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Computerspiele: Jeder Zwanzigste Jugendliche soll süchtig sein

Darkmoon76

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Zum Artikel: Computerspiele: Jeder Zwanzigste Jugendliche soll süchtig sein
 
Viel größer werden die Zahlen der Süchtigen bei Smartphonesucht, Social Media-Sucht und allgemein der Internetsucht sein. Und das in allen Altersgruppen. Computerspielsucht wird nur ein kleiner Teilbereich sein.
 
Ich frage mich immer, wie man das genau messen will. Das fängt ja schon bei der Spielzeit an:

Wenn man jetzt einfach mal die beiden Fälle nimmt:
A: Ich spiele ausschließlich Offlinespiele
B: Ich spiele ein MMO mit Personen, die ich auch im RealLife™ kenne und chatte mit denen über Teamspeak. Wenn wir Raiden gehen, hat das denselben Charakter, wie wenn andere zum Fußballspielen gehen. Manchmal habe ich eigentlich gar keine Lust, aber wegen meiner Verpflichtung der Gruppe gegenüber spiele ich auch dann.

und diese bzgl. einer "Sucht relevanten" Spielzeit begutachtet, muß der Maßstab bei Gruppe B deutlich höher angelegt werden, um den sozialen Verknüpfungen Rechnung zu tragen.

Und dann ist da ja noch der Unterschied zwischen "Sucht" und "Hobby". Ein Freund meiner Eltern sammelt bspweise Gesteinsbrocken, packt die in durchsichtige Acrylbehälter, katalogisiert sie und hat inzwischen einen ganzen Keller voll damit.
Das nimmt ebenfalls eine Menge Zeit in Anspruch. Ist der jetzt "Stein-süchtig"...?
 
So wenig?

Wobei von Nomophobie sicher noch deutlich mehr Jugendliche betroffen sind.
 
Sind wir nicht alle etwas süchtig nach irgendwerlchen Kriterien die irgendetwas darlegen ?
 
Linguistische Fangfrage:
Wenn Alkoholiker süchtig nach Alkohol sind - sind dann Allergiker auch süchtig nach Allergien ...? :confused:
 
Naja, ab wann wird man den als süchtig eingestuft und mit welchem Maßstab?
Ich würde mal behaupten die Personen, die man wirklich als Süchtig bezeichnen kann, da sie überspitzt 20 Stunden Täglich spielen, sind wohl überwiegend Harz4 Empfänger.

Oder eben Leute die keiner wirklichen Beschäftigung nachgehen.
Jemand der einen Vollzeit Job + noch Familie etc. hat, wird wohl kaum auf eine Menge an Spielstunden kommen, die man als Sucht bezeichnen kann.
 
Viel größer werden die Zahlen der Süchtigen bei Smartphonesucht, Social Media-Sucht und allgemein der Internetsucht sein. Und das in allen Altersgruppen. Computerspielsucht wird nur ein kleiner Teilbereich sein.

Wenn man aber auf etwas sehr beliebtes sinnlos einbasht macht man sich unbeliebt. Hier sind es ja nur mal wieder "die Freaks". ;)
 
Und dann ist da ja noch der Unterschied zwischen "Sucht" und "Hobby". Ein Freund meiner Eltern sammelt bspweise Gesteinsbrocken, packt die in durchsichtige Acrylbehälter, katalogisiert sie und hat inzwischen einen ganzen Keller voll damit.
Das nimmt ebenfalls eine Menge Zeit in Anspruch. Ist der jetzt "Stein-süchtig"...?
ja klar, der ist ja komplett stoned... ^^

Spielesucht ist an sich recht klar definiert. Wenn man spielt OBWOHL man an sich etwas anderes wichtiges machen müsste, weil man nur ans Spielen denkt, ist eine hohe Gefahr da. Wenn du ab und an mal per Verabredung bei einem Clan mitspielst und vielleicht wegen eines Clan-Termins einen Arzt-Termin nicht auf den gleichen Tag legen willst, dann ist das noch "normal" wie bei einem anderen Hobby auch. Wenn du aber den Arzt-Termin flöten gehen lässt, weil du spontan lieber zocken willst, oder erst gar keinen Arzt-Termin machst, weil du genau weißt, dass du die freie Zeit zu 90% mit Zocken verbringen willst, dann ist es mehr als kritisch. Oder wenn zwar zum Termin gehst, aber die ganze Zeit denkst "oh jee, was verpass ich jetzt beim Spiel so alles???". Oder wenn du selbst so was wie Duschen sein lässt, nur damit du 10 Minuten mehr im Spiel verbringen kannst usw.

