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    Vielen Dank

Computerspiele jetzt offiziell Kulturgut

Spassbremse

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Sehr interessant, seit heute ist GAME Mitglied im Deutschen Kulturrat.
Somit gelten Computerspiele ab sofort offiziell als "Kultur" und stehen damit auf einer Stufe mit Kunst, Musik, Literatur, Film, usw.

http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeug/0,1518,572152,00.html

Wird sich dadurch Einiges in der Zukunft ändern?
Keine lachhafte Zensur mehr von Spielen?
Keine "Killerspiel"-Verbotsforderungen mehr? Hakenkreuze ganz legal in Spielen?

Ich bin jedenfalls gespannt, in welche Richtung es sich entwickeln wird.
 
Spassbremse am 14.08.2008 16:58 schrieb:
Sehr interessant, seit heute ist GAME Mitglied im Deutschen Kulturrat.
Somit gelten Computerspiele ab sofort offiziell als "Kultur" und stehen damit auf einer Stufe mit Kunst, Musik, Literatur, Film, usw.

http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeug/0,1518,572152,00.html

Wird sich dadurch Einiges in der Zukunft ändern?
Keine lachhafte Zensur mehr von Spielen?
Keine "Killerspiel"-Verbotsforderungen mehr? Hakenkreuze ganz legal in Spielen?
naja, ich denke, dass es nicht so schnell dazu kommen wird... es hat - wenn man selber dann auch "nazi" spielen kann UND dazu dann die korrekten symbole usw. hat, halt immer noch nen anderen anstrich als ein von einem regisseur inszenierter film, in dem die symbole dann zu sehen sind. in spielen, wo nur der feind nazi "ist", könnte das aber in der tat hofentlich mal langsam als o.k gelten.

aber killerspielverbots-forderungen werden natürlich trotzdem bestehen bleiben, es wurden und werden ja schließlich auch filme usw. verboten, die ZU brutal sind und nur aus gewaltverherrlichung auch gewalt darstellen.
 
ich würde sagen: es w urde zeit!!!!einself

hört sich zwar nach nem riesigen schritt an, aber ich glaube es wird nur wenig an der vorherrschenden gesellschaftlichen ansicht über computer- und videospiele ändern.

aber auf ein jeden fall gehts schon ma in die richtige richtung

mfg
 
Schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, aber der Weg führt bergauf (was für eine tolle Metapher). Generell begrüße Ich natürlich die kulturelle Anerkennung der Spiele, allerdings müssen für den Jugenschutz wohl gewisse Einschränkungen getroffen werden.
Werde das ganze mal gespannt weiter verfolgen. :)
 
Spassbremse am 14.08.2008 16:58 schrieb:
Wird sich dadurch Einiges in der Zukunft ändern?
Keine lachhafte Zensur mehr von Spielen?
Keine "Killerspiel"-Verbotsforderungen mehr? Hakenkreuze ganz legal in Spielen?
Meiner Ansicht nach wird sich in der nahen Zukunft nichts ändern, zumindest nicht in der Praxis. Das schliesst den Ruf nach Verboten ein genauso wie die Zensur. Allerdings wird es (hoffentlich) den Diskurs beleben und ihn vielleicht auch in eine höhere Ebene tragen, was die Legislative betrifft. Selbst wenn es nur im negativen Sinne als Kritik an der Klassifizierung als Kultur stattfindet, wäre es ein Fortschritt.

Ich würd mich nicht wundern, wenn sich auch die "Kultur-Flatrate" wieder der Oberfläche nähert und hier und dort in einem Editorial oder Blog auftaucht.
 
Was die Zensur an geht könnte ich mir vorstellen dass die Kunstfreiheit zumindest bei Spielen ohne Altersfreigabe voll zum tragen kommt, also quasi nichts mehr geschnitten wird.

Zumindest verlangt das eigentlich das Gesetz.
 
Spassbremse am 14.08.2008 16:58 schrieb:
seit heute ist GAME Mitglied im Deutschen Kulturrat.
Somit gelten Computerspiele ab sofort offiziell als "Kultur" und stehen damit auf einer Stufe mit Kunst, Musik, Literatur, Film, usw.


