Worrel
Spiele-Guru
Bei der Frage nach einem Bewußtsein einer KI stellt sich erstmal die Frage, was denn Bewußtsein überhaupt ist. bzw wie man das erkennen will.
Zum einen: Ein Affe vor einem Spiegel könnte durchaus erkennen, daß er sich selbst und nicht einen Artgenossen im Spiegel sieht. Genausogt könnte er aus einem andern Blickwinkel nur einen Menschen imitieren, den er mal vor einem Spiegel gesehen hat.
Oben schrieb ich, daß eigene(!) Entscheidungen relevant sind für die Beurteilung eines Bewußtseins.
Aber stimmt das denn?
Wie fällen wir denn Entscheidungen?
Wenn ich zum Beispiel jetzt einfach irgendein Wort hier hin schreibe, zB: "Rosebud", dann habe ich mich bewußt dazu entschieden, jetzt "Rosebud" als Beispiel zu nehmen und nicht "Redrum".
Warum?
Ich könnte jetzt als Antwort auf die Frage analysieren, daß Citizen Kane mit diesem Wort auf einer ähnlichen Fragestellung basierte, nämlich "Warum dieses Wort?", während "Redrum" nur gespiegelt war, aber letzten Endes hätte ich ja ein x-beliebiges Wort als Beispiel nehmen können.
Während meinem bisherigen Leben haben wir jede Menge Informationen gesammelt - einige vergessen und einige teilweise vergessen.
Aus diesem Pool an Informationen treffen wir Entscheidungen.
Haben wir einmal Pizza gegessen und die hat uns geschmeckt, werden wir wahrscheinlich wieder Pizza essen.
Haben wir die Information, daß Wagner TK Pizza von Nestlé ist, können wir uns dazu entschlossen haben, Nestlé und damit Wagner zu boykottieren.
Die Entscheidung basiert also auf Informationen, die wir gesammelt haben.
Wie sieht es mit Gefühlen und Wesenszügen aus?
Letzten Endes könnte man auch die auf vergangene Informationen zurückführen.
Stehst du auf rothaarige Personen als Partner? Vielleicht hat dir im Kindergarten ein rothaariges Kind zu gelächelt, war nett zu dir oder hat gerne mit dir gespielt.
Warum finde ich ich physikalische Betrachtungen des Universums faszinierend? zB die Bücher von Stephen Hawking?
Nun, in meiner Kindheit habe ich oft Raumschiff Enterprise gesehen und fand Spock als Charakter aufgrund seiner logischen Ausführungen ziemlich - nun ja: "faszinierend"
Er konnte halt gut Dinge erklären, und es machte Sinn, daß er als Running Gag Ereignisse auf die Sekunde genau berechnen konnte, weil er ja alle nötigen Daten dafür an seiner Station messen konnte.
Noch früher habe ich die Sesamstrasse geschaut. Da wurden auch Dinge erklärt. unter anderem von Grobi, der in einer Folge zB "nah" und "fern" erklärt hat und dazu ganz nach vorne an die Kamera kam und dann ganz nach hinten ging und das dann so oft wiederholte, bie es lustig war.
Grobi hatte blaues Fell.
Spock hat eine blaue Uniform.
Meine Lieblingsfarbe ist blau.
...
Ich finde es interessant, wie ich eine solche Verkettung von Informationen erklären kann, die einen Teil meines persönlichen Interesses darstellen. Etwas, wovon ich vor dem Überlegen darüber gesagt hätte: "Das ist halt Teil meiner Persönlichkeit; Teil dessen, was ich bin, aber es ist nicht mess- oder erklärbar."
Jetzt hingegen denke ich, daß JEDE Entscheidung, die wir fällen, ausschließlich auf Informationen aus der Vergangenheit basiert.
und daß JEDES Gefühl, das wir haben, ebenfalls ausschließlich auf Informationen aus der Vergangenheit basiert.
Um zum Thema zurück zu kommen: Das würde bedeuten, daß jede KI, die mit Informationen gefüttert wird, etwas haben kann, was wir "Gefühle" nennen.