So was kann natürlich auf andere Hobbies genau so zutreffen. Aber wenn zB der Teenie selbst nach der 5. Aufforderung "Kevin-Malte! Jetzt komm, es gibt Abendessen!!!" nicht von der Konsole weg will und sogar aggressiv auf die Aufforderung reagiert, dann besteht durchaus eine Suchtgefahr. Und solche Fälle sind sicher gemeint.


Mein Patenkind zB schaut bereits zwanghaft immer aufs Smartphone, und wenn dann die Meldung da ist, dass das neue Gebäude beim Strategie-Spiel fertig ist, MUSS er sofort ins Spiel. Das ist zwar noch keine Sucht, weil es auch Phasen gibt, wo sein Vater sagt "Handy aus!, und dann bleibt es auch 2 Stunden aus und er muckt nicht rum. Aber er muss echt aufpassen, dass sich das nicht auch noch ändert.
 
Spielesucht ist an sich recht klar definiert.

Leider afaik bisher immer noch nicht in Deutschland.
Habe dazu vor drei Jahren in Kooperation mit der Sucht- und Präventionsstelle Bonn einen ausführlichen Text geschrieben, der hier zu finden ist, falls es interessiert: Die dunkle Seite der Technik -Mediensucht: Ein ernstzunehmendes Problem - TECHNIKJOURNAL.DE - Technik aktuell

Viel hat sich, soweit ich weiß, seitdem hierzulande leider nicht geändert.
Es gibt Definitionen im Anhang des US-amerikanischen DSM-5, die aber für die deutsche Gesetzgebung nicht relevant sind. Hierzulande wird eine Mediensucht nur als Begleiterscheinung von substanzgebundenen Süchten anerkannt und dementsprechend oft falsch behandelt.

Auszug aus dem Text von 2013 zur Definition von Mediensucht/ Internetsucht. Diese Definition gilt aber nicht offiziell in Deutschland.

"Internet-Gaming-Disorder ist vorhanden, wenn mindestens fünf der nachfolgenden Kriterien in der Periode von zwölf Monaten aufgetreten sind:

1. Häufige Beschäftigung
2. Entzugserscheinungen
3. Tolerierung von langen Sitzungen
4. Fehlversuche beim Aufhören
5. Fortführen des Konsums, trotz des Wissens um
negative Folgen

6. Aufgeben von Hobbys etc.
7. Das Spielen als Flucht vor dem Alltag
8. Familie, Freunde anlügen, was Dauer etc.
anbelangt

9. Verlust von Job, Beziehungen etc."
 
Zuletzt bearbeitet:
"Internet-Gaming-Disorder ist vorhanden, wenn mindestens fünf der nachfolgenden Kriterien in der Periode von zwölf Monaten aufgetreten sind:

1. Häufige Beschäftigung
2. Entzugserscheinungen
3. Tolerierung von langen Sitzungen
4. Fehlversuche beim Aufhören
5. Fortführen des Konsums, trotz des Wissens um
negative Folgen

6. Aufgeben von Hobbys etc.
7. Das Spielen als Flucht vor dem Alltag
8. Familie, Freunde anlügen, was Dauer etc.
anbelangt

9. Verlust von Job, Beziehungen etc."
Das ist aber schon eine sehr komische Definition. Denn da kann es IMHO Kombinationen geben, die mit Sucht noch nichts zu tun haben (müssen), und andere, wo nur 3 Dinge zu treffen und die an sich jeder mit klarem Verstand als "Sucht" bezeichnen würden.

