AW: Bushido für Melodieklau verurteilt: Verkaufsverbot für einige Alben
Ich denke ich kann durchaus mein persönlichen Erfahrungen als Masstab nehmen! Ich arbeite z.B. bei der Entwicklung meiner eigenen Musik sowohl mit meiner E-Gitarre, als auch mit diverser Software. In neue Software komme ich aber leicht rein. Das ist absolut kein Thema für mich! Da kannst du mir eigentlich alles vorsetzen was ich grad brauche! Es dauert echt nicht lange und ich beherrsche das Teil.
Nein: du GLAUBST, es zu beherrschen. Wenn Du aber mal nen sagen wir mal Synhtpop- oder Dancefloor-Song machen müßtest, der wirklich gut abgemischt ist, nen eigenen Charakter hat und auch was besonderes ist, "vorzeigbar" für einen Club, dann reicht es nicht, wenn Du prinzipiell einfach nur verstanden hast, wie die Software funktioniert - da gehört viel mehr dazu, außer Du bist echt suprtalentiert und haust so was mal eben in 2-3 tagen raus ohne Vorerfahrung - dann solltest Du aber echt das Genre wechseln und Producer für elektronische Musik werden
Wenn Du bisher aber nur Rocksongs am PC gemacht hast, dann kannst Du das eh nicht als Maßstab nehmen: bei Rock sind die Instrumente schon rel. gut aufeinander abgestimmt, ohne dass man viel mehr als nur Laustärkeanpassnung machen muss.
Wenn du aber von mir verlangst, das ich ein bestimmtes, extrem kompliziertes Gitarrenriff - oder Solo einspielen soll, dann muss ich das erstmal üben.
Dass es mehr Übrung braucht, um so was live zu spielen, hab ich ja nie bestritten. Das hat aber rein gar nix mit der Qualität und Güte und "Wertigkeit" eines Songs zu tun. Und wenn einer ein rein elektronisches Stück mal live aufführen will, muss der auch das ganze erstmal ne ganze Weile üben, vor allem weil der Keyboarder idR gleich mehrere Instrumente gleichzeitig steuert - dafür muss ein Gitarrist halt wiederum "fingerfertiger" sein - das gleicht sich meiner Meinung nach aus. Man KÖNNTE als Electro-Musiker das ganze einfach vom PC abspielen lassen - das könnte eine Rockband aber auch. Ob man es dann auch MACHT, das ist wieder ne ganz andere Frage.
Du willst doch hoffentlich nicht "Tastendrücker" mit echten Musikern auf eine Stufe stellen, oder?
jemand, der Musik macht , IST ein Musiker - Punkt. Es spielt da überhaupt keine Rolle, wieviel Mühe der sich (vermeintlich) gibt oder nicht gibt. Ich geh sogar weiter: für mich sind viele "Tastendrücker" sogar eher Musiker als einige der Leute, die einfach ihnen vorgesetzte Melodien nachspielen, auch wenn das Beherrschen des Instrumentes natürlich viel Übung braucht.
Die drücken aber ja nicht einfach irgendwelche Tasten, und fertig... die meisten spielen die Melodien genauso ein wie Leute mit "echten" Instrumenten, nur dass die halt ein Keyboard dafür nehmen. Und klar: die müssen das zunächst mal nicht perfekt spielen können, weil man das im Nachhinein dann am PC noch ändern kann. Aber Du spielst halt vlt. für nen neuen Song ne Woche lang unterschiedliche Riffs, bis die Band meint, dass das zum Song passt - einer am PC editiert dafür ne Woche lang die Noten am PC, testet Dutzende verschiedene Synhties usw. - die Arbeit ist aber die gleiche. Nur auf ner anderen Ebene.
Einige entwickeln sogar nen Song erst am Klavier, und erst später setzen die das eletronisch um.
Diese "Tastendrücker" mögen zwar vielleicht kreativ sein - technisch können sie aber kaum was!
