UTDARKCTF am 05.05.2005 12:18 schrieb:
Was genau erhofft ihr euch davon? Gegen den Chef spielen ist nicht intelligent, denn letztlich sitzt er am längeren Ast, aber das ist eure Entscheidung.
nun , uns ist schon klar das der chef immer am längeren hebel sitzt.
natürlich möchte niemand , das igendein krieg / machtkampf ausbricht, da hat keiner der seiten was von. wir möchten eigentlich nur erreichen , das mein chef sich nicht nur die rosinen für sich aus den tarifvertrag heraus pickt , sondern auch mit den für ihn mit arbeit verbunden sachen leben muss
, die dort festgeschrieben sind.
hauptziel ist aber der versuch , ihn klar zu machen , das er mit der alten situation besser gefahren ist, obwohl er nun ein paar euros spart.
fast jeder aus der belegschaft hat bisher deutlich mehr geleistet als
man eigenlich machen muss. diese arbeit müsste er nun selbst erledigen , und das ist wirklich nicht wenig ! oder er müsste uns eine lohngruppe nach oben schieben......
übrigens: mein chef hat ein rotes (!) parteibuch und die finanz und auftrags situation der firma ist als gut bis sehr gut zu bewerten.
Hmm, das mit dem Tarif verstehe ich nicht, wenn ich ehrlich bin. Entweder er nimmt den ganzen oder gar nichts. Soweit ich weiß, sind in D die Kollektivverträge nicht mehr Pflicht. Jetzt stellt sich die Frage, ob in eurem Dienstverhältnis Bezug auf den entsprechenden KV genommen wird oder nicht. Wenn ja, muß er alles nehmen, wenn nein, hat der KV überhaupt keine Bedeutung für euch, egal was da drinnen steht.
Das mit dem roten Parteibuch ist im Normalfall ein Nachteil für euch. Prinzipiell ist die politische Grundhaltung eines Chefs belanglos, weil diese - besonders bei sozial dominierten Ideologien - nicht aufs eigene Leben angwendet wird. Schlecht ist, daß "rote Chefs" normalerweise nicht gerade die Paradeunternehmer sind, es gibt natürlich einige Ausnahmen.
Sollte euer Chef zu den Ausnahmen gehören, dann kann man ihn leicht dadurch überzeugen, indem man ihm die Sache vorrechnet. Gehört er zu den Klassikern, kann man das eher vergessen, wobei probieren schadet nicht.
Fakt ist aber, daß euch ein BR überhaupt nichts bringt, wenn ihr keine exakten Forderungen habt, d.h. die müßt ihr euch konkret überlegen. Je nachdem, welchen Charakter euer Chef hat, müßt ihr einen mehr oder minder großen Verhandlungsspielraum einbauen, der aber als solcher anfangs nicht erkennbar sein darf. Damit hat er die Möglichkeit, einen Teil eurer Forderungen (die ihr eh nicht wirklich wollt) wegzuverhandeln und das stärkt sein Ego, er fühlt sich gut, weil er ein "Unheil" abwenden konnte und geht nicht als Verlierer aus der Sache, denn das wird er sich auf keinen Fall bieten lassen, egal ob die Forderung berechtigt sind oder nicht.
Am ehesten kann man ihm vermutlich ein Prämienmodell verkaufen, daß sich rein auf eure Leitung bezieht. Vorteilhaft dabei ist, daß die Kosten sich an der wirtschaftlichen Lage orientieren. Geht das Geschäft gut, bekommt ihr mehr Geld, geht es schlecht, bekommt ihr weniger --> Null Risiko für den Chef.
Fraglich ist nur, worauf sich das System bezieht. Möglich wäre ein Bezug auf eine produzierte Stückzahl, was aber bei eurem Geschäft möglicherweise problematisch ist oder ein Bezug zum Umsatz (nicht Gewinn, UMSATZ, denn beim Gewinn kann er leicht mogeln).
Am einfachsten ist es zu sagen, Standard
umsatz = Summe X und für alles was darüber liegt, bekommen wir Hausnummer 5%, die auf die Mitarbeiter aufgeteilt werden. Auszahlung Quartalsweise.
Wenn er mitdenkt, wird ihm das Quartalsweise nicht passen, weil er dann bei außergewöhnlichen Quartalsspitzen zahlen muß und wenn die Folgequartal Mist ist, bekommt er das nicht zurück. Dann könnt ihr euch auf halbjährlich einigen, wobei das halbe Jahr mit Start 2. und 4. Quartal berechnet wird (Ende 2. und 4. bekommt ihr ja 13. und 14. Gehalt, so ist euer Einkommen halbwegs ausgeglichen).
Auf sowas wird er wahrscheinlich eingehen. Einfach zu sagen "wir wollen mehr Kohle", wird eher nicht gehen.