Mal ganz ehrlich: Wurde auch langsam Zeit!

Videospiele sind Kunst, definitiv. Wenn man sich im neuen RPG durch detailierte, sehr liebevoll gestaltete Umgebungen bewegt und dabei alles um sich herum vergisst oder aber man im Super Mario Brothers 1000 mal den scheiss Level machen muss da man immer und immer wieder an der gleichen Stelle in den verfluchten Abgrund stürzt - dann ist das Kunst.

Dann hat sich jemand sehr viele Gedanken zu seinem Kunstwerk gemacht und ich hoffe dass dies nun endlich an richtiger Stelle honoriert wird.
 
olstyle am 14.08.2008 20:39 schrieb:
Was die Zensur an geht könnte ich mir vorstellen dass die Kunstfreiheit zumindest bei Spielen ohne Altersfreigabe voll zum tragen kommt, also quasi nichts mehr geschnitten wird.

Zumindest verlangt das eigentlich das Gesetz.

??? :confused: die spiele werden von den hersteller geschnitten, damit sie offen verkauft werden dürfen und nicht "sogar" indiziert werden - das ist bei filmen nix anderes - was meinst du, was da vor allem bei "härteren" alles geschnitten wird, damit es keine indizierung gibt und die filme auch ganz normal bei saturn&co vrkauft werden dürfen? daran wird der status von spielen als "kunst" nix ändern....
 
Herbboy am 14.08.2008 21:18 schrieb:
olstyle am 14.08.2008 20:39 schrieb:
Was die Zensur an geht könnte ich mir vorstellen dass die Kunstfreiheit zumindest bei Spielen ohne Altersfreigabe voll zum tragen kommt, also quasi nichts mehr geschnitten wird.

Zumindest verlangt das eigentlich das Gesetz.

??? :confused: die spiele werden von den hersteller geschnitten, damit sie offen verkauft werden dürfen und nicht "sogar" indiziert werden - das ist bei filmen nix anderes - was meinst du, was da vor allem bei "härteren" alles geschnitten wird, damit es keine indizierung gibt und die filme auch ganz normal bei saturn&co vrkauft werden dürfen? daran wird der status von spielen als "kunst" nix ändern....
Der Jugendschutz ist ein Grundrecht, und das auch nicht ohne Grund, allerdings ist der "Erwachsenenschutz" wie er bei Spielen gerne fabriziert wird ein Punkt wo sich im Sinne der Kunstfreiheit vielleicht was ändern könnte.

Sicher muss ein Manhunt nicht plötzlich im Saturn in der ersten Reihe stehen, aber es ist doch zumindest zu erwarten dass von Beschlagnahmungen wie bei Wolfenstein in Zukunft Abstand genommen wird und selbst das ganz "böse" zeug "nur" indiziert wird.

Im Zweifelsfall ändert sich wohl einfach gar nichts ;) .
 
olstyle am 15.08.2008 09:44 schrieb:
Herbboy am 14.08.2008 21:18 schrieb:
olstyle am 14.08.2008 20:39 schrieb:
Was die Zensur an geht könnte ich mir vorstellen dass die Kunstfreiheit zumindest bei Spielen ohne Altersfreigabe voll zum tragen kommt, also quasi nichts mehr geschnitten wird.

Zumindest verlangt das eigentlich das Gesetz.

??? :confused: die spiele werden von den hersteller geschnitten, damit sie offen verkauft werden dürfen und nicht "sogar" indiziert werden - das ist bei filmen nix anderes ..
, aber es ist doch zumindest zu erwarten dass von Beschlagnahmungen wie bei Wolfenstein in Zukunft Abstand genommen wird und selbst das ganz "böse" zeug "nur" indiziert wird.
.
ja gut, bei wolfenstein lag es ja an den nazi-symbolen, das ist ja wieder was anderes. das hatte ja nichts mit der killerspiel-gewalt-diskussion zu tun. ich dachte jetzt, du meintest die gewalt.
 
