• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Fragen zum Betriebsrat

U

UTDARKCTF

Gast
Hi !
Letzte Woche hab Ich die neuen Tarifverträge (Tischlerhandwerk) auf den Tisch geknallt bekommen. Leider sind die nicht sehr freundlich ausgefallen,
und mein Chef will diese auch knallhart durchziehen. Neben weniger
Stundenlohn und Urlaubsgeld sollen wir auch auf Urlaub verzichten,
und drei stunden unentgeltliche Mehrarbeit pro Woche leisten.
Als "Gegenmassnahme" wollen wir (11 Mann Betrieb) nun Dienst nach Vorschrift machen (als auch haargenau nach Tarifvertrag) und als erstes
einen Betriebrat wählen . Leider hat niemand Ahnung davon...

Nun möchte ich gerne wissen:
1: Ab wieviel Mitarbeitern darf man einen Betriebsrat wählen und ab
wieviel muss man einen wählen ?
2: Hat dieser Betriebsrat irgendwelche besonderen Rechte ?
3: Muss der Chef uns die Zeit zur Wahl zur verfügung stellen ?
4: Gibts sonst noch was wichtiges zu beachten ?

Für eure Antworten danke ich im voraus !
Gruss
Christian
 
UTDARKCTF am 04.05.2005 18:31 schrieb:
Hi !
Letzte Woche hab Ich die neuen Tarifverträge (Tischlerhandwerk) auf den Tisch geknallt bekommen. Leider sind die nicht sehr freundlich ausgefallen,
und mein Chef will diese auch knallhart durchziehen. Neben weniger
Stundenlohn und Urlaubsgeld sollen wir auch auf Urlaub verzichten,
und drei stunden unentgeltliche Mehrarbeit pro Woche leisten.
Als "Gegenmassnahme" wollen wir (11 Mann Betrieb) nun Dienst nach Vorschrift machen (als auch haargenau nach Tarifvertrag) und als erstes
einen Betriebrat wählen . Leider hat niemand Ahnung davon...

Nun möchte ich gerne wissen:
1: Ab wieviel Mitarbeitern darf man einen Betriebsrat wählen und ab
wieviel muss man einen wählen ?
2: Hat dieser Betriebsrat irgendwelche besonderen Rechte ?
3: Muss der Chef uns die Zeit zur Wahl zur verfügung stellen ?
4: Gibts sonst noch was wichtiges zu beachten ?

Für eure Antworten danke ich im voraus !
Gruss
Christian
gibt's keine gewerkschaft, wo ihr nachfragen könnt, IG Gutholz oder so..? :B

also, ab 5 mitarbeitern dürft ihr eine person als betriebsrat wählen, und der betriebsrat muss auch vom arbeitgeber finanziert werden. aber sonst... k.a.
 
UTDARKCTF am 04.05.2005 18:31 schrieb:
Nun möchte ich gerne wissen:
1: Ab wieviel Mitarbeitern darf man einen Betriebsrat wählen und ab
wieviel muss man einen wählen ?
Betriebsräte werden in Betrieben mit mindestens fünf Arbeitnehmern gewählt. Es gibt keine Verpflichtung zur Wahl eines Betriebsrates. Der Arbeitgeber muss nicht aktiv werden. Es obliegt alleine der Initiative der Arbeitnehmer oder einer im Betrieb vertretenen Gewerkschaft, ob ein Betriebsrat gewählt wird.
2: Hat dieser Betriebsrat irgendwelche besonderen Rechte ?
Mitspracherechte des Betriebsrates

Der Betriebsrat hat neben den eigentlichen Mitbestimmungsrechten eine Reihe weiterer Rechte. Zum Beispiel:

