dh: Wenn "das Geld da wäre", hättest du auch nichts dagegen, wenn Leute 100e Milliarden pro Monat verdienen würden (und buchstäblich dermassen nicht wissen, wohin mit ihrem Geld, daß sie Gold fressen), während andere am Hungertuch nagen und froh sein können, wenn morgen überhaupt was auf dem Tisch steht...?
Jein. Ich finde, die sollten dann große Teile des Gehaltes spenden. Aber zu verlangen, dass sie der Firmenführung bei den Verhandlungen sagen "btw, mehr als 500.000 will ich nicht" wäre absolut grotesk.
Aber allein Deine Übertreibung ist schon völliger Schwachsinn, denn "das Geld ist da" bedeutet, dass die Firma es sich leisten kann oder was sie sich an Zusatzgewinn im Vergleich zu einem anderen Kandidaten verspricht. Und mehrere hundert Mrd sind nun echt völliger Käse. Da gibt es also selbstverständlich Grenzen. Wenn eine Firma sich vom besten Kandidaten bis zu 100 Mio mehr Gewinn in den nächsten 2-3 Jahren verspricht, wird sie ihm keinesfalls 30 Mio oder mehr pro Jahr bezahlen, das ist doch klar.
Ähm, ... was meinst du, wie erfolgreich zB Apple wäre, wenn dort keiner putzen würde ...?
Oder Fußballspieler, wenn keiner sich um die Rasenpflege kümmern würde? Wie beliebt wären wohl die Spiele, wenn keiner die Zuschauertribüne im Stadion putzen würde?
Das hab ich doch ebenfalls geschrieben, dass die Leute wichtig sind - nur sind bestimmte Positionen um Welten einfacher zu besetzen, so dass die Vergütung nun mal niedriger ist, UND wenn man für so einen "kleinen" Job keine soooo dolle Kraft hat, fällt dies kaum ins Gewicht, gerade bei größeren Unternehmen.
Und wieso müssen die mit durchschnittlich 111.000 Euro/Monat über das 50fache(!) einer Putzkraft verdienen?
Die "müssen" nicht, es ist nun mal genug Geld da (bzw. falls man einen Retter sucht: die möglichen Verluste sind so hoch, dass man bereit ist, zu deren Vermeidung sehr viel zu zahlen), und gerade wenn eine Firma sehr viel Umsatz hat, sucht sie sich möglichst gute Leute, und von denen gibt es halt nicht viele. "gute Putzfrauen" gibt es aber etliche, und ob das Klo nun durch die Putzkraft A "sauber" oder die teurere Putzfrau B "mega sauber" gemacht wird, bringt der Firma keinen Zusatzgewinn, so dass sie die billigste Kraft einstellt, die den Job "ordentlich" macht - ordentlich reicht im Management aber nicht.
Und wenn du jetzt fragst: "wieso ist Geld für einen Manager da, aber nicht für mehr Gehalt der Putzfrau? " - klar wäre auch genug Geld da, damit die Putzfrau mehr bekommt - aber warum soll die Firma ihr mehr zahlen, wenn eine andere es für weniger genau so gut macht? Da hat man eben genug Auswahl, bei Managern aber nicht.
Und schon wieder: Was hat die Menge der unter einem stehenden Mitarbeiter mit der Höhe des Gehaltes zu tun?
Was ist das denn jetzt eine für Dein Niveau echt blöde Frage - verarschst Du mich jetzt? ^^ Wenn du für mehr Leute und Umsatz verantwortlich bist, dann ist es doch klar, dass du im Zweifel auch mehr verdienst als jemand, der für weniger verantwortlich ist. Wenn du in der Lage bist, die Effizienz von Mitarbeitern oder des Unternehmens insgesamt um 2% zu steigern, dann bedeutet das für die Firma ja auch einen höheren Gewinn, wenn sie 10.000 und nicht nur 1.000 Mitarbeiter und/oder 5 Mrd und nicht nur 50 Mio Umsatz hat. Daher ist eine Firma bereit, mehr Gehalt zu bieten, um einen Top-Manager zu bekommen, wenn sie mehr Personal und/oder Umsatz hat als eine kleinere Firma. Da gibt es einen simplen logischen Zusammenhang.
Klar: wenn es etliche arbeitslose Top-Manager geben würde, dann würden die Firmen sagen "leck mich, ich biete Dir 500€ im Monat, da stehen noch 20 andere vor der Tür, die den Job machen wollen" - aber Manager sind eben keine Putzfrauen...
Aber so ist es halt nicht. Und gerade für die Mitarbeiter ist es bei großen Unternehmen auch nicht so relevant, ob der Manager nun eine oder 2 Millionen verdient. Auch deswegen ist die Relation zur Anzahl der Angestellten nicht unwichtig. Wenn der der Chef einer 100-Mann-Firma 2 Mio pro Jahr verdient, könnten die Mitarbeiter jeweils satte 10.000€ pro Jahr mehr bekommen, wenn der Chef "nur" 1 Mio bekäme. Geht es aber um eine Firma mit 10.000 Angestellten, dann sind es nur noch 100€ pro Jahr.
Äh ... und? Deshalb soll es jetzt richtig sein, wenn einzelne so viel "verdienen", daß sie davon 50 Familien versorgen können, während andere Mehrfachjobs haben müssen, um überhaupt irgendwie über die Runden zu kommen?
Wer spricht denn von "richtig" ? Es ist halt eine logische Folge und rational zu erklären, das ist alles.
