• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Fragen zum Betriebsrat

Eben noch hast du zugegeben, dass es auch in der Wirtschaft schwarze Schafe gibt, im nächsten Moment weigerst du dich aber, dir mit uns zusammen Gedanken darüber zu machen, wie man sie bekämpfen kann.

Und dann bringst du auch noch irgendwelche Beispiele, die mit schwarzen Schafen gar nichts zu tun haben. Also wie nun?
 
kiljeadeen am 09.05.2005 11:44 schrieb:
RPDLordXizor am 08.05.2005 14:33 schrieb:
Nebenbei bemerkt, ist eine schlechte finanzielle Lage auch kein zwingender Grund für Lohnkürzungen. Normalerweise lassen sich die Angestellten nur wegen dem Job drauf ein, aber sie müssen es nicht. Von Betrug kann also keine Rede sein.

Nein, dann ist es kein Betrug sondern eher Erpressung. :$

Das ist keine Erpressung sondern ein aufzeigen der Realität. Entweder wir müssen zusperren oder die Kosten gehen runter. Letztlich muß ja alles der Kunde bezahlen und wenn es dem zu teuer ist, dann ist es mit der Firma vorbei. Niemand kann langfristig nur fürs Lager produzieren.

Streik? Dienst nach Vorschrift? Auch eine Erpressung oder ist das was anderes?

Wenn keine schlechte finanzielle Lage besteht muss niemand zusperren oder entlassen. Oben hast du behauptet das wäre noch nicht mal ein zwingender Grund Leute zu entlassen. Also doch reine Profitgier!
 
UTDARKCTF am 04.05.2005 18:31 schrieb:
Hi !
Letzte Woche hab Ich die neuen Tarifverträge (Tischlerhandwerk) auf den Tisch geknallt bekommen. Leider sind die nicht sehr freundlich ausgefallen,
und mein Chef will diese auch knallhart durchziehen. Neben weniger
Stundenlohn und Urlaubsgeld sollen wir auch auf Urlaub verzichten,
und drei stunden unentgeltliche Mehrarbeit pro Woche leisten.
Als "Gegenmassnahme" wollen wir (11 Mann Betrieb) nun Dienst nach Vorschrift machen (als auch haargenau nach Tarifvertrag) und als erstes
einen Betriebrat wählen . Leider hat niemand Ahnung davon...

Nun möchte ich gerne wissen:
1: Ab wieviel Mitarbeitern darf man einen Betriebsrat wählen und ab
wieviel muss man einen wählen ?
2: Hat dieser Betriebsrat irgendwelche besonderen Rechte ?
3: Muss der Chef uns die Zeit zur Wahl zur verfügung stellen ?
4: Gibts sonst noch was wichtiges zu beachten ?

Für eure Antworten danke ich im voraus !
Gruss
Christian

Schau am besten auf
http://www.betriebsrat.com :top:
 
RPDLordXizor am 09.05.2005 19:59 schrieb:
kiljeadeen am 09.05.2005 11:44 schrieb:
RPDLordXizor am 08.05.2005 14:33 schrieb:
Nebenbei bemerkt, ist eine schlechte finanzielle Lage auch kein zwingender Grund für Lohnkürzungen. Normalerweise lassen sich die Angestellten nur wegen dem Job drauf ein, aber sie müssen es nicht. Von Betrug kann also keine Rede sein.

Nein, dann ist es kein Betrug sondern eher Erpressung. :$

Das ist keine Erpressung sondern ein aufzeigen der Realität. Entweder wir müssen zusperren oder die Kosten gehen runter. Letztlich muß ja alles der Kunde bezahlen und wenn es dem zu teuer ist, dann ist es mit der Firma vorbei. Niemand kann langfristig nur fürs Lager produzieren.

Streik? Dienst nach Vorschrift? Auch eine Erpressung oder ist das was anderes?

Wenn keine schlechte finanzielle Lage besteht muss niemand zusperren oder entlassen. Oben hast du behauptet das wäre noch nicht mal ein zwingender Grund Leute zu entlassen. Also doch reine Profitgier!

Kein zwingender Grund bezieht sich darauf, daß es die Mitarbeiter nicht akzeptieren MÜSSEN. Tun sie es aber nicht, kann es leicht in die Hose gehen.
 
aph am 09.05.2005 16:29 schrieb:
Eben noch hast du zugegeben, dass es auch in der Wirtschaft schwarze Schafe gibt, im nächsten Moment weigerst du dich aber, dir mit uns zusammen Gedanken darüber zu machen, wie man sie bekämpfen kann.

Und dann bringst du auch noch irgendwelche Beispiele, die mit schwarzen Schafen gar nichts zu tun haben. Also wie nun?

Dann ist die Intention meines Postings nicht rübergekommen. Das lange Beispiel mit der BA-CA habe ich gebracht, weil sie bei uns in Ö von der Mehrheit zu den schwarzen Schafen gezählt werden, es in Wirklichkeit aber nicht sind.

Bekämpfung? Das ist eine ausgesprochen große Herrausforderung. Das wichtigste ist dabei, daß Massenentlassungen a) legal und b) oft notwendig sind sowie c) es um die Firma des Unternehmers handelt und da sie ihm gehört, kann er tun und lassen was er will - ist ja sein Risiko und seine Haftung.
Insoferne kann man hier wenig machen, außer das Einkommensschema zu ändern. Nur minimales Fixum und dazu Umsatzbeteiligungen oder ähnliches. Damit würden sich die Lohnkosten an der wirtschaftlichen Lage orientieren. Fraglich ist aber, ob die Mitarbeiter damit zurecht kommen. Ich bezweifle es.