* Der Arbeitgeber muss dem Betriebsrat alle Informationen und Unterlagen zur Verfügung stellen, die dieser für die Durchführung seiner Tätigkeit benötigt (§ 80 BetrVG ( http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/betrvg/__80.html )).
* Er muss den Betriebsrat über geplante Änderung wesentlicher betrieblicher Umstände (Umbau, neue Anlagen, neue Verfahren etc.) informieren und diese mit ihm beraten (§ 90 BetrVG ( http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/betrvg/__90.html )). Ebenso muss er ihn über die Personalplanung informieren und dies mit ihm beraten (§ 92 BetrVG ( http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/betrvg/__92.html ))
* Die Gestaltung und Einführung von Personalfragebögen bedarf der Zustimmung des Betriebsrates. (§ 94 BetrVG ( http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/betrvg/__94.html ))
* Bei Maßnahmen der Berufsbildung ist der Betriebsrat zu beteiligen (§ 96-98 BetrVG ( http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/betrvg/BJNR000130972BJNG001902308.html )).
* Arbeitnehmer haben das Recht sich bei Arbeitgeber oder Betriebsrat förmlich zu beschweren. Können sich Arbeitgeber oder Betriebsrat nicht über die Begründetheit oder Abhilfemaßnahmen verständigen, entscheidet die Einigungsstelle.(§ 85 BetrVG ( http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/betrvg/__85.html )).


Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates

Das Betriebsverfassungsgesetz begründet Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates. Diese sind unterschiedlich stark ausgestaltet. Der Betriebsrat bestimmt mit bei personellen, sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten.
3: Muss der Chef uns die Zeit zur Wahl zur verfügung stellen ?
Ja
4: Gibts sonst noch was wichtiges zu beachten ?
Ich denke ihr solltet euch noch näher informieren (lassen). In jedem Fall habt ihr das Recht einen BR zu wählen, das kann der Arbeitgeber nicht verhindern.
Für eure Antworten danke ich im voraus !
Gruss
Christian

Quelle zu 1. und 2.:: Wikipedia
 
gibt's keine gewerkschaft, wo ihr nachfragen könnt, IG Gutholz oder so..? :B

das ist leider das problem, bisher waren die tischler mit bei der IG Metall
eingegliedert. als der letzte tarifvertrag auslief hat der tischler dachverband sich geweigert mit der ig metall zu verhandeln , warum auch immer !?
verhandelt wird nun mit einer christlichen (!) gewerkschaft von denen vorher noch nie jemand was gehört hat . diese wird als einzigste gewerkschaft zugelassen(wahrscheinlich von arbeitgebern gegründet ? :B )

jeglicher versuch per telefon oder mail meinerseits dort jemanden zwecks
informationen zu erreichen war vergeblich :pissed:
 
UTDARKCTF am 04.05.2005 19:21 schrieb:
verhandelt wird nun mit einer christlichen (!) gewerkschaft von denen vorher noch nie jemand was gehört hat . diese wird als einzigste gewerkschaft zugelassen(wahrscheinlich von arbeitgebern gegründet ? :B )
CGM ... christliche gewerkschaft metall.
diese gewerkschaft ist in der tat mehr unternehmer fixiert ist aber nach wie vor eine gewerkschaft FÜR den arbeitnehmer.

des weiteren ist in der CGM geregelt das 10% überstunden zu leisten und diese natürlich unentgeltlich sind. wo wär denn da der spass? ;)

des weiteren ist in der CGM die wöchentliche arbeitszeit höher, von 37 auf 40 std. ( jedenfalls im bereich sanitär / heizung ).
 
UTDARKCTF am 04.05.2005 18:31 schrieb:
Hi !
Letzte Woche hab Ich die neuen Tarifverträge (Tischlerhandwerk) auf den Tisch geknallt bekommen. Leider sind die nicht sehr freundlich ausgefallen,
und mein Chef will diese auch knallhart durchziehen. Neben weniger
Stundenlohn und Urlaubsgeld sollen wir auch auf Urlaub verzichten,
und drei stunden unentgeltliche Mehrarbeit pro Woche leisten.
Als "Gegenmassnahme" wollen wir (11 Mann Betrieb) nun Dienst nach Vorschrift machen (als auch haargenau nach Tarifvertrag) und als erstes
einen Betriebrat wählen . Leider hat niemand Ahnung davon...

Nun möchte ich gerne wissen:
1: Ab wieviel Mitarbeitern darf man einen Betriebsrat wählen und ab
wieviel muss man einen wählen ?
2: Hat dieser Betriebsrat irgendwelche besonderen Rechte ?
3: Muss der Chef uns die Zeit zur Wahl zur verfügung stellen ?
4: Gibts sonst noch was wichtiges zu beachten ?

