Ich denke es geht weniger darum große Massen ansprechen, als viel mehr um reine Shitstormvermeidung.
Im Vergleich zu vor 20 Jahren holt die laute modern audience heute wegen jedem kleinen Scheiß die Fackeln, Mistgabeln und Rassismus-Vorwürfe raus. Das möchte man natürlich um jeden Preis vermeiden und dann kommen da "Meisterwerke" wie Witcher: Blood Origin bei raus, weil man völlig willkürlich und mit dem größten Holzhammer den man finden konnte versucht, so viel Diversität wie möglich rein zu kloppen.
Ob es Inhaltlich Sinn macht oder nicht, ist dabei völlig nebensächlich.
Wenn man sich z.B. Arielles (Halb?)Schwestern anschaut, scheint König Triton mit seinem Lachs ja gut rumgekommen zu sein.... War vermutlich nicht die Intention, aber steht jetzt im Raum.
Anstatt einfach eine gute Geschichte zu erzählen, wird 80% der Energie darauf verschwendet, möglichst viel political correctness zu zeigen. Nicht weil es irgendwie zum Film beiträgt, sonder einfach nur sich selbst wegen.
Und gerade bei historischen/geografischen Settings wird es teilweise absurd.
Ich will mich nicht über schwarze Wikinger oder Baronessen aufregen, aber es würde doch auch niemand auf die Idee kommen, wahllos Asiaten oder Nordeuropäer in Wakanda zu platzieren. Das passt einfach nicht ins Setting.
Ein Großteil des Publikums hat auf diese erzwungene wokeness auch keine Lust, weil bei dem starken Fokus darauf einfach der restliche Inhalt leidet. Sieht man ja an den Kritiken.
Aus dem gleichen Grund kriegen es die Autoren z.B. nicht mehr hin, starke und glaubhafte weibliche Charaktere zu schreiben, sondern arten immer plumb in übermächtige Halbgöttinnen aus, um dem Zuschauer ja mit dem beliebten Holzhammer zu zeigen: Hier, starke Frau!
Beispiel Star Wars: Während Luke sich seinen Weg zum Jedi hart erarbeitet und nach 2 Teilen immer noch von Darth Vader massiv auf die Fresse kriegt (und eine Hand verliert), nimmt Rey einfach ein Lichtschwert in die Hand und verkloppt Kylo (fast fertig ausgebildeter Jedi) als wäre es ein normaler Dienstag morgen.
Zudem traut man sich nicht, vernünftige, ernstzunehmende Antagonisten zu platzieren. Ich will nicht schon wieder Vader als Beispiel bringen aber es passt so gut: Übermächtig, berechnend, gerissen. Vor diesem Bösewicht hat man einfach Respekt.
Stattdessen bekommt Rey so Luftpumpen wie Kylo Ren und Clowns wie General Hux vorgesetzt, um ja in keiner Sekunde einen Zweifel aufkommen zu lassen, wer die Hosen anhat.
Das ist einfach zu simpel, zu stumpf, zu schlecht.
Das Gleiche bei Captain Marvel. Wo war denn da der ernstzunehmende Gegner?
Liebe Autoren und Autorinnen: Traut euch doch mal, eure Heldinnen den harten und schmerzhaften Weg gehen zu lassen. Und stellt ihnen endlich vernünftige Antagonisten entgegen, die man ernst nehmen kann. Dann nimmt man sie auch ernst.
Das ist für mich auch der Grund für die fehlende Magie der neuen Disney Filme. Es fehlt der charismatische Bösewicht, der für diesen Zweiklang mit dem Protagonisten einfach wichtig ist.
Ein Held kann nur groß werden, wenn er am Bösewicht wachsen kann.
Ohne Scar oder Jaffar würden Der König der Löwen oder Aladin nicht funktionieren.
Ohne den Joker wäre The Dark Knight nicht halb so gut. Ohne Vader, ahh, nicht schon wieder...
Leider schafft Disney es nicht mehr, so starke Gegenparts zu kreieren, die 90% des Films tragen und dominieren können.