F
Frullo
Gast
Weil kulturelle Aneignung eine Tür ist, die nach beiden Seiten schwingt: Oder warum wäre das Geschrei gross, wenn eine Realverfilmung von Mulan mit einem zum grössten Teil gemischten Cast durchgeführt werden würde und die meisten dieses Geschrei für gerechtfertigt halten würden? Kann es sein, dass mit zwei Mass gemessen wird? Dass die Aneignung kultureller Geschichten nur dann etwas schlechtes ist, wenn es bei nicht-kaukasischen Geschichten passiert? Tolkiens Welten sind nach Angaben des Verfassers als nordische Mythologien konzipiert und gehören schon seit über einem halben Jahrhundert zu unserer aka mittel-/nordeuropäischer Kultur.Und ich bleibe dabei. Wird an der Ethnie geschraubt, ist das Geschrei groß. Bei anderen Änderungen beim Übergang von einem Medium in ein anderes interessiert es keinen Arsch. Und jetzt möchte ich wissen, warum die einen Änderungen toleriert werden und diese Änderungen nicht.
Persönlich stört es mich überhaupt nicht, dass da mit einem gemischten Cast aufgewartet wird: Das Angebot an Rollen ist weitaus kleiner als die Nachfrage nach Schauspielern - hier für etwas ethnischen Ausgleich zu sorgen, vor allem bei solchen Big Budget Produktionen, finde ich nicht falsch.
Was mich stört ist die Verlogenheit, mit der es begründet wird, wie eben: Ist ja nur Fantasy. Ist Mulan auch (auch wenn es in China spielt).