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Spiritogre
Gast
Linux bietet von Haus aus standardmäßig sowas ja gar nicht an... Pulse gibt es wie gesagt ja auch für Windows, mit Fremdsoftware lässt sich vieles regeln, übrigens insbesondere früher sehr viel einfacher als unter Linux, weil es 1000e Tools für Win gab, die alles mögliche "nachgerüstet" haben. Eine Wallpaper Diashow für den Desktop unter XP und früher, einfach entsprechendes Tool runterladen und installieren, fertig, um mal ein ganz marginales Beispiel zu bringen.Ja, außer man möchte mal den Browser-Sound auf dem TV ausgeben und den Gaming-Sound zum Headset leiten. Man kann natürlich auch einfach 10 Jahre warten bis Microsoft diese und andere Funktionen anbietet.![]()
Ich habe ursprünglich mit Linux angefangen, weil ich die Software fürs Studium brauchte (Editoren, Compiler und diverse andere Tools). Internet war damals unbezahlbar und bei SuSE gab es alles auf zwei DVDs. So sind damals sehr viele in meinem Umfeld zu Linux gekommen. Ideologische Grabenkämpfe waren damals unbekannt. Die kamen später durch Bemerkungen wie "Krebsgeschwür" und andere Desinformationskampagnen aus dem Hause Microsoft. Besonders unter Steve Ballmer, der sich bisweilen wie Irrer aufführte. Und dann SCO gegen Linux:
https://de.wikipedia.org/wiki/SCO_gegen_Linux
Ich will mal sagen, mit sowas macht sich niemand besonders beliebt und das Echo fiel entsprechend aus. Viele haben dadurch einen regelrechten Hass auf Windows und Microsoft entwickelt. Ist aber alles Schnee von gestern, seitdem Nadella bei Microsoft das Sagen hat. Fehlender Komfort ist unter Linux ebenfalls Schnee von gestern, genau wie die ständigen Abstürze von Windows, die früher legendär waren.
Vorab, so schlimm war Windows früher gar nicht, selbst Win 95 stürzte nur selten ab, wenn man keinen Blödsinn machte. Probleme gab es immer dann, wenn man schlecht programmierte Software "probierte". Die Linux Desktops zu der Zeit waren übrigens eine Katastrophe, ich bin Ende 90er mit Suse 4 angefangen, da ging fast gar nichts.
Ich habe allerdings durch viele Freunde, die an der Uni Informatik oder etwas ähnliches studiert haben die Indoktrination der Unis hin zu Open Source und bloß keine bösen Kommerzprogramme nutzen, voll mitbekommen. Weiß nicht, wie es heute so ist, wenn ich Technik-Foren sehe scheint sich da aber nicht viel geändert zu haben, gibt genug Informatiker, die LaTeX für eine Textverarbeitung halten und Word verdammen.
Im echten Leben angekommen sind dann alle meine Info-Freunde ganz schnell von Linux wieder weg, da sie aber Microsoft immer noch nicht mochten sind sie quasi durch die Bank zu Apple gegangen.
Linux bedient sich halt etwas anders, aber keinesfalls schlechter. Und es gibt halt viele Distributionen. Dadurch auch mehrere Bedienkonzepte. Das muss nicht jedem gefallen. Ich nutze z.B. seit über 10 Jahren Xfce. Die Oberfläche hat sich seitdem quasi nicht verändert. Das ist ja gerade etwas, was sich viele auch unter Windows wünschen. Deshalb verläuft der Wechsel zu Windows 10 ja bei vielen so zäh. Unter Linux muss ich meine Oberfläche nicht wechseln und profitiere trotzdem von allen wichtigen Neuerungen. Mein ist System ist aktuell, aber meine Oberfläche hat sich nicht gewandelt. Zudem kann ich Xfce genau an meine Bedürfnisse anpassen und habe das auch getan. Wahrscheinlich werde ich das auch in 10 Jahren noch so benutzen. Dein Windows wird in 10 Jahren komplett anders aussehen und sich anders bedienen. Immer nach der neusten Mode, auch wenn es einem die Produktivität killt. Da lebt es sich unter Linux wesentlich angenehmer. Denn da entscheide ich selbst. Das ist Freiheit. Und genau wegen dem hohen Freiheitsgrad nutze ich Linux. Mit Steam habe ich auch viel DRM auf meinem System. Aber die Entscheidung dazu habe ich freiwillig getroffen. Das ist der große Unterschied.
Dir bleibt natürlich unbenommen Spaß an Linux zu haben und es zu nutzen, wenn es dir ausreicht. Die Umgewöhnung zu Win wäre sicher auch nicht so einfach, wie du selbst sagst, gerade viele Laien haben ja Angst davor zu wechseln, weil Win 10 eben anders aussieht als Win 7, auch wenn es am Ende sogar einfacher und mächtiger ist.
Von Produktivität killen kann man allerdings nun wirklich nicht sprechen, da muss man schon extrem engstirnig und eingefahren sein und komplett unwillig etwas neues zu probieren. Jede neue Software ist etwas anders als der Vorgänger, in der Regel braucht man ein paar Minuten um sich zurechtzufinden, dann geht es aber und der Rest kommt dann nach und nach von selbst.
Unter Linux fehlt mir vor allem bei Anwendungssoftware schlicht die Einfachheit und Produktivität, die moderne Windows Anwendungsprogramme bieten. Ich bin da halt faul und anspruchsvoll geworden. Ein Ashampoo Music Studio hat bei mir den ollen Audiograbber mit Leichtigkeit verdrängen können. Schicke Oberfläche, super simpel zu bedienen, kein Vergleich zu dem spröden 90er Jahre Charme der Open Source Alternative, wo man mit Fachtermini erschlagen wird und gar nicht weiß, wo man klicken und was man einstellen muss, wenn man keine Ahnung von Codecs etc. hat.