• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Die "Feinheiten" von Hartz IV werden immer neckischer...

Dexter am 28.07.2004 13:19 schrieb:
Herr-Sengele am 28.07.2004 13:06 schrieb:
afaik bezogen sich die 345€ auf den Unterhalt und nicht auf das Einkommen des Vaters. Weiterhin ist nicht überall der ÖPNV so schlecht ausgebaut wie auf dem Land. Ich wage mal zu behaupten dass wenn hier in Köln die Arbeitgeber Leute nur einstellen wenn sie ein Auto besitzen hätten wir hier eine drastisch hohe Arbeitslosenquote (Ebenso in Berlin, München...)
Wer hat was von 2. Wohnung gesagt?
Von daher...

ich habe außerhalb geschrieben und nicht in der Großstadt

du hast was von Umzug geschrieben, also aus der Alten raus und in eine Neue rein (neue Stadt) machen bei mir 2 Wohnungen, da man ja die Alte je nachdem wie lange man drin gewohnt hat paar Monate (meist 3) weiter bezahlen und für die Neue im Normalfall Kaution und eventuell Provision bezahlen muss, was ja mit ALG2 unmöglich ist

Bemäß dem Fall du bekämst "ausserhalb" eine Wohnung, so impliziert dass ausserhalb eben meistens den Umzug in eine größere Stadt wo der ÖPNV halt vorhanden ist. Selbst wenn du irgendwo anders auf dem Land eine Arbeit fändest, so sollte es entweder dort auch eine Wohnung im jeweiligen Dorf respektive Kleinstadt geben, du machst di Unbequemlichkeit des ÖPNV auf dem Land kurzzeitig mit oder schwingst dich mal aufs Rad. Das ist doch genau diese fehlende soziale Mobilität die ich eingangs erwähnte!
Und das mit den 3 Monatsmieten bzw. Provision willst du jetzt nicht ernsthaft als Argument vorbringen? Du wirst ja wohl nicht umziehen ohne den Job zu haben? Ergo ist das Geld ja wieder vorhanden.

gruß,
 
satchmo am 28.07.2004 13:26 schrieb:
@all:
bitte vergesst nicht, dass Hartz IV auch vorsieht, jegliche Altersvorsorge (außer Riesterrente) zu kündigen und sich den schlchten Rücklaufwert auszahlen zu lassen.
Autos und schon schuldenfreie Häuser oder Wohnungen müssen verkauft werden, die doch eine soziale Sicherheit gewähren, nicht angemessene Wohnungen müssen gekündigt werden.
ALGII Bezieher werden wunderschön einfach in sozial Schwache städtische Gegenden "deportiert".
Na Toll --> sage nicht nur ich, sondern auch durchweg sämtlich (konservative bis Linke) Medien in Deutschland --> die habe auch alle keine Ahnung, oder

Und das findest du jetzt sozial ungerecht? Ich finde es durchaus in Ordnung dass die eigenen Besitztümer veräussert werden müssen. Der sozialschwache ohne eigenes Eigentum soll also die gleiche Höhe bekommen wie der Hausbesitzer, muss aber noch Miete zahlen? Natürlich ist nicht schön sein mühsam erspartes herzugeben aber ein Haus hat mitunter einen Wert von 250tsd€, und damit kann Mensch durchaus lange leben!
Liegt vermutlich mal wieder daran, dass ich keine Wirtschaft studiert habe und es daher nicht kapiere. Ist Wachstum denn notwendig für einen Sozialstaat? Wird kein Profit mehr gemacht, wenn die Wirtschaft nicht wächst? Ich dachte, Profit entsteht auch bei stagnierender, nachhaltiger Wirtschaft, denn am Mehrwert der produzierten Waren ändert die fehlende Expansion ja nix, oder?

Die Überalterung der hiesigen Bevölkerung und die Verarmung der bevölkerungsexplodierenden 3. Welt können wir mal ausklammern, denn du hast ja geschrieben, dass es NIE wieder einen solchen Sozialstaat geben könne. Diese Phenomäne sind aber temporärer Natur.