Das Geld ist da, eine Firma kann ganz klar berechnen, wie viel mehr Gewinn ein Manager einbringen kann, und dementsprechend hoch kann das Gehalt sein. Und da gute Manager selten sind, sind die Gehälter eben hoch. Auch bei vielen Facharbeitern sind in den letzten Jahren die Gehälter stark gestiegen, weil sie Mangelware sind, und die Grenze gibt halt der Betrag vor, der trotz des höheren Gehaltes noch für die Firma übrig bleibt. Nur sind das bei Arbeitern nicht gleich Millionen, bei Managern für große Konzerne aber eben doch.
Ähm, doch, es heißt ja nicht umsonst "Stundenlohn".
Verdreh mir jetzt nicht die Worte, du weißt ganz genau, dass ich meinte: man wird nicht nur für die Zeit bezahlt, sondern für den Mix aus Können, Ausbildung, Produktivität und am Ende auch noch für die Zeit, aber eben nicht NUR für die Zeit.
Womit du gerade bewiesen hast, daß es nicht darum geht, was man kann, sondern wie groß das Angebot an Ersatzkräften ist.
Unfug, es geht um beides. Bei Top-Managern ist es nur so, dass es eben sehr wenige gibt, die das Können vorweisen, was die Firma gerne hätte. Bei Putzfrauen aber gibt es ein Überangebot, da nimmt eine Firma natürlich jemanden aus der Gruppe, die GENUG können, aber dabei dann am wenigsten verlangen. Ob die Putzfrau dann "gut" oder "sehr gut" ist, spielt bei einem Großkonzern keine Rolle. Die Kleinigkeiten, die ggf relativ "teuer" werden können, bringt man den Leuten dann per Schulung bei und kontrolliert das mit passenden Vorgesetzten. Aber das Führen einer Firma kann man nicht erst nach Einstellung noch "optimieren".
Und je nachdem, ob und welche Hygienevorschrift die Putzfrau verletzt hat, könnte ein enormer Imageverlust oder gar eine Schließung der Filiale dabei rauskommen …
ja sicher, das sind aber trotzdem keine Riesenbeträge, die auch nur Ansatzweise mit dem Konzernmanagement zu vergleichen sind. Die Firma geht das Risiko ein, dass eine "kleine Arbeitskraft" mal was falsch macht, da dies so gut wie nie ganz extreme Folgen hat, die man mit einer teureren Kraft hätte vermeiden können.
Im Kommunismus wäre es kein "Naturgesetz" ...
Jein, Da läuft das dann eben unter der Hand. Die "Top-Leute" bekommen Bestechungsgelder oder besondere Zuwendungen usw., und am Ende hat ein Top-Manager dann trotzdem die größere Bude und wird jeden Tag zum Essen eingeladen, und die Putzfrau haust in einem Verschlag und nagt an einer Scheibe Brot vom Vortag....
Sprich: Das ist nur ein "Naturgesetz", solange der kapitalistische Grundgedanke, daß "mehr" zu haben was Erstrebenswertes sei, egal, ob man es braucht oder nicht, vorhanden ist.
Nö, das ist einfach etwas menschliches und käme auch im Kommunismus vor, auch da würden viele danach streben, etwas "besseres" zu sein. Selbst bei zB Star Trek: da gibt es zwar kein Geld, aber dafür "kloppen" sich einige der Leute um Posten & co, weil sie dadurch dann auch etwas "besseres" sind, und wenn sie scheitern bricht eine Welt zusammen.
Es macht ja auch nicht jeder Top-Verdiener so, dass er das Maximum rausholen will und immer mehr haben will. Es gibt oft genug Leute, die mehr verdienen könnten und trotzdem lieber einen Job annehmen, bei dem sie sich wohler fühlen. Oder bei nicht ganz so großen Unternehmen auch Leute, die auf Gehalt verzichten, damit das Unternehmen insgesamt besser dasteht, zb im Sport kommt das ab und an vor: da verzichten Spieler auf NOCH mehr Gehalt, damit sich das Team 1-2 Spieler leisten kann, um das Team zu stärken und am Ende mehr Erfolg zu haben.
So oder so: wenn man weiß, was man verdienen könnte , und dann bei einem Angebot trotzdem sagt "nee, ich will nur 1/10 davon", dann muss man echt mächtig einen an der Klatsche haben. Menschenfreunde spenden dann ja auch einiges oder gründen Firmen, in denen wieder neue Leute Arbeit finden, das darf man auch nicht vergessen. Es sitzt ja nicht jeder, der Millionen verdient, auf seiner Kohle und handelt rein egoistisch.
Und das "Übel" der Schlechtverdiener hat weniger mit hohen Top-Gehältern zu tun, sondern VIEL mehr damit, dass wir alle "geizig" sind. Würden die Putzfrauen und Poststellen-Lakaien und Fließbandschrauber usw. bei Ford 10% mehr verdienen, dann wäre das Auto eben auch teurer, und kaum einer kauft es noch - und dann kann Ford dichtmachen. Oder würde das Personal bei Amazon mehr verdienen, würde man rummeckern, warum denn die Sachen teuer werden. Oder zB Essen: ne Pizza vom Lieferdienst über 7€? Was für ein Wucher! Aber dann meckern, dass der Lieferant beim Amt aufstocken muss... Da sind wir alle also mit dran beteiligt, wenn aber einige Top-Leute ihre Millionen auf andere Angestellte verteilen würden, würde das kaum was ändern.