Computerspiele waren schon seit »Tennis for Two« und noch eher Kulturgut. Dazu braucht es keine Weihe. Kontrovers werden Computerspiele dennoch immer bleiben.
 
Paulgilbert am 04.12.2008 09:48 schrieb:
Computerspiele waren schon seit »Tennis for Two« und noch eher Kulturgut. Dazu braucht es keine Weihe. Kontrovers werden Computerspiele dennoch immer bleiben.
so kontrovers, wie es heute comics und videos noch sind? ;)
 
HanFred am 04.12.2008 10:42 schrieb:
Paulgilbert am 04.12.2008 09:48 schrieb:
Computerspiele waren schon seit »Tennis for Two« und noch eher Kulturgut. Dazu braucht es keine Weihe. Kontrovers werden Computerspiele dennoch immer bleiben.
so kontrovers, wie es heute comics und videos noch sind? ;)

Weitaus kontroverser als Comics und Videos. Der größte Unterschied der Games zu anderen vergleichbaren Massenmedien ist das Maß der Interaktivität. Video, Comics, Bücher, weisen den Rezipienten in einer Beobachtungsrolle, wogegen Games einen aktiven Rezipienten verlangen, der den Ablauf der Dramaturgie selbst in die Hand zu nehmen vermag.

Meine Progrose: Digitale Spiele werden das Medium des 21.Jahrhunderts, abgesehen vom ökonomischen Erfolg. Schon die älteren Menschen im Altersheim blühen auf, weil sie durch die Wii Bowlen, Tennis und Rumballern können. Das ist besser als TV. Achja und kontrovers werden Games wohl bleiben, weil Spiele wie WoW süchtig machen und viele junge Leute ihre frische kostbare Lebenszeit vergeuden.
Tragisch finde ich das.
 
Paulgilbert am 09.12.2008 08:42 schrieb:
HanFred am 04.12.2008 10:42 schrieb:
Paulgilbert am 04.12.2008 09:48 schrieb:
Computerspiele waren schon seit »Tennis for Two« und noch eher Kulturgut. Dazu braucht es keine Weihe. Kontrovers werden Computerspiele dennoch immer bleiben.
so kontrovers, wie es heute comics und videos noch sind? ;)

Weitaus kontroverser als Comics und Videos. Der größte Unterschied der Games zu anderen vergleichbaren Massenmedien ist das Maß der Interaktivität. Video, Comics, Bücher, weisen den Rezipienten in einer Beobachtungsrolle, wogegen Games einen aktiven Rezipienten verlangen, der den Ablauf der Dramaturgie selbst in die Hand zu nehmen vermag.

Meine Progrose: Digitale Spiele werden das Medium des 21.Jahrhunderts, abgesehen vom ökonomischen Erfolg. Schon die älteren Menschen im Altersheim blühen auf, weil sie durch die Wii Bowlen, Tennis und Rumballern können. Das ist besser als TV. Achja und kontrovers werden Games wohl bleiben, weil Spiele wie WoW süchtig machen und viele junge Leute ihre frische kostbare Lebenszeit vergeuden.
Tragisch finde ich das.

Das glaube ich auch, dass es das Medium wird. Merke ich ja auch bei mir. Seitdem ich zocke und Internet-Flatrate habe, habe ich gar keine Lust mehr aufs Fernsehen. Irgendwelche Filme gucken ist einfach stinklangweilig geworden, weil man einfach etwas haben möchte, wo man selbst agieren kann.
 
Shadow_Man am 11.12.2008 01:32 schrieb:
Irgendwelche Filme gucken ist einfach stinklangweilig geworden, weil man einfach etwas haben möchte, wo man selbst agieren kann.
Das lustige an der Sache ist, dass sich Spiele in den letzten Jahren/ Jahrzehnten immer wieder an Filme angenähert haben bzw. eine filmreife Story/ Optik/ was auch immer bieten (sollten).
Gerade Mitte/ Ende der 90er war "filmreif" ein sehr beliebtes Attribut, man denke auch an Adventures, die fast nur aus Videoschnipseln bestanten.