Der größte Schaden entsteht allerdings ganz woanders, nämlich durch vorsätzlichen und leider meist sehr gut geplanten Betrug. Ein solcher ist zwar sowieso strafbar und wird auch leicht aufgedeckt, nur Folgen hat er oftmals keine.
In Ö sieht es hier am Bausektor echt schlimm aus. Da macht man schnell eine GmbH., baut was, geht in Konkurs und spart alle öffentlichen Abgaben und einen Teil der Materialrechnungen. Der Geschäftsführer ist zwar für die öffentlichen Abgaben voll haftbar (mit Privatvermögen), nur gibt es dort leider Alibigeschäftsführer. Da wird Dragan XY als GF geführt, der war überhaupt nur 1x in Ö und ist dann wasweißichwohin wieder zurückgegangen. Offiziell ist er haftbar, aber keiner findet ihn und damit ist die Sache erledigt.

Blöd, aber dagegen kann man wenig machen. Schließlich kann man nicht aus Prinzop allen Ausländern die Funktion eines GF vorenthalten.

Die 2. große Betrugsvariante ist, daß man einfach andere Leute vorschiebt, die überhaupt nicht zeichnungsberechtigt sind. Leider gibt es sehr viele Unternehmer, die wenig Geld in ihre Sicherheit investieren und sich die läppischen 10€ für einen Firmenbuchauszug ihrer Kunden sparen. Bei einem 100€ Auftrag mag das sinnvoll sein, aber wenns um zigtausende Euros geht, spart man hier klar an der falschen Stelle. Im FB steht genau, wer zeichnungsberechtigt ist und darauf sollte man bei neuen Kunden wirklich acht geben. Mit solchen Methoden werden Immobilien verkauft, die dem Verkäufer gar nicht gehören und das klappt, weil viele Käufer einfach zu dumm sind, sich einen eigenen Grundbuchauszug zu holen. Der Wisch vom Verkäufer ist ja nix wert.

Generell kann man sagen, daß die Bekämpfung der schwarzen Schafe nur dann gelingen wird, wenn ALLE sorgfältiger vorgehen würden. Wenn man natürlich von Haus aus nicht daran denkt, daß der anderen einen selbst nur besch***en will, dann kommt man oft an den falschen.

Bei den öffentlichen Abgaben sieht die Sache anders aus. Da wären einfach wirtschaftsnähere Prüfer gefragt, weil die Dillos, die die mir immer schicken, haben wirklich keine Ahnung. Denen kann man wirklich alles erzählen und wenn es halbwegs plausibel ist, muß er es letztlich akzeptieren. Bei meiner letzten Prüfung haben die mir für meinen Heurigen einen Prüfer geschickt, der sonst Trafiken kontrolliert. :haeh:
Dem kannst alles erzählen und er ist absolut hilflos.
 
UTDARKCTF am 04.05.2005 18:31 schrieb:
Hi !
Letzte Woche hab Ich die neuen Tarifverträge (Tischlerhandwerk) auf den Tisch geknallt bekommen. Leider sind die nicht sehr freundlich ausgefallen,
und mein Chef will diese auch knallhart durchziehen. Neben weniger
Stundenlohn und Urlaubsgeld sollen wir auch auf Urlaub verzichten,
und drei stunden unentgeltliche Mehrarbeit pro Woche leisten.
Als "Gegenmassnahme" wollen wir (11 Mann Betrieb) nun Dienst nach Vorschrift machen (als auch haargenau nach Tarifvertrag) und als erstes
einen Betriebrat wählen . Leider hat niemand Ahnung davon...

Nun möchte ich gerne wissen:
1: Ab wieviel Mitarbeitern darf man einen Betriebsrat wählen und ab
wieviel muss man einen wählen ?
2: Hat dieser Betriebsrat irgendwelche besonderen Rechte ?
3: Muss der Chef uns die Zeit zur Wahl zur verfügung stellen ?
4: Gibts sonst noch was wichtiges zu beachten ?

Für eure Antworten danke ich im voraus !
Gruss
Christian
Hi !
Da das Problem mit dem neuen Tarifvertrag jetzt zu einem Ende gefunden hat , möchte ich das euch natürlich auch nicht vorenthalten.

Das war passiert:
Wir haben zunächst mal auf die gründung eines Betriebsrates verzichtet, und
haben uns erstmal auf Arbeit nach Vorschrift beschränkt. Dabei haben wir
besonders darauf geachtet, das niemand in irgend einer weise negativ gegenüber dem Chef aufgetreten ist, also die Höflichkeit in Person.
Nach nur 3 Tagen gab es erste schwierigkeiten in der Produktion, da die
sonst von uns selber bestellten Materialien ausblieben (was nicht zu unseren
Aufgaben gehört, sondern Büro sache ist) . Infolge dessen packte unseren
Chef den Ergeiz und versuchte diese Aufgaben selber zu lösen . Fast jeden Tag verbrachte er bis spät abends im Büro. Gleich der erste Schwung an Material war komplett falsch bestellt , bei den weiteren Aufträgen sah die Sache kaum besser aus . :B Nebenbei blieb kaum zeit um Ausschreibungen oder ähnliches zu tätigen.
Gestern hat er nun entnervt aufgegeben und hat sich sogar bei uns entschuldigt. Er meinte sein Steuerberater hätte ihn das Empfohlen .

Nun gibt es bei uns einen angelehnten Tarifvertrag, das heißt wir Arbeiten mehr und Verzichten auf Urlaubstage allerdings zahlt er nun mehr auf
die Einmalige Sonderzahlung. Das sind pro Mitarbeiter zwischen 400
und 1400 Euro je nach Betriebszugehörigkeit mehr Geld.

Letztendlich ist das ganze so viel gerechter. Das Ziel des Tarivertrages sollte ja sein, das die Firmen wettbewerbsfähiger werden. Nur , was tuen denn die
Arbeitgeber dafür , wahrend die Mitarbeiter kostenlos mehr Arbeiten
und auf Lohn und Urlaub verzichten ???
Mein Chef hat jedenfalls nicht an seinem Gehalt von 5000 Euro im Monat gekürzt.......
 