Für eure Antworten danke ich im voraus !
Gruss
Christian

Ich bin Betriebsratsvorsitzender aus 3 Betriebsratsmitgliedern!
Zu 1) 5 (3 Betriebsratsmitglieder ab 21, sonst bist Du allein!)
Zu 2) Ja, sehr viele!! (Zweiter Chef) Du kannst mit der Axt in der Hand ihm nach rennen! Das mußt Du auch!
zu 3) Ja, es wird ein Wahlausschuß gebildet und jeder der da mitmacht hat besonderen Kündigungsschutz!
zu 4) Ihr müßt die Regeln beachten, weil Eurer Chef mit Sicherheit mit Anwälten auf der Lauer liegt!!! Ihr dürft Euch kein Fehler leisten, holt Euch Rat bei den Gewerkschaften!!!

Eine Betriebsratswahl kann und wird oft angefochten, daß endet dann oft vor dem Arbeitsgericht, wenn Eurer Chef viel Geld aus dem Fenster rauswerfen will!

Zu 5) Ihr seit Tod! Eurer Chef wird euch das nie verzeihen!
Karriere, ade! Außerdem ist das ein undankbarer Job! Die Kollegen danken Dein Aufwand fast nie!
 
Rabowke am 04.05.2005 19:32 schrieb:
UTDARKCTF am 04.05.2005 19:21 schrieb:
verhandelt wird nun mit einer christlichen (!) gewerkschaft von denen vorher noch nie jemand was gehört hat . diese wird als einzigste gewerkschaft zugelassen(wahrscheinlich von arbeitgebern gegründet ? :B )
CGM ... christliche gewerkschaft metall.
diese gewerkschaft ist in der tat mehr unternehmer fixiert ist aber nach wie vor eine gewerkschaft FÜR den arbeitnehmer.

des weiteren ist in der CGM geregelt das 10% überstunden zu leisten und diese natürlich unentgeltlich sind. wo wär denn da der spass? ;)

des weiteren ist in der CGM die wöchentliche arbeitszeit höher, von 37 auf 40 std. ( jedenfalls im bereich sanitär / heizung ).

Na das ist aber auch ne :oink: erei! Eine AG nahe Gewerkschaft wird gegründet um dann den Arbeitgebern aus der Hand zu fressen. :finger2:

Was kann man dagegen tun wenn man das Verhandlungsergebnis nicht übernehmen will?
 
UTDARKCTF am 04.05.2005 18:31 schrieb:
Hi !
Letzte Woche hab Ich die neuen Tarifverträge (Tischlerhandwerk) auf den Tisch geknallt bekommen. Leider sind die nicht sehr freundlich ausgefallen,
und mein Chef will diese auch knallhart durchziehen. Neben weniger
Stundenlohn und Urlaubsgeld sollen wir auch auf Urlaub verzichten,
und drei stunden unentgeltliche Mehrarbeit pro Woche leisten.
Als "Gegenmassnahme" wollen wir (11 Mann Betrieb) nun Dienst nach Vorschrift machen (als auch haargenau nach Tarifvertrag) und als erstes
einen Betriebrat wählen . Leider hat niemand Ahnung davon...

Nun möchte ich gerne wissen:
1: Ab wieviel Mitarbeitern darf man einen Betriebsrat wählen und ab
wieviel muss man einen wählen ?
2: Hat dieser Betriebsrat irgendwelche besonderen Rechte ?
3: Muss der Chef uns die Zeit zur Wahl zur verfügung stellen ?
4: Gibts sonst noch was wichtiges zu beachten ?

Für eure Antworten danke ich im voraus !
Gruss
Christian

Was genau erhofft ihr euch davon? Gegen den Chef spielen ist nicht intelligent, denn letztlich sitzt er am längeren Ast, aber das ist eure Entscheidung.

Zu deinen Fragen.
Ab 5 Mitarbeitern habt ihr ein Recht auf einen BR und könnt ihn unter der Arbeitszeit wählen, muß aber ausgehängt oder so werden.