Hmm,
Stillstand bedeutet Rückstand, ist so mit das erste was Mensch so in einer BWL- Vorlesung eingetrichter bekommt. Der Profit wird nicht sofort "weg" sein, aber dennoch sinken. Die Inflation wird sich ja wohl kaum daran aufhalten lassen dass das Wachstum mal weggegangen ist.

Welche Phänomene(! ;) ) meinst du?Auf welcher Basis soll ein solcher Staat denn wieder aufgebaut werden?

gruß,
 
satchmo am 28.07.2004 13:16 schrieb:
Zu Deiner Frage ob ich Sozialhilfe Empfänger bin: Nein, zum Glück nicht. Darf mich glücklich schätzen, ein freiberufliches Standbein zu haben. Dein Sarkasmuss und Zynismus jedoch beunruhigen mich.

Und mich beunruhigt, dass Du da irgendwo Sarkasmus oder Zynismus entdeckst.
Es war nämlich nicht sarkastisch oder zynisch gemeint, sondern ganz ernst:
Ich habe keine LUST mehr auf dieses Umverteilungssystem, in welchem die Fleissige von Faulen und deren Kindern ausgeplündert werden - anstatt dass die Reichen für die Armen zahlen müssen, so wie es moralisch richtig wäre.
Geld ist bei den Reichen nämlich mehr da als je zuvor.
Die erwerbstätige Schicht sollte nicht länger für die Armen aufkommen müssen - die reiche Schicht und die Wirtschaft sollte dazu herangezogen werden.

satchmo am 28.07.2004 13:16 schrieb:
Ich verstehe Deine Ausführungen beim besten Willen nicht!

Vielleicht denkst Du einfach zu kompliziert ...?

satchmo am 28.07.2004 13:16 schrieb:
Ich für meine Teil bin froh, wenn mit den von mir bezahlten Steuern, Menschen denen es nicht so gut geht wie mir, die vieleicht nicht so ein Glück oder Erfolg im Leben hatten, geholfen werden kann. Dieses kleine Stück an Vorraussicht, Rücksicht und sozialer Gerechtigkeit habe ich mir stets behalten können.

Mit der Einstellung bist Du aber alleine auf weiter Flur.
Alle Menschen die ich kenne, denken da anders.

Und ich glaube Dir ehrlich gesagt auch nicht.
Wenn Du mit dem, was Dir monatlich von Deinem Einkommen bleibt, mal wirklich streng haushalten müsstest, wird sich Dein Altruismus in Luft auflösen, vermute ich.
Da wärst Du dann sicher lieber "froh", wenn Du Deinem Kind eine neue Jeans kaufen kannst, anstatt dass das Sozialamt die gleiche Jeans einem Kind anderer Leute "bewilligt" - von Deinem Geld.

satchmo am 28.07.2004 13:16 schrieb:
Bevor Du auf der lobbylosen Seite der Erwerbslosen herumhackst würde ich mir mal die Seite der Industrie anschauen. Milliarden an Subventionen kassieren (siehe z.B. Infinion) und sich dann aus der Verantwortung für den Standort Deutschland nehmen.
Also bitte die Herren, bleibt auf der richtigen Seite....

Ja, sag ich doch.
Schröders Steuergeschenke an die Industrie seit 1998 zurücknehmen - und von dem Geld jedem Arbeitlosen ein "Gehalt" um die 1000€ im Monat auszahlen ... das wäre die beste Lösung von allen.
 
Herr-Sengele am 28.07.2004 13:38 schrieb:
Stillstand bedeutet Rückstand, ist so mit das erste was Mensch so in einer BWL- Vorlesung eingetrichter bekommt. Der Profit wird nicht sofort "weg" sein, aber dennoch sinken. Die Inflation wird sich ja wohl kaum daran aufhalten lassen dass das Wachstum mal weggegangen ist.
Sicherlich richtig. Aber dann würde dies ja nicht nur den Sozialstaat gefährden, sondern die Wirtschaft gesamt. Wenn fehlende Expansion (wegen Ressourcenknappheit und Globalisierung) zum Verschwinden der Profite führt, stirbte JEDE Firma. Da fällt mir ein: Die Profite sind derzeit so hoch wie nie. Komisch eigentlich.