UTDARKCTF am 15.05.2005 11:23 schrieb:
UTDARKCTF am 04.05.2005 18:31 schrieb:
Hi !
Letzte Woche hab Ich die neuen Tarifverträge (Tischlerhandwerk) auf den Tisch geknallt bekommen. Leider sind die nicht sehr freundlich ausgefallen,
und mein Chef will diese auch knallhart durchziehen. Neben weniger
Stundenlohn und Urlaubsgeld sollen wir auch auf Urlaub verzichten,
und drei stunden unentgeltliche Mehrarbeit pro Woche leisten.
Als "Gegenmassnahme" wollen wir (11 Mann Betrieb) nun Dienst nach Vorschrift machen (als auch haargenau nach Tarifvertrag) und als erstes
einen Betriebrat wählen . Leider hat niemand Ahnung davon...

Nun möchte ich gerne wissen:
1: Ab wieviel Mitarbeitern darf man einen Betriebsrat wählen und ab
wieviel muss man einen wählen ?
2: Hat dieser Betriebsrat irgendwelche besonderen Rechte ?
3: Muss der Chef uns die Zeit zur Wahl zur verfügung stellen ?
4: Gibts sonst noch was wichtiges zu beachten ?

Für eure Antworten danke ich im voraus !
Gruss
Christian
Hi !
Da das Problem mit dem neuen Tarifvertrag jetzt zu einem Ende gefunden hat , möchte ich das euch natürlich auch nicht vorenthalten.

Das war passiert:
Wir haben zunächst mal auf die gründung eines Betriebsrates verzichtet, und
haben uns erstmal auf Arbeit nach Vorschrift beschränkt. Dabei haben wir
besonders darauf geachtet, das niemand in irgend einer weise negativ gegenüber dem Chef aufgetreten ist, also die Höflichkeit in Person.
Nach nur 3 Tagen gab es erste schwierigkeiten in der Produktion, da die
sonst von uns selber bestellten Materialien ausblieben (was nicht zu unseren
Aufgaben gehört, sondern Büro sache ist) . Infolge dessen packte unseren
Chef den Ergeiz und versuchte diese Aufgaben selber zu lösen . Fast jeden Tag verbrachte er bis spät abends im Büro. Gleich der erste Schwung an Material war komplett falsch bestellt , bei den weiteren Aufträgen sah die Sache kaum besser aus . :B Nebenbei blieb kaum zeit um Ausschreibungen oder ähnliches zu tätigen.
Gestern hat er nun entnervt aufgegeben und hat sich sogar bei uns entschuldigt. Er meinte sein Steuerberater hätte ihn das Empfohlen .

Nun gibt es bei uns einen angelehnten Tarifvertrag, das heißt wir Arbeiten mehr und Verzichten auf Urlaubstage allerdings zahlt er nun mehr auf
die Einmalige Sonderzahlung. Das sind pro Mitarbeiter zwischen 400
und 1400 Euro je nach Betriebszugehörigkeit mehr Geld.

Letztendlich ist das ganze so viel gerechter. Das Ziel des Tarivertrages sollte ja sein, das die Firmen wettbewerbsfähiger werden. Nur , was tuen denn die
Arbeitgeber dafür , wahrend die Mitarbeiter kostenlos mehr Arbeiten
und auf Lohn und Urlaub verzichten ???
Mein Chef hat jedenfalls nicht an seinem Gehalt von 5000 Euro im Monat gekürzt.......

Siehst du, jetzt ja dein Chef mal erfahren müssen, dass er mit der bisherigen Praxis noch ganz gut bedient war. Was so ein "Dienst nach Vorschrift" manchmal bewirken kann. ;)
 
Hier mal ne kleine geschichte in sachen betriebsratsgründung!
ist vielleicht mal ne anregung.

märz 1998 bis okt. 2000 arbeitete ich bei dem tiefbauunternehmen "Heitkamp Wesseling".
winter 1999/2000 bekamen wir unseren lohn immer mit einem monat verspätung. und wenn mans aussprach wurde wir nur belogen und hingehalten. dem unternehmen ging es schlecht. sommer 1999 hatte bereits ein mitarbeiter nach einer betriebsratsgründung angefragt. er wurde nur wegen seiner anfrage vom chef in seiner position zurückgestuft. frühjahr 2000 ging ich zur gewerkschaft um mich über meine kündigungsmöglichkeiten zu informieren. die gewerkschaft überredete bzw. überzeugte mich eine betriebsratswahl anzuleiern. naja, gesagt getan, leierte ich kräftig. prombt bekam ich eine fristlose kündigung, wegen nichterscheinen bei samstagsarbeit, welches ich allerdings einem monat vor meine urlaubsreise nach dänemark(gebucht) bereits ankündigte.
jedenfalls stellte man sich auf einmal quer, und man bestand auf die samstagsarbeit. ich erschien jedenfalls nicht, und hatte prombt die kündigung im briefkasten. naja, ich fuhr erst mal nach dänemark und danach zur gewerkschaft. dort bekam ich rechtsbeihilfe und zwei monate später einen termin vor dem arbeitsgericht. als folge musste ich wiedereingestellt werden und mir musste der volle lohn für die zuhause gesessenen zwei monate gezahlt werden. zwischenzeitlich hatte ich mich übrigens schon mal sicherheitshalber bei anderen firmen beworben.
im august dann schritten wir dann zur tat. es kam zur wahl. mittlerweile war ich mir sogar sicher, das ich schon keine chance mehr hatte, gewählt zu werden. einige vorarbeiter und lehrlinge bekamen jetzt nämlich anrufe, von unserem chef. es stellten sich auf einmal sogar leute zur wahl, die vorher nur aussagen trafen wie : "das hat doch alles keinen sinn" , "was willst du denn damit erreichen" oder " du treibst die firma noch in den ruin"
naja, jedenfalls erfuhr ich, das diese kanditaten etwas mehr geld im lohnbeutel hatten und die leute von ihnen stark beeinflusst zur wahl gingen.
ich wollte diese wahl aber trotzdem durchziehen, und hatte dann auch eine stimme zuwenig in der wahlurne. egal, die leute wollten es so. es kamen also zwei , ich drück es mal freundlich aus ;) " chefnahe leute in den betriebsrat und eine "arbeitnehmer naher" . der betriebsratsvorsitzende wurde dann ebenfall "chefnah" . es tat sich also nichts. die leute haben sich halt nicht getraut, so zu wählen, wie sie denken. sie hatten angst um ihren job.(ist jetzt meine empfindung, da ich eigentlich ganz beliebt war).
naja, der chef hat halt so reagiert, wie er es am besten tun konnte. er musste die wahl durchgehen lassen und stellte halt seine leute dafür auf.
naja, der "arbeitnehmernahe" mitarbeiter hatte eigentlich keine lust mehr die rechte der arbeitnehmer durchzusetzen. sie warens zum grössten teil ja auch nicht wert. ich bekam dann glücklicherweise im september 2000 einen anruf von einer anderen straasenbaufirma, ob ich bei ihnen nicht sofort anfangen möchte. ich ging also zum alten chef und erzählte ihm von dem angebot.
ich bot ihm an, das ich weiter bei "Heitkamp" bleibe, ab er dafür etwas mehr lohn haben möchte. darauf entgegnete er mir, das ich doch die firma verlassen möchte ich hätte ehe nur unfrieden reingebracht.(dazu muss ich sagen, das ich meiner zeit bei heitkamp 2 lohnerhöhungen rausgehandelt habe) mit beiderseitigen einverständniss brauchte ich die einmonatige kündigungsfrist nicht einhalten und nahm noch meinen restlichen jahresurlaub.