zB die Punkte 1. (häufiges Spielen) viele beschäftigen sich häufig mit Spielen, ist ja für ein Hobby auch normal und 3. (tolerieren langer Sitzungen): viele spielen halt auch mal von 18h-1h, vor allem wenn ein Spiel neu raus ist - andere schauen halt die neue Staffel GoT in einem Rutsch, oder lesen den neuen Roman von Stephen King in einem Stück und 5. (negative Folgen) viele spielen noch 1-2 Runden, obwohl sie wissen, dass sie vlt. zB am nächsten Tag müder sein werden als wenn sie das Spiel direkt beenden und schlafen gehen. 6. (Hobbies aufgeben) etliche Leute geben ein Hobby X für ein neues Hobby Y oder zugunsten für "mehr Zeit für Y" auf, was ist daran ungewöhnlich? Und dann noch 7. (Flucht vor Alltag) natürlich flüchtet man meistens auch vom Alltag, das tut man doch mit jedem Hobby, außer das Hobby gehört auch zum Beruf ^^ und schon hat man 5 Punkte zusammen, die IMHO noch nicht per Se immer kritisch sind, sondern auf jedes Hobby zutreffen können ohne dass man Job und soziale Kontakte sowie sich selber vernachlässigt.

Wenn aber allein schon Punkt 4. Fehlversuche beim Aufhören und 8. Lügen über die Dauer und 9. Verlust von Job/Beziehung eintritt, würde ich sofort sagen, dass derjenige ein Suchtproblem hat, obwohl es nur 3 Punkte sind, die zutreffen.


PS: ich meinte auch nicht, dass es klar definiert ist im Sinne von "da gibt es akzeptierte Diagnose-Schemata", sondern dass man sich eigentlich anhand von gewissen Verhaltensmustern recht gut denken kann, wo Hobby endet und Sucht beginnt, weil Worrel das ja mit Beispielen im Sinne fragte "wo ist das schon Sucht?"
 
Verstehe dich absolut. Ist imho auch ein sehr prekäres Thema, das zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Abgesehen davon ist in meinen Augen ein Befund, der auf einer schematischen Definition begründet ist, nicht sehr aussagekräftig. Da müsste man ins Detail gehen und sich mit jedem Individuum intensiv befassen. Ein anderes Problem, das ich sehe, ist es, dass selbst wenn jemand süchtig ist, er das wahrscheinlich nicht einsehen wollen wird, oder selbst wenn, die Schwelle, sich Hilfe zu suchen, groß ist.
 
Verstehe dich absolut. Ist imho auch ein sehr prekäres Thema, das zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Abgesehen davon ist in meinen Augen ein Befund, der auf einer schematischen Definition begründet ist, nicht sehr aussagekräftig. Da müsste man ins Detail gehen und sich mit jedem Individuum intensiv befassen. Ein anderes Problem, das ich sehe, ist es, dass selbst wenn jemand süchtig ist, er das wahrscheinlich nicht einsehen wollen wird, oder selbst wenn, die Schwelle, sich Hilfe zu suchen, groß ist.
das ist in der Tat ein Problem, natürlich auch bei anderen Formen der Sucht.

Das obige Schema kann man natürlich nehmen um zu schauen, ob ein Risiko vorliegt, das ist klar. Aber ich würde da eher den verschiedenen Dingen eine Art Punktesystem wie beim Führerschein geben, und zB "oft spielen" gibt einen Punkt, "Job verlieren" aber direkt 4 Punkte, und wer am Ende 6 Punkte zusammen hat, der hat dann wirklich ein massives Problem - natürlich muss man so oder so jeden Einzelfall betrachten. Manch einer ist "süchtig", weil er zwar wirklich nur DIE Zeit für Spiele nutzt, die nach Abzug der Zeit für Job/Schule, normale soziale Kontakte und Alltags-Erledigungen über bleibt, aber er kann einfach nicht mal in der freien Zeit was anderes machen, sondern MUSS spielen. Wieder andere entscheiden sich bewusst dafür, zB beim Job auf Teilzeit zu gehen, weil denen das Einkommen trotzdem reicht, und treffen privat kaum "echte" Freunde, weil sie sowieso eher "Eigenbrödler" sind, und zocken dann halt jeden Tag 6-8 Stunden - könnten aber auch jederzeit aufhören und auch über Wochen nicht spielen, sind also doch nicht süchtig. Und all das muss man im Einzelfall überprüfen.
 