Welche Phänomene(! ;) ) meinst du?Auf welcher Basis soll ein solcher Staat denn wieder aufgebaut werden?

Ich rede von den demografischen Veränderungen und den Auswirkungen der geöffneten Arbeits- und Produktionsmärkte. Unser Sozialstaat ist daran nicht angepasst. In anderen Ländern auch nicht. Viele haben nicht mal einen.

Sprich: Wenn die Lebensarbeitszeit entsprechend der gestiegenen Lebenserwartung angehoben wurde und außerdem entweder durch Zuwanderung oder durch Anreize zum Kinderkriegen die Vergreisung aufgehalten wurde UND außerdem der Rest der Welt auf unseren Stand gebracht wurde (so in etwa 1000 Jahren), dann könnte man doch auf dieser neuen Basis wieder einen Sozialstaat aufbauen, oder nicht? :]
 
Lieber Herr Sengele:
Ja, ich finde das sooo sozial Ungerecht, es bleibt zu bedenken, dass diese betroffenen Menschen, die ein schuldenfreies Haus besitzen über Jahrzehnte hinweg gearbeitet, Steuern und Sozialversicherungen bezahlt haben und auf einmal aus einer Wegrationalisierungsmaßnahme und für eine der unzähligen Geinnmaximierungen auf der Straße stehen (und keine Möglichkeiten auf Wiedereingliederung in das Berufsleben haben, da zu alt, zu Gesundheitsanfällig usw)!!!!
Das ist sozial weder gerechtfertigt, noch etisch in Ordnung!
Ich möchte darauf hinweisen, dass Daimler z.B. seit 1995 wegen Missmanagment (kauf von Chrysler, Missubishi und Toll Collect) 25% des Aktienwertes verlor, die Managergehälter in der gleichen Zeit um 192% gestiegen sind.
Wenn aus solchen Maßnahmen heraus Gewinnwarnungen entstehen, die nicht bedeuten, dass der KOnzern in die roten Zahlen abrutscht, kann das nicht das Porblem der Mitarbeiter sein. Die Makrtwirtschaft hat sich in seiner Ideologie einmal darauf verständigt (Anfänge der Industrialisierung), den AN zu schützen und für ihn Verantowrtung zu tragen.
Leider bezieht sich diese Verantwortung nur noch auch die Vorstandsebene.
Im Fall Daimler sei noch gesagt, dass das Missmanagement sogar zu allem Überfluss noch versichert ist!
Dies ist nur ein Beispiel, auch geschehen im ähnlichem Umfang bei Siemens, Bosch und Infinion....
 
Tom_Borovskis am 28.07.2004 13:39 schrieb:
Ich für meine Teil bin froh, wenn mit den von mir bezahlten Steuern, Menschen denen es nicht so gut geht wie mir, die vieleicht nicht so ein Glück oder Erfolg im Leben hatten, geholfen werden kann. Dieses kleine Stück an Vorraussicht, Rücksicht und sozialer Gerechtigkeit habe ich mir stets behalten können.

Mit der Einstellung bist Du aber alleine auf weiter Flur.
Alle Menschen die ich kenne, denken da anders.

Und ich glaube Dir ehrlich gesagt auch nicht.
Wenn Du mit dem, was Dir monatlich von Deinem Einkommen bleibt, mal wirklich streng haushalten müsstest, wird sich Dein Altruismus in Luft auflösen, vermute ich.
Da wärst Du dann sicher lieber "froh", wenn Du Deinem Kind eine neue Jeans kaufen kannst, anstatt dass das Sozialamt die gleiche Jeans einem Kind anderer Leute "bewilligt" - von Deinem Geld.
[/quote]


Oh nein, ich stehe da nicht alleine da. Gehe doch bitte mal in "echte" politische Foren, in denen Du das "Proletariat" sowie "Interlektuelle" hören (lesen) kannst!
z.B. spiegel.de, süddeutsche.de, faz usw.
Alles große Medienanstalten mit sehr vielen Menschen, die sich in Foren austauschen. Lies mal besvor Du glaubst, dass soziale Gerechtigkeit ein Luxus ist!
 