naja, etwas langer text. aber damit wollte ich eigentlich nur mal aufzeigen, das eben doch viele chefs sehr wohl angst vor einer betriebsratswahl haben. und das bestimmt nicht, weil ein betriebsrat eh keine rechte hat, wie einige hier schreiben.
ich wollte dem betrieb auch keineswegs schaden. wer gräbt sich schon das wasser ab.
übrigens, wenn ich hier so gelesen hab, welche möglichkeiten ein chef hat um den betriebsrat eh kalt zustellen, kann ich nur aus meiner erfahrung sagen, das dies nicht stimmt. die einzige möglichkeit, einen betriebsrat kaltzustellen ist, seine leute wählen zu lassen.
was dann die 100% aussagen mit dem arbeitsgericht betrifft, kann ich nur sagen, das ich keins kenne, das einen unbegründeten rauswurf nicht rückgängig gemacht hat. übrigens habe ich meinem damaligen chef auch keine möglichkeit geboten, einen erneuten rauswurf zu rechtfertigen.
genau das ist aber das vorurteil, welches viele arbeitnehmer vertreten. -> "der wirft dich eh wieder raus. der findet schon einen grund"
ich hoffe ich konnte dem " das hat eh keinen sinn"-Gedanken etwas entgegenwirken.

P.S. Heitkamp hat vor 3Jahren insolvenz angemeldet. das unternehmen wurde das sogar noch bis heute vorgeführt mit unserem alten chef als berater. allerdings steht es jetzt vor dem endgültigen aus. Der betriebsrat hat sich übrigens nach ca. einem 3/4Jahr wieder aufgelöst.
 
Micha2 am 16.05.2005 10:15 schrieb:
Hier mal ne kleine geschichte in sachen betriebsratsgründung!
ist vielleicht mal ne anregung.

märz 1998 bis okt. 2000 arbeitete ich bei dem tiefbauunternehmen "Heitkamp Wesseling".
winter 1999/2000 bekamen wir unseren lohn immer mit einem monat verspätung. und wenn mans aussprach wurde wir nur belogen und hingehalten. dem unternehmen ging es schlecht. sommer 1999 hatte bereits ein mitarbeiter nach einer betriebsratsgründung angefragt. er wurde nur wegen seiner anfrage vom chef in seiner position zurückgestuft. frühjahr 2000 ging ich zur gewerkschaft um mich über meine kündigungsmöglichkeiten zu informieren. die gewerkschaft überredete bzw. überzeugte mich eine betriebsratswahl anzuleiern. naja, gesagt getan, leierte ich kräftig. prombt bekam ich eine fristlose kündigung, wegen nichterscheinen bei samstagsarbeit, welches ich allerdings einem monat vor meine urlaubsreise nach dänemark(gebucht) bereits ankündigte.
jedenfalls stellte man sich auf einmal quer, und man bestand auf die samstagsarbeit. ich erschien jedenfalls nicht, und hatte prombt die kündigung im briefkasten. naja, ich fuhr erst mal nach dänemark und danach zur gewerkschaft. dort bekam ich rechtsbeihilfe und zwei monate später einen termin vor dem arbeitsgericht. als folge musste ich wiedereingestellt werden und mir musste der volle lohn für die zuhause gesessenen zwei monate gezahlt werden. zwischenzeitlich hatte ich mich übrigens schon mal sicherheitshalber bei anderen firmen beworben.
im august dann schritten wir dann zur tat. es kam zur wahl. mittlerweile war ich mir sogar sicher, das ich schon keine chance mehr hatte, gewählt zu werden. einige vorarbeiter und lehrlinge bekamen jetzt nämlich anrufe, von unserem chef. es stellten sich auf einmal sogar leute zur wahl, die vorher nur aussagen trafen wie : "das hat doch alles keinen sinn" , "was willst du denn damit erreichen" oder " du treibst die firma noch in den ruin"
naja, jedenfalls erfuhr ich, das diese kanditaten etwas mehr geld im lohnbeutel hatten und die leute von ihnen stark beeinflusst zur wahl gingen.
ich wollte diese wahl aber trotzdem durchziehen, und hatte dann auch eine stimme zuwenig in der wahlurne. egal, die leute wollten es so. es kamen also zwei , ich drück es mal freundlich aus ;) " chefnahe leute in den betriebsrat und eine "arbeitnehmer naher" . der betriebsratsvorsitzende wurde dann ebenfall "chefnah" . es tat sich also nichts. die leute haben sich halt nicht getraut, so zu wählen, wie sie denken. sie hatten angst um ihren job.(ist jetzt meine empfindung, da ich eigentlich ganz beliebt war).
naja, der chef hat halt so reagiert, wie er es am besten tun konnte. er musste die wahl durchgehen lassen und stellte halt seine leute dafür auf.
naja, der "arbeitnehmernahe" mitarbeiter hatte eigentlich keine lust mehr die rechte der arbeitnehmer durchzusetzen. sie warens zum grössten teil ja auch nicht wert. ich bekam dann glücklicherweise im september 2000 einen anruf von einer anderen straasenbaufirma, ob ich bei ihnen nicht sofort anfangen möchte. ich ging also zum alten chef und erzählte ihm von dem angebot.
ich bot ihm an, das ich weiter bei "Heitkamp" bleibe, ab er dafür etwas mehr lohn haben möchte. darauf entgegnete er mir, das ich doch die firma verlassen möchte ich hätte ehe nur unfrieden reingebracht.(dazu muss ich sagen, das ich meiner zeit bei heitkamp 2 lohnerhöhungen rausgehandelt habe) mit beiderseitigen einverständniss brauchte ich die einmonatige kündigungsfrist nicht einhalten und nahm noch meinen restlichen jahresurlaub.

