Ihr werft da oft zu viele unterschiedliche Dinge in einen Topf. Teilweise kommt ihr mit F2P Spielen an (Hearthstone) oder vergleicht Lootboxen mit einem Auktionshaus. Nochmal, das AH war nicht schön, ich als Spieler konnte dort trotzdem Gegenstände zu Geld machen und wusste auch, wenn ich etwas gekauft habe, was ich dafür bekomme. Das ist doch ein erheblicher Unterschied zu Lootboxen. F2P Spiele müssen sich auch irgendwie finanzieren, die einen machen es besser, die anderen driften eben komplett in P2W ab.
Sehe ich ganz anders, wenn es um Mikrotransaktionen geht, dann gehört das alles zur Diskussion dazu.
Hearthstone und andere Spiele sind F2P, schön und gut. Aber rechtfertigt das, dass man nicht an irgendeinem Punkt sagen kann, ich stecke jetzt 50, 100 oder 200€ rein und habe dann alle aktuellen Karten, Champions, oder was auch immer? Tatsächlich müsste man dafür über 4000€ ausgeben. Muss man diesen apokalyptischen Betrag nicht auch mal hinterfragen?
Müssen in einem Spiel wirklich Items für echtes Geld gehandelt werden können? Und wenn ja, muss der Publisher dann daran auch noch massiv mitverdienen? Und muss für dieses Szenario dann auch noch der Spielspaß beschnitten werden? Hätte man die Fragen nicht stellen müssen?
Blizzard ist bestimmt nicht unschuldig an der Entwicklung von Mikrotransaktionen und sind bestimmt die Letzten, die sich über andere Hersteller lustig machen sollten, trotzdem könnt ihr nicht alles in einen Topf werfen. Overwatch bietet kosmetische Items, so wie CS:GO auch. Finde ich auch nicht schön, tangiert mich aber überhaupt nicht. Wenn jemand meint 1000€ für virtuelle Kleidung ausgeben zu müssen, ist das sein Problem. Wenn die Community meint rund um CS:GO Skins einen Glücksspielapparat aufzubauen, ist das ihr Problem.
Stimmt, in Overwatch sind die Items nur kosmetisch, zum Glück, aber...
Ein reines Mutliplayerspiel, zum Vollpreis... braucht das wirklich noch Mikrotransaktionen?
Hätte es nicht gereicht, die Lootboxen als Belohnung Ingame zu bekommen?
Hätte man die Skins nicht auch direkt für Geld verkaufen können, damit wenigstens der Zufallsfaktor Lootbox weg ist? Nein, den hat man natürlich aus Profitgründen mitgenommen, ist das ok?
Und nochmal... ein reines Multiplayerspiel, zum Vollpreis, mit Mikrotransaktionen die auf Zufall basieren... dieses Spiel wird zum Spiel das Jahres... was sendet das wohl für ein Signal an die Publisher?
Das muss alles genau so hinterfragt werden, da gebe ich euch schon recht aber es ist noch ein gewaltiger Schritt in die falsche Richtung, in einem Vollpreisspiel, dessen Hauptaugenmerk auf einem PVP Multiplayerpart liegt, das komplette Fortschrittsystem auf Lootboxen auszurichten und das noch als 100%iges P2W Modell. Seht ihr jetzt evtl. den Unterschied, den alle anderen darin sehen?
Den Unterschied sehe ich und es ist auch völlig klar, dass EA mit BF2 völlig übertrieben hat. Mein Problem damit ist, ich sehe jetzt nur einen riesen Shitstorm gegen EA und BF2. Das ist toll, bringt super Klicks und jeder fühlt sich wie Robin Hood... aber sonst?
Ich merke nichts davon, dass sich bei Spielern oder Spielemedien irgendwas tut... selbst hinterfrägt sich leider niemand gern. Also reagieren sich jetzt alle an EA ein bisschen ab und alles geht weiter wie bisher.
Wenn man so stumpf an die Sache ran geht, dann kann man es auch gleich bleiben lassen. Die Grenze was ok ist und was nicht zieht sowieso jeder woanders. Nur, wer jahrelang zuschaut, der braucht sich auch jetzt nicht über Leute aufregen, die mit dem BF2 System leben können, es sich kaufen und daran Spaß haben.