Bei der Sache gibt es zwei Probleme: erstens wissen manche Anbieter wirklich nicht, was am Ende genau an Speed ankommt. Klar: man sieht schon eine Obergrenze dessen, was machbar ist, so dass man zB nicht 100 Mbit anbieten kann, obwohl definitiv mehr als 50 nicht drin sind. Aber es kann sein, dass ein Anbieter nicht genau sagen kann, ob nun 95-100% oder nur 80% des Machbaren auch ankommen. Zweitens ist es auch NICHT so, dass zB 50 Mbit die doppelten Kosten von 25 Mbit verursacht, so dass jemand, der dann nur 25 Mbit bezahlt, deutlich günstiger unterwegs sein könnte. Von den monatlichen Kosten geht vieles für Fixkosten drauf, die völlig egal für die Frage sind, ob der Kunde nun mit 25, 50 oder 100 Mbit seine Daten bekommt. Es ist also nicht so, dass jemand um 20 Euro pro Monat "geprellt" wird, wenn er bei nem 40€-Vertrag nur 50% des beworbenen Speeds bekommt.
D.h. wenn es strenger geregelt wird mit sehr harten Strafen für die Firmen, dann führt das IMHO dazu, dass die Anbieter einen schnelleren Tarif beim kleinsten Zweifel GAR nicht anbieten, obwohl es vielleicht doch klappen könnte. Und das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein. Bei der Telekom zB liegen zwischen 16 und 50 sowie zwischen 50 und 100 Mbit gerade mal 5€ - will da ernsthaft jemand ein Gesetz, bei dem die Telekom dann jemandem, der 35-40 Mbit haben könnte, nur 16 Mbit anbietet, weil ansonsten eine hohe Strafe droht? Bzw. will jemand wegen der 5€ pro Monat wirklich dann lieber nur 16 statt 50 Mbit?
Es sollte eher eine Regelung geben, bei der man als Kunde ohne großen Aufwand von einem Vertrag X in den Vertrag Y mit einer kleineren Geschwindigkeit wechseln darf und dann das bisher zu viel bezahlte angerechnet bekommt, sofern man das nicht erst nach zig Monaten tut. zB Flatrate mit 25 Mbit kostet 20 Euro, mit 50 Mbit 30 Euro. Der Nutzer bestellt 50 Mbit, aber es kommen nur 30 Mbit an. Dann muss er problemlos umstellen können und bekommt dann, wenn er dies nach 2 Monaten macht, eben 2x 10 Euro Differenz angerechnet. Und wenn es DA dann Probleme beim Wechsel gibt, DANN sollte es satte Strafen geben. Dabei muss man sich aber auch den Fall "Kabel-Internet" ansehen, bei dem es ja auch davon abhängt, wie viele Nachbarn grad auch surfen. Da müsste es an sich erlaubt sein, dass der Anbieter sagt "bis zu 200Mbit möglich, mindestens 50 Mbit garantiert" oder so was.
Der Kunde muss dann halt in den ersten 2-3 Monaten aber auch nachsehen, ob der Speed ok ist. Kurz vor Vertragsverlängerung antanzen "Wähhh, ich hatte nur 80, aber keine 100 Mbit, ich will den 50Mbit-Vertrag und rückwirkend 21x 10 Euro zurück" sollte auch nicht sein können.