Der BR ist unkündbar ansonsten kann er sich brausen gehen. Die Rechte, die er hat, machen nur Ärger und schaffen Bürokratie, die die Kosten steigen lassen, die nachher wieder woanders eingespart werden - rat mal wo.

Zu beachten ist auf jeden Fall, daß die Wahl vollkommen korrekt abläuft, sonst kann man da rechtliche Schritte unternehmen und wenn der Chef es auf eine langes Verfahren anlegt, dann kann sich das ziehen.

Wenn eure Gewerkschaft Müll und nicht erreichbar ist, dann fragt bei einer anderen oder beim Gewerkschaftsbund (oder wie auch immer das bei euch in D heißt). Die Rechte des BR sind branchenunabhängig.
 
Was genau erhofft ihr euch davon? Gegen den Chef spielen ist nicht intelligent, denn letztlich sitzt er am längeren Ast, aber das ist eure Entscheidung.
nun , uns ist schon klar das der chef immer am längeren hebel sitzt.
natürlich möchte niemand , das igendein krieg / machtkampf ausbricht, da hat keiner der seiten was von. wir möchten eigentlich nur erreichen , das mein chef sich nicht nur die rosinen für sich aus den tarifvertrag heraus pickt , sondern auch mit den für ihn mit arbeit verbunden sachen leben muss
, die dort festgeschrieben sind.
hauptziel ist aber der versuch , ihn klar zu machen , das er mit der alten situation besser gefahren ist, obwohl er nun ein paar euros spart.
fast jeder aus der belegschaft hat bisher deutlich mehr geleistet als
man eigenlich machen muss. diese arbeit müsste er nun selbst erledigen , und das ist wirklich nicht wenig ! oder er müsste uns eine lohngruppe nach oben schieben......
übrigens: mein chef hat ein rotes (!) parteibuch und die finanz und auftrags situation der firma ist als gut bis sehr gut zu bewerten.
 
UTDARKCTF am 05.05.2005 12:18 schrieb:
Was genau erhofft ihr euch davon? Gegen den Chef spielen ist nicht intelligent, denn letztlich sitzt er am längeren Ast, aber das ist eure Entscheidung.
nun , uns ist schon klar das der chef immer am längeren hebel sitzt.
natürlich möchte niemand , das igendein krieg / machtkampf ausbricht, da hat keiner der seiten was von. wir möchten eigentlich nur erreichen , das mein chef sich nicht nur die rosinen für sich aus den tarifvertrag heraus pickt , sondern auch mit den für ihn mit arbeit verbunden sachen leben muss
, die dort festgeschrieben sind.
hauptziel ist aber der versuch , ihn klar zu machen , das er mit der alten situation besser gefahren ist, obwohl er nun ein paar euros spart.
fast jeder aus der belegschaft hat bisher deutlich mehr geleistet als
man eigenlich machen muss. diese arbeit müsste er nun selbst erledigen , und das ist wirklich nicht wenig ! oder er müsste uns eine lohngruppe nach oben schieben......
übrigens: mein chef hat ein rotes (!) parteibuch und die finanz und auftrags situation der firma ist als gut bis sehr gut zu bewerten.

Versucht doch erst mal mit eurem Boss zu reden und ihm eure Ansicht mitzuteilen. Wenn er auf stur stellt, könnt ihr ja immer noch einen BR gründen.
 
Warum tut der Chef das wohl?
Warum halst der sich den Stress mit seinen Mitarbeitern für „die paar €“ auf.
Weil er noch mehr Kohle scheffeln will, weil er ein raffgieriger unsozialer Typ ist?
Mal darüber nachgedacht das volle Auftragsbücher nicht unbedingt bedeuten das reichlich Kohle fließt?

Steht eurem Chef nicht vielleicht eher das Wasser bis zum Hals?
 
