LowriderRoxx
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AW: Finta - und die schnelle Reaktion
Wiederum werden auch die meisten Menschen (mich eingeschlossen) den biologischen Aspekt nicht oder nur zum Teil verstehen und können daher kaum den wissenschaftlichen Teil der Diskussion beurteilen. Wie gesagt, ein 3 Tage alter Embryo besteht aus rund 150 Zellen. Zum Vergleich, das Gehirn einer Mücke besteht aus einem Tausendfachen an Zellen, dennoch hat kaum jemand Skrupel, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. In dieser Hinsicht ist ein Embryo nichts als ein Haufen Zellen.
Also folgt als nächstes Argument, dass der Embryo ja ein potenzieller Mensch sei. Nun, zu Zeiten der Genetik ist, wenn ich mich nicht irre, nahezu jede Zelle mit Zellkern ein potenzieller Mensch, was für mich das Argument ad absurdum führt.
Dann kommt zuletzt das Argument, welches mir noch am häufigsten begegnet ist: der ungeborene Mensch hätte doch eine Seele, welche Schutz bedürfe. Lassen wir uns einmal auf diese metaphysische Argumentation ein. Was passiert bei eineiigen Zwillingen? Spaltung der Seele? Wie siehts mit Chimären aus? Fusion von zwei Seelen oder wird eine unterdrückt? Auch mit Seelen kommt man nicht weit.
Meines Erachtens kommen angesichts der biologischen Tatsachen die moralischen Bedenken von eigentlich ungläubigen einzig aus religiöser Indoktrination. Man hat sich von metaphysischem Hokuspokus einnebeln lassen. Was gläubige Menschen angeht, so erscheint mir eine ähnliche Argumentation wenigstens noch konsequent, wenn auch fragwürdig.
Der Vergleich hinkt ein wenig. Rechtsextremismus ist ein Problem, welches kritisch begutachtet wird, während religiöser Extremismus noch immer Schutz unter der Kuppel der Religionsfreiheit findet. Werfen wir doch mal einen Blick auf die Medien. Im Falle eines rechtsradikalen Vorfalls stürzen sie sich auf ihn wie die Geier und wie immer wird eine lebhafte Diskussion entfacht. Niemand kommt auf die Idee, dass mehr Toleranz den Rechtsradikalen gegenüber die Spannungen vermindern könnte - meines Erachtens nach zurecht, hier ist Toleranz fehl am Platz.
Aber im Fall von religiös-motivierten Vorfällen endet das Ganze entweder nur ein paar editorials oder es wird auf volksverhetzende Maße aufgebauscht (Gruß an Bild), beides inakzeptables Verhalten. Nach den angesprochenen Märschen in London hat sich ein Bischof nach dem anderen dafür ausgesprochen, mehr Toleranz zu zeigen, so dass die Leute nicht nach aussen gedrängt werden. Auch hier ist offener Diskurs und null Toleranz angebracht. Wenn dann noch die Einführung der Schariah als gutes Integrationsmittel eingebracht wird, stehen mir die Haare zu Berge.
Ich würde es begrüßen, wenn Religion endlich ihren besonderen Schutz verlieren würde und wie sämtliche andere Ansichten der offenen Kritik ausgesetzt wird. Hasspredigten und allgemeine Verklärung würden angesichts des Drucks von aussen nicht lange bestehen. Aber solang es noch als verwerflich gilt, sich zum Beispiel über die Absurditäten der heiligen Schriften lächerlich zu machen, wird sich nichts entscheidend ändern.
Jenseits des Atlantiks haben sich in den letzten Tagen schon Senator McCain und der Chairman des House Intelligence Committee, Silvestre Reyes, zum Gespött gemacht. McCain hält den (schiitischen) Iran für die Haupttrainingsbasis der (sunnitischen) Al Kaida und Reyes wusste nichtmal den Unterschied zwischen Schiiten und Sunniten. Es ist beängstend, wenn solch ignorante und/oder unwissende Leute die Hebel in den Händen halten. Besonders die Ignoranz gegenüber den Wahhabi ist erschreckend. Da besetzen sie Bagdad, arbeiten mit Schiiten zusammen und wundern sie, dass die fanatischen Wahhabi immer größeren Zulauf bekommen.
Soweit ich weiss, läuft die Diskussion für die meisten Menschen darauf hinaus, dass ein menschliches Leben (Embryo) gegen ein anderes abgewägt werden soll und eben dieses Abwägen sei moralisch unvertretbar.Boesor am 30.03.2008 11:55 schrieb:Ob das jetzt eine nur durch die Kirche vertretene Position ist möchte ich anzweifeln.
Wenn es um Würde und Schutz des ungeborenen Lebens geht ist nicht nur die Kirche aktiv.