Tom_Borovskis am 28.07.2004 13:11 schrieb:
Der AG weiß WAS bitteschön?
Jetzt wird die Argumentation ja immer subtiler.

Das beschriebene Henne-Ei-Problem exisitiert nur in Deinem Kopf!

Ich habe im Laufe der Jahre schon mehrere junge Leute eingestellt, die vorher kein Auto und kein Geld hatten.
Ein Monat lang war es dann halt unbequem für denjenigen, aber schon vom ersten Gehalt kann man die Anzahlung für ein billiges, gebrauchtes Fahrzeug aufbringen.

Im Ernst:
es ist nur GUT, das genau diese Art von Erwartungshaltung durch "Hartz 4" mal wieder ein bißchen zurechtgestutzt wird.
Eine Zweitwohnung?
Ich glaube, ich brech ab ...

Früher gab es noch "reichlich" Unterstützung wenn man eine Arbeit gefunden hatte und aus diesen Grund umziehen musste und es wohnt nicht jeder in einem Ballungsgebiet wo man nur 3x hinfallen muss um in der nächsten Stadt zu sein.

Außerdem habe ich keine Ahnung wie sich die Leute bei Dir bewerben, aber normalerweise geht man da mind. mit dem Bewerbungsschreiben und einen Lebenslauf hin und aus beiden kann man erkennen wo der Bewerber wohnt und wie lange er schon ohne Arbeit ist.
 
Herr-Sengele am 28.07.2004 13:27 schrieb:
Dexter am 28.07.2004 13:19 schrieb:
Herr-Sengele am 28.07.2004 13:06 schrieb:
afaik bezogen sich die 345€ auf den Unterhalt und nicht auf das Einkommen des Vaters. Weiterhin ist nicht überall der ÖPNV so schlecht ausgebaut wie auf dem Land. Ich wage mal zu behaupten dass wenn hier in Köln die Arbeitgeber Leute nur einstellen wenn sie ein Auto besitzen hätten wir hier eine drastisch hohe Arbeitslosenquote (Ebenso in Berlin, München...)
Wer hat was von 2. Wohnung gesagt?
Von daher...

ich habe außerhalb geschrieben und nicht in der Großstadt

du hast was von Umzug geschrieben, also aus der Alten raus und in eine Neue rein (neue Stadt) machen bei mir 2 Wohnungen, da man ja die Alte je nachdem wie lange man drin gewohnt hat paar Monate (meist 3) weiter bezahlen und für die Neue im Normalfall Kaution und eventuell Provision bezahlen muss, was ja mit ALG2 unmöglich ist

Bemäß dem Fall du bekämst "ausserhalb" eine Wohnung, so impliziert dass ausserhalb eben meistens den Umzug in eine größere Stadt wo der ÖPNV halt vorhanden ist. Selbst wenn du irgendwo anders auf dem Land eine Arbeit fändest, so sollte es entweder dort auch eine Wohnung im jeweiligen Dorf respektive Kleinstadt geben, du machst di Unbequemlichkeit des ÖPNV auf dem Land kurzzeitig mit oder schwingst dich mal aufs Rad. Das ist doch genau diese fehlende soziale Mobilität die ich eingangs erwähnte!
Und das mit den 3 Monatsmieten bzw. Provision willst du jetzt nicht ernsthaft als Argument vorbringen? Du wirst ja wohl nicht umziehen ohne den Job zu haben? Ergo ist das Geld ja wieder vorhanden.

gruß,


das erste Geld bekommst Du aber erst nach ~2 Monaten, die Miete für die Wohnungen musst Du aber sofort bezahlen und sobald du Arbeit hast stellt der Staat die Zahlung ein, hast dann also fast 2Monate kein Geld, musst aber für 2 Wohnungen zahlen.