Bin da bei dir. Da muss noch viel geforscht und gelernt werden. Immerhin ist das eine "New-Age-Krankheit", die noch nicht lange existiert (Internet gibt es ja für private Haushalte erst seit Mitte/Ende der 90er) und daher sind auch die Entwicklung, die Gründe sowie die Ausmaße und Auswirkungen von Suchtkrankheiten, die darauf basieren, noch völlig ungeklärt.
 
Leider afaik bisher immer noch nicht in Deutschland.
Habe dazu vor drei Jahren in Kooperation mit der Sucht- und Präventionsstelle Bonn einen ausführlichen Text geschrieben, der hier zu finden ist, falls es interessiert: Die dunkle Seite der Technik -Mediensucht: Ein ernstzunehmendes Problem - TECHNIKJOURNAL.DE - Technik aktuell

Viel hat sich, soweit ich weiß, seitdem hierzulande leider nicht geändert.
Es gibt Definitionen im Anhang des US-amerikanischen DSM-5, die aber für die deutsche Gesetzgebung nicht relevant sind. Hierzulande wird eine Mediensucht nur als Begleiterscheinung von substanzgebundenen Süchten anerkannt und dementsprechend oft falsch behandelt.

Auszug aus dem Text von 2013 zur Definition von Mediensucht/ Internetsucht. Diese Definition gilt aber nicht offiziell in Deutschland.

"Internet-Gaming-Disorder ist vorhanden, wenn mindestens fünf der nachfolgenden Kriterien in der Periode von zwölf Monaten aufgetreten sind:

1. Häufige Beschäftigung
2. Entzugserscheinungen
3. Tolerierung von langen Sitzungen
4. Fehlversuche beim Aufhören
5. Fortführen des Konsums, trotz des Wissens um
negative Folgen

6. Aufgeben von Hobbys etc.
7. Das Spielen als Flucht vor dem Alltag
8. Familie, Freunde anlügen, was Dauer etc.
anbelangt

9. Verlust von Job, Beziehungen etc."

Ich hab mich mit dem Thema Sucht bisher nie besonders auseinandergesetzt, aber...Ich halte diese Liste für hilfreich, wenn man die Gefahr einer Sucht sieht. Aber nicht, um eine Sucht tatsächlich zu diagnostizieren. Dafür sind mir die Punkte nämlich doch etwas zu schwammig.

Zum Beispiel Entzugserscheinungen: Die zeigen sich doch, je nach Mensch und Suchtmittel, ziemlich vielfältig. Bei mir als Raucher zeigt es sich in Form von: schlechter Laune, massive Unruhe. Bei längerem Entzug zittern mir manchmal sogar die Hände und ich krieg meine Beine nicht mehr still. Bei härteren Drogen dürften sich Entzugserscheinungen noch deutlich dreckiger gestalten, wie etwa Fieber, Schweißausbrüche etc. Weil das scheiß Zeug nunmal auch auf den Körper schlägt. Wie zeigen sich Entzugserscheinungen bei einem Mediensüchtigen? Ist das überhaupt irgendwo halbwegs definiert? Mediensucht hat immerhin nicht die Auswirkungen auf den Körper, die Drogen haben, weswegen sich Entzugserscheinungen logischerweise anders zeigen müssten.

Häufige Beschäftigungen...ab wann ist man denn tatsächlich süchtig? Wenn man täglich 8-12h spielt? Oder länger? Oder weniger? Beispielsweise vlt. mal 8-12h am Tag, aber dafür nur einmal in der Woche? Grundsätzlich besteht Suchtgefahr, sobald eine gewisse Regelmäßigkeit stattfindet (Aussage eines Drogensüchtigen in Therapie, mit dem ich mich mal zusammen mit einer Betreuerin unterhalten habe). Die Aussage halte ich auch für ziemlich nachvollziehbar. Das heißt nicht zwangsläufig, dass man Gefahr läuft, süchtig zu werden, wenn man einmal im Monat konsumiert. Aber je nach Suchtmittel in kürzeren Intervallen schon. Es kommt hierbei natürlich auch auf das Suchtmittel selbst an. Essen tut man ja auch regelmäßig und mindestens 3x am Tag. Aber es gibt ja auch Esssucht und diese Leute essen dauernd, ohne Unterlass. Und es kommt dabei eben natürlich auf die Abstände des Konsums an.