UTDARKCTF am 05.05.2005 12:18 schrieb:
Was genau erhofft ihr euch davon? Gegen den Chef spielen ist nicht intelligent, denn letztlich sitzt er am längeren Ast, aber das ist eure Entscheidung.
nun , uns ist schon klar das der chef immer am längeren hebel sitzt.
natürlich möchte niemand , das igendein krieg / machtkampf ausbricht, da hat keiner der seiten was von. wir möchten eigentlich nur erreichen , das mein chef sich nicht nur die rosinen für sich aus den tarifvertrag heraus pickt , sondern auch mit den für ihn mit arbeit verbunden sachen leben muss
, die dort festgeschrieben sind.
hauptziel ist aber der versuch , ihn klar zu machen , das er mit der alten situation besser gefahren ist, obwohl er nun ein paar euros spart.
fast jeder aus der belegschaft hat bisher deutlich mehr geleistet als
man eigenlich machen muss. diese arbeit müsste er nun selbst erledigen , und das ist wirklich nicht wenig ! oder er müsste uns eine lohngruppe nach oben schieben......
übrigens: mein chef hat ein rotes (!) parteibuch und die finanz und auftrags situation der firma ist als gut bis sehr gut zu bewerten.


Hmm, das mit dem Tarif verstehe ich nicht, wenn ich ehrlich bin. Entweder er nimmt den ganzen oder gar nichts. Soweit ich weiß, sind in D die Kollektivverträge nicht mehr Pflicht. Jetzt stellt sich die Frage, ob in eurem Dienstverhältnis Bezug auf den entsprechenden KV genommen wird oder nicht. Wenn ja, muß er alles nehmen, wenn nein, hat der KV überhaupt keine Bedeutung für euch, egal was da drinnen steht.

Das mit dem roten Parteibuch ist im Normalfall ein Nachteil für euch. Prinzipiell ist die politische Grundhaltung eines Chefs belanglos, weil diese - besonders bei sozial dominierten Ideologien - nicht aufs eigene Leben angwendet wird. Schlecht ist, daß "rote Chefs" normalerweise nicht gerade die Paradeunternehmer sind, es gibt natürlich einige Ausnahmen.

Sollte euer Chef zu den Ausnahmen gehören, dann kann man ihn leicht dadurch überzeugen, indem man ihm die Sache vorrechnet. Gehört er zu den Klassikern, kann man das eher vergessen, wobei probieren schadet nicht.

Fakt ist aber, daß euch ein BR überhaupt nichts bringt, wenn ihr keine exakten Forderungen habt, d.h. die müßt ihr euch konkret überlegen. Je nachdem, welchen Charakter euer Chef hat, müßt ihr einen mehr oder minder großen Verhandlungsspielraum einbauen, der aber als solcher anfangs nicht erkennbar sein darf. Damit hat er die Möglichkeit, einen Teil eurer Forderungen (die ihr eh nicht wirklich wollt) wegzuverhandeln und das stärkt sein Ego, er fühlt sich gut, weil er ein "Unheil" abwenden konnte und geht nicht als Verlierer aus der Sache, denn das wird er sich auf keinen Fall bieten lassen, egal ob die Forderung berechtigt sind oder nicht.

Am ehesten kann man ihm vermutlich ein Prämienmodell verkaufen, daß sich rein auf eure Leitung bezieht. Vorteilhaft dabei ist, daß die Kosten sich an der wirtschaftlichen Lage orientieren. Geht das Geschäft gut, bekommt ihr mehr Geld, geht es schlecht, bekommt ihr weniger --> Null Risiko für den Chef.
Fraglich ist nur, worauf sich das System bezieht. Möglich wäre ein Bezug auf eine produzierte Stückzahl, was aber bei eurem Geschäft möglicherweise problematisch ist oder ein Bezug zum Umsatz (nicht Gewinn, UMSATZ, denn beim Gewinn kann er leicht mogeln).
Am einfachsten ist es zu sagen, Standard
umsatz = Summe X und für alles was darüber liegt, bekommen wir Hausnummer 5%, die auf die Mitarbeiter aufgeteilt werden. Auszahlung Quartalsweise.
Wenn er mitdenkt, wird ihm das Quartalsweise nicht passen, weil er dann bei außergewöhnlichen Quartalsspitzen zahlen muß und wenn die Folgequartal Mist ist, bekommt er das nicht zurück. Dann könnt ihr euch auf halbjährlich einigen, wobei das halbe Jahr mit Start 2. und 4. Quartal berechnet wird (Ende 2. und 4. bekommt ihr ja 13. und 14. Gehalt, so ist euer Einkommen halbwegs ausgeglichen).