Außerdem geht ihr immer von Ballungsgebieten aus. Es soll Leute geben, die kein Auto haben, auf dem "Land" wohnen und um in die nächste größere Stadt zu kommen ewig unterwegs sind und für den ÖPNV eine schweine Geld ausgeben müssen.
 
aph am 28.07.2004 13:47 schrieb:
Herr-Sengele am 28.07.2004 13:38 schrieb:
Stillstand bedeutet Rückstand, ist so mit das erste was Mensch so in einer BWL- Vorlesung eingetrichter bekommt. Der Profit wird nicht sofort "weg" sein, aber dennoch sinken. Die Inflation wird sich ja wohl kaum daran aufhalten lassen dass das Wachstum mal weggegangen ist.
Sicherlich richtig. Aber dann würde dies ja nicht nur den Sozialstaat gefährden, sondern die Wirtschaft gesamt. Wenn fehlende Expansion (wegen Ressourcenknappheit und Globalisierung) zum Verschwinden der Profite führt, stirbte JEDE Firma. Da fällt mir ein: Die Profite sind derzeit so hoch wie nie. Komisch eigentlich.

Nun, aber die Wirtschaft ist der Motor des Staates, denn auch wenn alle über die hohen Steuern jammern, ein Großteil der Steuern wird von Unternehmen bezahlt. Ohne diese ergo auch kein soziales System.

Welche Phänomene(! ;) ) meinst du?Auf welcher Basis soll ein solcher Staat denn wieder aufgebaut werden?

Ich rede von den demografischen Veränderungen und den Auswirkungen der geöffneten Arbeits- und Produktionsmärkte. Unser Sozialstaat ist daran nicht angepasst. In anderen Ländern auch nicht. Viele haben nicht mal einen.

Sprich: Wenn die Lebensarbeitszeit entsprechend der gestiegenen Lebenserwartung angehoben wurde und außerdem entweder durch Zuwanderung oder durch Anreize zum Kinderkriegen die Vergreisung aufgehalten wurde UND außerdem der Rest der Welt auf unseren Stand gebracht wurde (so in etwa 1000 Jahren), dann könnte man doch auf dieser neuen Basis wieder einen Sozialstaat aufbauen, oder nicht? :]

Wenn man das alles täte, so bestünde evtl. schon die Chance ein weltweites soziales System einzuführen. Leider gibt es dazu aber noch so viele Probleme zu lösen dass 1000 Jahre wohl noch sehr optimistisch geschätzt sind
;(

bzgl. der hohen Managergehälter: Imo sind sie auch zu hoch aber das ist jetzt leider wieder so ein Rettungsanker an dem sich Bild etc. hochziehen genauso wie an der jährliche Diskussion bzgl. der Diätenerhöhung. Soll der Vorstand von Daimler doch Millionen verdienen, als ob diese "kleinen" Beträge etwas ausmachen würden...

gruß,

P.S.: bzgl. des Umzuges, 2. Wohnung etc.
Sobald du Arbeit hast bekommst du aber Notfalls einen Kredit von der Bank, zumindest einen Dispo mit dem du durchaus 2 Monate doppelt Miete bezalhen kannst.
Das mit dem Umzug meine ich doch genau! Dieser Unwille aus seiner angestammten Umgebung zu ziehen zu wollen, dem Jon hinterher!
 