All diese Punkte müssten konkreter definiert werden, um zumindest klar zu machen: Ok, hier besteht tatsächlich eine Suchtgefahr. Aber eine Sucht selbst dürfte nicht bestehen, wenn keine Entzugserscheinungen vorhanden sind. Das sind dauernde Begleiterscheinungen einer Sucht.

Ob ich mit all dem nun richtig liege, weiß ich nicht genau. Ich lass mich natürlich auch gern belehren. :)
 
Häufige Beschäftigungen...ab wann ist man denn tatsächlich süchtig? Wenn man täglich 8-12h spielt? Oder länger? Oder weniger? Beispielsweise vlt. mal 8-12h am Tag, aber dafür nur einmal in der Woche? Grundsätzlich besteht Suchtgefahr, sobald eine gewisse Regelmäßigkeit stattfindet (Aussage eines Drogensüchtigen in Therapie, mit dem ich mich mal zusammen mit einer Betreuerin unterhalten habe). Die Aussage halte ich auch für ziemlich nachvollziehbar.
das ist ja logisch - ohne Regelmäßigkeit keine Sucht. Das ist so ein Satz wie "ein Teilnehmen am Straßenverkehr birgt das Risiko, bei einem Unfall zu schaden zu kommen" ;) an sich ist das sogar fast eine Binsenweisheit.

Man darf aber nur weil jemand regelmäßig spielt ihn direkt im "medizinischen" oder psychologischen Sinne als "suchtgefährdet" bezeichnen, weil DAS an sich von jedem so verstanden wird, dass jemand in einer Phase ist, in der man echt schon kurz davor ist, die Grenze zur Sucht zu überschreiten. Würde man "regelmäßig spielen" schon als "suchtgefährdet" bezeichnen (und "regelmäßig" heißt ja nicht gleich "jeden Tag 6 Stunden" ), dann müsste man auch jeden, der zB immer am Wochenende 1x ausgeht und dann über den Abend verteilt 5-6 Bier trinkt, oder der 2-3 die Woche zum Essen ein Glas Wein trinkt usw. als "alkoholsuchtgefährdet" einstufen usw., und das macht keinen Sinn, weil dann eine Riesenmasse an Leuten mit in das Raster fällt, die an sich weit weg von einer Sucht sind.

Ich würde vlt sagen: es besteht dann eine Gefahr, wenn man es regelmäßig macht UND es nicht oder nur mit Mühe (sehr schlechte Laune, sehr abgelenkt sein usw.) mal für längere Zeit sein lassen kann. ODER wenn das "regelmäßig" halt echt "mind alle 2 Tage 6-8h" bedeutet über einen langen Zeitraum hinweg.
 
Ich hab mich mit dem Thema Sucht bisher nie besonders auseinandergesetzt, aber...Ich halte diese Liste für hilfreich, wenn man die Gefahr einer Sucht sieht. Aber nicht, um eine Sucht tatsächlich zu diagnostizieren. Dafür sind mir die Punkte nämlich doch etwas zu schwammig.

[...]

All diese Punkte müssten konkreter definiert werden, um zumindest klar zu machen: Ok, hier besteht tatsächlich eine Suchtgefahr. Aber eine Sucht selbst dürfte nicht bestehen, wenn keine Entzugserscheinungen vorhanden sind. Das sind dauernde Begleiterscheinungen einer Sucht.

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Ob ich mit all dem nun richtig liege, weiß ich nicht genau. Ich lass mich natürlich auch gern belehren. :)

Du, ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. :-p Dass ich mich damit intensiv beschäftigt habe, liegt nun drei Jahre zurück. Das DSM-5 müsste aber online ersichtlich sein. Darin stehen alle Details. :)
 
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