Ich glaube nicht, dass ein SWTor Spieler WoW hasst. Ich mag es immer noch, es war "zu seiner Zeit" ein geiler Zock und ich habe mich jeden Tag gefreut in die W of W zurück zu kehren. Aber diese Zeit ist vorbei. Sie dauerte fast sieben Jahre, aber nun ist sie für mich zu Ende. Und ich habe alle Addons bisher gespielt, habe gerne gequestet. Was mich aber schon nach BC gestört hat: das Spiel wurde immer "infantiler". War es zu classic Zeiten teilweise unerhört schwer und ein Timesink ohne Ende, war der Schwierigkeitsgrad von BC meiner Meinung nach gut ausgewogen. Mit Wotlk kam dann ein Bruch in diesen Schwierigkeitsgrad, der selbst durch heroische Varianten der Dungeons nicht aufgefangen werden konnte. WoW reduzierte sich vom Entdecker und Geschichte erquesten Spiel immer mehr auf Instanzen, deren Wiederspielwert aber aufgrund fehlender Folgequests sehr gering war. Es ging nur noch um zufällige Drops bzw. Marken und die zugrundeliegende Geschichte verwässerte so weit, dass man Questtexte nicht mehr gelesen hat.
Damit trifft Blizzard meinen Geschmack nicht mehr. Und SW kam zur richtigen Zeit und macht viele Dinge, die ich an WoW ins negative verändert finde, einfach NOCH anders und für mich besser. Deswegen muss ich WoW nicht hassen. Aber betrachte ich mir die Work in progress Mists of Pandaria wird mir Angst und Bang. Was da bisher angekündigt wurde, sorry, könnte man als Standalone WoW auf den Markt bringen und bekäme vermutlich eine Freigabe ab 0 Jahre, schlimmstenfalls ab 6. Vielleicht müsste man dafür alle bisherigen Rassen aus dem Spiel patchen, aber ey, dafür gibt es schnuffige Pandaren. Die Petkämpfe lassen WoW nicht weiter in die Spielzimmer-Ecke abgleiten.
Das so viele Spieler in WoW bleiben, liegt wohl hauptsächlich daran, dass einige ihre "mühsam" erworbenen lila Pixel nicht aufgeben wollen. Man begründet das dann immer mit den sozialen Kontakten ingame, die man nicht verlieren will. Dabei kann man sich auch weiterhin mailen, ein Forum nutzen oder über Programme chatten, wenn einem so viel an bestimmten Menschen liegt. Aber hauptsächlich hat Blizzard es geschafft, den Spielern einzutrichtern, dass sie nur etwas wert sind, wenn sie ihr Equip zur Schau stellen.
Das heißt nicht, dass WoW nicht gut ist, aber es ist auch nicht wesentlich besser als andere MMOs.
Genau das wollte ich doch lesen. Einen gut argumentierten Post.
In einigen Dingen magst du ja Recht haben, aber vieles ist eben auch pure Geschmackssache.
Aber...
WoW war von vornherein von Blizzard als Casual-Spiel ausgelegt. Es war einfach zu erlernen und die grundlegenden Elemente waren absolut eingängig und nach wenigen Minuten zu meistern. Irgendwann kamen mehr Casuals, die heute den absoluten Großteil der Abonnenten ausmachen (es gibt bestimmt keine 10Mio. Suchtis in WoW ^^ ), sodass Blizzard den Schwierigkeitsgrad allgemein runterschrauben MUSSTE, damit das Spiel auch im Endgame für Casuals machbar wurde. Das ist ein logischer Schritt. Aber ein Schritt, aus dem eben dieses „Abquesten“ resultierte, ohne das man Azeroth für sich wahrnimmt. Da stimme ich dir zu.