satchmo am 28.07.2004 13:51 schrieb:
Lieber Herr Sengele:
Ja, ich finde das sooo sozial Ungerecht, es bleibt zu bedenken, dass diese betroffenen Menschen, die ein schuldenfreies Haus besitzen über Jahrzehnte hinweg gearbeitet, Steuern und Sozialversicherungen bezahlt haben und auf einmal aus einer Wegrationalisierungsmaßnahme und für eine der unzähligen Geinnmaximierungen auf der Straße stehen (und keine Möglichkeiten auf Wiedereingliederung in das Berufsleben haben, da zu alt, zu Gesundheitsanfällig usw)!!!!
Das ist sozial weder gerechtfertigt, noch etisch in Ordnung!
Ich möchte darauf hinweisen, dass Daimler z.B. seit 1995 wegen Missmanagment (kauf von Chrysler, Missubishi und Toll Collect) 25% des Aktienwertes verlor, die Managergehälter in der gleichen Zeit um 192% gestiegen sind.
Wenn aus solchen Maßnahmen heraus Gewinnwarnungen entstehen, die nicht bedeuten, dass der KOnzern in die roten Zahlen abrutscht, kann das nicht das Porblem der Mitarbeiter sein. Die Makrtwirtschaft hat sich in seiner Ideologie einmal darauf verständigt (Anfänge der Industrialisierung), den AN zu schützen und für ihn Verantowrtung zu tragen.
Leider bezieht sich diese Verantwortung nur noch auch die Vorstandsebene.
Im Fall Daimler sei noch gesagt, dass das Missmanagement sogar zu allem Überfluss noch versichert ist!
Dies ist nur ein Beispiel, auch geschehen im ähnlichem Umfang bei Siemens, Bosch und Infinion....

Naja - Du erkennst es ja selbst:

- Das "Kapital" macht sich in jeder Hinsicht selbst immer reicher, und setzt dabei Millionen von Menschen frei, die vom System nicht mehr gebraucht werden.
- Die Kosten für diese freigesetzten Menschen soll Eurer Meinung nach aber nicht das "Kapital", sondern die immer kleiner werdende, verbliebene Arbeiterschaft mit Ihren Löhnen zahlen.

Diese Logik führt wie ein Art umgedrehtes Schneeballsystem SICHER in den Abgrund für alle Beteiligten - bis auf das Kapital. Aber die freuen sich ja über viele Arbeitslose, weil man dann die Löhne drücken kann.
 
Herr-Sengele am 28.07.2004 14:01 schrieb:
P.S.: bzgl. des Umzuges, 2. Wohnung etc.
Sobald du Arbeit hast bekommst du aber Notfalls einen Kredit von der Bank, zumindest einen Dispo mit dem du durchaus 2 Monate doppelt Miete bezalhen kannst.
Das mit dem Umzug meine ich doch genau! Dieser Unwille aus seiner angestammten Umgebung zu ziehen zu wollen, dem Jon hinterher!

vielleicht bei Euch in den alten Bundesländern, bei uns wollen sie die Lohnabrechnungen der letzten 6 Monate und zwar von einer richtigen Arbeitsstelle, man könnte höchstens beim Sozialamt betteln, die werden Dir aber auch nicht soviel geben das du beide Mieten + Nebenkosten zahlen kannst und Dispo ist auch nicht das richtige, bei vielleicht 800€ für beide Wohnungen und den üblichen 5-6€ Stundenlohn (wenn man im Osten bleibt), hast Du nicht soviel raus um den Dispo zu tilgen
 
Tom_Borovskis am 28.07.2004 14:16 schrieb:
Naja - Du erkennst es ja selbst:

- Das "Kapital" macht sich in jeder Hinsicht selbst immer reicher, und setzt dabei Millionen von Menschen frei, die vom System nicht mehr gebraucht werden.
- Die Kosten für diese freigesetzten Menschen soll Eurer Meinung nach aber nicht das "Kapital", sondern die immer kleiner werdende, verbliebene Arbeiterschaft mit Ihren Löhnen zahlen.

Diese Logik führt wie ein Art umgedrehtes Schneeballsystem SICHER in den Abgrund für alle Beteiligten - bis auf das Kapital. Aber die freuen sich ja über viele Arbeitslose, weil man dann die Löhne drücken kann.

