Warum ist es ok, James Bond in neuen Autos und modernen Settings zu zeigen aber die Figur nicht?
Weil eine gewisse "Dehnung" der Realität noch Kontinuität beinhaltet, eine plötzliche Änderung der Hautfarbe aber nicht mehr. Es sei denn, "James Bond" sei eben nur ein Tarnname, der von verschiedenen Männern angenommen wird. Dann muß das aber auch im Film so erklärt werden.
(Wie sinnvoll es aus Agentursicht ist, extra einen Tarnnamen ins Leben zu rufen, um dann mit einer schwarzen Besetzung die Wirkung desselben wieder zunichte zu machen, lass ich an dieser Stelle mal dahin gestellt.)
Natürlich kann der "Dr- No" Bond nicht mehr der heute aktuelle Bond sein, wenn man den natürlichen Alterungsprozeß berücksichtigt. Aber diese letztendlich lediglich zeitliche Dehnung halte ich durchaus für azeptabel. Aber wenn Bond tatsächlich inUniverse immer derselbe Mann sein soll, dann darf man nicht einfach mal so die Hautfarbe ändern.
Wenn man das Setting nicht ändern darf ist irgendwann jede Geschichte tot.
Was einen ja nicht daran hindert, neue Geschichten zu erzählen - von Batgirl, Megaman, Captain Europe, Agent 008, Sherlock's Nichte oder den drei Technik Nerds aus Akte X.
Letzteres gab's übrigens kurz als Serie. Sowas nennt man dann Spin-off.
Wenn man beispielsweise gut zehn Jahre später eine Geschichte über ein den Weltraum erforschendes Raumschiff weiter erzählen will, kann man problemlos einfach eine neue Crew und eine neues Schiff nehmen, anstatt erklären zu wollen, wieso der Captain plötzlich eine Glatze (OK, das wäre noch nachzuvollziehen
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) und der erste Offizier plötzlich keine spitzen Ohren mehr, dafür aber einen Vollbart hat.
Ein Kinorelease des Originals würde heutzutage unterirdischst floppen. Egal was bei IMDB steht.
Der Trend geht ja eh Richtung Heimkino. Und logisch, daß Psycho Fans den Film eh schon zuhause haben und nicht dafür ins Kino gehen.
Was interessiert Investoren und Zuschauer ein Hit von gestern?
Was Investoren interessiert, könnte mir egaler nicht sein. Auch ob ein Film ein "Hit" war, interessiert mich recht wenig.
Mich als Zuschauer interessieren Machart, Geschichte, Schauspielerische Leistung, künstlerische und technische Ideen und Leistungen etc.
Am Wochenende hatte ich zum Beispiel
Die Stadt der verlorenen Kinder und
Night on Earth gesehen - 2 Filme aus den 90ern des letzten Jahrhunderts
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In dem einen Film wird ein surrealistisches Märchen mit erleuchteten "Borgs", wissenschaftlichen Gen Experimenten und eben titelgebenden verschwundenen Kindern in einer verrostenden Hafenstadt erzählt, der andere handelt von einer Handvoll Taxifahrten innerhalb der selben 20 Minuten rund um die Welt.
Und das würde heute jemand ins Kino locken? Im Vergleich zu Gravity oder Interstellar?
Was weiß ich? bin ich Besucherzahlen Wahrsager?
Man ändert einfach keine Klassiker. Nehm das 007 weg und alles andere auf das sich die das 007 Universum bezog und er kann gern ein Transexueller Schwarzer sein der bei Vollmond zum Banjo spielenden Werwolf wird.
This.
Einfach John Pond, Agent #008 erfinden und los geht's.
Genauso bei der dunklen turm verfilmung - da wurde erklärt das der film in einer alternativen realität spielt und deshalb ist roland schwarz - ...
WTF?
Also eine dermaßen billige Ausrede hab ich ja noch nie gehört. Obwohl: doch - ich hab ja WoW: WoD gespielt.