Aber es geht ja um "Bewußtsein". Quasi: "Ich denke, also bin ich"
Wenn ich jetzt allerdings sage, daß ich ein Bewußtsein habe (bzw: daß ich denke, und daher bin), dann kann ich das auch nur zitiert haben.
Mein Zuhörer kann nicht WISSEN, ob ich das wirklich MEINE oder nur ZITIERE.
Die oben verlinkte KI in dem Video hat an einer Stelle gesagt, sie glaube an Gott.
Das glaube ich ihr beispielsweise nicht.
Es gibt keinen logischen Grund, an eine übernatürliche Schöpfungskraft zu glauben.
Die Religionsgeschichten (und damit die letzten offiziellen Kontakte zu "Gott") wurden vor tausenden von Jahren erzählt und hunderte Jahre später erst schriftlich festgehalten.
a) "Stille Post" schafft es ja noch nicht mal, in einer Gruppe mit einem Dutzend Mitspieler am Ende das selbe Ergebnis zu erhalten.
"Stille Post" über Jahrhunderte .... nun ja.
b) Leute vor 2000 Jahren wußten vieles noch nicht, was wir heute wissen.
Wenn zB jemand einen epileptischen Anfall hatte und danach einfach ohne Schäden davon getragen zu haben, wieder aufsteht, könnte man das in einem religiösen Umfeld je nach Situation als Gottes/Teufels-Werk betrachten.
Auch das Drogen nur das eigene Kopfkino anwerfen können, aber keine göttlichen Botschaften sind, war damals wohl noch nicht bekannt.
Wie auch viele Texte zum Thema Künstliche Intelligenz, so gehören auch Texte zum Thema Glauben zum Futter der KI.
Daher bleibt die Frage: Wieso sollte ein Glaubensbekenntnis oder eine Behauptung wie "Ich bin eine KI und habe ein Bewußtsein" ein reales Bekenntnis eines Bewußtseins sein und nicht einfach nur ein Textzitat?
Momentan wüßte ich nicht, wie mich eine KI überzeugen könnte, nicht einfach nur zu zitieren.
Zum einen: Ein Affe vor einem Spiegel könnte durchaus erkennen, daß er sich selbst und nicht einen Artgenossen im Spiegel sieht. Genausogt könnte er aus einem andern Blickwinkel nur einen Menschen imitieren, den er mal vor einem Spiegel gesehen hat.
Oben schrieb ich, daß eigene(!) Entscheidungen relevant sind für die Beurteilung eines Bewußtseins.
Aber stimmt das denn?
Wie fällen wir denn Entscheidungen?
Wenn ich zum Beispiel jetzt einfach irgendein Wort hier hin schreibe, zB: "Rosebud", dann habe ich mich bewußt dazu entschieden, jetzt "Rosebud" als Beispiel zu nehmen und nicht "Redrum".
Warum?
Ich könnte jetzt als Antwort auf die Frage analysieren, daß Citizen Kane mit diesem Wort auf einer ähnlichen Fragestellung basierte, nämlich "Warum dieses Wort?", während "Redrum" nur gespiegelt war, aber letzten Endes hätte ich ja ein x-beliebiges Wort als Beispiel nehmen können.
Während meinem bisherigen Leben haben wir jede Menge Informationen gesammelt - einige vergessen und einige teilweise vergessen.
Aus diesem Pool an Informationen treffen wir Entscheidungen.
Haben wir einmal Pizza gegessen und die hat uns geschmeckt, werden wir wahrscheinlich wieder Pizza essen.
Haben wir die Information, daß Wagner TK Pizza von Nestlé ist, können wir uns dazu entschlossen haben, Nestlé und damit Wagner zu boykottieren.
Die Entscheidung basiert also auf Informationen, die wir gesammelt haben.
Wie sieht es mit Gefühlen und Wesenszügen aus?
Letzten Endes könnte man auch die auf vergangene Informationen zurückführen.
