Goddess am 22.09.2008 07:53 schrieb:
Es spielt keine Rolle, ob Ascaron in zwei Jahren einfach untergeht, die Server können trotz allem weiter laufen. Denn die stehen nicht bei Ascaron, sondern bei Sony in Salzburg, die das ganze DRM Managen. Wenn es Probleme mit dem DRM gibt, dann muss Sony angerufen werden, und das kostet Geld.
Und warum sollte Sony die Server so ohne Weiteres weiterlaufen lassen, wenn daraus kein Gewinn mehr entstehen kann da der betreffende Dienstleistungspartner bankrott ist? Ich denke mal, dass in der Hinsicht ein Dienstleistungsvertrag besteht welcher monatliche oder sogar wöchentliche Zahlungen an Sony beinhaltet um die DRM-Server am laufen zu halten.
Die Details sind prinzipiell aber zweitranging. Das Hauptproblem an der Geschichte ist, dass es de facto von der Willkür zweier Konzerne abhängt, ob der Kunde seinen Teil des Kaufvertrages einhalten
darf.
Mir ist völlig bewußt, dass der folgende Vergleich mehr als hinkt, aber man stelle sich vor, dass man vor jeder Fahrt mit einem Leihwagen erstmal bei der Autovermietung anrufen müsste um nachzufragen, ob man denn auch jetzt mit dem Fahrzeug fahren dürfe. Wäre da auch jeder davon begeistert? Ich meine, die Autovermietung will ja nur sichergehen, dass man nichts Illegales mit dem Fahrzeug macht... also quasi den Kunden schützen will.
Luccah am 26.09.2008 11:08 schrieb:
Ich versteh das Gejanke um die Kopierschutzdinger nicht..irgendwie müssen die sich ja schützen.
Da gibt es nur leider ein kleines Problem, welches ich schon in einem anderen Thread erwähnt habe: in dem Moment in dem ein Programm auf dem Rechner des Kunden installiert ist, hat der Entwickler/Publisher
keine Kontrolle mehr darüber, was mit diesem Programm geschieht.
Daher ist jede Art von Kopierschutz von vornherein zum Scheitern verurteilt, da "fehlerhaft by Design". Theoretisch könnte ich, wenn ich Zeit und Muse hätte, von jedem Programm den gesamten Sourcecode rekonstruieren ohne dass der Entwickler/Publisher irgendetwas dagegen tun könnte (Reverse Engineering auf Assemblerebene).
Luccah am 26.09.2008 11:08 schrieb:
Schliesslich gehen die Firmen gerade wegen nicht ausreichenden Kopierschutzmassnahmen kaputt-sihe Iron Lore
Reine Spekulation. Da es keinen bewiesenen Zusammenhang zwischen illegalen Kopien und Umsatzeinbußen gibt (nicht jede Kopie entspricht einem entgangenen Kauf) ist dieses Argument mehr als wacklig.
Und Iron Lore Entertainment (ILE) betreffend: die Gründe für die Schließung des Studios sind afaik der Öffentlichkeit unbekannt. Von offizieller Stelle hieß es nur "mehrere unzusammenhängende Ereignisse welche verhindert haben, dass wir [iLE] unser nächstes Projekt sicher finanzieren konnten" haben zur Schließung geführt.
Das können also genausogut schlechte Verhandlungen mit THQ oder anderen potenziellen Kreditgebern gewesen sein, vielleicht weil dieses "nächste Projekt" zu radikal (im kreativen Sinne) war, und deswegen kein Publisher einen Absatzmarkt dafür gesehen hat.
Aber wie schon erwähnt, alles reine Spekulation, da die genauen Gründe nie an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Luccah am 26.09.2008 11:08 schrieb:
ua.z.B. bei Bioshock..da wurde nach einem guten halben jahr die Aktiviering abgestellt. Es soll ja im Prinzip auch verhindert werden, das kurz nach Realease (dann wenn das Game noch warm ist) es nicht zu Raubkopien au masse kommt..und entsprechenden downloads..
Und das hat bei Spore ja hervorragend funktioniert...
Luccah am 26.09.2008 11:08 schrieb:
und zur Zurücknahme der Aktivierung : es wird sicvh sicher immer einer finden, der dann noch nen Patch rausbringt. meistens gehen ja die Devs kaputt..dann sind eben die Publisher in der Pflicht.
So, sicher? Nur mal so als Denkanstoß: als Flagship Studios (FSS) pleite ging haben die ein paar Tage später sofort Mythos eingestellt, sowohl die Gameserver als auch die Foren. Begründung: Durch Verträge ist das Eigentum an Mythos an eine andere Firma gegangen, und deswegen
durften die Leute von FSS nichts mehr daran machen, selbst wenn sie
wollten.
Und diese Situation hat man prinzipiell immer wenn ein Entwicklerstudio den Bach runter geht, dass die Rechte an dem entsprechenden Spiel bei irgendjemandem landen (und solche Rechte werden sehr gern als Kreditsicherheiten gegeben, siehe am Beispiel FSS und Hellgate London und Mythos).
Die Frage ist in dem Fall eher, ob dafür ein No-Activation Patch entwickelt und veröffentlicht werden
darf, oder ob nach 6 oder 9 Monaten die ganze Geschichte geklärt ist und das entsprechende Spiel von einem anderen Entwicklerteam betreut/gepflegt werden kann oder ob es einfach eingemottet wird ohne dass noch eine Zeile Code dafür geschrieben wird. Und in dem Fall sind die ehrlichen Käufer dann ziemlich angearscht...