AW: Entwickler kritisiert Spielepresse und bezeichnet das vorherrschende Prozentsystem als "lächerlich"
Zitat: (Original von Bonkic)
Zitat: (Original von PCG_Vader am 21.01.2009 22:57)
Denkt einfach mal an eure Schulzeit zurück, welche Noten die häufigsten waren - mit Sicherheit kommt ihr auf 2er und 3er, weswegen sich auch der Notenschnitt der Klasse meist im Bereich 2,x oder 3,x bewegte.
nö, eigentlich nicht.
Tut mir herzlich Leid, ich kann nur von meiner eigenen Schulzeit reden und da war es nun
mal so. Abgesehn davon trifft der Vergleich schon zu. Publisher die dauerhaft Flops produzieren fliegen nicht aus dem System, der 6er Schüler als solcher ja aber auch nicht. Es gibt Jahr für Jahr wieder neue 6er Kandidaten.
Zitat: (Original von Bonkic)
sind %-wertungen angreifbar?
ich kann mich in den letzten jahren an äusserst wenige beispiele erinnern, bei denen mal eine wertung korrigiert oder zurückgenommen wurde.
Ich meinte angreifbar im Sinne von "User kritisieren massiv die Wertung" - das Potential für Unzufriedenheit und Diskussion ist wohl geringer, ob das gut ist, überlasse ich jedem selbst.
Zitat: (Original von Nali_WarCow)
Dann lass es 2 oder 3% sein. Auch das ist es der persönliche Geschmack, der einen Titel besser / schlechter macht und als grobe Orientierung für den potentiellen Käufer eh egal ist. Er will / sollte sich ja das Spiel kaufen, was ihm besser gefällt und nicht dem Tester.
Aber das ist doch in einem 10er oder fünf Sterne-System nicht anders!
Ich hab (vor allem im Hobbybereich) Platten- und Filmkritiken geschrieben, dabei wird praktisch nur mit solchen Systemen gearbeitet, das machts aber nicht besser. Im Gegenteil, es wird umso härter diskutiert ob 3 oder 4 Sterne und als Kritiker bin ich meist unglücklich, weil ich meine Meinung nur unzureichend in der Wertung ausdrücken kann.
Zitat: (Original von SoSchautsAus)
Das Argument find ich auch sehr seltsam. Beim Fussball kann man sich auch ganz toll über Fehlentscheidungen des Schiedsrichters ärgern und die Haare raufen, trotzdem wäre es mir lieber es gäbe keine Fehlentscheidungen. Diese Diskussionen über einzelne Prozentpunkte bei einer Spielewertung gehen mir eigentlich nur auf den Keks. Wüsste nicht was daran schön sein soll.
Natürlich reg ich mich auf und schreie meine Wut raus, wenn der Schiri meiner Mannschaft ein gültiges Tor verweigert (Abseits? Never du Blindfisch!!!
![Ugly :B :B](/styles/ctec/images/smilies/default/sm_B-b.gif)
) oder auf Elfer pfeift, obwohl der Gegner für seine schauspielerische Leistung ne Goldene Himbeere verdient hätte. Trotzdem bin ich gegen Torlinien-Cams und dergleichen, weil ich glaube, das ohne Fehler und kritische Entscheidungen auch die Emotion und damit die Seele aus dem Sport genommen wird.
Zitat: (Original von Ra-Tiel)
Natürlich nehme ich diesen Extremfall. Was haben Sie erwartet? oO
Um Himmels Willen! Wir befinden uns in einer Internet-Community und diskutieren über unser gemeinsames Hobby (auch wenn's für einige hier Beruf ist) - also bitte duzen
Zitat: (Original von Ra-Tiel)
Was ich ehrlich gesagt allerdings nicht erwartet habe ist, dass Sie so offen und unverblümt zugeben, dass das Verwenden von 1% Schritten völlig sinnlos ist, da kein Tester diesen Unterschied quantifizieren und erklären kann. Sie müssen sich also jetzt wohl oder übel die Frage gefallen lassen: wenn niemand in der Redaktion den Unterschied zwischen 83% und 84% erklären kann, warum wird dann dieses [sinnfreie] System verwendet?
Nanana, immer langsam mit den jungen Pferden. "Völlig sinnlos" hab ich nicht gesagt! Man kann kein "allgemein gültiges" rechnerisch erklärbares Kriterium angeben warum jetzt 83 oder 84 - man kann als guter Tester aber durchaus sagen, warum man diese Note für gerechtfertigt hält. Dementsprechend werd ich dir nie erklären können, warum Spiel x bei mir einen % weniger bekommen hat, als in der GameStar - aber ich kann dir erklären, warum ich dem Spiel x genau diese Note, nichts drüber und nichts drunter gegeben habe. Und warum Spiel y in der PC Games eben einen Punkt besser/schlechter abschnitt.
Was wichtig wäre und in den Köpfen vieler Spieler imho noch nicht geklickt hat:
Ein Spiel kann verdammt geil sein und Spaß machen - und trotzdem "nur" ne 70 o.ä. sein.
Denn ob Spielspaß oder gar echte Euphorie entsteht, darüber entscheidet letzten Endes der Geschmack. Und das ist im Endeffekt wohl auch der Punkt, wo man zwischen guten und schlechten Kritikern trennen muss. Der Schlechte bewertet rein den Spaß, den er hatte. Wenn ihm das Setting oder die Nase des Chefentwicklers nicht gefällt, oder wenn er Stress mit der Versicherung und deshalb schlechte Laune hat, dann wird das Spiel halt zerrissen. Wenn er umgekehrt das Logo des Publishers toll findet oder am Morgen tollen Sex hatte, dann gibt's halt n paar Punkte mehr. Mit sowas ist doch keinem geholfen, oder?!
Der gute Kritiker bewertet zwar Spielspaß (das ist ja der Sinn des Ganzen), schaltet aber eigene Geschmäcker zu Gunsten objektiver Maßstäbe aus. So kann dir ein Christian Burtchen erklären, warum er Alarmstufe Rot 3 eben eine 79 und keine 80 gab. Ich persönlich fand zum Beispiel Prince of Persia beszaubernd, eine meiner schönsten Spielerfahrungen 2008 - trotzdem würde ich aufgrund klar definierbarer Schwächen sagen, das ist 80 im eher unteren mittleren Bereich, und damit genau das, was Felix Schütz damals beim Test gegeben hat.
Oder Guitar Hero 3 - ein absolutes Fest für mich, ich liebe Guitar Hero. Trotzdem muss ich dessen Schwächen anerkennen und dann feststellen, das man dafür keine 90 geben kann - was Kollege Horn damals auch tat.