naja, etwas langer text. aber damit wollte ich eigentlich nur mal aufzeigen, das eben doch viele chefs sehr wohl angst vor einer betriebsratswahl haben. und das bestimmt nicht, weil ein betriebsrat eh keine rechte hat, wie einige hier schreiben.
ich wollte dem betrieb auch keineswegs schaden. wer gräbt sich schon das wasser ab.
übrigens, wenn ich hier so gelesen hab, welche möglichkeiten ein chef hat um den betriebsrat eh kalt zustellen, kann ich nur aus meiner erfahrung sagen, das dies nicht stimmt. die einzige möglichkeit, einen betriebsrat kaltzustellen ist, seine leute wählen zu lassen.
was dann die 100% aussagen mit dem arbeitsgericht betrifft, kann ich nur sagen, das ich keins kenne, das einen unbegründeten rauswurf nicht rückgängig gemacht hat. übrigens habe ich meinem damaligen chef auch keine möglichkeit geboten, einen erneuten rauswurf zu rechtfertigen.
genau das ist aber das vorurteil, welches viele arbeitnehmer vertreten. -> "der wirft dich eh wieder raus. der findet schon einen grund"
ich hoffe ich konnte dem " das hat eh keinen sinn"-Gedanken etwas entgegenwirken.

P.S. Heitkamp hat vor 3Jahren insolvenz angemeldet. das unternehmen wurde das sogar noch bis heute vorgeführt mit unserem alten chef als berater. allerdings steht es jetzt vor dem endgültigen aus. Der betriebsrat hat sich übrigens nach ca. einem 3/4Jahr wieder aufgelöst.

Guter Bericht!

Ob du recht hast oder nicht, hängt aber letztlich vom Chef ab. Ich bin Unternehmer und wenn ich einen Mitarbeiter loswerden wollte, dann gelingt mir das auch. Die Frage ist lediglich, ob mir das so wichtig wäre um den Aufwand zu rechtfertigen und dahingehend denke ich, daß ich es nicht machen würde, wenn die Situation nicht wirklich im argen liegt.

Angst vor einem Betriebsrat habe ich keine. Problematisch ist lediglich, daß er nervig sein kann und unkündbar ist. Letzteres ist aber nur für kleine Betriebe ausschlaggebend, wenn eine Abteilung umstrukturiert oder aufgelöst wird in der der BR selbst arbeitet.
 
kiljeadeen am 16.05.2005 10:24 schrieb:
Micha2 am 16.05.2005 10:15 schrieb:
Hier mal ne kleine geschichte in sachen betriebsratsgründung!
ist vielleicht mal ne anregung.

