Auf der einen Seite verstehe ich es voll und ganz, wo die Problematik in dieser Sache liegt, auf der anderen Seite denke ich mir auch:
Wie stellt ihr euch das bitte vor?
Fallbeispiel
*:
Publisher/Developer A:
ca. 250 Mitarbeiter
- 30 Coder
- 30 Texture artists
- 30 3D artists
- 30 Animation artists
- 5 Sound artists
- 125 Mitarbeiter in allen anderen Bereichen(Marketing, Bürokräfte etc.)
- ca. 40000€ Durchscnittliches Einkommen pro Jahr pro Mitarbeiter
Entwickelt wird:
Spiel XYZ
- AAA-Titel
- 30 Millionen € Budget
- 2,5 Jahre Entwicklungsplanzeit laut
Folgendes Event tritt ein:
Die Hauptaufgaben im bereich "Coding" sind nach 2,2 Jahren abgeschlossen, Bugfixes werden ab jetzt in Angriff genommen, effektiv arbeiten kann aber nur das halbe Coder Team.
Alle Grafikarbeit(Texturen, 3D models, Animationen) wird bereits nach 1,9 Jahren komplett fertig gestellt.
Ab 0,6 Jahre vor Abschluss werden (theoretisch) weder Texture artists, noch 3D artists geschweige denn Animation artists gebraucht.
Das sind ca. 2,28 Millionen € Gehälter in dem Zeitraum. Dazu kommen dann noch die 15 Coder Gehälter für 0,3 Jahre (180.000€).
2,46 Millionen € Gehälter, die einfach so verbrannt werden würden, wenn mann diese 110 Arbeitnehmer weiterbeschäftigen würde.
Alternative A:
Alle rauswerfen.
Pro:
- Massiv gehälter eingespart
Contra:
- Talente gehen verloren(und wechseln evtl in andere Firmen)
- Stimmung im Team kippt
- Das nächste Projekt braucht evtl wieder die alte Mannstärke
- Teure Einarbeitungszeit für Neulinge
Alternative B:
Alle weiterbeschäftigen und an weiterem Content für das Spiel arbeiten lassen.
Pro:
- Kein "Bäumchen wechsel dich" im Büro
- Einnahmen können mit Zusatzinhalten gesteigert werden
- Keine Rauswürfe
Contra:
- Eventuelle Grundlagen für den DLC sind schon auf der Release Disk
- Leute in Foren heulen rum
- Leute im Internet heulen rum
Ein wenig wirtschaftlicheres Denken kann man ja wohl von allen mit gesundem Menschenverstand erwarten, oder sehe ich das falsch?
*Anmerkung: Alle Zahlen sind frei erfunden, versuchen aber dennoch einigermaßen realistische Werte zu vermitteln.