Nehmen wir doch einfach mal ein paar Ausssagen aus dem Artikel und schauen uns die Around-The-Verse Videos dazu an... manchmal frage ich mich wieso sich einige Individuen "Journalist" nennen.
1.
"Bei Star Citizen gibt es eine Menge, das unglaublich unpraktisch wirkt, auch wenn nicht alles davon unmöglich ist. Mit genug Geld und klugen Leuten kann man alles schaffen, oder? Ich glaube, das Projekt hat dasselbe Problem, das jede Art der Videospiel-Entwicklung seit Beginn [der Branche, Anm. d. Red.] verfolgt hat: zu viele Features [im Original: 'overscope']. Es gibt kein Videospiel, bei dem nicht Elemente gekürzt, gestrichen oder überarbeitet wurden, weil es sich als zu groß herausgestellt hat."
Wieso sollte ein Entwickler von seiner Vision abrücken, wenn er von der Community unterstützt wird? Für mich wirkt das so langsam eher, als wollten alteingesessene Publisher nur ihre Pfründe sichern. Bei Star Citizen wurde auch schon einiges gekürzt, jedoch will man auch innovative und NEUE Elemente in das Spiel integrieren und das braucht nunmal... ja... Zeit UND Geld.
2.
"Star Citizen begannn mit diesem kleinen Entwicklungsziel [ein Weltraumspiel wie Wing Commander oder Freelancer zu bauen] [...] und dann wuchs und wuchs es. Anstatt neue Technologien und Wege zu adaptieren, um diesem neuen Umfang gerecht zu werden, blieben sie [Cloud Imperium Games] bei dem, was sie hatten...
Star Citizen begann NIE als Spiel "wie Wing Commander oder Freelancer". Star Citizen begann mit dem DEZIDIERTEN ZIEL ein persistentes MMO-Universum zu schaffen. Meiner Meinung nach wird hier bewusst eine Falschaussage getätigt.
3.
'Okay, wir sammeln bis 25 Millionen Dollar'. Und als sie dieses Ziel erreicht haben, hätten sie sagen sollen: 'Das war's. Das ist unser Spiel und mit 25 Millionen Dollar können wir es bis dann und dann entwickeln.' Doch stattdessen haben sie es immer weiter wachsen lassen."
Das wäre dass erste mal, dass sich ein Entwicklerstudio mit weniger Geld zufrieden geben würde als es einnehmen könnte. Mir scheint es, als würden die Ex-Mitarbeiter unter Realitätsverweigerung leiden.
4.
Cloud Imperium Games' größtes Hindernis war von Tag eins an die Cryengine. Sie ist eine exzellente Engine, um eine Art von Spiel zu machen: Shooter. [Um Star Citizen zu entwickeln], musste das Team sie komplett ausweiden.
Dank des deutschen Studios ist die Engine bereits optimiert worden und der NetCode wurde neu geschrieben. Also ein irrelevanter Punkt der Kritik.
5.
"Sie fingen an, ein komplett neues First-Person-System in einer Engine zu bauen, die bereits eines hatte. Ich bin der Meinung, das war eine sehr, sehr dumme Entscheidung"
Ich bin der Meinung das es keine dumme Entscheidung war (Stichwort: Unified Player Model). Alle Bewegungen in 1st und 3rd Person werden nun in der Welt akkurat dargestellt und dies ist nur dank des neuen FPS-Models möglich. Hierzu einfach das neueste ATV aus dem deutschen Studio ansehen. Wird da dezidiert erklärt, wieso es nötig war. Aber hey. Wenn man sich mit der Materie nicht befasst und warum man diesen Weg gegangen ist, dann kann man es natürlich kritisieren.
6.
"[Sollte Star Citizen jemals fertig werden], dann würde ich anfangen, an Gott zu glauben"
Der liebe Herr darf gern glauben woran er möchte... ändert jedoch nichts daran, dass Schweigen manchmal Gold ist.
7.
"Sie könnten ein kleineres Spiel erschaffen. Sie könnten einen richtig netten Dogfight-Shooter im Weltall entwickeln und er würde sich wahrscheinlich sehr gut verkaufen. Das ist die Ansicht der meisten Leute in der Branche".
Dogfighting funktioniert schon (Arena Commander) und spielt sich fantastisch. Das FPS-Modul kommt nächsten Monat mit Alpha 2.6. Könnte es einfach nur sein, dass einige Leute aus "der Branche" langsam kalte Füße bekommen, weil sie merken dass das alte Entwickler-Publisher-Retailer Modell ausdienen könnte, wenn immer mehr Spiele dem Beispiel von SC folgen? Wo wären wir heute, wenn man nur auf die Ansicht der meisten Leute einer Branche zählt? Lemminge...
8.
"Chris Roberts selbst sieht derartige Schwarzmalereien gelassen. Sein Kommentar: "Das Rennen ist noch nicht vorbei. Wartet, bis die Ziellinie überschritten ist. Dann können die Menschen gerne darüber urteilen, ob es der richtige Weg war oder nicht. Es war der Weg, der sich für mich instinktiv richtig angefühlt hat."
Chapeau Herr Roberts. Mein Geld haben sie bereits und ich wünsche, dass Visionen verfolgt werden und man neues wagt. Wenn dies schon dämonisiert wird, so sehe ich schwarz für eine innovative und kreative Zukunft.
Over and out