ich denke ein großer Teil des Erfolgs oder Hypes damals resultierte - wie heute - daraus, dass Alan Wake ein Grafikkracher sein sollte, was natürlich dazu führte, dass man monatelang Artikel mit "fotorealistischen" (jetzt aber wirklich!!) Screenshots veröffentlicht hat und auf dem Technikthema rumgeritten ist, als wäre es das wichtigste der Welt. So bringt man ein Spiel natürlich auch auf den Schirm, auch wenn da inhaltlich erstmal noch gar kein Interesse der Spieler bestand, zumal man auch nicht wissen konnte, wie das Spiel inhaltlich sein würde. Grafik ist ja oft ein Verkaufsargument und "Next-Gen" Grafik versetzt Spieler und Tester wohl oft in eine Art-Trance Zustand, wo man aufgrund der neu wahrgenommenen Immersion einen Walking-Simulator als voll deepes, innovatives Spiel wahrnimmt und sich mega unterhalten fühlt.
Für mich war Alan Wake eine nette Grafikdemo. Habe damit etwa soviel Zeit verbracht, wie mit der Matrix UE4/5 Demo auf der PS5, sprich bin stundenlang rumgelaufen, habe die Grafik bestaunt und die Atmosphäre genossen, wobei mir bei der Matrix Demo wo man frei durch die Stadt laufen konnte, die Kinnlade wesentlich weiter runter gefallen ist. Ich wurde zwar gut unterhalten, aber keines von beiden habe ich als Spiel wahrgenommen. Daher bin ich bei dem neuen Teil auch erstmal sehr skeptisch (besonders wegen der Hardwareexklusivität, die gute Spiele eigentlich nicht nötig haben sollten) und schaue mir mal ein paar Streams an. Wenn ich sehe, dass 4 Stunde nach Release schon über Metacritic Scores diskutiert wird, die vermutlich verfasst wurden, während der Installer noch lief, bin ich umso vorsichtiger. Da wurde mein Vertrauen in die Medien in den letzten Monaten leider fast komplett vernichtet.