Dachte schon, ich hätte mich in dir geiirt.
Anders ausgedrückt: Du bist für die Verarmung und chancenlose Selbstverantwortung der Geschassten, damit der soziale Friede in Gefahr gerät und sich mehr Leute gegen die Entwicklung auflehnen?
 
aph am 28.07.2004 14:26 schrieb:
Tom_Borovskis am 28.07.2004 14:16 schrieb:
Naja - Du erkennst es ja selbst:

- Das "Kapital" macht sich in jeder Hinsicht selbst immer reicher, und setzt dabei Millionen von Menschen frei, die vom System nicht mehr gebraucht werden.
- Die Kosten für diese freigesetzten Menschen soll Eurer Meinung nach aber nicht das "Kapital", sondern die immer kleiner werdende, verbliebene Arbeiterschaft mit Ihren Löhnen zahlen.

Diese Logik führt wie ein Art umgedrehtes Schneeballsystem SICHER in den Abgrund für alle Beteiligten - bis auf das Kapital. Aber die freuen sich ja über viele Arbeitslose, weil man dann die Löhne drücken kann.

Dachte schon, ich hätte mich in dir geiirt.
Anders ausgedrückt: Du bist für die Verarmung und chancenlose Selbstverantwortung der Geschassten, damit der soziale Friede in Gefahr gerät und sich mehr Leute gegen die Entwicklung auflehnen?

Nein - ich bin in jedem Falle gegen die Ausplünderung der arbeitenden Bevölkerung, während man die "oberen 10.000" verschont.
Für die Armen sollen zunächst mal die Reichen aufkommen, meinte ich.
:)
 
Tom_Borovskis am 28.07.2004 14:50 schrieb:
Nein - ich bin in jedem Falle gegen die Ausplünderung der arbeitenden Bevölkerung, während man die "oberen 10.000" verschont.

in den Fall dürften wir uns ja alle einig sein. Ändert aber nichts dran, das wenn man nicht gerade in einem "wirtschaftlichen Ballungsgebiet" wohnt, als ALG2 Empfänger was keine Chance mehr auf Arbeit hat.
 
hm nicht ganz zum thema und wieder doch

gerade eben hieß es wieder in den nachrichten das clement sagte das niemand abstürzen wird.
nur bei der gesetzenslage frage ich mcih wie das gehen soll?
das die bearbeiter des alg2 ja laut gesetz vor gehen müssen, weden eben grade bessergestellte lehr aus gehen, und damit sie weiter überleben können müssen sie auf das "angemessenen" ihr leben zurück fahren
heißt das sie in sozial bauten umziehen müssen. und grössere wertgegenstände/vermögens alnlage (für mich ist alles über 5000€ grösser) veräussern sollen

wie soll das also gehen, harz4 ohne geselschaftlichen abstieg?
 
Tom_Borovskis am 28.07.2004 13:11 schrieb:
Ich habe im Laufe der Jahre schon mehrere junge Leute eingestellt, die vorher kein Auto und kein Geld hatten.

Du willst nicht zufällig noch einen einstellen? :]
 
El_Bronchito am 28.07.2004 15:32 schrieb:
Tom_Borovskis am 28.07.2004 13:11 schrieb:
Ich habe im Laufe der Jahre schon mehrere junge Leute eingestellt, die vorher kein Auto und kein Geld hatten.

Du willst nicht zufällig noch einen einstellen? :]

Als was?
Klar, wenn Du damit leben kannst, das Du NACHHER auch nicht mehr Geld hast als vorher ...
;)

@topic:
Ja, da sind wir uns schon einig:
Die Gewinne in der exportierenden Industrie sind so hoch wie nie zuvor, der deutschen Wirtschaft geht es insgesamt GLÄNZEND - zumindest wenn man nicht nach dem Gejammere der Manager geht, sondern nach den harten Ergebniszahlen.

Statt uns einreden zu lassen, "die Zeit des Wohlstands für die breiten Massen" sei zuende, sollten wir uns das Geld da holen, wo es - in fast schon obszöner Größenordnung - ungenutzt herumliegt.

