Grafisch gesehen hätte man es womöglich besser machen können. Das Spiel wirkt alles in allem schon durch sein Art Design nicht hässlich, aber es fallen immer wieder etwas matschige Texturen neben sehr viel höhre aufgelösten Texturen auf. Wie schon Rabowke meinte, sind die Schatten (liegt wohl nicht am System) ziemlich niedrig aufgelöst. Auffallend ist auch die eher spärliche Vegetation, besonders im ersten Abschnitt des Spiels. Dafür ist der Rest, das Art Design und die Beleuchtung, recht schick.
Darksiders hatte schon einen guten Umfang, was die Spielewelt anging. Darksiders 2 setzt da noch einen drauf, aber ob das gut ist? Jein. Einerseits finde ich mehr Umfang toll und eine größere Welt läd auch zum Erkunden ein. Aber leider nicht in Darksiders 2. Warum? Die Welt ist zwar schön umfangreich und groß, aber wirkt auch wirklich, wie im Test schon beschrieben, leer und leblos, wodurch die Längen im Leveldesign nochmal mehr auffallen als sie vermutlich würden. Ein paar kleinere Nebenquests, vielleicht ein paar Wildtiere oder einfach nur NPCs, die kämpfen oder ihrem Tagewerk nachgehen, hätten der Spielwelt gut getan. Immerhin ist Darksiders 2 ein (Action-) Rollenspiel und da gehört eine belebte Spielwelt zum guten Ton. Hier wäre weniger mehr gewesen, wenn man sich schon nicht die Mühe macht, die Welt lebendiger wirken zu lassen.
Und bis auf die Auflösung und (nicht funktionierendes) VSync gibt es auch keine weiteren Grafikeinstellungen. Das hat mich schon im ersten Teil gestört. Aber auf der anderen Seite...das Spiel lastet den PC nun nicht unbedingt aus und läuft mit bei mir mit 60fps (1600x900) flüssig. Nur stören da irgendwie die pixeligen Schatten und die detailarme Vegetation. Fazit hierführ: Die Entwickler hätten sich mehr Mühe geben können. Aber vielleicht kommt ja noch ein Update, das die Schatten verbessert und erweiterte Grafikeinstellungen bringt.
Zum Gameplay: Am Anfang ist die Steuerung ein wenig gewöhnungsbedürftig, selbst dann, wenn man schon den ersten Teil gespielt hat. Das ist folgenden Dingen geschuldet: 1. Die Kameraführung oft nicht optimal. Dazu kommt, dass die Mausgeschwindigkeit vertikal langsamer verläuft, als horizontal. 2. Tod kann nicht blocken, nur ausweichen. Und er kann auch keine Doppelsprünge vollführen.
Aber sobald man sich an diese kleinen Mängelchen gewöhnt hat, läuft das Spiel wie Butter. Man fuchst sich schnell in die Steuerung rein und bald schon mäht man sich ohne weiteres akrobatisch durch die Gegner. Apropos Mähen...der Schwierigkeitsgrad ist wirklich ein klein wenig zu leicht ausgefallen. Zwar sollte man trotzdem nie einfach drauf rum hauen, aber die Gegner gehen etwas zu fix down. Trotzdem macht es großen Spaß, sich akrobatisch durch die Gegnerhorden zu prügeln und sie mit aneinander gereihten Combos zu killen.
Klettereinlagen verlaufen dagegen etwas schwieriger, was der nicht ganz optimalen Kamera zum Vorwurf gemacht wird. Viel hat sich dies bezüglich im Vergleich zum Vorgänger allerdings nicht getan, bis auf die Tatsache, dass Tod keinen Doppelsprung vollführen kann. Dafür kann er an größeren Wänden hoch laufen und spielt sich agiler und flotter, als Krieg.
Gefallen haben mir aber die Rollenspielelemente. Inventar, Skilltree, Ausrüstungsmenü usw. sind sinnvolle Erweiterungen und machen aus Darksiders 2 mehr RPG, als es die jüngsten Biowarespiele sind.
Auch wenn die RPG-Elemente eher rudimentär und nicht besonders anspruchsvoll daher kommen. Erfahrungspunkte RPG-typisch für getötete Gegner und absolvierte Quests. Es gibt Händler, bei denen man für Geld (nicht für Seelen) neue Fähigkeiten, Combos und Items erwerben kann und zwei Skill-Trees, in denen man pro Level einen Talentpunkt verteilen kann. Dazu ein (übersichtliches) Inventar für Waffen, Zweitwaffen und die verschiedenen Rüstungsteile. Schön sind auch die (gut vertonten) Dialoge, in denen man mehrere Antwortmöglichkeiten zur Auswahl hat.
Alles in allem: Das wichtigste funktioniert so, wie es soll. Darksiders 2 hat einige sinnvolle Erweiterungen erfahren, macht aber wirklich absolut gar nichts neu, sieht man mal von dem eher unverbrauchten Setting ab. Aber was das Spiel macht, das macht es (größtenteils) richtig. Die Kernelemente funktionieren, wie sie sollen und noch besser. Die Grafik wirkt stimmig und Tod ist einfach ein cooler Protagonist. Auch finde ich, dass die Maus- und Tastatursteuerung gut funktioniert. Ich bin mal gespannt, wie das Spiel weiter geht und werde jetzt auch zocken gehen. Wenn ich es durch habe, folgt ein komplettes Fazit.