Alte Spiele habe ich, natürlich zum Teil aus nostalgischen Gründen, besser in Erinnerung. Gibt ganz viele Gründe dafür. Vor allem, weil ich früher leidenschaftlicher bei der Sache war. Bei mir vorherrschend ist heute vor allem das Gefühl, alles schon gesehen und gespielt zu haben. Im Detail werden Spiele ausgefeilter, nicht nur grafisch, sondern auch spielerisch, weil die Entwickler auch über die Impulse anderer ihre Mechaniken immer weiter verbessern. Ein Skyrim spielt sich wesentlich besser als ein Morrowind im Hinblick auf das Kampfsystem - Questdesign und moderne Aspekte wie Questmarker, die nicht jeder mag, sind dann wieder ein anderer Punkt.
Jetzt spiele ich halt aus dem Grund aber auch lieber neuere als ältere Spiele. Inzwischen habe ich andere Hobbies, ich habe meist weder Zeit noch Lust, mich in komplexe Spiele einzuarbeiten. Da zock ich dann lieber ein Story-Adventure statt ein ausuferndes Rollenspiel. Das tue ich zwar immer noch, aktuell Kingdom Come und DayZ, aber beide haben halt auch was, das mich packt: Kingdom Come spielt sich wie ein klassischeres Rollenspiel, ist aber wesentlich komfortabler zu spielen als es sicherlich vor 15 Jahren gewesen wäre. DayZ war 2012 für mich eine komplett neue und damit spannende Erfahrung, inzwischen spiele ich es bissl nach Feierabend zum Abschalten, weil es doch nicht viele solcher Spiele gibt, die nicht auf Daueraction hinauslaufen, was mich schon wieder langweilt.
Vor allem wenn man älter wird ist es doch normal, dass etwas nach Jahrzehnten nicht mehr so reizvoll ist und es mit der Nostalgiebrille früher besser wirkte. War es ja irgendwie auch, weil eben neu und spannend. Richtig neue Spielkonzepte, die wieder fesseln, sieht man mit Glück so alle 5-10 Jahre mal und das sind die Games wie DayZ, die mich heute noch begeistern können. Ansonsten sind mir andere Hobbies einfach wichtiger.