MoeD am 08.09.2006 05:55 schrieb:
[...] linux würde es sehr gut tun, wenn die breite masse mal merken würde, das es da eine ebenbürtige alternative zu windows gibt, die nix kostet, dann würden auch mehr spiele auf linux zugeschnitten werden!
Also ich muss IXS in gewisser Weise recht geben. Und bevor du die Flames rausholst, ich hab Erfahrungen mit SUSE Linux 10, Mandriva 2k6 und FC5.
Zum Einen: Linux ohne Flatrate geht nicht. Punkt aus. Du installierst eine 2 Tage alte ISO von FC, machst das erste Systemupdate, und hast schon wieder 600mb an Download.
Zum Zweiten: das ewige elende Rumgestückel bis das was man von Windows gewohnt ist so halbwegs läuft. Java RTE/SDK Update? Adobe Reader Browser Plugin? WMA und MP3 Support?
Ohne Schritt für Schritt Anleitungen geht da für nen Einsteiger gar nix, und viele User haben auch net unbedingt Bock oder den Nerv dazu sich noch 4h hinzuhocken damit sie ihre PDFs mit Layern anschauen oder ihre WMAs anhören können.
Zum Dritten: Benutzerfreundlichkeit. Linux mag zwar schneller sein (klar, auf Konsole ist auch WinXP rasend schnell
); der KDE ist es aber auf alle Fälle mal nicht. Es ist egal unter welcher oben genannten Distri, der KDE ist langsamer als der Win Explorer. Gnome ist aber ganz tauglich, finde ich.
Zum Vierten: Redundanz. Vor allem bei SUSE ist das nahezu unerträglich. Zum einen bekommt man in der Standardinstallation 4 Textverarbeitungsprogramme und 3 Tabellenkalkulationen, zusammen mit 5 Texteditoren installiert, auf der anderen Seite darf man aber erst mühselig nach dem ndiswrapper in der Packageliste wühlen weil YAST dieses Tool für nicht notwendig erachtet.
Zum Fünften: Treiber. Um es mal so zu sagen: unter keinem Linux was ich bisher hatte lief mein
über 3 Jahre alter USB-WLAN Adapter (tsin usb data II, so nebenbei erwähnt). Ich durfte
jedesmal mit ndiswrapper rumbasteln bis das Ding lief. Und dann war da noch das tolle Problem, dass FC und SUSE jedesmal einfroren wenn mal das Kabel abging. Soviel also zum Thema "plug&play".
Zum Sechsten: Spiele. Wie schon erwähnt, ist das hier ein Forum einer Computer
spielezeitschrift. Und da ist Linux immer noch aussen vor, egal was die Noobstar erzählen will. Wine ist zwar eine gute Idee, aber erst in Ansätzen entwickelt. Bei mir lief zb nicht mal "Command & Conquer Gold", obwohl es
1) auf der Liste unterstützter Spiele stand
2) ich einer Schritt-für-Schritt Anleitung gefolgt bin bei der Installation.
Ausserdem, diese unübersichtliche Anzahl an Distris ist das was Linux die Schlinge um den Hals gelegt hat. Jeder Anbieter kocht da sein eigenes Süppchen, und damit macht sich die OSS Community selber unnötig Konkurrenz. Wenn sich aber mal zb SUSE, Mandriva, Debian, und FC zusammenschließen würden.... was aber nie passieren wird.
Der in meinen Augen einzige wirkliche potenzielle Kandidat wäre
Freespire, weil diese Distri proprietäre Treiber für die verbreitetsten Dateitypen mitbringt (Streams, Windows Media, MP3, Real, Flash, ...) und vom User nicht verlangt sich durch FAQs und How-Tos zu wühlen um es nachträglich zu installieren. Dieses einfache "Install & Run" ist mMn was Linux im Vergleich zu Windows fehlt.