crackajack
Spiele-Kenner/in
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****************
Ist V wie Vendetta das bessere „Fahrenheit 9/11“?
Aber erstmal der Reihe nach.
Warum wollte ich mir den Film ansehen?
1. Drehbuch von den The Wachowski Brüdern
2. ein Trailer, der eine faschistoide Welt und ihren Führer erahnen lässt. Und den Kampf eines Einzigen gegen diese Welt.
3. Natalie Portman, die seit Leon der Profi mein Liebling ist
Jetzt wo ich ihn gesehen habe, kann ich vorweg einmal sagen, ich wurde von keinem der drei genannten Punkte enttäuscht. Außerdem wurden meine Erwartungen gegenüber der Story bei weitem übertroffen (siehe oben bzw. unten).
Um was geht es?
Grundlage der Verfilmung ist ein Comic der Vertigo DC Comic Abteilung.
In der nahen Zukunft scheinen die Kriegstreibereien die Amerikaner in einen Bürgerkrieg getrieben zu haben, die einzige Möglichkeit zur Sicherung des Friedens in Englands, sahen die Briten in der Wahl von Adam Sutler (John Hurt; der Fiesling von King Ralph) als Kanzler.
Seit seinem Amtsantritt herrscht strenge Zensur, Ausgangsperre zu später Stunde für jeden ohne spezieller Erlaubnis, Verbot von Homosexualität, Verbot des Islam und die Nachrichten werden erfunden/ausgeschmückt, um die Bevölkerung weiterhin in ihrem Angstzustand zu fesseln. (kommt einem das nicht bekannt vor?)
Evey (Natalie Portman) stolpert per Zufall (oder Schicksal) über V (Hugo Weaving), der ihr das Leben rettet, da sie von der Polizei in der Ausgangssperre angehalten wurde und diese sie vergewaltigen wollten.
Er spricht in einem Ton als sei er aus einer Kenneth Brannagh Verfilmung eines Shakespeare Stückes entflohen. (gegen Ende wird es normaler, aber am Anfang ist man schon per plex)
Sie verängstigt und zugleich von ihm verzaubert, wird vom ihm zu einem „Konzert“ eingeladen. Dieses Konzert findet aber nicht in den dafür ansonsten vorgesehenen Räumlichkeiten statt, sondern direkt auf den Dächern von London. Und gespielt wird auch nicht auf Instrumenten, sondern hören und sehen kann man die koordinierten Sprengungen des Justizhauses begleitet von Tschaikowskis "1812"-Overtüre (ein verbotenes Stück) direkt aus den überall montierten Lautsprechern mit denen normalerweise neben den allgegenwärtigen Fernsehen die Propaganda verbreitet wird.
Die Schauspieler:
Natalie Portman als Evey: ganz zu Beginn sexy beim Ankleiden, dann ängstlich als sie von V „entführt“ wird, verstört und später „befreit“ als sie gefoltert wird! (nachdenken im Film!)
Hugo Weaving als V/William Rookwood: ohne je erkennbar zu sein, legt er wohl eine Leistung hin, wie noch nicht mal der Typ der Gollum gespielt hat, zu leisten vermochte. Mit einer starren Maske schauspielern- nur durch Gestik der Arme und nicken des Kopfes.
Stephen Rea als Finch: so stellt man sich den britischen etwas tollpatschigen Cop vor
John Hurt als Adam Sutler: Big Brother Visage, wirklich angsteinflössend
Tim Pigott-Smith als Creedy: skupelloser Kopf der Gestapo, noch grausamer wie der Kanzler, da nicht so offen brutal in seinen Worten
Was wird noch alles aufgegriffen?
-"Krieg gegen den Terror".
-Abu Ghraib!!!
-Kirche und ihre ach so frommem, pädophilen Gottesleute.
-Guy Fawkes und die Pulverrevolution (Geschichtsunterricht light) sein Gesicht zirrt die Maske von V während des gesamten Films. Die Maske ist imo eine Meisterleistung, da sie sympatisch und verstörend zugleich ist.
-Der Graf von Monte Christo, als parallele Geschichte der Rache von V. (Vorkenntnis dazu ist sinnvoll. Aber bei den unzähligen Verfilmungen dazu sollte man zumindest eine Version schon gesehen haben?)
