TBrain am 23.10.2006 18:09 schrieb:
crackajack am 23.10.2006 14:11 schrieb:
So TBrain, du dürftest eigentlich nur Politeia gut finden.
Ähm nö.
ich würde doch mal behaupten, dass z.B. WIR etwas komplett anderes ist als z.B. die Zeitmaschine. Das ist wesentlich mehr als nur die Anwendung auf die jeweils aktuelle Zeit. WIR griff beispielsweise erstmals das Thema Totalitarismus auf, davon war in der Zeitmaschine nicht die Rede.
Der eine war Russe, der andere Brite. Beide haben ihre eigene Staats-, Wirtschaftsform kritisiert.
Also war das imo exakt die Anwendung auf ihre Zeit.
Außerdem war "Utopia" ja wohl eher eine Utopie wohingegen WIR eine
Dystropie darstellt
Na das Utopia eine Utopie ist, ist wohl naheliegend, wurde der Name Utopie doch wegen dem Buch gebräuchlich.
Mal eine Erklärung warum das alles das Gleiche ist:
Wer A sagt, muss auch B sagen.
Genie und Wahnsinn liegen nah beinander.
OK, das hilft nicht - *g* - also länger:
In Utopia wird zuerst die damalige Gegenwart kritisiert und anschließend eine utopische (gute) Welt skizziert.
In Politeia wird nur eine bessere Zukunft konstruiert, jedoch impliziert das Malen dieser doch das der derzeitige Zustand "schlecht/schlechter" ist.
Und was macht eine Dystopie?
Sie kritisiert teils die Gegenwart teils eine mögliche Zukunft in einer utopischen zukünftigen Welt = Dystopie.
Kein wirklicher Unterschied, oder?
-> Politeia ist das einzige (bekannte) Original.
Ein solches neues Element ist bei V nicht zu finden.
Was neu war in V?
1. Terrorismus wird als etwas Richtiges dargestellt. (zuletzt in Rambo3, oder?)
2. Folter ebenso.
"Der Zweck heiligt die Mittel?" ist die zentrale Frage.
Beides aber nicht um es zu glorifizieren, sondern um den Zuseher zum Nachdenken anzuregen.
zu 1: V sieht sich selbst als Relikt der alten Zeit, die am Ende weichen soll. Also Terrorismus bringt das ganze ins Rollen, jedoch sollte er eigentlich nie nötig sein.
zu 2: Evey wird dadurch frei, aber die Folter steht nur für den inneren Kampf, das Nachdenken.
Andere Interpretationen sind natürlich auch möglich.
Dann gibt es noch etwas zu plakative Kritik an der Kirche und ihrem Zölibat und den Folgen daraus.
Der Held ist dann noch eine astreine Comicfigur. Sowas gab es noch in keiner Utopie? (bei Equidingbums war es ein recht normaler Actionheld, außer dem Gunkata-zeug)
Im Kern vermischt V sicher nur 1984 mit Elementen von Fahrenheit 451, Frankenstein, Graf von Monte Christo und eine überstarke Comicfigur, angelehnt an eine historische Person, aber imho sehr gelungen.
Und deine Aussage das es 20-30 Jahre zu spät kommt, muss man auch nochmal aufgreifen:
Der Comic erschien erstmals 1982, also genau in dem Zeitraum, der für dich in Ordnung geht.
Weiters soll das Ende bzw. der ganze Film offen enden, weil er keine "richtige" Moralvorstellung liefern will. Das Richtige soll sich im Kopf des Zusehers bilden.
TBrain am 21.10.2006 15:00 schrieb:
Sag mal fragst du Leute denen der Film gefallen hat auch detailliert nach
diesem und jenem
Warum nicht?
.....Forum? *klingeling*
Da du der einzige warst der den Film
schlecht mittelmäßig fand, muss man sich doch auf dich stürzen.
Jaja schon klar, ich hab nur noch niemanden sich auf eine Meinung stürzen sehen die zufälligerweise seiner eigenen entspricht, und sei sie auch noch so schlecht begründet.
Nunja, bei gleicher Meinung verfällt man entweder in kollektives Raunzen (siehe Gothic3 threads*g*) oder beide sagen "Jojo, schöööön ist's/ war's
". Das bringt doch nur begrenzt etwas.
Es müssen sich schon zwei finden die gegensätzlicher Meinung sind.
(z.B. war ich sehr daran interessiert warum freak History of Violance gut findet, obwohl ich den Film schlecht fand.)
Außerdem, kannst du dir ja Lesertests bei pcgames ansehen. Wenn sie zu kurz/ unbegründet sind, werden sie meist als nutzlos bewertet.
Im Forum kann man wenigstens nachfragen und damit besteht die Möglichkeit doch noch zu ergründen warum der eine den Film mittelmäßig findet oder nicht mal viel schreiben will (Mission gescheitert? *g*) und ähnliches.
PS
Oh Mann das Buch zum Film liegt bei mir zu Hause und ich finde keine Zeit es zu lesen.