plutonium67 am 01.05.2007 11:29 schrieb:
Naja, Realismus darf man bei keinem Ballerpsiel erwarten, sonst geht ein Spiel im Schnitt ja nur 3 Minuten bis zum ersten Ableben.
Bei Far Cry hat's ja auch geklappt. Nicht unbedingt realistisch, aber dank KI und den Arealen hatte man zumindest etwas Respekt vor den Gegnern (meine jetzt die Söldner, nicht die Ü-Eiermutanten), gerade weil man dort recht oft gestorben ist, weil man einen Sniper übersehen hat, oder sich 2 Soldaten von hinten angeschlichen haben. Bei CoD dominierte bei mir stets der Eindruck, dass man eigentlich gegen keine Gegner kämpft, sondern nur gegen dumme Idioten Och, 4 normale Landser auf 6 Uhr. Och, 10 Flaghelfer bei 9 Uhr. Och, 1 Offizier und 2 ganze SS-Panzerdivisionen bei 2 Uhr. Zack, zack, zack. Alle platt. Würde CoD in die Richtung von Far Cry gehen, also große Areale mit brauchbarer KI und "glaubwürdigen" Gegnermengen garnieren, dann würde die Serie zumindest endlich mal Sinn machen. Bis jetzt läuft man nur in sehr limitierten kleinen Leveln rum, die alle vollgekleistert sind mit Triggern und wo an jeder Ecke 25 motivierte "Krauts" warten. Das ganze Feeling war mir da einfach zu dümmlich. 1 Spieler und 10 dumme KI-Freunde säubern problemlos 1 Dorf mit 50 verschanzten Nazis die über bessere Ausrüstung und bessere taktische Positionen verfügen als die "rushenden" Angreifer. *moep*
Das war mir einfach eine Spur zu weltfremd und zu arm. Ich erwarte ja keine ultrarealistischen Ballistikberechnungen oder akkurat simulierte Blutspritzer wenn ein 7.62mm Projektil einer MG42 menschliches Gewebe durchtrennt, aber zumindest von der Balance bezogen auf die Faktoren "Gegner" vs. "Spieler" hätte man sich *etwas* an realistischen Szenarien orientieren können.
Mich haut der CoD4-Trailer auch nicht vom Hocker, aber an dieser Stelle möchte ich doch CoD2 verteidigen: Stimmig waren die Maps auf alle Fälle, die nahmen mich gefangen.
Stimmig waren die, da stimme ich zu. Stimmig waren aber auch die Märchenwelten aus Serious Sam 2, trotzdem war das Spiel auf längere Zeit hin kein Knaller, sondern nur eine kleine dreckige Affäre unter dem Tisch: Wie auch CoD2. Primär kann ich nicht verstehen, wie ausgerechnet CoD2 10 Millionen Dollar in der Produktion gekostet haben soll, dann am Ende aber nur so ein Einheitsbrei raus gekommen ist.
Zeig mir mal bitte einen "realistischen" Shooter.
Shooter müssen imho nicht realistisch sein, sondern nur glaubwürdig. Wie eben oben bei Far Cry geschildert oder halt bei Delta Force 1 / Brothers in Arms. Bereits durch überlegtes Gegnerplacement, eine entsprechende Ausrichtung des Schwierigkeitsgrades, und Verzicht auf endlose Horden von Soldaten, könnte man ein natürlich glaubhaftes Ambiente schaffen. Realistische Shooter bezogen auf die wahre Mechanik gibt es imho auch gar nicht. Ein Armed Assault ist nicht viel realistischer als ein Delta Force 1, nur wird der Spieler eben mit einer realistischen Menge an Gegnern versorgt, und Waffen verziehen stärker als bei CoD und Co. Realistisch ist das Spiel deshalb trotzdem nicht, nur eben glaubhafter. Wobei ein CoD nicht ein ArmA oder OFP-Klon werden soll, sondern sich nur an der Präsentation ein Beispiel nehmen darf.
Der Realismus darf in einem Spiel immer nur so weit gehen, wie die Mehrheit der Gamer zu tragen bereit ist. Und das ist generell sehr wenig Realismus.
Ganz meine Meinung. Aber dies muss ja überlegtes Gegnerplacement und "nachvollziehbare" Kämpfe nicht kategorisch ausschließen. Ich hoffe bei CoD4 wird dies mal berücksichtigt.
Regards, eX!