Verdammt, fast, aber nur fast, hättest du mich wirklich zum Nachdenken angeregt, ob es vielleicht auch durch die klare Deklaration in Ordnung ist/wäre.
Dieser Vorgang wurde aber jäh, mit deiner schön dämlich arroganten Besserwisserei, á la "wenn ihr das nicht so wie ich sehe, seid ihr doof (aka.
Medienkompetenz)" zunichte gemacht.
In diesem Sinne
Liegt an meiner fehlenden Sozialkompetenz, mit der du so reich gesegnet bist.
Der Satz bezog sich auf die mangelnde Medienkompetenz von Menschen, die gekennzeichnete oder inhaltlich klar ersichtliche Werbung nicht erkennen. Genau auf diese Gruppe zielt solch redaktionell aufgemachte Promotion ab. Das ist das Perfide daran, trotzdem ist es ein legitimes Marketinginstrument. Dass sich manchen Medien aus finanziellen Interessen oder gar Nöten darauf einlassen und damit ihre Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen, kann man natürlich kritisieren. Vor einer guten Woche hat PC Games ein vergleichbares
"Special" für Iron Man VR als reinen redaktionellen Artikel veröffentlicht. Zum Release-Zeitpunkt mit Nennung von Wolfgang Fischer als Autor. Wolfgang ist "Head of Creation & Services" bei Computec (auf deutsch, er ist Ansprechpartner für die Werbepartner und bietet ihnen kreative Werbeformen an)... Der Test kam drei Tage später. 8/10, nicht angreifbar. Testerin: Praktikantin Antonia. Da verschwimmen Coverage-Deals mit redaktioneller Arbeit, der Verlag kann aber immer nachweisbar belegen, dass die Tests selbstverständlich von der Redaktion völlig ohne Einfluss anderer Verlagsbereiche gemacht werden.
Auf der anderen Seite ist das ein Punkt, den ich bemängelt hatte, als noch die Redi-Bilder neben den Werbeartikeln prangten. Denn das war dann noch schwieriger zu unterscheiden zwischen Werbung und was redaktionellem Inhalt.
Schlussendlich kommt das Werbegeld ja eh in den selben Topf.
Nochmal das Beispiel Iron Man VR. Wolfgang ist kein Redi mehr, viele kennen ihn aber als redaktionelles Urgestein. Zack, schon wurde aus dem Special ein redaktioneller, nicht als Werbung gekennzeichneter Beitrag. Text und Video waren eindeutig Marketing. Es kann aber immer auf die Meinung des Redakteurs reduziert werden.
Bei Ghost of Tsushima ist alles korrekt. Trotzdem ist sowas für ein Fachmedium, dass eine Woche später den unabhängigen redaktionellen Test veröffentlichen wird, einfach eine ganz unschöne Sache. Natürlich macht das nicht nur Computec, aber es gibt tatsächlich auch Medien, die lieber in den Untergang reiten, als solche Deals einzugehen. Muss auch mal gesagt werden.
Versteh den Aufruhr nicht
erwartet jemand von Ghost of Tsushima denn weniger als nen weitern großen Hit? Also ich nicht
Das ist nicht das Problem. Klar ist das ein Titel, der im herrschenden Bewertungsschema niemals unter 8/10 rutschen könnte. Wieder ein Feigenblatt mehr, um Coverage-Deals als wenig verwerflich einzustufen. Die Medienunternehmen sind ja nicht kriminell oder doof, sie lassen aber knallhart zu, dass Medieninkompetenz für Geschäftsinteressen ausgenutzt wird. Nochmal: Ich stufe nichts von dem, was hier gemacht wird, als rechtlich angreifbar ein. Aber bitte auch nicht verharmlosen, als wäre es völlig unproblematisch.