-„Die Bevölkerung sollte nicht ihre Regierung fürchten, die Regierung muss ihre Bevölkerung fürchten.“
-„Ein Gebäude ist ein Symbol. Das Zerstören eines Gebäudes kann eine Welt verändern.“ (9/11 ?!?) Ist Gewalt gerechtfertigt, wenn sie Gutes zum Ziel hat? Wie gut muss Gutes sein, um auch Unschuldige dafür zu opfern? Ist gewaltlose Gewalt, sprich Demonstrationen, dass einzige legitime Mittel der Bevölkerung?........
Fazit: Kino zum Nachdenken verpackt in einen visuell glanzvollen Actionfilm mit vielen nachdenklichen Passagen und sogar Komik
7-8/10 für diejenigen, die nur die Action erkennen werden
9/10 für alle die Satire gegenübr Politik, Kirche, Terrorismus, Medien interpretieren können.
PS
„Ideen sind kugelsicher“…..
PPS
ACHTUNG das Ende!!!
Beim antworten auf den Spoiler bitte auch spoilern.
PPPS off-topic
Bedenklich fand ich das Vorprogramm bzw. die Reaktion von den Kinobesuchern zu einem Werbespot.
Es wird ein verliebtes Pärchen gezeigt. Er sitzt am Steuer des Autos. Sie ist seine Beifahrerin. Der Sprecher erzählt, dass er noch nicht weiß das sie ihn verlassen wird. Sie weiß es jedoch auch noch nicht. ?!?!
Reifenquitscher
Krach
Sie fliegt wie Superman aus der Frontscheibe, da sie nicht angeschnallt ist.
Haha? *kopfschüttel*
Wäre noch realistischer besser? Wenn man ihr Gesicht an der Scheibe zerbersten sehen würde?
Der Spot ist Teil der Initiative "Gurte retten Leben" vom österr. Verkehrsministerium.
Und so ein Publikum soll nachher den Film verstehen? *Kopfkratz*
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Ist V wie Vendetta das bessere „Fahrenheit 9/11“?
Aber erstmal der Reihe nach.
Warum wollte ich mir den Film ansehen?
1. Drehbuch von den The Wachowski Brüdern
2. ein Trailer, der eine faschistoide Welt und ihren Führer erahnen lässt. Und den Kampf eines Einzigen gegen diese Welt.
3. Natalie Portman, die seit Leon der Profi mein Liebling ist
Jetzt wo ich ihn gesehen habe, kann ich vorweg einmal sagen, ich wurde von keinem der drei genannten Punkte enttäuscht. Außerdem wurden meine Erwartungen gegenüber der Story bei weitem übertroffen (siehe oben bzw. unten).
Um was geht es?
Grundlage der Verfilmung ist ein Comic der Vertigo DC Comic Abteilung.
In der nahen Zukunft scheinen die Kriegstreibereien die Amerikaner in einen Bürgerkrieg getrieben zu haben, die einzige Möglichkeit zur Sicherung des Friedens in Englands, sahen die Briten in der Wahl von Adam Sutler (John Hurt; der Fiesling von King Ralph) als Kanzler.
Seit seinem Amtsantritt herrscht strenge Zensur, Ausgangsperre zu später Stunde für jeden ohne spezieller Erlaubnis, Verbot von Homosexualität, Verbot des Islam und die Nachrichten werden erfunden/ausgeschmückt, um die Bevölkerung weiterhin in ihrem Angstzustand zu fesseln. (kommt einem das nicht bekannt vor?)
Evey (Natalie Portman) stolpert per Zufall (oder Schicksal) über V (Hugo Weaving), der ihr das Leben rettet, da sie von der Polizei in der Ausgangssperre angehalten wurde und diese sie vergewaltigen wollten.
Er spricht in einem Ton als sei er aus einer Kenneth Brannagh Verfilmung eines Shakespeare Stückes entflohen. (gegen Ende wird es normaler, aber am Anfang ist man schon per plex)
Sie verängstigt und zugleich von ihm verzaubert, wird vom ihm zu einem „Konzert“ eingeladen. Dieses Konzert findet aber nicht in den dafür ansonsten vorgesehenen Räumlichkeiten statt, sondern direkt auf den Dächern von London. Und gespielt wird auch nicht auf Instrumenten, sondern hören und sehen kann man die koordinierten Sprengungen des Justizhauses begleitet von Tschaikowskis "1812"-Overtüre (ein verbotenes Stück) direkt aus den überall montierten Lautsprechern mit denen normalerweise neben den allgegenwärtigen Fernsehen die Propaganda verbreitet wird.
