McDrake
Spiele-Guru
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Ich bin zwar mit 26 sicher noch nicht allzu alt, aber ich habe die Entwicklung und die "Pre-Smartphone Ära" noch miterlebt. Ich habe schon als Kind noch nie jemanden gesehen, der sich mal im Zug mit jemand anderes unterhält, bis auf ein paar Ausnahmen, die es aber heute auch noch zuhauf gibt. Als wäre die Welt damals viel fröhlicher und offener gewesen... Damals hat man halt Zeitung im Zug oder so gelesen. Heute stiert man auf sein Elektronikgerät oder liest ein Buch.
Ich will hier zwar nicht wieder eine Grundsatzdiskussion anzetteln, aber wo ist der Vorteil eines Briefes? Ist das Handgeschriebene 'persönlicher'? Dann kann man auch gleich von Angesicht zu Angesicht miteinander reden. Da ist eine Nachricht via SMS oder Messenger deutlich einfacher und genauso aussagekräftig, wenn man gerade nicht persönlich miteinander reden kann. Und es fällt weniger Papierkram an.
Ich sehe für mich selbst nur Vorteile bei so einem Gerät. Wer Stund' um Stund' das Teil in der Hand halt, geht lediglich verantwortungslos damit um. Aber Smartphones sind nicht das Böse. ^^
Der Unterschied war damals, dass es eben eine Distanz gab und man sich der Bedeutung bewusster war.
Heute ist jeder sofort erreichbar und ist dadurch auch gehetzter. Wehe eine SMS oder ein Mail wird nicht sofort beantwortet.
Und oft kommt es so zu unüberlegten Antworten, welche entweder falsch verstanden werden oder einfach schlicht nicht überlegt sind.
Ich war mit 16 für drei Monate in England... 1x pro Woche ein Telefon nach Hause.
Das war ein Gefühl von "weg sein". Und eben damit auch BEWUSSTer sein, was das bedeutet.
Heute geht jeder dafür nach Australien und ist irgendwie trotzdem mit zu Hause verbunden.
Ob das schlecht ist?
keine Ahnung. Aber man sollte sich einfach mal in jene Richtung wieder mal Gedanken machen, was heute selbstverständlich ist und was die Konsequenzen das mit sich bringt