Wiederum werden auch die meisten Menschen (mich eingeschlossen) den biologischen Aspekt nicht oder nur zum Teil verstehen und können daher kaum den wissenschaftlichen Teil der Diskussion beurteilen. Wie gesagt, ein 3 Tage alter Embryo besteht aus rund 150 Zellen. Zum Vergleich, das Gehirn einer Mücke besteht aus einem Tausendfachen an Zellen, dennoch hat kaum jemand Skrupel, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. In dieser Hinsicht ist ein Embryo nichts als ein Haufen Zellen.
Also folgt als nächstes Argument, dass der Embryo ja ein potenzieller Mensch sei. Nun, zu Zeiten der Genetik ist, wenn ich mich nicht irre, nahezu jede Zelle mit Zellkern ein potenzieller Mensch, was für mich das Argument ad absurdum führt.
Dann kommt zuletzt das Argument, welches mir noch am häufigsten begegnet ist: der ungeborene Mensch hätte doch eine Seele, welche Schutz bedürfe. Lassen wir uns einmal auf diese metaphysische Argumentation ein. Was passiert bei eineiigen Zwillingen? Spaltung der Seele? Wie siehts mit Chimären aus? Fusion von zwei Seelen oder wird eine unterdrückt? Auch mit Seelen kommt man nicht weit.
Meines Erachtens kommen angesichts der biologischen Tatsachen die moralischen Bedenken von eigentlich ungläubigen einzig aus religiöser Indoktrination. Man hat sich von metaphysischem Hokuspokus einnebeln lassen. Was gläubige Menschen angeht, so erscheint mir eine ähnliche Argumentation wenigstens noch konsequent, wenn auch fragwürdig.
Dann einigen wir uns wohl auf unterschiedliche Ansichten und belassen es dabei.Ich bezweifle, dass es sich bei diesen Konflikten primär um religiöse Motive handelt, das habe ich auch in einem anderen Thread vor kurzem noch ausgeführt, hmm, wie hieß der noch gleich? Ich glaube es ging um Buddhismus.
Wie gesagt, ich bin sicherlich nicht der objektivste Diskussionspartner, was Religion angeht, dennoch will ich mal meine Ansicht diesbezüglich auf den Tisch legen.Solche Gegenstimmen gab es durchaus und mal ehrlich gehst du nach jedem Verbrechen von Rechtsextremen auf die Straße um klar zu machen, dass das nicht typisch deutsch ist?
Der Vergleich hinkt ein wenig. Rechtsextremismus ist ein Problem, welches kritisch begutachtet wird, während religiöser Extremismus noch immer Schutz unter der Kuppel der Religionsfreiheit findet. Werfen wir doch mal einen Blick auf die Medien. Im Falle eines rechtsradikalen Vorfalls stürzen sie sich auf ihn wie die Geier und wie immer wird eine lebhafte Diskussion entfacht. Niemand kommt auf die Idee, dass mehr Toleranz den Rechtsradikalen gegenüber die Spannungen vermindern könnte - meines Erachtens nach zurecht, hier ist Toleranz fehl am Platz.
Aber im Fall von religiös-motivierten Vorfällen endet das Ganze entweder nur ein paar editorials oder es wird auf volksverhetzende Maße aufgebauscht (Gruß an Bild), beides inakzeptables Verhalten. Nach den angesprochenen Märschen in London hat sich ein Bischof nach dem anderen dafür ausgesprochen, mehr Toleranz zu zeigen, so dass die Leute nicht nach aussen gedrängt werden. Auch hier ist offener Diskurs und null Toleranz angebracht. Wenn dann noch die Einführung der Schariah als gutes Integrationsmittel eingebracht wird, stehen mir die Haare zu Berge.
Ich würde es begrüßen, wenn Religion endlich ihren besonderen Schutz verlieren würde und wie sämtliche andere Ansichten der offenen Kritik ausgesetzt wird. Hasspredigten und allgemeine Verklärung würden angesichts des Drucks von aussen nicht lange bestehen. Aber solang es noch als verwerflich gilt, sich zum Beispiel über die Absurditäten der heiligen Schriften lächerlich zu machen, wird sich nichts entscheidend ändern.
Solche Verallgemeingerungen sind höchst gefährlich. Moslems sind eine höchst heterogene Gruppe, deshalb kommt es ja zu solch einer großen Menge an Konflikten.Coolmaniak am 30.03.2008 11:11 schrieb:Erschreckende Pauschalisierung
Jenseits des Atlantiks haben sich in den letzten Tagen schon Senator McCain und der Chairman des House Intelligence Committee, Silvestre Reyes, zum Gespött gemacht. McCain hält den (schiitischen) Iran für die Haupttrainingsbasis der (sunnitischen) Al Kaida und Reyes wusste nichtmal den Unterschied zwischen Schiiten und Sunniten. Es ist beängstend, wenn solch ignorante und/oder unwissende Leute die Hebel in den Händen halten. Besonders die Ignoranz gegenüber den Wahhabi ist erschreckend. Da besetzen sie Bagdad, arbeiten mit Schiiten zusammen und wundern sie, dass die fanatischen Wahhabi immer größeren Zulauf bekommen.