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EA entfernt russische Teams aus FIFA 22 und EA-Sports-Titeln

Die Mittel, mit denen auf einen Krieg reagiert wird, sind eben oft nicht "gerechter" als der Krieg selbst.

Es geht dabei auch nicht darum, gerecht oder gar Vorbild zu sein, sondern ein Ziel zu erreichen, in diesem Falle das Ziel, den Druck auf Putin zu erhöhen, der aus der Bevölkerung kommt. Und das ist umso wichtiger, weil jeder weiß, dass Putin von außen nicht gestopppt werden kann, sondern nur von seinen eigenen Generälen und/oder seinem eigenen Volk. Und wenn man denen Gründe dafür liefern will, dann umfasst das nun mal Maßnahmen, unter denen immer auch "Unschuldige" leiden. Genau so wie Putin tote Zivilisten anscheinend für ein legitimes Mittel hält, den Krieg schnell zu beenden. Nur sterben dabei eben Menschen, die im Regelfall genau so unschuldig sind wie der arme Russe, dessen hartes Schicksal jetzt (unter anderem) darin besteht, bei FIFA sein Lieblingsteam nicht mehr spielen zu können.

Die massiven Sanktionen treffen ja ebenfalls alle friedlichen Russen, die niemals Krieg wollten, aber was sollen denn bitte die Alternativen sein?

Im Übrigen stellt sich die Frage, ob ein Volk sich seiner Verantwortung für das Handeln der eigenen Regierung einfach durch den Hinweis darauf entledigen kann, dass man nun mal in einer Diktatur und nicht in einer Demokratie lebe. Wir Deutsche trugen damals ja kollektiv auch Mitverantwortung für das, was nach 1933 geschah. Da konnten wir ja damals (ebenso wenig wie heute) auch nicht einfach sagen "Naja, ist halt 'ne Diktatur. Da machste halt nichts." Doch, natürlich machst du! Und es gab damals ja auch ein paar Mutige, die tatsächlich aktiv Widerstand geleistet haben. Genau so, wie es diese mutigen Menschen heute in Russland gibt, die offen gegen den Krieg demonstrieren. Dass nur die wenigsten den Mut dazu haben - und ich will überhaupt nicht bestreiten, dass ich selber den Mut damals wahrscheinlich auch nicht besessen hätte - ändert aber nichts daran, dass alle, die ihn nicht haben, sich mitschuldig machen, wenn sie Dinge einfach geschehen lassen. Von daher würde ich das Bild des per se unschuldigen Russen doch ein wenig relativieren wollen. Würde Deutschland grundlos einen Krieg vom Zaun brechen, dann hätte sich auch absolut jeder, der nichts aktiv dagegen unternimmt, sämtliche Sanktionen und Maßnahmen, die ihn persönlich treffen, redlich verdient.
 
Vielleicht wäre es ja besser gewesen, die Teams nicht zu entfernen, dafür aber jedes Team und jeden Spieler besonders zu kennzeichnen:
  • Jedes Team zusätzlich beschriften mit: Dieses Team gehört zu einem Land welches einen ungerechten Krieg gegen ein souveränes Land führt. Эта команда принадлежит стране, ведущей несправедливую войну против суверенной страны.
  • Jedem Spieler auf's T-Shirt: Dieser Spieler stammt aus einem Land welches einen ungerechten Krieg gegen ein souveränes Land führt. Этот игрок родом из страны, которая ведет несправедливую войну против суверенной страны.
Die Wirkung wäre dann eine andere gewesen: Statt sich (als Russe) zu fragen, warum denn nun die eigenen Teams verschwunden sind (und darauf die Antwort des russischen Propaganda-Apparates zu erhalten: Weil der imperialistische Westen dich hasst), wäre FIFA 22 aus den Regalen und Onlineshops in Russland entfern worden - was dann zur Frage (der russischen Spieler) geführt hätte, warum dies geschehen ist - worauf der russische Propaganda-Apparat nur antworten kann: Weil der imperialistische Westen Lügen über uns verbreitet (weil er dich hasst).

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Schon mal über den Tellerrand hinaus geschaut? Es geht ja wohl um etwas mehr als nur ein Spiel.
Für so einen Krümel lohnt ein Teller wirklich nicht. Vielleicht umgekehrt, wie ist's mit Relation?

Unsere Personaler sind am Rotieren, weil sie einen russischen Kollegen bei der Umsiedlung unterstützen. Besser gestern als heute. Und wir fiebern alle mit.
Ähnlich mit den besten Freunden meines Bekannten. Die arbeiten schon länger Remote und hatten es nicht eilig; aber jetzt geht denen der Arsch auf Grundeis. Nur noch raus aus diesem Irrsinn.

In dem Punkt gebe ich dir Recht, es geht um deutlich mehr als ein Spiel. :|
 
Ich befürchte, dass das alles mal ein riesiges Eigentor wird. Weil sowas auch in die Karten eines Diktators spielen kann. Da kann er nämlich erst recht die Geige spielen und das Lied davon singen, dass die Russen im Westen benachteiligt und diskriminiert würden. Da kann er sagen: "Seht her ihr Russen, was die da im Westen mit euch machen, die behandeln euch wie dreck, wollt ihr euch das gefallen lassen?"

Auf ähnliche Art macht es auch der IS im nahen Osten und rekrutiert damit auch Leute.

Man muss bei sowas sehr vorsichtig sein, sonst wird es irgendwann zum Bumerang.
 
Russland führt gerade einen unprovozierten Angriffskrieg durch.
Die geballte Reaktion darauf ist beeindruckend. Konzerne schreiben Milliardenwerte ab und geben ihre Werke oder Ölfelder auf. Ich denke, das fällt ein bisschen mehr in's Gewicht, als ein paar Pixel die entfernt wurden. :B

Ich befürchte, dass das alles mal ein riesiges Eigentor wird. Weil sowas auch in die Karten eines Diktators spielen kann. Da kann er nämlich erst recht die Geige spielen und das Lied davon singen, dass die Russen im Westen benachteiligt und diskriminiert würden.
Aber das passiert doch sowieso. Egal ob an einem Haar herbeigezogen oder gespalten. Jedes Fünkchen vermeintlicher Wahrheit wird schon jetzt genau dafür genutzt.
Vorauseilender Gehorsam, weil sonst wird Onkel Putin noch wütender?

Auf ähnliche Art macht es auch der IS im nahen Osten und rekrutiert damit auch Leute.
Wir reden über Russland. Im Moment liegt die Nadel nahe der Zwangsrekrutierung. Fanatischer Zulauf zur Armee ist am anderen Ende der Skala. ;)
 
Ich befürchte, dass das alles mal ein riesiges Eigentor wird. Weil sowas auch in die Karten eines Diktators spielen kann. Da kann er nämlich erst recht die Geige spielen und das Lied davon singen, dass die Russen im Westen benachteiligt und diskriminiert würden.
Dieses Narrativ bedient und schürt Putin sowieso schon seit mindestens zehn Jahren. Davon wird man ihn also nicht abbringen, wenn man jetzt weg guckt. Im Gegenteil, Appeasement-Politik hat schon ein mal nicht funktioniert.
 
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