AW: Entwickler kritisiert Spielepresse und bezeichnet das vorherrschende Prozentsystem als "lächerlich"
Ob ein Spiel jetzt 81% oder 89% bekommt mag zwar eine klarere Einordnung als 84% zu 85% sein, aber der Herr in dem Interview spircht da ja einen Punkt aus der Sicht der Puplisher beziehungsweise vielmehr Entwickler an.
Zuerst mal - 81% könnte man genauso gut mit einer 8 representieren und 89% mit einer 9.
Nun ist es so das ein Puplisher sämtliche Wertungen der Fachpresse nimmt und daraus den Schnitt berechnet. Würde er aus zwanzig 8er Wertung und zwanzig 9er Wertungen den Schnitt berechnen kommt er natürlich auf eine 8,5. Nimmt er aber nun 40 Wertungen die sich alle im Bereich von 80% und 90% bewegen und berechnet den Schnitt wäre es möglich das sich eine durchschnittliche Wertung von 88% ergibt. Was wiederum subjektiv eine 9 wäre und keine 8.
Und wenn ich Paul Wedgwood richtig verstanden habe prangert er in erster Linie an, das manche Entwicklerstudios dazu neigen beispielsweise mehr Zeit in Grafik zu investieren als in die Spielmechanik oder Inhalt. Wohlwissend das einige "Tester" mit einem teilweise sehr komplexen vorgegebenen Punkte und Bewertungsystem arbeiten müssen. Wenn man also nur lange genug die Oberfläche poliert hat man schonmal viele Punkte in der Kategorie "Grafik"/"Sound" usw. und kann davon ausgehen das ein Spiel wenigstens gut weg kommt bei der Fachpresse und der Puplisher mit diesem Entwickler "zufrieden" ist.
Paul Wedgwood spricht es ja auch ganz direkt an
"...Entwickler..., die versuchen müssen, die Kriterien zu identifizieren, die zu einem bestimmten Punktzuwachs oder Abzug führen..."
Zusammengefasst kann man also sagen ein Prozentesystem verleitet zur Jagd nach jedem einzelnen Punkt, indem man an falschen Stellen diese Punkte sammelt.
Im konkreten Beispiel, anstatt eine 8 zu erhalten wäre es einem Spiel möglich innerhalb eines so genormten Wertungsystem allein durch "guten Sound" auf 87% zu kommen.
Der springende Punkt ist, wenn dies 40 mal passiert ergibt sich ein ganz anderer Eindruck als würde man 40 mal auf diese Bonuspünktchen verzichten.
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Mich persönlich stört das klassiche Prozentesystem aus Gründen die hier größtenteils schon genannt wurden schon lange.
Mittlerweile lebe ich gut mit dem "kaufen"
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"nicht kaufen"
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oder "ausleihen" System das vorzugsweise internet-podcasts verwenden. Das funktioniert natürlich nur indem ich im nachhinein noch über die genaueren Wertungen verschiedener Internetseiten fliege.
Aber generell hab ich nie darauf geachtet ob es nun eine 87%er oder 77%er in den Augen eines Redakteurs ist.
Mir geht es auch solangsam auf die nerven das immer mehr und mehr Spiele die eine inhaltliche Nullnummer sind oder ganz einfach keinen Spass machen noch gute Wertungen bekommen nur weil sie toll aussehn. Das ist zwar letztendlich ein anderes Thema - der Gewichtung aller Kategorien, aber ist vielleicht auch auf dieses festgefahrene klassische System zurrück zu führen. (siehe Zitat oben)
Eine Wertung von 1 bis 10 Punkten halte ich für sinnvoller, eine Spanne von 1-5 wäre mir zu wenig.