Was den Wiederspielbareitswert der Instanzen angeht…nun, das stört mich weniger, als vielmehr die Tatsache, dass es für den Cataclysm-Endcontent einfach kaum Content gibt, der einen wirklich bei der Stange hält. Es gibt zu wenige Instanzen und nicht jeder hat Zeit oder Lust, wochenlang ein und die selbe Raidinstanz abzufarmen. Blizzard müsste hier einfach mal wieder ein paar 10er-Instanzen oder neue Heroic-Instanzen bringen, damit auch „Nicht-Raider“ bei der Stange gehalten werden, die kein PvP machen wollen. Die Schwierigkeitsgrade ändern an der Instanz selbst ja nichts, außer eben die Schwierigkeit.
Zu Mists of Pandaria…es gibt wohl noch zu wenig Infos, um darüber zu urteilen. Die Pandaren wurden in WoW nie gezeigt, sind aber ein Bestandteil der Welt. Es war wohl vorhersehbar, dass die in irgendeiner Form Einzug erhalten. Und ganz ehrlich…den fernöstlichen Stil von Mists of Pandaria finde ich gelungen. Bisher ist das alles reine Geschmackssache, obwohl mir der Haustier-Kampf auch nicht gefällt. Aber mir gefällts, dass Blizzard PvE-Events und Outdoor-Bosse wieder einbringt. Aber bezüglich des Addons warte ich einfach mal ab und schaue, was für Cataclysm noch so kommt.
Aber meine ganz persönliche Meinung zu WoW ist: Im Kern ist es kein schlechtes Spiel und es macht auch Spaß. Aber in vielen Details hat es Blizzard versaut. Arenapunkte außerhalb der Arena? Wofür dann Arena? Nur so als kleines Beispiel.
Auch verkommen die Gilden zu einem Fass, aus dem man sich den Met holt, um schneller besoffen zu sein. Soll heißen: Eine Gilde ist nur noch dazu da, um schneller zu leveln. Die Mitspieler in der Gilde sind dabei egal. Hauptsache, man hat seine eigenen Vorteile. Die Aktivität in den Gilden ist durch die Gilden-Perks und Gildenerfolge nicht merklich gestiegen. Wobei ich an dieser Stelle der Fairness halber sagen muss, dass die Idee wirklich gut ist, da der Gilde mehr Bedeutung zukommt. Was daraus gemacht wurde, ist allein Sache der Community.
Mein Wunschzettel für Verbesserungen in WoW ist lang, aber das Spiel bietet trotz allem die Möglichkeit, sich die Zeit so zu vertreiben, wie man will, um Erfolge zu sammeln etc. Wer natürlich quer durchrushen muss, ist selbst Schuld, wenn er nur ein viertel der Welt zu sehen bekommt. Das meiste liegt schlichtweg in der Hand der Spieler und es ist die Community, die WoW zu dem macht, was es ist. Im Kern (ja, ich wiederhole mich, aber ich will es nochmal betonen) ist WoW ein sehr gutes Spiel, auch wenn manche Ideen Blizzards suboptimal waren.
Das Grundprinzip ist einfach und bewährt. Eine relativ einfache UI-Darstellungen, Tooltips, einfach zu erlernendes Gameplay etc. Daran muss sich nichts ändern und genau das ist eben der Fehler vieler anderer MMOs: Viele versuchen, durch innovative Elemente zu punkten, die dann aber doch nur rudimentär eingebaut werden oder durch die der Rest zur Belanglosigkeit verkommt. Und daran scheitert es eben. Egal, wie sehr man WoW nicht mag (hassen kann man es nicht, da das Spiel einen nicht ins Gesicht schlagen kann), man kann es trotzdem nicht leugnen, dass es sich bewährt hat und dass sich andere Genrevertreter eben deshalb mit WoW vergleichen lassen und sich damit messen müssen. Einen "WoW-Killer" wird es aber niemals geben. Allein schon, weil sich WoW seinen Platz in der Spielegeschichte durch seinen sieben Jahre langen Erfolg schon lange gesichert hat, denke ich. Und das muss erstmal ein Entwickler schaffen, ganz gleich was andere von diesem Spiel halten mögen.