Auf sowas wird er wahrscheinlich eingehen. Einfach zu sagen "wir wollen mehr Kohle", wird eher nicht gehen.
 
Karrenschieber am 06.05.2005 11:16 schrieb:
Warum tut der Chef das wohl?
Warum halst der sich den Stress mit seinen Mitarbeitern für „die paar €“ auf.
Weil er noch mehr Kohle scheffeln will, weil er ein raffgieriger unsozialer Typ ist?
Mal darüber nachgedacht das volle Auftragsbücher nicht unbedingt bedeuten das reichlich Kohle fließt?

Steht eurem Chef nicht vielleicht eher das Wasser bis zum Hals?

Wenn ihm das Wasser bis zum Halse steht soll er das auch belegen. Wenn es wirklich so ist, dürfte das ja kein Problem sein.
 
RPDLordXizor am 05.05.2005 09:37 schrieb:
Was kann man dagegen tun wenn man das Verhandlungsergebnis nicht übernehmen will?

Aus der Gewerkschaft austreten! :B

Ich würde mal sagen, dass ein BR bei einer so kleinen Firma eher ein Hindernis ist, jedenfalls wenn man noch normal miteinander Reden kann. Schafft nur Bürokratie und mehr Arbeit (sowohl für den Chef als auch für den gewählten Betriebsrat).

Aber: Auch mit einem BR könnt ihr den Chef nicht dazu zwingen den alten Tarifvertrag beizubehalten, auch als Betriebsrat könnt ihr nur mit eurem Chef reden, und auf Verständnis hoffen.
 
RPDLordXizor am 05.05.2005 09:37 schrieb:
Was kann man dagegen tun wenn man das Verhandlungsergebnis nicht übernehmen will?

Aus der Gewerkschaft austreten! :B

Ich würde mal sagen, dass ein BR bei einer so kleinen Firma eher ein Hindernis ist, jedenfalls wenn man noch normal miteinander Reden kann. Schafft nur Bürokratie und mehr Arbeit (sowohl für den Chef als auch für den gewählten Betriebsrat).

Aber: Auch mit einem BR könnt ihr den Chef nicht dazu zwingen den alten Tarifvertrag beizubehalten, auch als Betriebsrat könnt ihr nur mit eurem Chef reden, und auf Verständnis hoffen. Dann allerdings unter eher unterkühlten Voraussetzungen und weniger Erfolgsaussicht, euer Chef würde die Gründung eines BR sicher als Angriff sehen.

*Sorry hab auf Antworten statt editieren geklickt
 
RPDLordXizor am 06.05.2005 20:26 schrieb:
Karrenschieber am 06.05.2005 11:16 schrieb:
Warum tut der Chef das wohl?
Warum halst der sich den Stress mit seinen Mitarbeitern für „die paar €“ auf.
Weil er noch mehr Kohle scheffeln will, weil er ein raffgieriger unsozialer Typ ist?
Mal darüber nachgedacht das volle Auftragsbücher nicht unbedingt bedeuten das reichlich Kohle fließt?

Steht eurem Chef nicht vielleicht eher das Wasser bis zum Hals?

Wenn ihm das Wasser bis zum Halse steht soll er das auch belegen. Wenn es wirklich so ist, dürfte das ja kein Problem sein.

Mal abgesehen davon, daß das ein vernünftiger Unternehmer nie machen würde, wie willst du die Daten überprüfen? Papier ist geduldig und er kann ja irgendwelche Zahlen vorlegen. Stell dir vor, der knallt denen die Bilanz hin - was sollen die denn damit anfangen?
 
TBrain am 06.05.2005 23:45 schrieb:
RPDLordXizor am 05.05.2005 09:37 schrieb:
Was kann man dagegen tun wenn man das Verhandlungsergebnis nicht übernehmen will?

Aus der Gewerkschaft austreten! :B

Ich würde mal sagen, dass ein BR bei einer so kleinen Firma eher ein Hindernis ist, jedenfalls wenn man noch normal miteinander Reden kann. Schafft nur Bürokratie und mehr Arbeit (sowohl für den Chef als auch für den gewählten Betriebsrat).

