Auch wenn ich bei solchen Aussagen eher skeptisch bin, muss ich aus eigener Erfahrung hier bisher zustimmen. Allerdings ist das Endgame bisher auf den Grind der immer selben Dinge ausgelegt, ähnlich wie ein Diablo. Wer das nicht mag, für den wird Destiny auch im Endgame nicht besser. Wer sowas mag, bekommt doch ne Menge Tiefgang.
Die Story an sich find ich gar nicht so schlecht. Die Hintergründe sogar eigentlich ziemlich geil. Rotz ist nur, dass davon im Spiel nahezu 0 erzählerisch rübergebracht wird. Spielerisch ist Destiny in der Levelphase für mich ein überdurchschnittlich guter Shooter. Storytelling eher Mist, Gameplay dafür top, wenn auch keine Genre Revolution oder sowas.
Ein Spiel mit super Shooter-Mechaniken und wirklich gutem Gameplay. Nicht mehr und nicht weniger.
Jetzt am Ende öffnet sich aber wirklich mehr, auch wenn es, wie gesagt, auf den Grind der immer gleichen Dinge hinausläuft. Aber die Heroic Instanzen rocken, das PvP macht Spaß und wie das alles ineinander verschachtelt ist, gefällt mir auch extrem gut.
Ich würde mir nur noch ein paar Kleinigkeiten wünschen. Z.B. dass zumindest der Exploration Mode so angepasst wird, dass ALLE Gegner mindestens 20 sind und nicht nur die instanzierten. Und das in jedem Gebiet. Das würd den Modus für mich deutlich aufwerten. So finde ich ihn zum Ausrüstung sammeln eher mäßig. Einfach alles auf 20 und höher skallieren, die Droprate daran anpassen und schon wertet das den Modus für mich ordentlich auf. Und in diesem 20+ Exploration Mode dann auch bitte eine höhere Rate für Events mit netter Droprate. Die Dinger machen sau Spaß. In der Levelphase lenken die vielleicht noch etwas ab. Aber in einem reinen 20+ Exploration Mode, würden die sau gut reinpassen!
Wohin die Reise geht, muss sich zeigen. Ich finde das, was wir hier haben, hat zwar kleine Macken, aber über die kann ich bei einer neuen Marke erstmal hinwegsehen. Spätestens im nächsten Spiel muss das besser werden. Schön wärs, wenn einiges davon noch gepatcht wird. Beim zweiten Spiel zieht der Welpenschutz bei mir nicht mehr.
Das Fundament der Marke finde ich trotz der Macken in jedem Fall erhaben. Und ich möchte in jedem Fall einen Nachfolger haben um zu sehen, ob die Marke sich wirklich 10 Jahre lang lohnen kann.
Bisher habe ich meinen Spaß mit Destiny. Insgesamt jetzt nach etwas mehr als 20 Stunden sogar wirklich mehr als nur in der Levelphase. Aber eine Genrerevolution und der Über-Shooter, den jeder Spielen muss, ist das Spiel nicht. Ein sehr guter Shooter mit schwacher Story und tollen Mechaniken und Multiplayer-Elementen in jedem Fall.
Ich hoffe sie supporten dieses Spiel jetzt noch richtig. Ich hoffe es gibt tolle Events (sind ja schon einige angekündigt), ich hoffe sie passen das Core-Gameplay noch etwas an, ich hoffe sie patchen gratis Content und wenn die 20€ DLCs im besten Fall noch ein neues Gebiet samt Story mit sich bringen, wär ich auch zufrieden und würd mir die Dinger sogar kaufen.
Mir machts Spaß. Aber ist kein Spiel für jeden.
Belakor602 schrieb:
Wenn das Spiel erst ab Stunde 20 Spaß macht haben die Entwickler was falsch gemacht. Punkt aus Ende.
Ich bin der Meinung, dass man nicht sagen kann, dass Destiny vor Stunde 20 keinen Spaß macht. Es hat ein extrem schwaches Storytelling trotz eigentlich tollem Hintergrund. Aber das Shootergameplay übertrifft für mich eigentlich jeden Shooter, den ich die letzten Jahre gespielt habe. Das Design ist toll und die Strikes machen auch vor Stunde 20 Spaß. Das Gameplay ist wirklich gut, wenn auch kein Meilenstein.
Nach Stunde 20 ca. öffnet sich das Spiel aber erst und es werden tatsächlich erst alle Zusammenhänge und Mechaniken deutlich. Da wurde es für mich wirklich nochmal besser. Aber es ist wirklich eher für die Leute, die auf Ausrüstungsgrind stehen und dafür auch mehrfach das Gleiche machen. Ist in Diablo ja auch so.
Aber es ist nicht so, dass Destiny vor 20 Stunden keinen Spaß macht. Ein gutes Storytelling hätte es aber dennoch nochmal deutlich aufwerten können.
Edit:
Wenn Destiny ansonsten eigentlich nur ein Problem hat, dann ist es der wahnsinnige Hype. So einem Hype wird kein einziges Spiel standhalten können. Allein schon, weil Spieler gehyped werden, die auf sowas 0 stehen. War auch bei Diablo 3 sehr ähnlich. Zu Release hat man oft genug gelesen "Joa...Story durchgespielt. Muss ich jetzt echt das Ganze immer und immer wieder machen?" oder "Wie es gibt keine offene Welt, Reittiere, Raids, Instanzen und so?". Durch so einen Hype werden Spieler angesteckt, die einfach 0 auf sowas stehen. Hier wäre etwas weniger Marketing vielleicht etwas mehr gewesen.
Edit2:
Destiny ist im Übrigen kein MMO. Bungie bezeichnet es als Shared World Shooter und das trifft es meiner Meinung nach sehr gut. Es bedient sich nur sehr vielen Gameplay-Elementen eines MMOs. Aber wenn ich mit der Erwartung ein MMO zu bekommen an Destiny herantrete, dann wundert es mich nicht, dass man vom Umfang enttäuscht ist.
Im Vergleich zu anderen Shootern...vielen anderen Shootern sogar...bietet Destiny wirklich extrem viel Umfang. Im Vergleich zu einem großen MMO, aber natürlich nennenswert weniger.
Das Einzige, was eben "MMO" an Destiny ist, ist das Instanzen farmen mit anderen Spielern und die kommenden Raids. Aber auch nur von der Mechanik her, nicht von der Größe bzw. Spieleranzahl.
Vielleicht hätte Activision einfach mehr dieses "Shared World Shooter" in ihr Marketing bauen sollen. Dann würden vielleicht nicht so viele enttäuscht sein, weil sie ein MMO erwartet haben und eben nen Shooter mit Spielern in der eigenen Welt bekommen haben.