Kommunismus - Kapitalismus

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Hallo liebe Community,

Ich beschäftige mich momentan sehr stark mit Politik im speziellen mit Staatsformen (Diktatur, Monarchie, Demokratie), Wirtschaftssystemen (Planwirtschaft, Marktwirtschaft, soziale Marktwirtschaft), und den verschiedenen Gesellschaftsordnungen bzw. Ideologien (Kapitalismus, Kommunismus/Sozialismus). Mein große Neugierde widme ich dem Kommunismus. Ich bin alles andere als ein Experte und habe wenn überhaupt ein paar Grundkenntnisse. Es wird Zeit sich eine eigene Meinung zu bilden, gerade weil Kommunismus von der westlichen Welt ständig verachtet und heruntergemacht wird. Was ist Kommunismus eigentlich? Warum hat es bisher nicht funktioniert? Könnte es funktionieren?

Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen:
Kennt ihr vielleicht Dokus, Bücher, die sich mit dem Thema neutral auseinander setzen? Die ihr aus eigener Erfahrung weiter empfehlen könnt?

Vielen Dank im Voraus!

Edit: Gerne höre ich mir auch eigene Meinungen an! Vielleicht sogar Erfahrungsberichte.

 

[Herbboy]

Ich kenne da keine "neutralen" Werke, aber ganz generell kann purer Kommunismus in dem Sinne "jeder ist gleichgestellt" und "Planwirtschaft" unmöglich funktionieren, außer man schottet sich als Land nach außen komplett ab und bekommt gar nicht mit, wie viel moderner und besser es in der Welt draußen so von Statten geht.

Denn wenn zB jeder gleich viel Geld bekommt, dann fehlt für viele Leute einfach die Motivation, mehr zu leisten als "Dienst nach Vorschrift". Allein "Ansehen" zu bekommen reicht vielen eben nicht. Es wird sich auch viel zu wenig Firmen geben, die etwas "riskieren", weil es sich eben gar nicht rentieren würde, wenn eine Firma eine Innovation erfindet. Es fehlt dann bis auf die Ebene "Ehrgeiz" komplett der Wettbewerb, den man braucht, um voranzukommen. Manchen Leuten ist das zwar egal, und die würden auch einfach nur in kleinen Hütten wohnen ohne Strom und Kanalisation, Karotten anbauen und in Jutesäcken rumlaufen, aber dann sollen die halt ein eigenes kleines Land gründen und glücklich werden

Umgekehrt ist reiner Kapitalismus aber auch verkehrt. Da werden einige wenige dann SEHR weit oben stehen, aber etliche kleine Leute zu Verlierern. Menschen dürfen eben nicht einfach nur Zahlen im Unternehmen sein wie zB "Förderband 17A" oder "Lastenaufzug T75-C", die rein zur Gewinnmaximierung da sind.

 

[GTAEXTREMFAN]

Der Kommunismus hat bisher als Staatsform eher nicht funktioniert, weil sich immer wieder Eliten gebildet haben, die das System dann für sich und das eigene Umfeld ausnutzen / missbrauchen.

Klar das man Personen verschwinden lassen muss( Fehlurteile/ Gefängnis / Verbot von Demos etc.) die dieses Treiben dann kritisieren.

Kurzum ein Teufelskreis.

 

[Herbboy]

Der Kommunismus hat bisher als Staatsform eher nicht funktioniert, weil sich immer wieder Eliten gebildet haben, die das System dann für sich und das eigene Umfeld ausnutzen / missbrauchen.

Jein. Es haben sich halt "Eliten" gebildet WEIL es utopisch ist, dass alle händehaltend um kleine rosa Wolken tanzen und es jedem egal ist, dass der Firmenchef genau so wenig verdient wie der Gabelstaplerfahrer oder der Supermarktkassierer. Aber selbst in den Ländern, in denen Kommunismus ansatzweise "versucht" wird OHNE nennenswerte Machtkämpfe und Missbrauchshandlungen, funktioniert es eben auf Dauer nicht. Das kann mit einer kleinen Gruppe klappen, die alle mit dem Plan einverstanden sind - aber niemals mit einem ganzen Land, in dem die Leute auch noch (angeblich) frei leben.

Das fängt ja schon mit dieser Mini-Überlegung an: mal angenommen, von den 1000 Einwohnern des fiktiven Staates Kommunistan, wo jeder gleichviel Geld verdient, kommt einer auf die Idee, mit mehr Anstrengung in seiner Freizeit seine Talente zu nutzen, um von dem Einheits-Gehalt der anderen Bürger mal hier, mal da eine KM (Kummu-Mark) als Lohn einzuheimsen. Und irgendwann ist der so reich und hat so viele Anfragen für seine Dienst, dass er andere Leute fragt, ob sie nicht für ihn arbeiten wollen und dafür dann mehr verdienen als das Grundgehalt - und schon hat man eine Firma in dem Land, die Leute "produziert", die reicher als andere sind - die ganze Idee des Staates ist ad Absurdum geführt, weil dann eben doch "Reiche" und "Arme" in dem Land gibt... außer man verbietet es, dass jemand "Geld machen" darf, und bestraft den "Unternehmer", aber dann ist es wiederum kein freiheitliches Land mehr, in dem sicher die wenigstens leben wollen...

 

[GTAEXTREMFAN]

, kommt einer auf die Idee, mit mehr Anstrengung in seiner Freizeit seine Talente zu nutzen, um von dem Einheits-Gehalt der anderen Bürger mal hier, mal da eine KM (Kummu-Mark) als Lohn einzuheimsen...

Ja genau, guter Punkt. Sobald ein anderer Charakter auftaucht, besteht die Gefahr, dass das System instabil wird.

 

[PcJuenger]

Hallo liebe Community,

Ich beschäftige mich momentan sehr stark mit Politik im speziellen mit Staatsformen (Diktatur, Monarchie, Demokratie), Wirtschaftssystemen (Planwirtschaft, Marktwirtschaft, soziale Marktwirtschaft), und den verschiedenen Gesellschaftsordnungen bzw. Ideologien (Kapitalismus, Kommunismus/Sozialismus). Mein große Neugierde widme ich dem Kommunismus. Ich bin alles andere als ein Experte und habe wenn überhaupt ein paar Grundkenntnisse. Es wird Zeit sich eine eigene Meinung zu bilden, gerade weil Kommunismus von der westlichen Welt ständig verachtet und heruntergemacht wird. Was ist Kommunismus eigentlich? Warum hat es bisher nicht funktioniert? Könnte es funktionieren?

Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen:
Kennt ihr vielleicht Dokus, Bücher, die sich mit dem Thema neutral auseinander setzen? Die ihr aus eigener Erfahrung weiter empfehlen könnt?

Vielen Dank im Voraus!

Edit: Gerne höre ich mir auch eigene Meinungen an! Vielleicht sogar Erfahrungsberichte.

Lies doch "Das Kapital" und "Das Manifest der kommunistischen Partei".

 

[Rdrk710]

"Schwarzbuch Kapitalismus" und "Das Schwarzbuch des Kommunismus" sind interessant.

Meines Erachtens wird man echter Kommunist nur aus Verblendung und vollkommener Ignoranz der Geschichte, reiner Kapitalist nur aus Skrupellosigkeit und Gier, die zumindest bereit ist, über Leichen zu gehen (heute v.a. in der dritten Welt). Schweres Thema, zu dem sich viel schlauere Köpfe als ich dieselben zerbrochen haben. Leider wird diese Debatte oft heftig bis hin zum Hass.