ich hab wie gesagt von Fallout 3 gesprochen. Wenn das wegfällt und es "nur" noch Skills gibt, ist der RPG-Anteil bei Fallout 4 halt mit dem von Witcher vergleichbar. Dann wären beide Games für mich auf einem Level. Wobei ich persönlich bei "Fantasy" eher ein RPG-"Feeling" habe, also rein von der "Stimmung" her wäre Witcher für mich mehr RPG, aber mir ging es zuvor um eine "nüchterne" Betrachtung der Fakten
Das ist es ja es gibt nicht mal mehr Skills. Die Perks haben nur geringfügige Auswirkungen auf deinen Charakter. Ob er halt schwerere Schlösser knacken kann als vorher ( 4 Stufen, Easy, advancced,expert, Master) . Oder ob er mehr Schaden mit einer Waffe macht. Das hat aber nahezu keinerlei Auswirkungen auf eine Spezialisierung. Ich bin auf Level 32 und baller nahezu alles weg was mir auf Survival über den Weg läuft. Ausschließlich Bossgegner (nicht Legendaries) machen mir Schwierigkeiten. Dass die KI an jeder Ecke auch noch die Reaktionen einer toten Katze hat, macht das nicht spannender.
Beim Witcher hab ich aber immerhin die Möglichkeit Quests zu lösen, die irgendeine Form Einfluss auf die Welt nehmen, einer Geschichte zu folgen die umfassend ist. UND ich muss mir überlegen, welche Perks ich verwenden will, ich hab nur 12 Slots. Das heoßt man kann da schon sehr spezielle Builds machen. Bei FO4 fehlt alles an Quests, was noch im 3er drin war. Glaub mir nahezu jede Quest läuft auf gehe zu Punkt A oder in Gebäude A, töte alles was drin ist, bis da (cleared) steht und dann komm zurück und sag mir das. Die Quests sind repetetiver als bei Dragon Age Inquisition und das will was heißen. Wären da nicht die teilweise exzellenten Synchronsprecher (allerdings gilt das nicht immer für den Hauptvharakter) würden mich die ganzen Stories nicht kratzen. Ich gebe dir Recht, dass bei Witcher die Charakterentwicklung bei Geralt recht stark begrenzt ist, aaaber das Spiel hat eben die Quests, die es zu einem unglaublich guten Rollenspiel machen. Ich überlege mir jede Antwort 5mal und wenn ich auch manchmal weiß, dass die Antwort die "Gute" für die Menschheit ist, will ich sie nicht geben, weil ich eben in der Rolle von Geralt gefangen bin, der in meinem Savegame mehr Züge von mir angenommen hat, als aus den Büchern. Bei FO4 geht nix davon. FO3 und NV hatten das zwar ebenso nicht so massiv wie TW, aber sie hatten eben das Karmasystem, die Fraktionen, die Skills.... verdammt man musste eine SKILL LERNEN, damit man eine Powerarmor überhaupt anziehen konnte, eine Minigun brauchte mindestens Stärke 6, um sie überhaupt aufzunehmen.... nun wird dir das sprichwörtlich in den ersten 2 Stunden des Spiels in den Arsch geschoben.
Gerade vorgestern in einem Gebäude rumgestromert, in dem einige hackbare Terminals waren (Gott nervt das auf die Dauer) auf denen ausschließlich lesbare Sachen waren. Das gabs auch bei Fallout nur haben die fast immer irgendwas mit einer Geschichte zu tun gehabt. Man konnte an die beschriebenen Orte gelangen und hat die Geschichte dann quasi vorgefunden. Hier bin ich da hin.... da war NIX. NIX. Ach abgesehen von den 10 Raidern. Wirklich das ödeste an dem Spiel ist nicht das Ödland.
Und ich kann es nicht oft genug betonen: es ist ZUVIEL los. Klar dadurch hat man schneller Erfolgserlebnisse, siehe einen der obigen Poster, der nach 100 Stunden noch nicht südlich von Diamond City war. (Was sich lohnt!) aber für mich ist das nicht Fallout. Ich erinner mich, wielange es gedauert hatte be NV bis ich in New Vegas war. Was ich alles erlebt hatte, welche Leute ich getroffen hatte. Das war auch viel, aber es war eine Reise und es hat gedauert und es gab Stellen, an denen ich mir verloren vorkam... wie in einem verdammten Ödland eben. Ich konnte meilenweit rennen ohne eine Person anzutreffen... vielleicht mal einen der brutalen Radscorpions oder wenn man Pech hatte ne Deathclaw. Letztere bekommt man als ersten Bossgegner nach ca 2 Stunden auf die Nase gebunden. Spektakulär gescriptet im COD Style nur damit die selten dämliche KI dann an einem AUTO hängenbleibt und sich von mir und meiner Minigun zerlegen lässt.
Ich hab an FO 3 so viele einzelne Erinnerungen, weil jedes Erlebnis einzigartig war. Ebenso in New Vegas (das ich noch nicht durch habe). Aber hier erinnere ich mich nach 2 Wochen nur an meinen ersten radioaktiven Sturm und den ersten Moment nach dem Bunkeraustritt. Danach wird alles zu einer verschwommenen Masse aus zerplatzenden Raidern und Supermutanten, sowie unzähligen Feral Ghouls, die jetzt ja auch ständig in Rudeln an der Oberfläche rumgammeln, und Molerats. Und lass mich nicht mit den Hitboxen bei kleinen Gegnern anfangen,
Das VATS mit der Zeitlupe mag einen netten Effekt geben, ist aber inpraktikabel in Gebäuden, denn in dem Bereich trifft dein Charakter bei 95% Trefferchance zielsicher immer jedes noch so kleine Hindernis, das zwischen dir und ihm steht.
Okay lange Rede kurzer Sinn: You catch the drift: Bethesda hat hier mehr verschlimmbessert, als auf tatsächlich soliden Sachen aufzubauen und etwas einzigartiges zu schaffen. Du bekommst hier wirklich ein noch vereinfachteres Skyrim mit Knarren. Ich wusste ja, dass die Hauptstory nix werden kann bei Bethesda aber Oh Gott wünsche ich mir gerade, dass sie das nicht so dermaßen in den Sand gesetzt hätten. Ich will dieses Spiel lieben und mich wieder bis zu 300 Stunden darin verlieren (Fallout 3) und nicht jetzt nach 80 Stunden schon das Gefühl haben, dass ich jeden Winkel schon 10mal gesehen habe.+
Wenn cih bereits nach 15 Stunden anfange mir Grafikmods und Texturen draufzuhauen oder die Lichteffekte zu verändern, dann langweile ich mich eindeutig in diesem Spiel. Wie gesagt, es ist ein spaßiger mittelmäßiger Shooter mit Spurenelementen eines Rollenspiels.