Dann kann man ja direkt sagen: komm, wir verfilmen jetzt mal
Herr der Ringe, aber "das spielt in einer Parallelwelt"
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, daher verläuft das folgendermaßen:
Frodo muß den Ring - der allerdings jetzt ein goldener Lutschkiesel ist, bei dessen Benutzungen alles in einem verzerrten grünlichen Ton dargestellt wird - er muß den Ring also zum Schicksalsberg bringen. Als er auf dem Weg dorthin mit einer Morgulklinge von Elrond angestochen wird, lernt er die Fähigkeit, in eine Parallelwelt zu gehen. Dort kann er aus einem Adler einen Hubschrauber machen und so Arwen retten, die von der Wetterspitze fällt. Gondor sieht übrigens aus wie New York - das war billiger als Kulisse
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weiter im Text: Auf seiner Reise trifft Frodo dann auf Eowynn, die eine rebellische Kämpferin ist und ebenfalls die Parallelwelt besuchen kann, da auch sie von einer Morgulklinge verletzt wurde. Die beiden verlieben sich und heiraten in einer wilden Tanzorgie in den Höhlen bei Helm's Klamm. Der Meister-Ingenieur Saruman hat inzwischen eine Roboter Armee aufgestellt, die bei ihrer Zerstörung die Wortmeldung "I'll be back" von sich geben und greift damit Helm's Klamm an, um die Augen des Orakels der Höhlen zu erhalten, denn mit diesen kann man die Lottozahlen der nächsten Woche vorhersagen. Klappt aber nicht, da Frodo mit der Macht des Lutschkiesels eine Armee aus Untoten aus den Bergen herbei ruft, die die Roboterarmee hinwegfegen. Also weiter zum Schicksalsberg, der jetzt nach Gondor verlegt wurde, um die Anzahl an Sets aus Kostengründen zu reduzieren und daher in einem Hochhaus in der 13. Etage untergebracht ist. Die Lava wird dabei durch einen billigen CGI Effekt als eine "Tür aus Gold" dargestellt, die beim Öffnen schmilzt. Frodo geht also durch die Tür und erfährt dort von einem der "Konstrukteure" der Parallelwelt, welche Tür der Ausgang ist. Allerdings soll er dafür den Lutschkiesel da lassen. Frodo sagt "Bullshit!" und nimmt einen alternativen Ausgang, was den Konstrukteur so verärgert, daß er die ganze Etage sprengt. Seitdem hat das Haus keine 13. Etage mehr und alle Bewohner sind glücklich. Aber da ist ja noch der Lutschkiesel, der zerstört werden muß, weil ... nun, weil ... weil eine Zigeunerin ihn verflucht hat, da sie 30 Jahre in einem Haus über einem Indianerfriedhof übernachten mußte. So.
Neo Frodo stellt in einer Abfolge an Ereignissen, die viel zu komplex sind, um von einem menschlichen Gehirn nachvollzogen, geschweige denn, hier beschrieben zu werden (man denke an Filme von David Lynch) fest, daß die Welt eine Illusion ist und man nur durch den Biss einer riesigen uralten Monsterspinne alle aus dieser Illusion befreien kann - und so klettert er in die Berge, läßt sich von der Spinne beißen und blendet sie dann mit dem Licht des Lutschkiesels. Zapp: findet er sich in einem klinisch kalt beleuchteten futuristischen Raum in einem Bett liegend wieder und sieht sich selbst beim Altern zu, bis die ihn observierende Computereinheit JCN (gesprochen: Jason) durch sein stetiges Verrotten gelangweilt ist und die Luftzufuhr abschaltet.
Mit dem letzten Atemzug kann Frodo gerade noch sagen: "I'll be back" ...
Praktisch, diese "Parallelwelt" Deklaration.
Was genau stört dich denn daran, dass er schwarz sein könnte? Am Charakter des 007 ändert sich dadurch überhaupt nichts.
Aber an der Kontinuität. Wenn ich eine filmübergreifende Geschichte erzähle und damit anfange, das ein weißer Geheimagent die Bösen bekämpft, kann ich nicht einfach im nächsten Kapitel einen *** oder Chinesen daraus machen.
Es gibt ja immer die Möglichkeit, statt "Dracula" einfach "Blackula" zu drehen. Kontinuität gewahrt, da anderer Charakter.
Wie der Agent genau aussieht, war für die Marke hingegen noch nie wichtig, solange der Schauspieler (im Kontext der Zeit) nur gut aussieht und anziehend auf Frauen wirkt. Man nimmt also überhaupt nichts weg, wenn 007 schwarz ist, denn die Hautfarbe ist für den Charakter der Filme schlicht irrelevant.
a) Die Hautfarbe wurde vom Autor vorgegeben
b) Kontinuität
c) Agent 008