ABER: dann müssen die Arbeitslosen auch mal deutlich mehr Engagement zeigen:
Auf die Strasse gehen und - auch im Namen der Beschäftigen - ordentlich Zoff machen.
Die Beschäftigten sind ja durch die Jobs zeitlich gebunden, also bleiben nur diese 6 Mio Leute - die ein Ding jedenfalls in Massen haben: Zeit.
Die könnten sie für Massendemos nutzen?

Aber: wo sind die Demos z.B. für eine hohe Vermögenssteuer?
Sitzen die Leute alle daheim??
Ich höre nur Geweine und Gewinsel, wegen irgendwelcher komplizierten Fragebögen.
Naja - der "typische" Deutsche halt ...
 
Tom_Borovskis am 28.07.2004 15:47 schrieb:
Als was?
Klar, wenn Du damit leben kannst, das Du NACHHER auch nicht mehr Geld hast als vorher ...
;)

Als Marketingdoofi bitte :) Außerdem hab ich mich damit schon abgefunden, dass ich arm sterben werde ;)
 
Tom_Borovskis am 28.07.2004 15:47 schrieb:
Aber: wo sind die Demos z.B. für eine hohe Vermögenssteuer?
Sitzen die alle Leute daheim??
Ich höre nur Geweine und Gewinsel, wegen irgendwelcher komplizierten Fragebögen.
Naja - der "typische" Deutsche halt ...

Ist halt einfacher, auf Ausländer und faule Mitmenschen zu schimpfen. Die sieht man häufiger und hat auch vielerlei Gründen was gegen sie. Gegen einen unsichtbaren Feind lässt sich hingegen viel schwerer kämpfen.
 
aph am 28.07.2004 15:57 schrieb:
Tom_Borovskis am 28.07.2004 15:47 schrieb:
Aber: wo sind die Demos z.B. für eine hohe Vermögenssteuer?
Sitzen die alle Leute daheim??
Ich höre nur Geweine und Gewinsel, wegen irgendwelcher komplizierten Fragebögen.
Naja - der "typische" Deutsche halt ...

Ist halt einfacher, auf Ausländer und faule Mitmenschen zu schimpfen. Die sieht man häufiger und hat auch vielerlei Gründen was gegen sie. Gegen einen unsichtbaren Feind lässt sich hingegen viel schwerer kämpfen.

Du siehst also:
ich bin klar FÜR DIE STRENGERE VERMÖGENSANRECHNUNG in Hartz IV, stehe aber sonst auf keiner der momentan erkennbaren Seiten/Fronten.
( ... und bin auch sonst generell gegen die Agenda 2010 eingestellt)

Das dürfte auch meine Wut auf die Spitze der S(?)PD-Partei erklären, bei der ich mal Mitglied - und auch recht aktiv - war.

Genau die Aufgabe dieser Partei wäre es nämlich gewesen, dafür zu sorgen, dass die Reichen und die Wirtschaft endlich mehr an den Kosten der Sozialsysteme beteiligt werden.

Und was haben sie gemacht?
Die Großindustrie seit 1998 weitgehend steuerfrei gestellt, während die arbeitende Klasse zur Kasse gebeten wird, wie seit 100 Jahren nicht mehr.
Statt die Reichen an den Kosten des Sozialstaats zu beteiligen, werden einfach nur die Gelder gekürzt.
So kann man das natürlich auch machen.
An Symptomen herumdoktern ...
:hop:

Der Schröder uns seine Bande müssen weg.
Da wäre mir eine Kanzlerin Merkel noch lieber - unter der hätte Deutschland zumindest wieder eine gescheite SPD-Opposition.
Soll heißen: lieber eine konservative Regierung, der eine "scharfe" sozial-kompetente Opposition im Nacken sitzt, als das Chaos, das wir jetzt haben ...
Ich habs langsam satt, mich als überzeugter Sozialdemokrat ständig über die SPD aufregen zu müssen ...
:finger: ;)
 
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