In den letzten fünf Jahren hat sich diese Entwicklung in meinen Augen spürbar verändert, dass Medium PC-Spiel traut sich endlich, ein eigenständiges Medium zu sein und kein Mix aus Film und einer Prise Interaktivität.
 
Hyperhorn am 11.12.2008 01:46 schrieb:
In den letzten fünf Jahren hat sich diese Entwicklung in meinen Augen spürbar verändert, dass Medium PC-Spiel traut sich endlich, ein eigenständiges Medium zu sein und kein Mix aus Film und einer Prise Interaktivität.

Ja, heute heißt s nicht mehr filmreif sondern cineartistisch :-D

Es gibt immernoch Spiele, die eher an Filme erinnern, als an Games. Man denke nur an die vielen Quicktimeevents.
Die Entwicklung zum Spiel ohne Filmanleihen begann aber schon vor zehn Jahren, nicht erst in den lettzten fünf. Half Life wäre ein gutes Beispiel dafür. Anno1602 wäre auch ein treffendes Exemplar.
 
Zubunapy am 11.12.2008 09:15 schrieb:
Die Entwicklung zum Spiel ohne Filmanleihen begann aber schon vor zehn Jahren,
solche spiele hat es eigentlich von anfang an gegeben. die "interactive movies" waren einfach eine mode, die wieder praktisch verschwunden ist. praktisch, es gibt immer noch ab und zu spiele, die daran erinnern. z.b. "Fahrenheit", "Dreamfall" oder "The Abbey", welche ich, ganz im gegensatz zu früheren interactive movies, richtig gut fand.
 
HanFred am 11.12.2008 09:24 schrieb:
Zubunapy am 11.12.2008 09:15 schrieb:
Die Entwicklung zum Spiel ohne Filmanleihen begann aber schon vor zehn Jahren,
solche spiele hat es eigentlich von anfang an gegeben. die "interactive movies" waren einfach eine mode, die wieder praktisch verschwunden ist. praktisch, es gibt immer noch ab und zu spiele, die daran erinnern. z.b. "Fahrenheit", "Dreamfall" oder "The Abbey", welche ich, ganz im gegensatz zu früheren interactive movies, richtig gut fand.
Genau so habe ich das auch gemeint. Diese Welle kam einfach mit der Verbreitung der CD-ROM Mitte der 90er auf, die es möglich machte, Videos in dieser Qualität und Quantität in Spielen einzusetzen.
Wer etwa ein Spieleheft aus dieser Ära liest, wird bemerken, dass diese Anleihen beim Film einen sehr hohen Stellenwert inne hatten, vergleichbar mit "echter 3D-Grafik" Ende der 90er...
 
Herbboy am 15.08.2008 12:07 schrieb:
olstyle am 15.08.2008 09:44 schrieb:
Herbboy am 14.08.2008 21:18 schrieb:
olstyle am 14.08.2008 20:39 schrieb:
Was die Zensur an geht könnte ich mir vorstellen dass die Kunstfreiheit zumindest bei Spielen ohne Altersfreigabe voll zum tragen kommt, also quasi nichts mehr geschnitten wird.

Zumindest verlangt das eigentlich das Gesetz.

??? :confused: die spiele werden von den hersteller geschnitten, damit sie offen verkauft werden dürfen und nicht "sogar" indiziert werden - das ist bei filmen nix anderes ..
, aber es ist doch zumindest zu erwarten dass von Beschlagnahmungen wie bei Wolfenstein in Zukunft Abstand genommen wird und selbst das ganz "böse" zeug "nur" indiziert wird.
.
ja gut, bei wolfenstein lag es ja an den nazi-symbolen, das ist ja wieder was anderes. das hatte ja nichts mit der killerspiel-gewalt-diskussion zu tun. ich dachte jetzt, du meintest die gewalt.


Dsa ganze Kulturgetuhe wird sicherlich überbewertet und Spiele werden wahrscheinlich noch strengeren Kontrollen unterstehen ... das geschieht auch ohne das Spiele jetzt Kulturgut sind!
 
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