Spider_Jerusalem
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Da man im Bereich Kino-Reviews keine eigenen Threads eröffnen kann, poste ich meinen Sermon einfach hier hinein. Und irgendwie passt das Thema ja zur Sektion "Gott&Die Welt"...
Viel wurde ja bereits im Vorfeld über Mel Gibsons "Jesus-Verfilmung" diskutiert. Der übliche Hype, könnte man meinen. Aber schließlich will man mitreden und schaut sich den Streifen dann aus reiner Neugierde doch an. Fehler. Falscher Fehler.
Und hier streife ich jedwede anerzogene Objektivität einmal ab und sage ganz schlicht: Der Film ist einfach nur zum Kotzen! Kann man das argumentativ belegen? Hm, ich versuche es zumindest.
Ob man nun Jesus für den Sohn Gottes hält oder einfach nur für einen Prediger mit einer göttlichen Philosophie - mit der Lehre oder den Aussagen dieses Mannes hat der Film nichts, aber rein gar nichts gemein.
(Ans Kreuz) Geschlagene 120 Minuten lang, bietet Gibson eine perfide, menschenverachtende Blutorgie, die in dieser drastischen Form nur selten in die Kinos kam. Natürlich ist eine Kreuzigung eine qualvolle Art der Hinrichtung, doch in der gezeigten Weise kann ich dem Film nur vorwerfen, auf Splatter-Voyeurismus in seiner übelsten Form zu spekulieren. Hier spritzt Blut, dort spritzt Blut, da wird geschlagen und dort getreten - und das natürlich in Zeitlupe, immer und immer wieder und mit Monumentalsound untermalt, bis man angewidert die Augen schließt.
Diese Gewalt steht so nicht in der Bibel, sondern hier wird von der erlösenden Botschaft gesprochen, die der Film komplett unterschlägt. Der religiöse Hintergrund verkommt somit zu einem Aufhänger für eine sinnlose und auch historisch nicht korrekte Gewaltorgie. Die - angeblich - akkuraten Dialoge in lateinisch und aramäisch entstammen der Feder eines Drehbuchautoren und selbst die Kreuzigung an sich, orientiert sich an den Dogmen fundamentalistischer Al-Qaida-Katholiken, zu deren Anhängern sich auch Mel Gibson zählt.
Auch ein klarer Fall für die Filmemacher: Natürlich sind Juden hinterhältig, niederträchtig und rücksichtslos. So reiht sich zwei Stunden lang ein Vorurteil an das Nächste. Der Vorwurf des Anti-Semitismus wird in diesen Film, meiner Meinung nach, nicht nur hinein interpretiert - er ist vorhanden. Dass Jesus ein Jude war, und als "König der Juden" von der römischen Provinzregierung gekreuzigt wurde - nein, das interessiert Gibson natürlich nicht.
Jede andere Film dieser Machart ohne biblischen Kontext, würde in wenigen Tagen auf dem Index für jugendgefährdende Medien laden. Aber unter dem Deckmantel der pseudo-Religiösität, erhält dieses Schandwerk sogar eine FSK-16-Freigabe. - Würde sich bitte jemand von der evangelischen Kirche erbarmen und einen Indizierungsantrag stellen?
Nun spreche aber auch ich über den Film und verschaffe ihm damit Aufmerksamkeit, die er eigentlich nicht verdient. Darum: Man muss ihn nicht gesehen haben! Spart euch das Geld für die Kino-Karte. Geht lieber in die Kirche oder kauft euch das Neue Testament und ihr erfahrt mehr über das Leben und Leiden dieses außergewöhnlichen Mannes, als in dieser wirren Sado-Maso-Show von der Qualität eines Snuff-Videos.
Angesäuerte Grüße,
Spider
Viel wurde ja bereits im Vorfeld über Mel Gibsons "Jesus-Verfilmung" diskutiert. Der übliche Hype, könnte man meinen. Aber schließlich will man mitreden und schaut sich den Streifen dann aus reiner Neugierde doch an. Fehler. Falscher Fehler.
Und hier streife ich jedwede anerzogene Objektivität einmal ab und sage ganz schlicht: Der Film ist einfach nur zum Kotzen! Kann man das argumentativ belegen? Hm, ich versuche es zumindest.
Ob man nun Jesus für den Sohn Gottes hält oder einfach nur für einen Prediger mit einer göttlichen Philosophie - mit der Lehre oder den Aussagen dieses Mannes hat der Film nichts, aber rein gar nichts gemein.
(Ans Kreuz) Geschlagene 120 Minuten lang, bietet Gibson eine perfide, menschenverachtende Blutorgie, die in dieser drastischen Form nur selten in die Kinos kam. Natürlich ist eine Kreuzigung eine qualvolle Art der Hinrichtung, doch in der gezeigten Weise kann ich dem Film nur vorwerfen, auf Splatter-Voyeurismus in seiner übelsten Form zu spekulieren. Hier spritzt Blut, dort spritzt Blut, da wird geschlagen und dort getreten - und das natürlich in Zeitlupe, immer und immer wieder und mit Monumentalsound untermalt, bis man angewidert die Augen schließt.
Diese Gewalt steht so nicht in der Bibel, sondern hier wird von der erlösenden Botschaft gesprochen, die der Film komplett unterschlägt. Der religiöse Hintergrund verkommt somit zu einem Aufhänger für eine sinnlose und auch historisch nicht korrekte Gewaltorgie. Die - angeblich - akkuraten Dialoge in lateinisch und aramäisch entstammen der Feder eines Drehbuchautoren und selbst die Kreuzigung an sich, orientiert sich an den Dogmen fundamentalistischer Al-Qaida-Katholiken, zu deren Anhängern sich auch Mel Gibson zählt.
Auch ein klarer Fall für die Filmemacher: Natürlich sind Juden hinterhältig, niederträchtig und rücksichtslos. So reiht sich zwei Stunden lang ein Vorurteil an das Nächste. Der Vorwurf des Anti-Semitismus wird in diesen Film, meiner Meinung nach, nicht nur hinein interpretiert - er ist vorhanden. Dass Jesus ein Jude war, und als "König der Juden" von der römischen Provinzregierung gekreuzigt wurde - nein, das interessiert Gibson natürlich nicht.
Jede andere Film dieser Machart ohne biblischen Kontext, würde in wenigen Tagen auf dem Index für jugendgefährdende Medien laden. Aber unter dem Deckmantel der pseudo-Religiösität, erhält dieses Schandwerk sogar eine FSK-16-Freigabe. - Würde sich bitte jemand von der evangelischen Kirche erbarmen und einen Indizierungsantrag stellen?
Nun spreche aber auch ich über den Film und verschaffe ihm damit Aufmerksamkeit, die er eigentlich nicht verdient. Darum: Man muss ihn nicht gesehen haben! Spart euch das Geld für die Kino-Karte. Geht lieber in die Kirche oder kauft euch das Neue Testament und ihr erfahrt mehr über das Leben und Leiden dieses außergewöhnlichen Mannes, als in dieser wirren Sado-Maso-Show von der Qualität eines Snuff-Videos.
Angesäuerte Grüße,
Spider