märz 1998 bis okt. 2000 arbeitete ich bei dem tiefbauunternehmen "Heitkamp Wesseling".
winter 1999/2000 bekamen wir unseren lohn immer mit einem monat verspätung. und wenn mans aussprach wurde wir nur belogen und hingehalten. dem unternehmen ging es schlecht. sommer 1999 hatte bereits ein mitarbeiter nach einer betriebsratsgründung angefragt. er wurde nur wegen seiner anfrage vom chef in seiner position zurückgestuft. frühjahr 2000 ging ich zur gewerkschaft um mich über meine kündigungsmöglichkeiten zu informieren. die gewerkschaft überredete bzw. überzeugte mich eine betriebsratswahl anzuleiern. naja, gesagt getan, leierte ich kräftig. prombt bekam ich eine fristlose kündigung, wegen nichterscheinen bei samstagsarbeit, welches ich allerdings einem monat vor meine urlaubsreise nach dänemark(gebucht) bereits ankündigte.
jedenfalls stellte man sich auf einmal quer, und man bestand auf die samstagsarbeit. ich erschien jedenfalls nicht, und hatte prombt die kündigung im briefkasten. naja, ich fuhr erst mal nach dänemark und danach zur gewerkschaft. dort bekam ich rechtsbeihilfe und zwei monate später einen termin vor dem arbeitsgericht. als folge musste ich wiedereingestellt werden und mir musste der volle lohn für die zuhause gesessenen zwei monate gezahlt werden. zwischenzeitlich hatte ich mich übrigens schon mal sicherheitshalber bei anderen firmen beworben.
im august dann schritten wir dann zur tat. es kam zur wahl. mittlerweile war ich mir sogar sicher, das ich schon keine chance mehr hatte, gewählt zu werden. einige vorarbeiter und lehrlinge bekamen jetzt nämlich anrufe, von unserem chef. es stellten sich auf einmal sogar leute zur wahl, die vorher nur aussagen trafen wie : "das hat doch alles keinen sinn" , "was willst du denn damit erreichen" oder " du treibst die firma noch in den ruin"
naja, jedenfalls erfuhr ich, das diese kanditaten etwas mehr geld im lohnbeutel hatten und die leute von ihnen stark beeinflusst zur wahl gingen.
ich wollte diese wahl aber trotzdem durchziehen, und hatte dann auch eine stimme zuwenig in der wahlurne. egal, die leute wollten es so. es kamen also zwei , ich drück es mal freundlich aus ;) " chefnahe leute in den betriebsrat und eine "arbeitnehmer naher" . der betriebsratsvorsitzende wurde dann ebenfall "chefnah" . es tat sich also nichts. die leute haben sich halt nicht getraut, so zu wählen, wie sie denken. sie hatten angst um ihren job.(ist jetzt meine empfindung, da ich eigentlich ganz beliebt war).
naja, der chef hat halt so reagiert, wie er es am besten tun konnte. er musste die wahl durchgehen lassen und stellte halt seine leute dafür auf.
naja, der "arbeitnehmernahe" mitarbeiter hatte eigentlich keine lust mehr die rechte der arbeitnehmer durchzusetzen. sie warens zum grössten teil ja auch nicht wert. ich bekam dann glücklicherweise im september 2000 einen anruf von einer anderen straasenbaufirma, ob ich bei ihnen nicht sofort anfangen möchte. ich ging also zum alten chef und erzählte ihm von dem angebot.
ich bot ihm an, das ich weiter bei "Heitkamp" bleibe, ab er dafür etwas mehr lohn haben möchte. darauf entgegnete er mir, das ich doch die firma verlassen möchte ich hätte ehe nur unfrieden reingebracht.(dazu muss ich sagen, das ich meiner zeit bei heitkamp 2 lohnerhöhungen rausgehandelt habe) mit beiderseitigen einverständniss brauchte ich die einmonatige kündigungsfrist nicht einhalten und nahm noch meinen restlichen jahresurlaub.

naja, etwas langer text. aber damit wollte ich eigentlich nur mal aufzeigen, das eben doch viele chefs sehr wohl angst vor einer betriebsratswahl haben. und das bestimmt nicht, weil ein betriebsrat eh keine rechte hat, wie einige hier schreiben.
ich wollte dem betrieb auch keineswegs schaden. wer gräbt sich schon das wasser ab.
übrigens, wenn ich hier so gelesen hab, welche möglichkeiten ein chef hat um den betriebsrat eh kalt zustellen, kann ich nur aus meiner erfahrung sagen, das dies nicht stimmt. die einzige möglichkeit, einen betriebsrat kaltzustellen ist, seine leute wählen zu lassen.
was dann die 100% aussagen mit dem arbeitsgericht betrifft, kann ich nur sagen, das ich keins kenne, das einen unbegründeten rauswurf nicht rückgängig gemacht hat. übrigens habe ich meinem damaligen chef auch keine möglichkeit geboten, einen erneuten rauswurf zu rechtfertigen.
genau das ist aber das vorurteil, welches viele arbeitnehmer vertreten. -> "der wirft dich eh wieder raus. der findet schon einen grund"
ich hoffe ich konnte dem " das hat eh keinen sinn"-Gedanken etwas entgegenwirken.

P.S. Heitkamp hat vor 3Jahren insolvenz angemeldet. das unternehmen wurde das sogar noch bis heute vorgeführt mit unserem alten chef als berater. allerdings steht es jetzt vor dem endgültigen aus. Der betriebsrat hat sich übrigens nach ca. einem 3/4Jahr wieder aufgelöst.

Guter Bericht!

Ob du recht hast oder nicht, hängt aber letztlich vom Chef ab. Ich bin Unternehmer und wenn ich einen Mitarbeiter loswerden wollte, dann gelingt mir das auch. Die Frage ist lediglich, ob mir das so wichtig wäre um den Aufwand zu rechtfertigen und dahingehend denke ich, daß ich es nicht machen würde, wenn die Situation nicht wirklich im argen liegt.

Angst vor einem Betriebsrat habe ich keine. Problematisch ist lediglich, daß er nervig sein kann und unkündbar ist. Letzteres ist aber nur für kleine Betriebe ausschlaggebend, wenn eine Abteilung umstrukturiert oder aufgelöst wird in der der BR selbst arbeitet.

ein betriebsrat ist keineswegs unkündbar. er darf nur nicht betriebsbedingt gekündigt werden. wegen verfehlungen kann eine kündigung allerdings weiter ausgesprochen werden.

was das entlassen betrifft, sehe ich im grund auch kein problem, jemanden schnell loszuwerden. aber das trifft halt die unwissenden. die meisten leute kennen halt ihre rechte nicht und hören zuviel auf die pessimisten unter den menschen.
 
Micha2 am 16.05.2005 10:32 schrieb:
ein betriebsrat ist keineswegs unkündbar. er darf nur nicht betriebsbedingt gekündigt werden. wegen verfehlungen kann eine kündigung allerdings weiter ausgesprochen werden.

was das entlassen betrifft, sehe ich im grund auch kein problem, jemanden schnell loszuwerden. aber das trifft halt die unwissenden. die meisten leute kennen halt ihre rechte nicht und hören zuviel auf die pessimisten unter den menschen.