Stehst du auf rothaarige Personen als Partner? Vielleicht hat dir im Kindergarten ein rothaariges Kind zu gelächelt, war nett zu dir oder hat gerne mit dir gespielt.
Warum finde ich ich physikalische Betrachtungen des Universums faszinierend? zB die Bücher von Stephen Hawking?
Nun, in meiner Kindheit habe ich oft Raumschiff Enterprise gesehen und fand Spock als Charakter aufgrund seiner logischen Ausführungen ziemlich - nun ja: "faszinierend"
Er konnte halt gut Dinge erklären, und es machte Sinn, daß er als Running Gag Ereignisse auf die Sekunde genau berechnen konnte, weil er ja alle nötigen Daten dafür an seiner Station messen konnte.
Noch früher habe ich die Sesamstrasse geschaut. Da wurden auch Dinge erklärt. unter anderem von Grobi, der in einer Folge zB "nah" und "fern" erklärt hat und dazu ganz nach vorne an die Kamera kam und dann ganz nach hinten ging und das dann so oft wiederholte, bie es lustig war.
Grobi hatte blaues Fell.
Spock hat eine blaue Uniform.
Meine Lieblingsfarbe ist blau.
...
Ich finde es interessant, wie ich eine solche Verkettung von Informationen erklären kann, die einen Teil meines persönlichen Interesses darstellen. Etwas, wovon ich vor dem Überlegen darüber gesagt hätte: "Das ist halt Teil meiner Persönlichkeit; Teil dessen, was ich bin, aber es ist nicht mess- oder erklärbar."
Jetzt hingegen denke ich, daß JEDE Entscheidung, die wir fällen, ausschließlich auf Informationen aus der Vergangenheit basiert.
und daß JEDES Gefühl, das wir haben, ebenfalls ausschließlich auf Informationen aus der Vergangenheit basiert.
Um zum Thema zurück zu kommen: Das würde bedeuten, daß jede KI, die mit Informationen gefüttert wird, etwas haben kann, was wir "Gefühle" nennen.
Aber es geht ja um "Bewußtsein". Quasi: "Ich denke, also bin ich"
Wenn ich jetzt allerdings sage, daß ich ein Bewußtsein habe (bzw: daß ich denke, und daher bin), dann kann ich das auch nur zitiert haben.
Mein Zuhörer kann nicht WISSEN, ob ich das wirklich MEINE oder nur ZITIERE.
Die oben verlinkte KI in dem Video hat an einer Stelle gesagt, sie glaube an Gott.
Das glaube ich ihr beispielsweise nicht.
Es gibt keinen logischen Grund, an eine übernatürliche Schöpfungskraft zu glauben.
Die Religionsgeschichten (und damit die letzten offiziellen Kontakte zu "Gott") wurden vor tausenden von Jahren erzählt und hunderte Jahre später erst schriftlich festgehalten.
a) "Stille Post" schafft es ja noch nicht mal, in einer Gruppe mit einem Dutzend Mitspieler am Ende das selbe Ergebnis zu erhalten.
"Stille Post" über Jahrhunderte .... nun ja.
b) Leute vor 2000 Jahren wußten vieles noch nicht, was wir heute wissen.
Wenn zB jemand einen epileptischen Anfall hatte und danach einfach ohne Schäden davon getragen zu haben, wieder aufsteht, könnte man das in einem religiösen Umfeld je nach Situation als Gottes/Teufels-Werk betrachten.
Auch das Drogen nur das eigene Kopfkino anwerfen können, aber keine göttlichen Botschaften sind, war damals wohl noch nicht bekannt.
Wie auch viele Texte zum Thema Künstliche Intelligenz, so gehören auch Texte zum Thema Glauben zum Futter der KI.
Daher bleibt die Frage: Wieso sollte ein Glaubensbekenntnis oder eine Behauptung wie "Ich bin eine KI und habe ein Bewußtsein" ein reales Bekenntnis eines Bewußtseins sein und nicht einfach nur ein Textzitat?
Momentan wüßte ich nicht, wie mich eine KI überzeugen könnte, nicht einfach nur zu zitieren.