, was handlungstechnisch drin vorkommt, das verstehe wer will. Wo sind denn da die Spannung, die Überraschung, das Ungewisse?
Hast du früher deine Eltern gebeten, dir vorher schon zu sagen, was in den Weihnachtsgeschenken ist?
Was für eine langweilige Welt du da teilweise vorschlägst.
"solchen Inhalten" bezieht sich auf Inhalte, die nicht der Erwartungshaltung des potentiellen Spielers entsprechen.
Also sollen Entwickler vorher um Erlaubnis fragen, auch dich vielleicht, was deine Erwartungshaltung ist?
Verstehe ich das richtig?
Das lässt einen eigentlich nur noch kopfschüttelnd zurück.
Das ist arrogante Anmaßung!
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