Du hast Recht, aber man muss auch sagen, dass du wahrscheinlich einer der weinigen bist, der zum Arbeitsgericht gegangen ist um wirklich wieder eingestellt zu werden. Ich schätze 90% der Fälle am Arbeitsgericht haben nur die Höhe einer Abfindung zur Grundlage, da idR weder Arbeitgeber, noch Arbeitnehmer dann ein Interesse an einer Weiterbeschäftigung haben (falls es erstmal zu solchen Differenzen gekommen ist).
 
ein betriebsrat ist keineswegs unkündbar. er darf nur nicht betriebsbedingt gekündigt werden. wegen verfehlungen kann eine kündigung allerdings weiter ausgesprochen werden.

Klar, nur ist ja genau das das Problem, daß ich ihn weiterbeschäftigen muß, auch wenn es in seiner Abteilung keine Arbeit mehr gibt.

was das entlassen betrifft, sehe ich im grund auch kein problem, jemanden schnell loszuwerden. aber das trifft halt die unwissenden. die meisten leute kennen halt ihre rechte nicht und hören zuviel auf die pessimisten unter den menschen.

Bezieht sich das auf die Rechte der Arbeitnehmer? Falls ja kann ich dir sagen, daß mich ein Arbeitsgericht nicht schrecken kann, da ich grundsätzlich davon ausgehe, daß der Entlassene zur AK heulen geht und die es dann gerichtlich versuchen. Darauf muß man eben vorbereitet sein und
schon entsprechend handeln.
 
Hi !
Es gibt in meinem Fall eine wichtige Änderung, die sache hat sich in eine richtung weiterentwickelt , die ich selber nicht für möglich gehalten habe !
Eigentlich war ja alles geklärt (Siehe weiter oben ) , nun kam Post von der
IG Metall, die vor der Christlichen Gewerkschaft immer die Tarifverträge mit dem Holz / Kunststoff Handwerk ausgehandelt hat . Darin wurde uns mitgeteilt, das es sich wie schon vermutet , um einen Interessenverband
bestehend aus Arbeitgebern handelt , der erst vor 3 Monaten für Nord West
Deutschland gegründet wurde (In bayern gibts die schon länger) .
Diese "Gewerkschaft" ist gar keine sondern ein Interesenverband aus Arbeitgebern und darf somit rechtlich gesehen keine Tarifverhandlungen führen. Somit ist der IG Metall Tarifvertrag von 1998 noch gültig , dieser
wurde nie Rechtskräftig gekündigt. Die IG Metall geht nun gerichtlich dagegen vor, und bis zur Urteilsverkündung sollte jeder Arbeitnehmer
schriftlich Wiederspruch gegen seine Abrechnung bei der Geschäftsleitung
einreichen !
Zweitens wurde Anzeige wegen Betrug gestellt .

Man merkt deutlich, einige Verbände schrecken vor gar nichts mehr
zurück.......! :finger2:
 
TBrain am 16.05.2005 16:01 schrieb:
Micha2 am 16.05.2005 10:32 schrieb:
ein betriebsrat ist keineswegs unkündbar. er darf nur nicht betriebsbedingt gekündigt werden. wegen verfehlungen kann eine kündigung allerdings weiter ausgesprochen werden.

was das entlassen betrifft, sehe ich im grund auch kein problem, jemanden schnell loszuwerden. aber das trifft halt die unwissenden. die meisten leute kennen halt ihre rechte nicht und hören zuviel auf die pessimisten unter den menschen.

Du hast Recht, aber man muss auch sagen, dass du wahrscheinlich einer der weinigen bist, der zum Arbeitsgericht gegangen ist um wirklich wieder eingestellt zu werden. Ich schätze 90% der Fälle am Arbeitsgericht haben nur die Höhe einer Abfindung zur Grundlage, da idR weder Arbeitgeber, noch Arbeitnehmer dann ein Interesse an einer Weiterbeschäftigung haben (falls es erstmal zu solchen Differenzen gekommen ist).
da geb ich dir teilweise recht. zumindest aus meiner erfahrung heraus gesehen.
was allerdings die 90% abfindungen angeht, bin ich nicht ganz einverstanden. meine erfahrung ist eher die, das eine gerichtsverhandlung geld kostet. die meisten leute sind heute ja kaum noch gewerkschaftlich organisiert! und weil eine verhandlung geld kostet bzw. kosten kann, gehen dann halt viele erst gar nicht vor´s arbeitsgericht. eben, wegen des vorurteils-> "mein chef findet schon einen grund".
 
kiljeadeen am 17.05.2005 15:19 schrieb:
ein betriebsrat ist keineswegs unkündbar. er darf nur nicht betriebsbedingt gekündigt werden. wegen verfehlungen kann eine kündigung allerdings weiter ausgesprochen werden.

Klar, nur ist ja genau das das Problem, daß ich ihn weiterbeschäftigen muß, auch wenn es in seiner Abteilung keine Arbeit mehr gibt.

was das entlassen betrifft, sehe ich im grund auch kein problem, jemanden schnell loszuwerden. aber das trifft halt die unwissenden. die meisten leute kennen halt ihre rechte nicht und hören zuviel auf die pessimisten unter den menschen.

Bezieht sich das auf die Rechte der Arbeitnehmer? Falls ja kann ich dir sagen, daß mich ein Arbeitsgericht nicht schrecken kann, da ich grundsätzlich davon ausgehe, daß der Entlassene zur AK heulen geht und die es dann gerichtlich versuchen. Darauf muß man eben vorbereitet sein und
schon entsprechend handeln.
ja. ok. du bist ein arbeitgeber. du solltest aber eins nicht vergessen. arbeitnehmer sind auch menschen. grösstenteils nicht mal dumme.
man sollte sie schon behandeln wie menschen und nicht wie maschinen!
 