Die Schauspieler:
Natalie Portman als Evey: ganz zu Beginn sexy beim Ankleiden, dann ängstlich als sie von V „entführt“ wird, verstört und später „befreit“ als sie gefoltert wird! (nachdenken im Film!)
Hugo Weaving als V/William Rookwood: ohne je erkennbar zu sein, legt er wohl eine Leistung hin, wie noch nicht mal der Typ der Gollum gespielt hat, zu leisten vermochte. Mit einer starren Maske schauspielern- nur durch Gestik der Arme und nicken des Kopfes.
Stephen Rea als Finch: so stellt man sich den britischen etwas tollpatschigen Cop vor
John Hurt als Adam Sutler: Big Brother Visage, wirklich angsteinflössend
Tim Pigott-Smith als Creedy: skupelloser Kopf der Gestapo, noch grausamer wie der Kanzler, da nicht so offen brutal in seinen Worten
Was wird noch alles aufgegriffen?
-"Krieg gegen den Terror".
-Abu Ghraib!!!
-Kirche und ihre ach so frommem, pädophilen Gottesleute.
-Guy Fawkes und die Pulverrevolution (Geschichtsunterricht light) sein Gesicht zirrt die Maske von V während des gesamten Films. Die Maske ist imo eine Meisterleistung, da sie sympatisch und verstörend zugleich ist.
-Der Graf von Monte Christo, als parallele Geschichte der Rache von V. (Vorkenntnis dazu ist sinnvoll. Aber bei den unzähligen Verfilmungen dazu sollte man zumindest eine Version schon gesehen haben?)
-„Die Bevölkerung sollte nicht ihre Regierung fürchten, die Regierung muss ihre Bevölkerung fürchten.“
-„Ein Gebäude ist ein Symbol. Das Zerstören eines Gebäudes kann eine Welt verändern.“ (9/11 ?!?) Ist Gewalt gerechtfertigt, wenn sie Gutes zum Ziel hat? Wie gut muss Gutes sein, um auch Unschuldige dafür zu opfern? Ist gewaltlose Gewalt, sprich Demonstrationen, dass einzige legitime Mittel der Bevölkerung?........
Fazit: Kino zum Nachdenken verpackt in einen visuell glanzvollen Actionfilm mit vielen nachdenklichen Passagen und sogar Komik
V mit Kochschürze
9/10 für alle die Satire gegenübr Politik, Kirche, Terrorismus, Medien interpretieren können.
PS
„Ideen sind kugelsicher“…..
PPS
ACHTUNG das Ende!!!
Wie wird eine Fortsetzung aussehen, da der Held gestorben ist? Der Comic ist doch wohl nicht eine einmalige Geschichte ohne immerwährendem Kampf zwischen Gut und Böse? Oder wäre es sogar besser die Geschichte in ihrer jetzigen Vollkommenheit zu belassen und nicht den gleichen Fehler zu begehen wie bei Matrix?
PPPS off-topic
Bedenklich fand ich das Vorprogramm bzw. die Reaktion von den Kinobesuchern zu einem Werbespot.
Es wird ein verliebtes Pärchen gezeigt. Er sitzt am Steuer des Autos. Sie ist seine Beifahrerin. Der Sprecher erzählt, dass er noch nicht weiß das sie ihn verlassen wird. Sie weiß es jedoch auch noch nicht. ?!?!
Reifenquitscher
Krach
Sie fliegt wie Superman aus der Frontscheibe, da sie nicht angeschnallt ist.
Haha? *kopfschüttel*
Wäre noch realistischer besser? Wenn man ihr Gesicht an der Scheibe zerbersten sehen würde?
Der Spot ist Teil der Initiative "Gurte retten Leben" vom österr. Verkehrsministerium.
Und so ein Publikum soll nachher den Film verstehen? *Kopfkratz*