Aber: Auch mit einem BR könnt ihr den Chef nicht dazu zwingen den alten Tarifvertrag beizubehalten, auch als Betriebsrat könnt ihr nur mit eurem Chef reden, und auf Verständnis hoffen. Dann allerdings unter eher unterkühlten Voraussetzungen und weniger Erfolgsaussicht, euer Chef würde die Gründung eines BR sicher als Angriff sehen.

*Sorry hab auf Antworten statt editieren geklickt

Einem Betriebsrat stehen da schon noch ein paar andere Mittel zur Verfügung wenn der Chef wirklich nicht verhandeln will. Ankündigen sollte man die Gründung aber meistens ist dem Chef dann das Verhandeln doch lieber.
 
kiljeadeen am 07.05.2005 10:57 schrieb:
RPDLordXizor am 06.05.2005 20:26 schrieb:
Karrenschieber am 06.05.2005 11:16 schrieb:
Warum tut der Chef das wohl?
Warum halst der sich den Stress mit seinen Mitarbeitern für „die paar €“ auf.
Weil er noch mehr Kohle scheffeln will, weil er ein raffgieriger unsozialer Typ ist?
Mal darüber nachgedacht das volle Auftragsbücher nicht unbedingt bedeuten das reichlich Kohle fließt?

Steht eurem Chef nicht vielleicht eher das Wasser bis zum Hals?

Wenn ihm das Wasser bis zum Halse steht soll er das auch belegen. Wenn es wirklich so ist, dürfte das ja kein Problem sein.

Mal abgesehen davon, daß das ein vernünftiger Unternehmer nie machen würde, wie willst du die Daten überprüfen? Papier ist geduldig und er kann ja irgendwelche Zahlen vorlegen. Stell dir vor, der knallt denen die Bilanz hin - was sollen die denn damit anfangen?

Was heisst hier vernünftiger Unternehmer? In sehr vielen Fällen ist das reiner Betrug um Löhne zu senken und das auf Kosten der AN.
 
RPDLordXizor am 07.05.2005 11:22 schrieb:
Was heisst hier vernünftiger Unternehmer? In sehr vielen Fällen ist das reiner Betrug um Löhne zu senken und das auf Kosten der AN.
Eben. Bei vielen Leuten ist "unternehmerische Vernunft" ein Synonym für "möglichst hohe Gewinne um jeden Preis, am besten aber auf Kosten der AN".
:top:
 
RPDLordXizor am 07.05.2005 11:15 schrieb:
TBrain am 06.05.2005 23:45 schrieb:
RPDLordXizor am 05.05.2005 09:37 schrieb:
Was kann man dagegen tun wenn man das Verhandlungsergebnis nicht übernehmen will?

Aus der Gewerkschaft austreten! :B

Ich würde mal sagen, dass ein BR bei einer so kleinen Firma eher ein Hindernis ist, jedenfalls wenn man noch normal miteinander Reden kann. Schafft nur Bürokratie und mehr Arbeit (sowohl für den Chef als auch für den gewählten Betriebsrat).

Aber: Auch mit einem BR könnt ihr den Chef nicht dazu zwingen den alten Tarifvertrag beizubehalten, auch als Betriebsrat könnt ihr nur mit eurem Chef reden, und auf Verständnis hoffen. Dann allerdings unter eher unterkühlten Voraussetzungen und weniger Erfolgsaussicht, euer Chef würde die Gründung eines BR sicher als Angriff sehen.

*Sorry hab auf Antworten statt editieren geklickt

Einem Betriebsrat stehen da schon noch ein paar andere Mittel zur Verfügung wenn der Chef wirklich nicht verhandeln will. Ankündigen sollte man die Gründung aber meistens ist dem Chef dann das Verhandeln doch lieber.

Ach ja z.B.?

Ein BR darf keine Tarifverträge aushandeln und keine Streiks durchführen.

Außer die Tatsache, dass er für die Belegschaft spricht, hat der BR doch keine Macht. (und das wird man in einem 10-Mann Unternehmen doch auch so regeln können) Rechte sind im wesentlichen Informationsrechte, Entscheidungen trifft immernoch der Unternehmer.
 
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