Micha2 am 20.05.2005 22:25 schrieb:
TBrain am 16.05.2005 16:01 schrieb:
Micha2 am 16.05.2005 10:32 schrieb:
ein betriebsrat ist keineswegs unkündbar. er darf nur nicht betriebsbedingt gekündigt werden. wegen verfehlungen kann eine kündigung allerdings weiter ausgesprochen werden.

was das entlassen betrifft, sehe ich im grund auch kein problem, jemanden schnell loszuwerden. aber das trifft halt die unwissenden. die meisten leute kennen halt ihre rechte nicht und hören zuviel auf die pessimisten unter den menschen.

Du hast Recht, aber man muss auch sagen, dass du wahrscheinlich einer der weinigen bist, der zum Arbeitsgericht gegangen ist um wirklich wieder eingestellt zu werden. Ich schätze 90% der Fälle am Arbeitsgericht haben nur die Höhe einer Abfindung zur Grundlage, da idR weder Arbeitgeber, noch Arbeitnehmer dann ein Interesse an einer Weiterbeschäftigung haben (falls es erstmal zu solchen Differenzen gekommen ist).
da geb ich dir teilweise recht. zumindest aus meiner erfahrung heraus gesehen.
was allerdings die 90% abfindungen angeht, bin ich nicht ganz einverstanden. meine erfahrung ist eher die, das eine gerichtsverhandlung geld kostet. die meisten leute sind heute ja kaum noch gewerkschaftlich organisiert! und weil eine verhandlung geld kostet bzw. kosten kann, gehen dann halt viele erst gar nicht vor´s arbeitsgericht. eben, wegen des vorurteils-> "mein chef findet schon einen grund".

Und genau das ist der Fehler! So eine Verhandlung kostet auch dem AG Geld und wenn er verliert wird es doppelt teuer. In vielen Fällen haben die Gerichte die Entlassung (z.B.) für ungültig erklärt und den Klägern auch Abfindung zugestanden.
 
UTDARKCTF am 20.05.2005 21:01 schrieb:
Hi !
Es gibt in meinem Fall eine wichtige Änderung, die sache hat sich in eine richtung weiterentwickelt , die ich selber nicht für möglich gehalten habe !
Eigentlich war ja alles geklärt (Siehe weiter oben ) , nun kam Post von der
IG Metall, die vor der Christlichen Gewerkschaft immer die Tarifverträge mit dem Holz / Kunststoff Handwerk ausgehandelt hat . Darin wurde uns mitgeteilt, das es sich wie schon vermutet , um einen Interessenverband
bestehend aus Arbeitgebern handelt , der erst vor 3 Monaten für Nord West
Deutschland gegründet wurde (In bayern gibts die schon länger) .
Diese "Gewerkschaft" ist gar keine sondern ein Interesenverband aus Arbeitgebern und darf somit rechtlich gesehen keine Tarifverhandlungen führen. Somit ist der IG Metall Tarifvertrag von 1998 noch gültig , dieser
wurde nie Rechtskräftig gekündigt. Die IG Metall geht nun gerichtlich dagegen vor, und bis zur Urteilsverkündung sollte jeder Arbeitnehmer
schriftlich Wiederspruch gegen seine Abrechnung bei der Geschäftsleitung
einreichen !
Zweitens wurde Anzeige wegen Betrug gestellt .

Man merkt deutlich, einige Verbände schrecken vor gar nichts mehr
zurück.......! :finger2:

:haeh:

Das hätte ich jetzt auch nicht gedacht das es so weit geht. Na dann hoffe ich mal, dass die IGM mit ihrer Anzeige durchkommt.

P.S.: Betrug im großen Stil also! :finger2:

ArbG Stuttgart: Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) ist keine Gewerkschaft
Beitrag Nr. 36530 vom 22.09.2003

Als "eindeutigen Gewinn für die Arbeitnehmer" hat die IG Metall die Entscheidung des Stuttgarter Arbeitsgerichts im Rechtsstreit IG Metall gegen Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) begrüßt. Nach IG Metall-Angaben hat das Arbeitsgericht Stuttgart am Freitag (12.09.2003) der CGM den Gewerkschaftsstatus abgesprochen (Aktenzeichen 15 BV 250/96). Die IG Metall hatte in einem über sechs Jahre langen Rechtsstreit prüfen lassen, ob die CGM "mächtig" ist, Tarifverhandlungen zu führen, einen Tarifvertrag abzuschließen oder im Streik ihre Forderungen durchzusetzen

Die Entscheidung habe bestätigt, dass alle von der CGM abgeschlossenen Tarifverträge vor allem im Metall-Handwerk und auch bei größeren Unternehmen in Ostdeutschland Scheinverträge seien, sagte der IG Metall-Vorsitzende Jürgen Peters am Freitag. Davon könnten die Beschäftigten nur profitieren. Die CGM habe "Billig-Tarifverträge" abgeschlossen. Eins zu eins seien von dieser sogenannten Gewerkschaft die Vorlagen der Arbeitgeber übernommen worden. Die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und CGM habe zu Lohndumping und bitterem Konkurrenzkampf unter Unternehmen und Beschäftigten geführt, kritisierte Peters. Dieser ruinöse Wettbewerb um niedrigste Einkommen und längste Arbeitszeiten müsse beendet werden. Die IG Metall werde jetzt versuchen, in den betroffenen Betrieben Tarifkommissionen zu bilden um verbindliche und rechtssichere Tarifverträge auszuhandeln.

Bereits im letzten Jahr hatte das Arbeitsgericht im thüringischen Gera festgestellt, dass die Christliche Gewerkschaft deutschlands (CGD) keine Gewerkschaft im arbeitsrechtlichen Sinn sei. Sie darf nach Angaben der IG Bau keine Tarifverträge mehr unterzeichnen, bereits abgeschlossene Vereinbarungen seien nichtig.
 
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