Das ist zwar eh Quatsch, denn viele können nämlich auch Instrumente spielen, aber so oder so: auch wenn Du recht hättest wäre das immer noch besser als technisch super zu sein, aber null Kreativität zu haben... was nutzt mit ein super-Gitarrist, der einen beschissenen langweiligen Song spielt?
Und wie ist das denn bei Rockbands&co? Da ist es ja nicht selten der Sänger, der die eigentlichen Songs schreibt, oder sogar ein außenstehender, und die Band spielt dann mehr oder weniger diese Idee einfach nach. Daran siehst Du, dass man nicht unbedingt "technisch" was draufhaben muss, nur um einen guten Song zu machen... Klar: die anderen aus der Band schlagen dann auch eigene Ideen vor, um den Song zu verfeinern - das läuft aber bei elektronik oder hiphop usw. auch nicht anders ab, da sitzen die dann auch im Studio und überlegen, wie man den Charakter, den Sound, die Stimmung des Songs noch verfeinern kann...
So oder so: es ist einfach nur Unsinn,pauschal zu sagen, dass Musik mit Gitarren oder Geigen oder Klavier oder sonstigen "echten" Instrumenten mehr "wert" ist, nur weil man das Instrument erst erlernen muss, und vor allem: dass andere Musik deswegen "leicht" und mühelos zu machen sei und daher nix wert ist.
Nur weil Dir der ein oder andere Musikstil nicht gefällt, solltest Du nicht so respektlos sein, so zu tun, als stünde da keine richtige Arbeit dahinter. Das trifft sicher auf manche zu, dass die da nur schnell schnell was zusammenschustern - das gibt es aber auch bei Rockmusik. Da gibt es auch Songs, bei denen ein producer einfach 2-3 Gitarristen "einkauft" und denen vorsetzt, was die zu spielen haben - da kannst Du dann nicht ernsthaft sagen, in dem Song würde trotzdem mehr Arbeit als in allen HipHip- oder Electro-Song stecken, nur weil die armen Schweine an den Gitarren das Gitarrespielen irgendwann erst lernen mussten...
btw: es gibt auch viele HipHop-bands, die live ne ganze Band dabeihaben - glaubst Du, diese version des Stückes hätten die dann auch aus dem PC per Tastendruck gesaugt? ^^
ps: ich höre auch viel Rock, Metal usw.,ich sag das also nicht, weil ich so eine Musik nicht mag oder so. Und ich verteidige ja auch nicht Bushido - es ist aber so: wenn er gefragt hätte, dann wären die Samples im Grunde wie eine Art Instrument für seine Songs, mit denen er eine bestimmte Stimmung erzeugen will. Dann wäre es o.k, auch wenn es natürlich weniger Mühe macht, als sich 100% selber was auszudenken - nur, mal ganz ehrlich: jeder Gitarrist, Bassist, Schlagzeuger hat doch auch schonmal nen Riff oder ne Bassfolge oder einen Beat von einer anderen Band mehr oder weniger übernommen, oder nicht? Oder seine Gitarreneffkte so eingestellt, dass es sich so anhört wie die Band XY. Die Frage ist immer nur, wie ähnlich das dann ist und ob man schon ne ganze Melodie klaut, und wenn ja: ob man dann fragt.
Ich kenne auch ein paar Leute, die seit fast 20 Jahren in ner Band spielen (ich bin schon 35), mache selber seit Jahren am PC elektronische Musik und kenne auch welche, die das ebenfalls machen - daher weiß ich schon, wovon ich rede. Diese Einwände von wegen "handgemacht" muss ich mir schon seit mitte/Ende der 80er anhören, als so langsam Techno aufkam
Noch keiner hat da wirklich objektiv überzeugende Argumente gebracht, außer dass es einem einfach besser GEFÄLLT, dass da einer zum Aufnehmen des Songs die 3-6 Minuten am Stück fehlerfrei spielen muss. Das ist aber dann subjektiv und nicht objektiv.