Tjo, Open-World ist genau so eine Marketing-Lüge wie die Tatsache, dass angeblich alle Spieler gerne PvP im Endgame spielen. Während letzteres für die Entwickler endlosen Endgame-Content bedeutet, bei dem man ab und an ein paar Werte nachjustiert, bedeutet Open-World einfach nur das einfache hingerotze von irgendeinem Content. Level - egal. Story egal. Beute egal. Alles und überall dasselbe. Der Entwickler muss sich um nichts mehr kümmern, der Spieler löffelt den Einheitsrotz freudig aus und glaubt, das bedeute Freiheit.
Man stelle sich mal die wirkliche Welt so vor: überall ist es gleich schön. Überall gibt es dasselbe. Jeder kann alles machen. Dann würde das passieren, was die meisten Spieler unterbewusst auch in den Open-World-Spielen spüren: es wird langweilig und trist. Haben einen die Stickiness-Spielmechanismen bis zu diesem Punkt gefangen, loggt man sich noch ne Weile ein, die Dailies machen halt oder der Gilde hallo sagen. Da ist es eigentlich schon eine Qual, merkt man nur noch nicht. Die Cleveren hören gleich auf.
Gute Spiele, und das sind die, die nicht als Fast-Food ausgelegt sind, verstehen, wie der Mensch tickt: Freude ist relativ, Spaß ist relativ, Glück und Emotionalität sind relativ. D.h. es muss gute und schlechte Momente geben, nur wer hundert Mal Wasser aus dem Brunnen geholt hat, lernt den Esel, der das dann automatisch macht, zu schätzen.